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Zeitungsberichte aus Michaelnbach

im Jahre 1912

 (Linzer) Tages-Post 20. Januar 1912

(Umlagenbewilligungen.) Der Landesausschuß bewilligte laut Sitzungsbeschlusses vom 18. d. M. nachstehenden Gemeinden die Einhebung einer Gemeinde-, beziehungsweise Bierumlage pro 1912 in folgender Höhe: Michaelnbach 20 Prozent und 2 K Bierumlage pro Hl

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 5. Februar 1912

Am 10. d .M. werden in Linz getraut: Herr Walter Vogl, Hauptmann beim 5. Feldjäger-Bataillon in Tarvis, und Frl. Therese Hamann. Die Braut ist die Tochter des verstorbenen Gemeindearztes von Michaelnbach Herrn Heinrich Hamann. —

Linzer Volksblatt 6. Februar 1912

Michaelnbach, 2. Februar. (Ostmark. — Überführung ins Spital. — Trauungen.) Am letzten Sonntag hielt die hiesige junge Ortsgruppe der Ostmark in Herrn Wohlmairs Gasthaus eine gut besuchte Versammlung ab, bei der Herr Dr. Aigner, Landesbeamter in Linz, eine vortreffliche Rede über Zweck und Ziel der Ostmark hielt. Über fünf Viertelstunden lauschten die reichen Zuhörer der großartigen Rede mit gespannter Aufmerksamkeit. Während der Abwicklung des geschäftlichen Teiles meldeten sich sechs neue Mitglieder, so dass die hiesige Ortsgruppe bereits 80 Mitglieder zählt obwohl sie erst zwei Monate alt ist. In den Faschingstagen ist eine gemütliche Zusammenkunft geplant, zu der die wackeren Sänger des katholischen Burschenvereines vom freundnachbarlichen St. Thomas geladen werden.    
— Der 35jährige Johann Floimayr von Grub musste wegen eines akuten Nervenleidens, das von allzu starkem Rauchen herrühren dürfte, ins allgemeine Krankenhaus nach Wels überführt werden. Hoffentlich kann er bald wieder geheilt in die Heimat zuzukehren.      
— Am Dienstag wurden hier getraut: Franz Gföllner, Knecht in Mahrdoppl, und Anna Geiselprechtinger, Maurerstochter von Schölmlahn. Ferner werden hier am 13. Februar getraut: Josef Scholl, bisher Knecht im Pfarrhofe in Andorf, und Elisabeth Laßl, bisher Magd im Schmidgraben. Das Brautpaar hat im Pollhammerwald, Pfarre Pollham, ein Haus käuflich erworben.

Linzer Volksblatt 10. Februar 1912

Michaelnbach, 8. Februar. (Todesfall.) Heute um 5 Uhr früh wurde der alte Tischler Joh. Meindlhumer in Stocket, hies. Pfarre, tot im Bette aufgefunden Der so unerwartet Verstorbene stand im 83. Lebensjahre und war seit 1897 Witwer. Das Leichenbegängnis findet Samstag um 10 Uhr vormittag statt.

Linzer Volksblatt 18. Februar 1912

Michaelnbach, 16. Februar. (Faschingsunterhaltungen.) Die Jungfrauen-Kongregation veranstaltet am Faschingssonntag in Herrn Josef Wohlmayrs Gasthause eine kleine Faschingsunterhaltung, wobei Gedichte und Lieder zum Vortrage kommen werden. Dazu sind besonders die Freundinnen der Kongregation geziemend eingeladen. — Auch die hiesige rührige Ostmarkgruppe hält ihre Faschingsunterhaltung am Faschingsdienstag, um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Georg Floimayr in Grub ab. Die strammen Sänger des Burschenvereines in St. Thomas haben dazu ihr Erscheinen in freundnachbarlicher Weise zugesagt. Alle Gönner der „Ostmark" von hier und von der Umgebung seien hiemit zur Teilnahme freundlichst eingeladen.

(Linzer) Tages-Post 23. Februar 1912

Wels, 21. Februar. (Geschwornenanslosung.) Beim hiesigen Kreisgerichte fand heute nachmittags die Auslosung der Geschwornen für die am Montag den 11. März beginnende erste diesjährige Schwurgerichtssession statt. Den Vorsitz führte Kreisgerichtspräsident Karl Emerstorfer und als Vertreter der Staatsbehörde wohnte Staatsanwalt Dr. Domingo der Auslosung an. Es wurden ausgelost als Hauptgeschworne:. . . . Matthias Greinegger, Bauer in Schmiedgraben, Gemeinde Michaelnbach; . . . .

Linzer Volksblatt 9. März 1912 - Inserat

Zwei anständige tüchtige Eisendreher, mit guten Zeugnissen, werden sofort aufgenommen für dauernde Arbeit, bei Johann Hötzeder, Maschinenfabrik, Michaelnbach bei Grieskirchen, O.-Oe.

