<<<<< zurück
weiter >>>>>

Zeitungsberichte aus Michaelnbach

im Jahre 1929

Tagblatt 3. Februar 1929

Aus dem Regierungs-Karpfenteich - Der Dreifrontenkrieg der Großdeutschen. — Der politische Titulargefreite Max Pauly; Sein Canossagang und seine Parole: „Nie wieder Schule!" — Auch die Landbündler sind ein merkwürdiges Binkel-burd-Hadern. — Die Wähler und die Silberknöpfe an den Westen der Protzenbauern. — Landesrat Pfeneberger und das sterbende Kind. — Die schnellen Landbündler-Rösser von Michaelnbach. — Der Segen Gottes auf den Agitationsmethoden der Landbündler.
In dem großen Karpfenteich der Einheitsliste und des Landbundes leben merkwürdige Geschöpfe. Sie gehören durch eine Schicksalsverkettung auf Gedeih und Verderb zusammen und sind dabei aufeinander wie Hund und Katze. Während sich in Wien die Gottsobersten der Parteien zusammensetzen und die Einigkeit proklamieren, balgen sich in der Provinz die Unterläufel um jeden abgenagten Knochen. Die Heerrufer in diesem Streite sind die Großdeutschen, die ganz wie die Deutschen im Weltkrieg einen Dreifrontenkrieg führen, ohne zu bedenken, daß sie in einem solchen Kriege in die Knie brechen müssen.
Bisher haben sie wenigstens mit den Landbündlern eine Art Bundesgenossenschaft aufrechtzuerhalten versucht; sie bedienten sich dabei Max Paulys als Verbindungsoffiziers, obwohl dieser nach seinen strategischen Kenntnissen höchstens als politischer Titulargefreiter anzusprechen ist. Max Pauly fährt nun im Lande herum und puddelt sich als wiedererstandene Primadonna des Deutschen Volksbundes auf und erzählt, daß, nachdem die Landbündler konservativ geworden sind, nun die Großdeutschen die einzige Freiheitspartei seien. Er hat wohl gemeint, dies sei für ihn eine glänzende Empfehlung, wenn er sich den „geehrten Herren Wählern" wieder in geneigte Erinnerung bringt. Die Wähler allerdings, so glauben wir, werden den Brief noch nicht vergessen haben, in dem Max Pauly nach Canossa gegangen ist und für die „schwarze Bagage" bei seinem Wiedereintritt in den Landtag Abbitte geleistet hat. Diese Abbitte ist dann wohl von Pauly bestritten und der bezügliche Brief als unecht erklärt worden. Pauly hat aber den Vorfall nie restlos aufklären können und ist sohin als Freiheitsapostel gänzlich ungeeignet, auch wenn er nicht mit christlich-sozialen Stimmen als Ersatzmann in den Landtag gewählt worden wäre. Man glaubt sohin dem Herrn Pauly die Freiheitsparole nicht mehr; weit glauhafter für ihn wäre beispielsweise die Parole „Nie wieder Schule!", weil er tatsächlich gedenkt, im Landtage seine Tage als mit christlichsozialen Stimmen gewählter freiheitlicher Abgeordneter zu beschließen und der Schule seine wertvollen Kräfte als Zeichenlehrer — und als solcher war er sehr geschätzt — zu entziehen.

