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Zeitungsberichte aus Michaelnbach

im Jahre 1926

Tagblatt 20. Januar 1926

Betrug. Einem Wirte aus Michaelnbach wurde von einem angeblichen Humer Michael, Pferdehändler aus Thalheim, ein Betrag von 70 S heransgelockt unter der Vorspiegelung, er für den Wirt ein Pferd, doch fehle ihm das Geld, es abzuholen. Der Wirt, der den Schmuser nicht ein einmal dem Namen nach kannte, anvertraute ihm 70 S zur Auslösung. Es wurde vereinbart, daß sie sich am 16. Jänner im Gasthof Parzer treffen sollten. Wer nicht erschien, war der angebliche Humer. Die Nachforschungen egaben, daß ein Pferdehändler Humer nicht existiere, daß aber der Betrüger identisch ist mit dem mehrmals vorbestraften Kutscher Michael Diplinger, geboren 1873 in Erledt, zuständig nach Waldkirchen, Bezirk Schärding. Die Nachforschungen sind eingeleitet.

Tagblatt 4. März 1926

Eine schwere Einbrecherbande hat die Linzer Kriminalpolizei in den Personen Josef Wimmer, Schlosser, und Josef Beham, Schmied, ermittelt. Die beiden haben in Peuerbach, Bad Hall, Katsdorf, Lembach, Ungenach, Altlichtenberg, Litsching, Taufkirchen, Michaelnbach, Hochscharten und Rohrbach zumeist Bauerneinbrüche verübt, sie haben auch die Villa Crippa in Bad Hall geplündert. Beide wurden zu je fünf Jahren schweren Kerker verurteilt. Zu Pfingsten fanden die Komunistenkrawalle statt, die ebenfalls eine Reihe von Verhaftungen (217 Personen) zur Folge hatten.

(Linzer) Tages-Post 18. März 1926

(Vom Klerus.) Admittiert wurden folgende Herren: Karl Scheurecker, Kooperator in Michaelnbach, als Kooperator in Altenfelden;

(Linzer) Tages-Post 11. April 1926

(Ein Einbruchsdiebstahl vor sieben Jahren) war gestern Gegenstand einer Verhandlung vor dem Einzelrichter des Kreisgerichtes. Die 47jährige Franziska Mühlböck, geboren in Michaelnbach, und die 67jährige Marie Wildfellner aus St. Marienkirchen an der Polsenz, beide im Armenhause in Grub wohnhaft, hatten im Jahre 1919 einen der Gemeinde gehörigen Koffer aufgesprengt und Bettzeug im Werte von 93 S gestohlen. Durch einen Streit zwischen den beiden Frauen wurde heuer der Diebstahl offenbar. Die Mühlböck hat bereits achtundzwanzig Vorstrafen, meist wegen Diebstahles, die Wildfellner ist unbescholten und dürfte durch die andere zum Diebstahl verleitet worden sein. Beide Frauen sind geständig. Die Mühlböck wurde zu einem Monat Kerker, die Wildfellner bedingt zu zwei Monaten strengen Arrest verurteilt. Exoffo-Verteidiger war Dr. Koß.

(Linzer) Tages-Post 7. Juli 1926

Grleskirchen. (Leichenbegängnis.) Am 1. Juli starb nach langem Leiden in Grieskirchen Oberlehrer i. P. Leopold Brandmayr. Mehr als ein Jahrzehnt war der Verstorbene in Grieskirchen tätig. Auch im Ruhestande arbeitete er unermüdlich im öffentlichem Interesse, in der Kinderfürsorge, im Verschönerungsverein und im landwirtschaftlichen Bezirksverein. Oberlehrer Brandmayr war auch ein begeisterter Anhänger der grünen Gilde und durch zwanzig Jahre als Schulleiter in Michaelnbach, zum Schluß in Zell an der Pram tätig. Das Begräbnis gab Zeugnis von der Wertschätzung und Beliebtheit, welcher sich der Verstorbene überall erfreute.

(Linzer) Tages-Post 9. Juli 1926

(Vom Klerus.) Als Kooperator kam nach Michaelnbach Herr Joses Pachner, Chorherr von St. Florian, zuletzt Kooperator in Niederneukirchen.

Tagblatt 22. August 1926

Autounfall. Der Chauffeur Walter Herzig fuhr am 18. August mit dem Auto A/IV/783 der Firma The Trans-Europan, das derzeit im Schloss Tollet in Verwendung seht, von Michaelnbach gegen Grieskirchen. Vor der Ortschaft Kroißbach begegnete der Kraftwagen dem beim Besitzer Josef Eschlböck in Pollerbach bediensteten Franz Weißengruber, der ein Pferd trieb. Als der Kraftwagen das Pferd überholen wollte, wandte sich das Tier gegen das Auto und schlug aus. Es wurde die linke Autolampe zertrümmert und der Kühler beschädigt, während das Pferd eine erheblichen Verletzung am linken Hinterfuß erlitt. Um größeres Unheil zu vermeiden, fuhr der Chauffeur mit dem Kraftwagen in den Straßengraben, wo das Auto stecken blieb und erst durch ein Hilfsauto wieder flott gemacht wurde.