Linzer Volksblatt 11. April 1912

19. Feuerwehr-Bezirksobmännertag und Zentralausschußsitzung. Aus Wels, 8. April, wird uns geschrieben: Heute 9 Uhr vormittags versammelten sich im hiesigen Rathaussitzungssaale fast alle Obmänner der in Oberösterreich bestehenden 44 Feuerwehrbezirksverbände; es war jedenfalls seit Einführung der Obmännertage die besuchteste dieser Versammlungen, die sozusagen einen Generalrapport der Bezirksobmänner bilden. Der Vorsitzende, .Herr Dr. J. Schauer begrüßte die Versammelten, teilte mit, dass wieder 11 neue Feuerwehren sich gebildet haben, rügte, dass von 5 Bezirksverbänden noch immer die statistischen Ausweise fehlen und zeigte an, dass er und Herr Dr. Lampl am 9. Feuerwehrtage in Wien im Oktober 1911 teilgenommen haben. . . . . . . .Bezüglich der Teilung des Bezirksverbandes Peuerbach-Waizenkirchen wurde Nach Befürwortung der Teilung durch Herrn Karl Schachinger einstimmig beschlossen, der beabsichtigten Teilung in den Bezirksverband Peuerbach und dem neuen Bezirksverband Waizenkirchen bedingungslos zuzustimmen. Der neue Bezirksverband erhält die Nummer 43 und wird die Feuerwehren Waizenkirchen, St. Agatha, .Heiligenberg, St. Thoma, Prambachkirchen, Michaelnbach in sich schließen. . . .

Linzer Volksblatt 24. April 1912

Michaelnbach, 22. April. (Fahnenweihe.) Am Sonntag den 5. Mai wird die hiesige Jungfrauen-Kongregation das Fest der Fahnenweihe begehen. Das Programm ist folgendes: Um ½ 2 Uhr feierlicher Einzug vom Pfarrhofe aus in die Kirche. Nach einem Marienliede ist Festpredigt, gehalten von einem hochw. Franziskanerpater von Pupping. Hierauf wird Herr Kanonikus und Dechant Msgr. Schmid von Peuerbach die Weihe der neuen Fahne vornehmen. Sodann werden einige Kandidatinnen aufgenommen, ein Marienlied und Te Deum mit sakramentalem Segen bilden den Schluss. Zu diesem Freudenfeste sind die hochwürdige Geistlichkeit und die Schwesterkongregationen aus der Umgebung auf das freundlichste eingeladen.

Linzer Volksblatt 3. Mai 1912

Michaelnbach, 30. April. (Todesfall.) Gestern abends starb nach längerer Krankheit und Empfang der heil. Sterbesakramente Herr Johann Floimayr, verehelichter Privat am Brunnergute in Grub, im 84. Lebensjahre. Der Verstorbene, eine weitbekannte Persönlichkeit, war früher Besitzer des beliebten Einkehrgasthauses in Grub und durch einige Zeit auch Gemeindevorsteher von Michaelnbach. Das Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr statt.

Linzer Volksblatt 9. Mai 1912

Michaelnbach, 6. Mai. (Feuerwehrversammlung.) Am Samstag abends fand die gut besuchte Generalversammlung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt. Der Rechenschaftsbericht weist einen erfreulichen Aufschwung der Wehr aus und wurde von den Anwesenden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Der bisherige Hauptmann der Wehr, Herr Johann Ertl, der geschäftlich vielfach verhindert ist, sah sich genötigt, seine Stelle niederzulegen. Die vorgenommene Chargenwahl ergab folgendes Resultat: Hauptmann: Josef Burgstaller, Parzer; Stellvertreter: Math. Greinegger Mair in Schmidgraben; Fähnrich Josef Hendelmayr, Bauerssohn von Reichenau. Erfreulicherweise traten der Wehr wieder einige neue Mitglieder bei. Die Kasse weist einen sehr günstigen Stand auf, ein Umstand, der den vielen unterstützenden Mitgliedern zu verdanken ist. Mit einem dreifachen „Gut Heil" auf den Kaiser wurde die animiert verlaufene Versammlung geschlossen.

Linzer Volksblatt, 10. Mai 1912

Kirchliches. Michaelbach, 6. Mai. (Fahnenweihe.) Der gestrige Sonntag war ein Festtag für die ganze Pfarrgemeinde. Die erst im Herbst des vorigen Jahres gegründete Marianische Jungfrauenkongregation konnte an diesem Tage bereits das Fest der Fahnenweihe begehen. Die Kongregation hat dies hauptsächlich der großen Wohltätigkeit der Frau Bürgermeister Hötzeneder zu verdanken, die die Stelle der Fahnenpatin in bereitwilligster Weise übernommen hatte. Die Teilnahme der Pfarrgemeinde und der benachbarten Kongregationen an dem Feste war eine großartige. Sechs Kongregationen (Grieskirchen, Peuerbach, Waizenkirchen, Prambachkirchen, Neukirchen am Wald und Heiligenberg) waren mit Fahne erschienen, außerdem waren Kallham und besonders stark die Kongregation von St. Marienkirchen vertreten. Vom Klerus waren erschienen: Mfgr. Kanonikus Schmid, Dechant von Peuerbach, Pfarrer Josef Pachinger von St. Marienkirchen, P. Rainald 0. F. M. aus Pupping, Benefiziat J. Märzendorfer von Peuerbach, Koop. Franz Kronlachner von Zell a. Pr., Koop. J. Schauer von Grieskirchen und Redakteur Danzer aus Linz. Nach dem Einzuge in die Kirche, an dem sich fast die ganze Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister J. Hötzeneder an der Spitze und weißgekleidete Mädchen unter Führung der Frau Oberlehrer Peither beteiligten, hielt P. Reinald, Franziskaner aus Pupping, eine eindrucksvolle, schöne Festpredigt. Hierauf nahm Msgr. Kanonikus Schmid von Peuerbach die Weihe der neuen Fahne vor und schloß daran eine markige Ansprache an die Mitglieder der Kongregation. Die prächtige 'blauweiße Fahne stammt aus dem Atelier Franz Hofier in Linz und zeigt aus der einen Seite das Bild der Unbefleckten und auf der anderen Seite das Bild der zweiten Patronin der Kongregation, der hl. Theresia. Das schön gestickte Fahnenband trägt den Namen der Spenderin: Katharina Hötzeneder. Nach der Weihe der Fahne folgte die Aufnahme neuer Sodalinnen, die ebenfalls der hochw. Herr Dechant Schmid vornahm. Ein Tedeum schloß die erhebende Feier. Nach einer vom Photographen Englmair aus Peuerbach gemachten Photographischen Aufnahme war gemütliche Zusammenkunft in Herrn Wohlmairs Gasthaus, das sich leider wieder als viel zu klein erwies. Es wurden Deklamationen vorgetragen, wobei sich besonders die Sodalinnen Maria Wohlmair und Agnes Dichtl auszeichneten. Die ganze Feier, zu der der Ort festlich beflaggt war, verlief in der würdigsten Weise — ein Hauptverdienst des unermüdlichen Herrn Pfarrers R. Gimplinger, des Gründers der Kongregation in Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 12. Mai 1912