Landbündler sind ein merkwürdiges Binkel-burd-Hadern. Sie haben sich für die kommenden Gemeindewahlen eine andere Taktik als die Großdeutschen zurechtgelegt. Während diese den Christlichsozialen im Wege der Einheitsliste und von Parteivereinbarungen Mandate abjagen wollen — da sie keine Wähler haben, können sie nicht anders vorgehen —, gedenken die Landbündler die Jagd auf Mandate nach anderen Methoden zu arrangieren. Sie haben sich als konservativ erklärt und meinen auf diese Weise sich in die Herzen des gläubigen Landvolkes einzuschleichen, um für ihre Protzenbauern-Kandidaten auf diese Weise die notwendigen Stimmen zu ergattern. Sie vermeinen, es werde ihnen gelingen, daß auf jeden Silberknopf an der Weste ihrer Kandidaten mindestens 20 Stimmen entfallen. Wir wollen ihnen diesen Glauben, den wir freilich als vermessen bezeichnen müssen, nicht rauben. Ihre Agitationen, die sich vorwiegend gegen christlichsoziales Territorium richten, gehen uns nichts an.
Aber registrieren wollen wir doch, wie die Landbündler zu werben pflegen. Da war kürzlich im „Landl", in Michaelnbach, eine Landbundversammlung, in der Herr Bachinger aus Gaspoltshofen, dem bei den letzten Nationalratswahlen Herr Biechl das Reststimmenmandat weggeschnappt hat, durchblicken ließ, daß Landesrat Pfeneberger, der ansonsten ein Prediger der christlichen Nächstenliebe sei, nicht zu bewegen gewesen sei, sein Auto für ein Kind, das wegen Diphtheritis im Sterben lag und eilends operiert werden sollte, zur Verfügung zu stellen, da er selber noch den Schnellzug erreichen müsse.
Wir halten diese Darstellung bei der Art Pfenebergers natürlich für völlig unzutreffend und sind überzeugt, daß Pfeneberger auf solche Landbund-Verleumdungen sicher eine Antwort nicht schuldig bleiben werde. Aber bezeichnend ist der Vorfall sicher sehr. Er zeigt, wie die Regierungsparteien, die in Wien zu einander eitel Liebe und Grießschmarren sind, in Wirklichkeit zueinander stehen.

Das landbündlerische Amtsblatt, die „Bauernzeitung", erklärt übrigens in ihrer letzten Nummer höhnisch, daß in der christlichsozialen Partei an Vorbestraften kein Mangel sei und daß in dieser Partei sogar ein maßgebender Mann mit mehrfachen Vorstrafen sich befinde. (Gemeint dürfte hier nach unseren Informationen Nationalrat Florian Födermayr sein.) Diese bürgerlichen Agitationsmethoden, die nun der Landbund anwendet, waren bisher nach dem bürgerlichen Moralkodex ausschließlich nur gegenüber den Sozialdemokraten erlaubt. Es muß wohl sehr weit fehlen und die Sprünge in der Liebeslaube der Regierungsparteien müssen schon größer sein als am Gebäude der Studienbibliothek, wenn die Landbündler bereits mit solchen Methoden arbeiten, wie es im Angriff auf Pfeneberger der Fall war. Nehmen wir den unwahrscheinlichen Fall an, daß der Angriff auf Pfeneberger gerechtfertigt gewesen wäre: Auch in diesem Falle muß man fragen: Warum haben denn die Landbündler wegen des sterben sterbenden ­ den sterbenden Kindes in Michaelnbach nicht selber eiligst eingespannt, besonders da doch in Michaelnbach die schnellen Rösser zu Hause sind?
Wir meinen nicht, daß auf diesen Agitationsmethoden der Landbündler der besondere Segen Gottes, dessen sich der Landbund, seitdem er konservativ geworden ist, versichert hält, ruhen wird. Wenn man sich das Vertrauen der Wähler erwerben will, muß man anders arbeiten als der Landbund. Und man muß konsequent sein. Wenn man beispielsweise so arbeitet und so konsequent ist, wie die Sozialdemokraten, dann wird es auch am Vertäuen der Wähler nicht fehlen, dann wird sich bei den kommenden Gemeindewahlen auch von selber der entsprechende Segen Gottes einstellen.