(Linzer) Tages-Post 12. September 1926

Welser Volksfest-Prämierungsergebnisse. Preise für Pferde. Preisrichter für Pferde: Landestierzucht-Oberinspektor Abin Grab Herr, Landstallmeister für Oberösterreich Wilhelm Ullrich, Vizepräsident des Oberösterreichischen Pferdezuchtvereines J. Müller, Landstallmeister für Salzburg und Tirol
I. Gruppe: Zweijährige Hengste: 4. Klasse Josef Eschlböck-Michaelnbach, Diplom;
III. Gruppe: vier- und fünfjährige Hengste: 1. Klasse Josef Eschlböck, Michaelnbach, silberne Volksfestmedaille

(Linzer) Tages-Post 14. Oktober 1926

(Maturajubiläum) Kremsmünster. Der uralten Sitte der Zusammenkünfte von ehemaligen Maturanten des hiesigen Gymnasiums eingedenk, versammelten sich am 9. und 10. d. M. der Jahrgang 1901. Dieses Wiedersehen war ein recht inniges, denn der genannte Jahrgang kam in diesen Tagen zum erstenmal seit der Matura zusammen, und es ist daher begreiflich, wenn sich ehemalige Kollegen im ersten Momente wie fremd gegenüberstanden. Von den 28 ehemaligen Schülern der achten Klasse konnte der Einberufer, Dr. Nusko, folgende elf Kollegen beim Begrüßungsabend in der mit Blumen schön geschmückten Stiftsschänke herzlich willkommen heißen: Anton Fuxjäger, Forstverwalter in Bad Aussee, Jng. Edmund Hofmann, Baurat in Linz, Otto Lerch, Professor an der Realschule in Troppau,  Odilo May, Pfarrverweser in Breitenloe bei Wien, Jakob Mühlböck, Schaffner im Stifte Schlierbach, Dr. Kajetan Nusko, Notoriatsanwärter in Kirchdorf (mit Frau), Josef Pachner, Kooperator in Michaelnbach, Dr. Franz Pacowsky, Landesgerichtsrat in Ried (mit Frau), Jng. Karl Schmits, Daurat in Wien, Richard Steiner, Professor in Reichenberg, Dr. Karl Uitz, Oberforstrat in Zell am See.

Reichspost 11. November 1926

Ausschreibung - In der Sanitätsgemeinde Michaelnbach- St. Thomas im Bezirke Grieskirchen in Oberösterreich wird hiemit die Geineindearztensstelle ausgeschrieben. Der Gemeindearzt wohnt in Michaelnbach und hat freie Wohnung mit elektrischem Licht und anfänglich 50 Schilling Monatsgehalt, später nach Uebereinkommen. Post und Telephon im Orte. Zur Bahn Grieskirchen 7 Kilometer, Waizenkirchen 5 Kilometer. Auto von Grieskirchen leicht zu bekommen. Terrain schwach hügelig, Fahrrad überallhin benutzbar. Die Sanitätsgemeinde hat ungefähr 2000 Einwohner. Bewerber, solche von Oberösterreich bevorzugt, mögen ihre Gesuche mit katholischem Taufschein, Doktordiplom und Ausweis über bisherige Praxis bis 10. Dezember 1926 bei der gefertigten Sanitätsgemeinde einreichen. Saniätsgemernde Michaelnbach-St. Thomas, Oberösterreich, am 8. November 1926. Karl Hendlmayr, Bürgermeister.

(Linzer) Tages-Post 12. November 1926

(Besitzwechsel.) Johann Friedwagner, Besitzer des Binderhauses in Pollersbach, hat sein Haus dem Josef Eschlböck, Ebner in Pollersbach, verkauft, Johann Friedwagner das Hummergut käuflich erworben. Beziehen wird das Binderhaus mit eineinhalb Joch Grund der Bindermeister von Aichet, Pfarre Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 24. November 1926

(Unfälle.) Am 19. d. M. nachmittags wollte sich der in Kickendorf, Gemeinde Parz, ansässige Landwirt Johann Kiebauer in das Gasthaus der Eheleute Schatzl in Furt, Gemeinde Michaelnbach, begeben. Beim Eingange in das Gastzimmer rutschte er jedoch auf einer mit Blechschienen beschlagenen Stufe aus und zog sich eine schwere Knieverletzung zu. Dr. Lettner aus Grieskirchen leistete dem Verletzten erste Hilfe ordnete die sofortige Ueberführung in das Krankenhaus nach Wels an.

Tagblatt 27. November 1926

Brandlegung? Am 25. Noveinber kam in der Scheune des Besitzers Johann Aumayer in Hundassing, Gemeinde Haag a. H., Feuer aus, .durch welches sie vollständig eingeäschert wurde. 20 Fuhren Stroh im Gesamtwerte von 900 S fielen den Flammen zum Opfer. Aumayer erleidet einen Gesamtschaden von ungefähr 8080 S (Versicherung 7000 S). Am Brandplatze betätigten sich die Feuerwehren Haag a. H., Niederhaag und Starhemberg. Nach den Erhebungen der Gendarmerie ist Rudolf Gründlinger, richtig Rudolf Jungwirth, 1904 in Kallham geboren und nach Michaelnbach zuständig, verdächtig den Brand gelegt zu haben.

(Linzer) Tages-Post 28. Dezember 1926

 (Vom Klerus.) Das „Linzer Volksblatt" teilt mit, daß der Bischof Dr. Gföllner ernannt hat: Zu Geistlichen Räten die Herren: Rudolf Gimplinger, Pfarrer in Michaelnbach:

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