— Vermählungen. Am Dienstag, 7. Mai, wurden in St. Oswald bei Freistadt Herr Michael Haugeneder, gräflich Thürheimscher Revierförster in St. Oswald bei Freistadt und Frl. Anna Wiesinger getraut. Die Braut ist eine Schwester des Mesners in Michaelnbach und war über 10 Jahre bei Herrn Dr. Anderl in St. Oswald bedienstet.

Linzer Tages-Post 14. Mai 1912

(Pferdemarkt.) Aus Grieskirchen wird uns geschrieben: Auf dem am 9. d. M. hier abgehaltenen Pferdemarkte erhielten nachstehende Pferdebesitzer Preise, und zwar: Für zweijährige Pferde: Johann Eschelböck in Pollersbach (Michaelnbach);

Linzer Volksblatt 22. Mai 1912

Michaelnbach, 19. Mai. (Firmung.) Am nächsten Donnerstag, 23. Mai, wird der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Rudolf Hittmair von Linz hier kanonische Visitation halten und das Sakrament der Firmung spenden. Der Einzug in die Kirche erfolgt um ¾ 7Uhr früh. Der hoch hochwürdigste Oberhirte wird am Vorabends um 5 Uhr von Neukirchen am Walde über Peuerbach hier eintreffen.

Linzer Volksblatt 29. Mai 1912

Michaelnbach, 24. Mai. (Firmung.) Nach 18 Jahren hatte das stille Pfarrdorf Michaelnbach wieder die Ehre, den hochwürdigsten Herrn Bischof anlässlich der Visitation und Firmung begrüßen zu dürfen. Derselbe kam am Mittwoch um 5 Uhr Abends in Begleitung des Herrn Kanonikus Kolda hier an. Beim Schulhause fand der feierliche Empfang statt, an dem sich die gesamte Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Hötzeneder, der Ortsschulrat, der Armenrat, die Kirchenvermögensverwaltung, der Lehrkörper mit der Schuljugend, die Feuerwehr und die Jungfrauenkongregation mit der prächtigen Fahne beteiligten. Der Ort war festlich beflaggt und bekränzt. Nach dem feierlichen Einzuge in die festlich geschmückte Kirche sprach der hochwürdigste Oberhirt den Dank für den feierlichen Empfang aus und spendete besonders der Marianischen Kongregation hohes Lob. Nach der Religionsprüfung war sodann die Maiandacht, der auch der hochwürdigste Herr Bischof beiwohnte. Am Donnerstag, dem Firmungstage, hielt Hochw. Herr Bischof eine ergreifende Predigt, die einen tiefen Eindruck auf die zahlreichen Zuhörer machte und spendete 206 Firmlingen aus 27 Pfarreien das hl. Sakrament der Firmung. Die Weitfahne hatte ein Firmling aus Amstetten in Niederösterreich. Wie überall, so war auch hier die gute und priesterfreundliche Bevölkerung erfreut und entzückt über die große Leutseligkeit und Liebenswürdigkeit des Oberhirten. Eine hohe Ehre und eine außerordentliche Freude wurde dem Nachbarshause des Pfarrhofes zu Teil. Am Mittwochabend machte der Hochwürdigste einen kleinen Spaziergang und machte beim Brunner in Minital einen kurzen Besuch. Diese Ehre und Freude werden wir unser Lebtag nicht vergessen, äußerte sich der biedere Bauersmann und seine brave Familie. Am Donnerstag um 2 Uhr verließ der Bischof wieder das stille Pfarrdorf Michaelnbach, um über Eferding nach Linz zu fahren. Anstatt der abendlichen Häuserbeleuchtung wurde in der Ortschaft Michaelnbach eine Sammlung für den Dombau veranstaltet und das Ergebnis derselben per 103 Kronen dem Hochwürdigsten überreicht. Die Michaelnbacher werden sich wohl noch lange in dankbarer Freude an den hohen Besuch erinnern.