Amtliche Linzer Zeitung 8. März 1929

-  L/11, Z. 53/3. Bekämpfung des Zigeunerunwesens. - Amt der Landesregierung - Linz, am 4. März 1929. -  An alle Bezirksbehörden, Gemeindeämter und Gendarmeriepostenkommanden.       
Aus den über die Erfolge bei Bekämpfung des Zigeunerunwesens im Jahre 1928 erftatteten Berichten geht hervor, daß von manchen Gemeindeämtern infolge Nichtbeachtung der bestehenden und wiederholt verlautbarten Vorschriften Zigeunern Reiseausweife und sonstige Bestätigungen ausgestellt worden sind, ohne daß von seiten des ausstellenden Amtes vorher die Identität des Bewerbers überprüft worden wäre. Hiedurch ist es den Inhabern derartiger Ausweise ermöglicht worden, daß zum Beispiel aus einem politischen Bezirke abgeschaffte Personen auf Grund eines derartigen Ausweises in diesem Bezirke unbeanstandet verbleiben konnten und wegen verbotener Rückkehr nicht zur Verantwortung gezogen wurden.   
Da durch ein derartiges Vorgehen die Maßnahmen zur Eindämmung des Zigeunerunwesens illusorisch gemacht werden, wird angeordnet, daß die Ausfertigung von derlei Ausweisen und sonstigen Bestätigungen durch die Gemeindeämter an nicht in der betreffenden Gemeinde heimatberechtigte Zigeuner unbedingt und unter allen Umständen zu unterbleiben hat. Gleichzeitig ergeht der Auftrag, alle den vorangehenden Weisungen nicht entsprechenden Bestätigungen und Ausweise, welche im h.-o. Verwaltungsbereiche ausgestellt sind und von Zigeunern bei Ausweisleistung vorgewiesen werden, abzunehmen und an die zuständige Bezirksbehörde weiterzuleiten. Die Bezirksbehörden werden eingeladen, die Einhaltung dieser Weisung entsprechend zu überwachen.

- Aenderungen im Stande der Vereine. Bezirk Grieskirchen:
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Gaspoltshofen, in Gaspoltshofen.
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Oberndorf-Meggenhofen, 
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Michaelnbach, in Michaelnbach.  
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Natternbach, in Natternbach.        
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Neumarkt a. H., in Neumarkt a. H.           
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher,  Ortsgruppe  Wallern,  in  Wallern.      
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Weibern, in Weibern.        
Auflösung der „Ostmark", Bund deutscher Oesterreicher, Ortsgruppe Taufkirchen/Tr., in Taufkirchen/Tr.         

Tagblatt 9. März 1929

Gerichtsaal. Christlichsoziale und Landbund. Landesrat Pfeneberger klagt den Landbundführer Bachinger. Grieskirchen. Im Linzer Volksblatt" lesen wir:          
Donnerstag fand vor dem Bezirksgericht unter großem Andrang der Bevölkerung von Michaelnbach die Verhandlung gegen den Landbundführer Franz Bachinger statt, der von Landesrat Pfeneberger wegen Ehrenbeleidigung geklagt worden war. Am 20. Jänner hatte Landesrat Pfeneberger in Michaelnbach bei einer Versammlung gesprochen. Bei der Rückfahrt wurde er von Stadtarzt Dr. Engel von Grieskirchen ersucht, er möge ein schwerkrankes Kind in seinem Auto mitnehmen. Landesrat Pfeneberger erklärte sich selbstverständlich bereit, das Kind mitzunehmen. Da das Kind nicht rasch genug transportfähig gemacht werden konnte, verabredeten Dr. Engel und der Chauffeur, daß das Auto zuerst Landesrat Pfeneberger zur Bahn bringen und dann sofort zurückkehren solle, um das Kind zu übernehmen. Diesen Vorfall bauschte Bachinger in einer am selben Abend in Michaelnbach abgehaltenen Versammlung auf und erzählte, Landesrat Pfeneberger habe sich geweigert, ein sterbendes Kind mitzunehmen, was die einzige Rettung für das Kind gewesen wäre. Er fügte hinzu: „Ist das noch ein Priester? Am Nachmittag wird er Euch bestimmt von der christlichen Nächstenliebe gepredigt haben." Bachinger bestreitet nicht, den Vorfall erzählt zu haben, will aber nicht zugeben, daß er die Aeußerungen von christlichen Nächstenliebe und den Ausspruch „Ist das noch ein Priester?" getan habe. Durch Zeugen wird jedoch fest festgestellt, daß diese Aeußerungen gefallen sind. Wie es sich mit dem Vorfall selbst verhielt, ergab sich klar aus den Aussagen des Chauffeurs Kieshumer und des Stadtarztes Dr. Engel. Beide bekundeten, daß sich Landesrat Pfeneberger durchaus nicht geweigert habe, das Kind mitzunehmen, sondern daß die Vereinbarung getroffen worden sei, daß der Chauffeur noch einmal zurückkommen solle. Bachinger wurde schuldig erkannt und zu 50 S Geldstrafe oder drei Tagen Arrest verurteilt.