Linzer Volksblatt 13. Juni 1912

Michaelnbach, 11. Juni. (Hochzeit.) Heute um 10 Uhr wurde in hiesiger Pfarrkirche der ledige Besitzer des Bäckermaiergutes in Michaelnbach Ignaz Burgstaller mit Juliaua Eichelseder, einer Bauerstochter vom Lichteneggergute in Aigen, Pfarre Pollham, getraut. Dem Brautpaare zu Ehren rückte die Feuerwehr mit der Fahne zum Kirchenzug und Hochzeitsamte aus, zu dem sich auch eine große Anzahl von Zuschauern einfand. Die außerkirchliche Feier fand im Gasthaus des Herrn Josef Wohlmayr statt.

Linzer Volksblatt 27. Juni 1912 - Inserat

Achtung! Haus gut und schön gebaut mit Gemischtwarenhandlung u. Hufschmiede, die auch verpachtet werden kann. 1 Joch Grund mit schönem Garten, ist aus freier Hand zu verkaufen. Auskunft erteilt: Andreas Wagner in Michaelnbach bei Grieskirchen, O -Oe.

Linzer Volksblatt 28. Juni 1912

Linz, den 27. Juni 1912. — Kaiserlicher Dank. Der Kaiser hat mit Entschließung vom 17. Juni 1912 die von Dr. Otto Hamann, prakt. Arzt und Gutsbesitzer in Grub, Gemeinde Michaelnbach. in Vorlage gebrachte, vom Landschaftsminiaturmaler Johann Huber ausgeführte Oelminiatur des Schlosses Possenhofen mit See huldvoll angenommen und anbefohlen, dass dem Einsender aus diesem Anlasse der Allerhöchste Dank bekannt zugeben sei.

Linzer Volksblatt 2. Juli 1912

Michaelnbach, 30. Juni. Die heutige Nacht vom St. Peterstag auf den Sonntag war eine Schreckensnacht für Michaelnbach. Gegen 12 Uhr zog ein furchtbares Gewitter heran, dar von einem starken Hagelschlag begleitet war. Mehrmals fuhr der Blitz zur Erde nieder, ohne jedoch glücklicherweise Schaden anzurichten, so in Hilpertsberg, Grub, Reitbach und Saiblberg. Das Gewitter dauerte bis in den Morgen hinein. Umso schrecklicher wütete aber der Hagelschlag bald nach 13 Uhr um Mitternacht. Einige Minuten nur und der Boden war dicht übersäet mit Hagelkörnern von denen viele die Größe einer Walnuß hatten. Noch heute Sonntag mittags lagen Hagelkörner aus dem Boden. Der Schaden, den dieses Unwetter anrichtete, ist für einen großer Teil der Bewohner der hiesigen Pfarre empfindlich groß. Traurig schaut der Landmann auf seine Felder, das Getreide ist fast vollständig vernichtet, die Gärten sind verwüstet, von den Obstbäumen wurden die Zweige samt den Blättern und Früchten herabgeschlagen, das Erdreich wurde vielfach von den Feldern abgeschwemmt, überall die traurigen Spuren des verheerenden Unwetters. In vielen Häusern wurden durch den Hagel zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert. Am ärgsten wurden die Ortschaften Michaelnbach, Minithal, Haus, Grub und Hilpertsberg heimgesucht. Der Schaden ist groß, rasche Hilfe tut not. Vertrauensvoll sehen die getroffenen Besitzer dem Wohlwollen der Steuerbehörde entgegen. Über 40 Jahre ist es, seit besonders in den Ortschaften Michaelnbach und Minithal ein ähnliches Hagelwetter ebenfalls großen Schaden angerichtet hat.

Linzer Volksblatt 3. Juli 1912

Michaelnbach, 30. Juni. (Todesfall. — Ueberführung.) Freitag nachmittags starb nach langem Leiden Magdalena Schwabeneder, Pointlersgattin in Armau im 69. Lebensjahre. Heute um 9 Uhr fand das Leichenbegängnis statt. Der Ehegatte der Verstorbenen war früher Gemeindesekretär von Michaelnbach und versieht dieses Amt mit emsigem Fleiß trotz seines hohen Alters schon seit vielen Jahren in St. Thomas.

—Heute früh, 6 Uhr, wurde mit dem Rettungswagen von Waizenkirchen Herr Leopold Wassermayr von Grub, vulgo Schmiedpoldl, in schwer krankem Zustande ins Krankenhaus nach Wels überführt, um sich dort einer Operation zu unterziehen. Der Genannte ist schon über ein halbes Jahr krank, ein heftiges Magen- und Darmleiden hat ihn schon beinahe ganz entkräftet.

Linzer) Tages-Post 5. Juli 1912

Michaelnbach, (Güterschlächterei)den 2. d. M. schreibt man uns: Der Gasthausbesitzer Josef Wohlmayer in Michaelnbach, welcher erst kürzlich in Kreuz, Gemeinde Natternbach, ein Anwesen zerstückelte, hat nunmehr wiederum ein Reale, und zwar das Hangweirergut zu Haus angekauft. Das Gur zu welchem 25 Joch Gründe gehören, wird gleichfalls zerstückelt werden.

Linzer Volksblatt 6. Juli 1912

Michaelnbach, 4. Juli. (Besitzverändeungen. — Todesfall.) Das untere Wirtshaus in Michaelnbach, bisher im Besitze des Herrn Brauereibesitzers Leop. Schatzl in Raab, kaufte dieser Tage der ledige Bauerssohn Alois Katzlberger vom Haghofergute in Mairdoppl, hies. Pfarre, um den Preis von etwa 40.000 K". Der obere Wirt, Herr Josef Wohlmayr, kaufte das Hangweirergut in Haus um 32.000 Der bisherige Besitzer dieses schönen Anwesens, Jakob Stieger, will seinen Lebensabend im nebenstehenden Äuszugshause verbringen, das er sich mit beiläufig vier Joch Grund zurückbehielt. — Heute früh starb nach längerer Lungenkrankheit der ungemein strebsame und arbeitsfreudige Tischlermeister Johann Steiner in Haid Nr. 12, hiesiger Pfarre. Der allseits beliebte Tischler auf der Haid war Volksvereinsmann und stand im 33. Lebensjahre. Bei ihm kann man wirklch sagen, daß er sich sein Leiden durch seinen Uebereifer bei der Arbeit zugezogen hat. Das Leichenbegängnis findet am Samstag um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 7. Juli 1912

Gemeindeausschusswahlen. Michaelnbach, 5. Juli. Am letzten Sonntag nachmittags wählte beim unteren Wirt der 3. Wahlkörper:
Gewählt wurden die Herren: Anton Wagner, Ribauer in Wödling ; Franz Mühlböck, Schuhmachermeister in Michaelnbach; Johann Kutzenberger, Haghofermüller in Mairdoppl; Matthias Buchegger, Schuhmachermeister in Haid; als Ersatzmänner: Anton Pichler, Tischler in Schickenedt und Jösef Zistler, Hanslbauer in Armau.

Gestern Donnerstag, nachmittags und abends, wählten beim oberen Wirt der 2. und 1. Wahllörper. Im 2. Wahlkörper wurden gewühlt die Herren: Paul Kaltenböck, Patronatskommissär, Humer in Minichal; Matthäus Muckenhuber, Wilwart in Gaisedt; Josef Zistler, Hanslbaner in Armau; Rudolf Gimplinger, Pfarrer; Ersatzmänner sind:
Matthäus Wagner, Hartmanser in Schölmlahn und Paul Amesberger, Angerer in Oberspaching. Im 1. Wahlkörper wurden gewählt die Herren: Martin Aichinger, Ortmair in Oberreitbach; Matthäus Schauer, Radwallner in Krumbach und durch das Los Josef Burgstaller, Parzer in Michaelnbach und Josef Rathmayr, Sigl in Schmidgraben; als Ersatzmänner: Matthäus Furtmoser, Irinseder in Krumbach und Georg Floimayr, Wirt in Grub.

Linzer Volksblatt 19. Juli 1912

Michaelnbach, 17. Juli. (Die erste Hilfeleistung) für die durch das schreckliche Hagelwetter in der Petersnacht schwer Geschädigten ist von der „Ostmark" gekommen. Seit dem Vorjahre besteht hier eine rührige Ortsgruppe. Auf Ansuchen derselben hat nun die Hauptleitung in Linz für die am härtesten betroffenen Mitglieder dieser Gemeinde einen Betrag von 200 K bewilligt und sofort zur Verteilung angewiesen Für das bewiesene Wohlwollen sei auch an dieser Stelle der geziemende Dank an die löbliche Hauptleitung im Namen der Beteilten ausgesprochen.