(Linzer) Tages-Post 9. April 1929

Revierinspektor Latzls letzter Weg. Am Sonntag den 7. d. M. um 10 Uhr vormittags fand in Walzenkirchen die Beerdigung des von dem geisteskranken Arzte Dr. Eichhoff am 3. d. M. getöteten Gendarmerie-Postenkommandanten Revierinspektors Josef Latzl statt. Das letzte Geleite des in Ausübung seiner Dienstpflicht gefallenen Revierinspektors zum Grabe, um das sich zahlreiche Trauergäste aus nah und fern scharten, gestaltete sich zu einer erschütternden Kundgebung. Hinter dem Sarge schritten die tieftrauernde Witwe mit zwei Kindern und sonstige Verwandte. Hierauf folgten Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Schwinner mit Landssamtsdirektor Attems als Vertreter der Landesregierung, Gendarmerie-Landesdirektor Johann Vogelhuber als Landes-Gendarmeriekommandant von Oberösterreich und als Vertreter des Gendarmerie-Zentraldirektors Franz Nusko mit zahlreichen leitenden Gendarmeriebeamten aus Linz und weiteren 180 Gendarmeriebeamten des oberösterreichischen Gendarmeriekommandos. Den Kondukt führte Geistlicher Rat Traunwieser aus Waizenkirchen unter geistlicher Assistenz von weiteren drei Priestern. Von den Behörden hatten sich einqefunden: Kreisgerichtspräsident Schuster aus Wels, der Leiter der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen Hofrat Götz, Hofrat Flatscher und Bezirksrichter Dr. Fellner des Bezirksgerichtes Peuerbach, die Gemeindevertretungen Waizenkirchen mit Bürgermeister Coreth, Michaelnbach mit Bürgermeister Hendmaier, Heiligenberg mit Bürgermeister Humer, die Gemeindevertretungen von Pollham, weiter Beamte der Sparkasse Waizenkirchen mit Direktor Heuböck. die Lehrkörper von Waizenkirchen, Michaelnbach und Heiligenberg. der Armenrat und der Ortsschulrat von Waizenkirchsn die Marktkommune mit Vorstand Matthias Rennmayr u. v. a. Dem Trauerzuge hatten sich ferner angeschlossen der Veteranenverein Waizenkirchen, Stillsüffing, Ritzing, Michaelnbach und Heiligenberg, die Heimatwehr von Waizenkirchen und abordnungen aus der Umgebung, der deutsche Turnverein und die deutsche Jugendkraft aus Waizenkirchen, mehrere Jagdvereine und die Liedertafel Waizenkirchen. Die Musik besorgte der Musikverein Waizenkirchen. Nach Einsegnung der Leiche vor dem Trauerhause bewegte sich der Leichenzug zur Pfarrkirche, wo ein Requiem zelebriert wurde. Von dort! bewegte sich der Zug zum Friedhofe, wo die den Sarg tragenden Gendarmeriebeamten um das offene Grab Aufstellung nahmen und das Opfer seiner Pflicht, Revierinspektor Latzl, unter der Trauerweise „Ich hatt einen Kameraden" und dreier Pöllerschüsse der Erde übergaben. Nach den letzten kirchlichen Zeremonien hielt Landes-Gendarmeriedirektor Vogelhuber am offenen Grabe dem Heimgegangenen einen tiefempfundenen Nachruf.