Linzer Volksblatt 31. Juli 1912

Linz, 27 Juli. (Ein betrügerischer Agent.) Der am 24. September 1874 in Wolkenstein, Niederösterreich, geborne nach Wenufer in Böhmen zuständige Raimund Maier, Vater von sechs Kindern, in Kleinmünchen wohnhaft hatte sich heute vor dem hiesigen Landesgerichte wegen des Verbrechens des Betruges und wegen der Übertretung der Veruntreuung zu verantworten. Maier war bei dem Maschinenhändler Johann Ehrenletzberger in Ried Agent. In den Monaten Oktober und Dezember 1909 langten bei diesem Bestellungen ein, denen zufolge die Fabrikarbeiterin Theresia Hummer in Kleinmünchen eine Nähmaschine um 84 Kronen, die Fabrikarbeiterin Anna Guttenberger in St. Peter eine solche im gleichen Preise, die Taglöhnerin Franziska Pausch in Nettingsdorf eine Nähmaschine um 80 K und der Schiffmann Johann Mayer in St. Martin ein Fahrrad um 180 Kronen bestellten. Die bestellten Gegenstände wurden nun an Raimund Mater zur Übergabe an die Besteller übersendet. Von Johann Mayer langte an Ehrenletzberger eine Ratenzahlung von 35 Kronen ein, während von den übrigen Bestellern kein Heller gezahlt wurde, Ehrenletzberger schickte nun an diese Mahnschreiben, wodurch sich herausstellte, dass Hummer, Guttenberger und Mayer nichts bestellt hatten und die Nähmaschine der Franziska Pansch abgenommen und an eine andere Partei um einen geringeren Preis verkauft wurde. Bis Mai 1911 war Raimund Maier auch Agent bei dem Maschinenfabrikanten J. Hötzeneder in Michaelnbach. Als solcher verkaufte er dem Bauer Adolf Habelka in Hofkirchen bei St. Florian einen Kartoffeldünster um 120 Kronen. Nachdem schon ein Jahr seit der Lieferung und ein halbes Jahr seit dem Austritts Raimund Maiers bei der Firma verflossen wär, zahlte Habelka auf ein Mahnschreiben, die 120 Kronen dem Raimund Maier, welchen er für den Kompagnon des Hötzeneder hielt. Raimund Maier behielt den Betrag für sich. Als Habelka von Hötzeneder nochmals um den Betrag gemahnt wurde, kam der Betrug auf. Maier redet sich, dahin aus, dass er noch ein- Provisionsguthaben von 130 Kronen 36 Heller an Hötzeneder habe. Dieses Guthaben wurde aber vom Bezirksgerichte Waizenkirchen Mit Urteil vom 5. April als unbegründet abgewiesen. Seine Angabe, dass er von dem Wirte Schaffranek in Wartberg ein Guthaben von 200 Kronen habe, wurde durch die heute abgelegte beeidete Aussage desselben hinfällig. Habelka war bemüßigt, den Betrag von 120 K ein zweites Mal zu zahlen. Aus den Erhebungen ging auch hervor, dass Maier die Bestellscheine selbst unterschrieb und sie nicht von den Bestellern unterfertigen ließ, welche Handlungsweise Maier als usuell bezeichnete. Er bekennt sich in keiner Weise schuldig. Zeuge Johann Hötzeneder gibt an, dass Maier zum Inkasso nicht berechtigt war und keine Forderungen mehr an ihn hatte. Habelka gibt an, dass er zweimal 120 K zahlen musste und ihm Maier vormachte, dass, er von Hötzeneder noch ein Provisionsguthaben von 130 K 36 h habe, womit er ihn bezahlen werde. Johann Ehrenletzberger, nun Gastwirt in Werfen, aber auch Theresia Hummer, Franziska Pansch und Johann Mayer bestätigen die in der Anklage enthaltenen Tatsachen. Der Gerichtshof verurteilte Raimund Maier nur wegen Uebertretung des Betruges (Faktum Habelka) zu sechs Wochen strengen Arrestes, verschärft mit einem Fasttage wöchentlich. Von den Fakten Ehrenletzberger, Hummer, Pansch und Mayer wurde er freigesprochen. Er nahm die Strafe an und es wurde ihm ein sechswöchentlicher Strafaufschub gewährt. Den Vorsitz führte LGR. Ginther, die Anklage vertrat StASt. Schwelle und die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Lampl.

Linzer Volksblatt 30. August 1912

—Michaelnbach, 28. August. (Beerdigung. — In der Hauslache ertrunken.) Gestern wurde am hiesigen Friedhofe in der Familiengrabstätte das 5 Monate alte Töchterchen Margarete Greinegger der Maireheleute in Schmidgraben unter zahlreicher Beteiligung beerdigt.
— Ein trauriger Unfall ereignete sich gestern Dienstag 6 Uhr abends beim Viehböck auf der Haid. Das im 4. Lebensjahre stehende Kind Maria der Inwohnerseheleute Alois und Johanna Aichinger fiel, auf einem Brette spielend, in die Hauslache und ertrank. Als Mutter nach dem Kinde Umschau hielt, war dasselbe bereits tot. Das verunglückte Kind wird am Freitag früh beerdigt.
—Aus Michaelnbach, 28. d., schreibt man uns: In den vergangenen Tagen konnte man auch hier mehrmals Militär sehen. Besonders lebhaft ging es am letzten Montag vormittags zu. Es war an diesem Tage große Brigadeübung des 2. und 21. Landwehr-Infanterie. Regimentes. Fast die ganze Pfarre war von Militär besetzt. Auf allen Anhöhen um Michaelnbach, , beim Hüterberger, am Angererberg, in Stocket und Armau, am Kirchberg usw. wären teilweise Kanonen und Maschinengewehre aufgestellt. Die Übungen dauerten etwa drei Stunden, worauf die Truppen gegen halb 12 Uhr nach Waizenkirchen und Peuerbach abmarschierten. Die Besprechung über die Übungen, an der Herr Generalmajor v. Krauß und beiläufig 60 Offiziere teilnahmen, war auf dem Geirhoferfelde zwischen Grub und Hilpertsberg. Anerkennend muss hervorgehoben werden, dass das Militär die Kulturen, so weit es eben möglich war, geschont hat.

Linzer Volksblatt 8. September 1912

— Michaelnbach. Heute Freitag, 3 Uhr nachmittags, wurde hier ein Luftballon bemerkt. Derselbe kam von Westen und eilte in beträchtlicher Höhe zwischen Michaelnbach und Grub in nordöstlicher Richtung fort und verschwand nach kurzer Zeit gegen das Mühlviertel hin. Die Gondel war ziemlich deutlich sichtbar.

Linzer) Tages-Post 13. Oktober 1912

In Schmiedgraben, Pfarre Michaelnbach, starb Frau Therese Thallermaier, Besitzerin des sogenannten Pühringergutes, im 68. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 16. Oktober 1912

Michaelnbach, 14. Oktober. (Todesfall.) Laut telegraphischer Nachricht ist heute um 8 Uhr früh im Krankenhause in Wels der verehelichte Bauer Franz Aichinger vom Englhofergute in Krumbach, hiesiger Pfarre, an den Folgen eines Gehirnabszesses gestorben. Nach Empfang der hl. Sterbesakramente wurde derselbe vorigen Donnerstag nach Wels ins Allgemeine Krankenhaus überführt, eine Operation wurde jedoch nicht mehr vorgenommen. Der Verstorbene stand erst im 43. Lebensjahre und hinterläßt eine tiefgebeugte Gattin und zehn Kinder, von denen das älteste erst 13 Jahre alt ist. Die Leiche wird hieher zur Beerdigung in der Familiengrabstätte im neuen Friedhose überführt.

Linzer Volksblatt 25. Oktober 1912

Peuerbach, 19. Oktober. (Ostmark.) Am Sonntag, 13. Oktober, fand im Gasthause des Herrn Joh. Hofer in Stefansdorf eine Versammlung von Ostmärkern aus Michaelnbach, Waizenkirchen und Peuerbach statt. Nach der Begrüßung durch Herrn Pfarrer Gimplinger herrschte alsbald eine recht gemütliche Stimmung, welche die humoristischen Vortrage des Herrn Torsinger, Buchbinder in Peuerbach, noch erhöhten, wofür dem ulkigen Deklamator reichlicher Beifall gespendet wurde. Viele Anwesende sprachen sich, dafür aus, daß in Zukunft öfters solche zwanglose Zusammenkünfte veranstaltet werden mögen.

(Linzer) Tages-Post 8. November 1912

Am 18. D. M. findet in der Stadtpfarrkirche in Grieskirchen die Vermählung des., Herrn Franz Doppler Hausbesitzer,. Fahrräder- und Nähmaschinenhändler in Grieskirchen, mit Frl. Theresia Aschauer, Amwesenbesitzersstochter in Stocket, Gemeinde Michaelnbach, statt.

Linzer Volksblatt 30. November 1912

Volksvereinsversammlungen finden statt: um 3 Uhr nachmittag,s im Gastbause des Herrn Josef Wohlmayr in Michaelnbach eine § 2-Versammlung;

Mlchaelnbach, 27. November. (Nachtwandeln. - Versammlung. - Besitzwechel.) Ein Beispiel des Nachtwandelns hat Michaelnbach aufzuwehen, indem das 9 ½ .jährige Töchterchen Maria Humcr vom Holzjaklhause in Michaelnbach in einer der letzteren Nächte unbemerkt aufgestanden und fortgewandert ist. Die Eltern, bemerkten alsbald den Abgang des Kindes, das bei der Mutter geschlafen hatte, und machten sich sofort auf die Suche. Doch alles Suchen war vergebens. In der etwa 10 Minuten entfernten Ortschaft Hilgertsberg beim Badmann holte man in der Frühe Holz aus der Holzhütte und dort fand man das Kind in der Streu schlafend. Es war barfuß und nur mit Hemd und Unterrock bekleidet. Zuhause erzählte das Kind, es habe geträumt, daß die Mutter gestorben sei und daß man es deshalb nicht mehr im Hause behalten würde, und so sei es fortgegangen. Obwohl in der Nacht eine ziemliche Kälte geherrscht hatte, nahm das Kind doch keinen weiteren Schaden und besucht jetzt wieder frisch und munter die Schule.

 — Zur § 2-Versanrmlung des kath. Volksvereines am Sonntag den 1. Dezember in Herrn Wohlmayrs Gasthaus erscheinen die bestverdienten Abgeordneten des Bezirkes, die Herren Dechant Schmidbauer von Waizenkirchen und Karl Schachinger von Eferding.

— Herr Andreas Wagner, Schmiedmeister und Krämer in Michaelnbach, verkaufte sein Haus an Karl Schörgenhumer, zuletzt Privat in Kematen. Der neue Besitzer ist ein Bauersfohn vom Schöberlgute in Prambach, Pfarre Waizenkirchen. Der Kaufpreis ist 16.000 Kronen, ohne Warenlager.