(Linzer) Tages-Post 3. Mai 1929

(Pferdemarkt in Peuerbach.) Beim Pferdemarkt in Peuerbach am 29. April wurden folgende Preise verteilt: Kollektiopreis der Sparkasse Peuerbach: Josef Eschlböck in Pollersbach, Gemeinde Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 23. Mai 1929

(Pferdemarkt und Pämierung.) Neumarkt i. Hausruckkrets, 15. d. M. Nach mehrjähriger Pause fand hier ein Pferdemarkt mit Prämiierung statt. Aus allen umliegenden Gemeinden war ein vorzügliches Pferdematerial hieher gebracht worden. Das durchwegs aus erstklassigen Fachmännern bestehende Preisrichterkollegium war vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Unter den flotten Klängen der Neumarkter Kapelle (Dirigent Gemeindesekretär Sickinger) fand die Preisverteilung statt. das Ergebnis: Ehrenpreis der Brauerei Neumarkt a. H.; 1. Preis Alois Reinthaler, Schickenedt, Gemeinde Michaelnbach;

Amtliche Linzer Zeitung 31. Mai 1929

Gemeindevorstehung Michaelnbach, am 22. Mai 1929. Freie Gemeindearztstelle. In der Sanitätsgemeinde Michaelnbach-St. Thomas, Bez. Grieskirchen, Ob.-Oest., ist infolge Ablebens des provisorischen Gemeindearzles Eichhof in Waizenkirchen diese Stelle definitiv zu besetzen. Das Wartegeld ist monatlich 100 S, jährlich 1200 S. Wohnung steht zur Verfügung. Armenbehandlung, Impfung, Totenbeschau werden nach den geltenden Bestimmungen honoriert. Die Führung einer Hausapotheke ist erforderlich. Bewerber deutscher Nationalität, österreichischer Bundesbürgerschaft, haben die mit Tauf-und Heimatschein, Zeugnissen ober physische Eignung, moralische Unbescholtenheit, Diplomabschrift, Nachweis der bisherigen Tätigkeit, belegten Gesuche bis längstens 20. Juli 1929 beim Gemeindeamte Michaelnbach einzubringen. Der Wohnort Michaelnbach ist an diese Stelle gebunden.

Amtliche Linzer Zeitung 14. Juni 1929

Nr, 91. Verzeichnis der für Haupt- und Bürgerschulen geprüften Lehrkräfte. Nachstehende Lehrkräfte haben im Maitermin 1929 Teilprüfungen mit Erfolg abgelegt: I. Fachgruppe: Fähndrich Elsa, Lehrerin in Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 4. Juli 1929

(Vom Klerus.) Admittiert wurden die Herren: Matthias Albrecht als Kooperator von Marchtrenk nach Michaelnbach (bleibt Vicarius substitutus für den beurlaubten Pfarrer in Kirchberg bei Linz);