Linzer Volksblatt 5. Dezember 1912

Michaelnbach, 2. Dezember. Am gestrigen Sonntag, Uhr nachmittags, wurde eine z 2-Versammlung des katholischen Volksvereines behufs Bildung einer Ortsgruppe in Herrn Wohlmayers Gasthaus abgehalten. Der Besuch, war ein großartiger, der große Saal war überfüllt und dichtgedrängt standen die Volksvereinsmänner und Gäste im Vorzimmer und auf dem Gange. Der Ortspfarrer begrüßte die zahlreich erschienenen Männer und besonders die Herren Abgeordneten des Bezirkes, nämlich den hochw. Herrn Dechant und Konsistorialrat Lambert Schmidbauer von Waizenkirchen, ferners die Herren Reichsratsabgeordneten Karl Schachinger von Eferding und Johann Eisterer von Peuerbach. Zum Vorsitzenden der Versammlung wurde einstimmig der Ortspfarrer gewählt. Sodann ergriff der hochw. Herr Dechant und Landtagsabgeordnete Schmidbauer das Wort und sprach über die Entstehung und Bedeutung und die Notwendigkeit des kath. Volksvereines in herrlicher und eindrucksvoller Weise. Die Herren Reichsratsabgeordneten Schachinger und Eisterer sprachen über das Parlament und wichtige Ereignisse der gegenwärtigen Zeit in vorzüglicher Weise. Mit gespanntester Aufmerksamkeit lauschten die Anwesenden den herrlichen Worten der unermüdlichen Volksvertreter. In der Pause meldeten sich zehn Männer als neue Mitglieder. In die Ortsgruppenleitung wurden folgende Herren gewählt: Zum Obmann und Schriftführer der Ortspfarrer Rudolf Gimplinger; zum Kassier Joh. Wiesinger, Mesner; zu Vertrauensmännern: Bürgermeister Matthäus Muckenhuber, Wilwart; Gemeinderat M. Schaur, Radwallner; Franz Brunnmair, Wofelbauer; Karl Hendlmayr, Bauerssohn; Franz Mühlböck, Schuhmacher; Franz Lindmair, Bemmer; Johann Stelzhammer, .Krämer; Josef Reitböck, Hausbesitzer; Johann Wiesinger, Mesner. Hierauf wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen :
 „Die am 1. Dezember in Wohlmairs Gasthaus versammelten Volksvereinsmänner und Gesinnungsgenossen sprechen der christlichsozialen Partei im allgemeinen und besonders den verehrten Vertretern unseres Wahlbezirkes das vollste Vertrauen aus. Die Versammlung ersucht dieseelen, auch in Zukunft mit ganzer Kraft einzutreten für die Rechte der katholischen Religion und des Volkes. Die Versammlung dankt ferner der verehrten Leitung des katholischen Volksvereines für die Umsicht und den Eifer zur Förderung der Vereinsziele und verspricht, den: katholischen Volksverein in Liebe und unwandelbarer Treue anzuhängen und auch die zu diesem edlen Zwecke nötigen Opfer zu bringen, zur Ehre Gottes, zum Wähle und Segen der Kirche und des Volkes, eingedenk des Wahlspruches: „Mit Gott, für unsern Glauben für Kaiser und Vaterland!“. Mit herzlichem Dank an die Herren Abgeordneten und alle Erschienenen und mit einem begeistert ausgenommenen Hoch auf Papst und Kaiser schloss sodann der Vorsitzende nach mehr als dreistündiger Dauer die schöne Versammlung.

Gleichzeitig in Waizenkirchen

Waizenkirchen 1. Dezember. Am Sonntag den 1. Dezember fand eine Versammlung des katholischen Volksverveines im Gasthause des Herrn Nachbauer statt, die sich trotz der schlechten Witterung eines sehr guten Besuches erfreute. Die

Versammlung leitete der als Gastredner hieher geeilte Reichsratsabgeordnete J. Kreilmeir. Auch mehrere Herren aus Prambachkirchen, Heiligenberg, St. Agatha usw. sind gekommen. Die Versammlung nahm einen erhebenden Verlauf. Im Namen des zu einer Volksvereinsversammlung nach Michaelnbach als Redner erbetenen hochwürdigen Herrn Dechants Lambert Schmidbauer begrüßte Hochw. Herr Kooperator Ecker die Versammlung. Hierauf ergriff Reichsratsabgeordneter Kreilmeir zu längeren, wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochenen Ausführungen, das Wort. Beruhigend wirkten dessen Aufklärungen bezüglicher umlaufenden Kriegsgerüchte. Die packenden Schilderungen der gegenwärtigen Notlage des Bauernstandes wegen des Dienstbotenmangels, wegen der Folgen der Viehseuche, der für die Landwirtschaft notwendigen Bedarfsartikel, der Militärlasten usw. gaben zu lauten Kundgebungen Anlaß. Daß hiebei die ärgsten Gegner des Bauernstandes, die Sozialdemokratie und das Pharisäertum des Bauernvereines nicht am besten wegkamen, ergab sich  aus den Darlegungen des Redners. Ebenso zwingend waren dessen Beweisführungen über die unbedingte Notwendigkeit der Organisation des Landvolkes auch aus dem Gebiete der Politik, der Unterstützung der guten Presse und Hochhaltung der christlichen Grundsätze. Als zweiter Redner wies der inzwischen zurückgekehrte hochwürdige .Herr Dechant Lambert Schmidbauer verschiedene Angriffe im Bauernvereinsblatte zurück und forderte als Gegendemonstration zum Beitritte zum katholischen Volksverein auf. Diesem Rufe wurde gleich Folge gegeben und es meldeten sich nach Schluss; der Versammlung acht neue Mitglieder zum Volksverein an. Auf die beiden Herren Redner wurde von den Versammelten ein dreifaches Hoch ausgebracht, ihnen in der beifälligst angenommenen Resolution der Dank und das vollste Vertrauen ausgesprochen und das Versprechen gegeben, stets treu zur Sache des katholischen Volksverein zu stehen. Mit einem Hoch auf die beiden höchsten Gewalten wurde sodann die Versammlung vom Vorsitzenden Kreilmeir nach drei dreistündiger Dauer geschlossen.

(Linzer) Tages-Post 22. Dezember 1912

— In Auing, Gemeinde Kallham, ist Herr Jakob Mayer, ehemaliger Realitätenbesitzer in Pollesbach. Gemeinde Michaelnbach im 67. Lebensjahre verschieden.

(Linzer) Tages-Post 25. Dezember 1912

(Verlobungen.) Herr Med.Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt in Michaelnbach, hat sich mit Fräulein Johanna Wieninger, Tochter dees Herrn Franz Wieninger, Brauerei- und Gutsbesitzer in Fürstenzell in Bayern verlobt.

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