Amtliche Linzer Zeitung 12. Juli 1929

Stiftungszusammenlegung. Auf Grund des Artikels 23 des Gesetzes vom 21. Juli 1925, B.-G.-Bl. Nr. 277, gelangen hiemit im Sprengel der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen die nachstehenden Stiftungen zur Aushebung. Ihr Vermögen wird der in Bildung begriffenen o.-ö. Landesstiftung einverleibt: Johann Georg Adam von Hoheneggsche Spitalsstiftung in Schlüsselberg. - Ferd. Maria Freiherr von Imslandsche Armenstiftung in Gallspach. - Josef Fischer-Armenstiftung in Gallspach. - Baldinger-Armenstiftung in Gallspach.- Bauer-Armenstiftung in Gallspach.- Bürgerspitalsstiftung in Grieskirchen.- Peham-Armenstiftung in Michaelnbach.- Hammerschmied - Pfarrarmenstiftung in St. Georgen.- Spitalsstistung in Tollet. - Matthias Eder- und Maria Eder Armenstiftung in Steinerkirchen am Innbach.- Die Armenstiftung von Maria Wiesinger, Franz Sandberger, Josefa Denk, Michael Lengauer, Johann Straßer, sowie die Jubiläumsstiftung und Kriegsinvalidenstiftung in Pram.- Milde Versorgungsanstalt in Neukirchen a. W.- Eduard Saxinger-Kaiser Franz-Josef-Regierungsjubiläums-Stiftung in Waizenkirchen.- Ludwig Hausböck-Armenstiftung in Waizenkirchen.

Tagblatt 8. August 1929

Lebensmüde. Der Landwirt Matthias Breitwieser in Hilpersberg Nr. 4, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 6. ds. Nachmittags in der neben dem Anwesen gelegenen Holzlage mit einem Strick an einem Balken erhängt. Breitwieser zeigte in letzter Zeit Spuren von Geistesgestörtheit.

Amtliche Linzer Zeitung 13. September 1929

Neue Gemeindeärzte. Die o.-ö. Landesregierung hat über Vorschlag der Sanitätsausschüsse folgende Gemeindearztensstellen verliehen: Dr. Otto Höger in Michaelnbach;

Tagblatt 19. November 1929

Lebensmüde. Der 73 Jahre alte Schmiedemeister Johann Reitböck aus Unterfurth, Gemeinde Michaelnbach, hat sich am 14. ds. nachmittags in seiner Bienenhütte erhängt. Der Lebensmüde zeigte in letzter Zeit Spuren geistiger Zerrüttung; er dürfte in einem Anfall von Sinnesverwirrung in den Tod gegangen sein. Reitböck lebte in geordneten Verhältnissen.

Amtliche Linzer Zeitung 29. November 1929

Ausforschungen -Lehner Josef g. 1897  in Haus, Gemeinde Michaelnbach, O.-Oe., z. Michaelnbach, Bez. Grieskirchen, O.-Oe., röm.-kath. ledig, Bauernsohn und Knecht. U. A. o.-ö. Landes-Jugendamt

Tagblatt 12. Dezember 1929

Nächtlicher Wirbel im Armenhaus. Am 9. Dezember hörte ein eben im Dienste stehender Gendarmeriebeamter der Gendarmerie Waizenirchen aus der, Wohnung Josef Willersdorfers im Armenhaus in Michaelnbach ein fürchterliches Geschrei von Kindern und Erwachsenen. Als der Gendarm in die Wohnung eindrang, war dem Willersdorfer eben von seiner Tochter Franzista ein Messer entrissen worden, mit dem er auf seinen angehenden Schwiegersohn losgegangen war. Anscheinend war die ganze Gesellschaft betrunken, weil zerbrochene Rumflaschen herumlagen. Franziska Willersdorfer wurde beim dem Kampf um das Messer an einer Hand verletzt.

Amtliche Linzer Zeitung 20. Dezember 1929

Bekämpfung der Wutkrankbeit. Nr. 107. Dobermannhündin, zirka 50 cm hoch, schwarz mit braunen Abzeichen, stark abgemagert, ohne Marke und Halsband, ist am 5. Dezember 1929 in Reichenau Nr. 1, Gemeinde Michaelnbach, zugelaufen. Mitteilungen an das Gendarmeriepostenkommando Waizenkirchen zur Z. 1922 vom 10. Dezember 1929.

<<< zurück - Übersicht - vor >>>

<<<<< zurück
weiter >>>>>