Zeitungsberichte aus Michaelnbach - Allgemeines von 1800 bis 1849

Vaterländische Blätter 28. Mai 1817

Eine erfreuliche Erscheinung im Gebiethe der Tonkunst ist die Komposition des hoffnungsvollen Stift St. Peterschen Musikers, Wolfgang Joseph Lanz- Eine seiner gelungensten Proben lieferte er unlängst mit der Eantate zum Wahltag des hoch w. Hrn. Prälaten von St. Peter, gedichtet von dem k. k. Hrn. Professor, Joh. Peter Hölzl. Lanz wurde zu Michaelnbach im k. k. Hausruckviertel am 20. Jänner 1797 geboren. Als Sohn eines Schullehrers hatte er schon in frühester Jugend Gelegenheit und Aufmunterung genug, sich in musikalischer Hinsicht anzuregen. Weitere Vervollkommnung eignete er sich in Grießkirchen bey dem dortigen Schullehrer, Hrn. Fischer, an, obwohl er seine bereits erworbenen Kenntnisse im Gebiethe der Harmonie größten Theils seinem eigenen, unermüdeten Fleiße, seinem angestrengten Studium musikalischer Werke und seiner steten Übung zu danken hat. Am 24. März 1815 trat er im Stifte St. Peter dahier als erster Violinist ein, und erwarb sich von diesem Zeitpunkte an durch sein Violin- und treffliches Flötenspiel, besonders aber durch seine sehr gelungenen musikalischen Compositionen den Beyfall der Kenner. Mit bewundernswürdiger Fertigkeit behandelt er auch den Flügel und alle blasenden Instrumente. Sein Styl in der Composition drückt vorzüglich den Geist des Großen und Heroischen aus. Solch einem rühmlichen Auskeimen und Streben ist sowohl die möglichste Unterstützung und Gelegenheit zum Vollendeten zu wünschen

Linzer Zeitung, 9. Mai 1836

Oeffentliche Versteigerung.(Holzschusterhäusel in Minnichthal, Pfarre Michaelnbach, sammt Fahrnissen.)

(3 1) Von dem Pfleggerichte Weidenholz wird bekannt gemacht: Es sey aus Ansuchen der Maria Wieshoferschen Erben in den öffentlichen Verkauf des gemauerten, auf 350 fl, CM. geschäzten Holzschusterhäusels zu Minnichthal, bey welchem sich ein mit mehreren tragbaren Obstbäumen besezter Garten von 478 Q. Klafter befindet, gewilliget worden. Zum Verkaufe dieses Häusels wird eine Tagsazung den 24. May d.J., um 9 Uhr Vormittags, auf dem Holzschusterhäusel angeordnet. Nach Verkauf des Häusels werden auch sogleich die Fahrnissen, gegen sogleiche bare Bezahlung, an die Meistbiethenden licitando verkauft. Die Kaufsbedingnisse und Lasten können in der hiesigen Amtskanzelley eingesehen werden. Weidenholz, den 27. Aprill ,1836 Saxinger,Pfleger.

Linzer Zeitung, 8. Februar 1841

Oeffentliche Versteigerung des Jodlbauerngutes in Parz, dreier Grundstücke und der Fahrnisse.

(1) Ueber Ansuchen des Vaters und des Vormundes des einzigen, nur 12jährigen Erben der Magdalena Brunthaller'schen Verlassenschaftsmasse, und mit Zustimmung des Wittwers, Mitbesitzer des zu dieser Masse gehörigen Gutes, so wie der löbl. Pupillar-Obrigkeit, wurde die öffentliche Versteigerung des Jodlbauerngutes, dreier Ueberländäcker und der Fahrnisse bewilliget, und hierzu der 8. März 1841 bestimmt, 9 Uhr früh.

1. Das Bauerngut in Parz liegt in der Ortschaft Haus H. Nr. 2, Pfarre Michaelnbach, im äußern Hausruckkreise.

Hierzu gehören nach neuer Vermessung

18

Joch

400

Q.Klft.

Aecker,

3

Joch

1020

Q.Klft.

Wiesen,

441

Q.Klft.

Wiesen mit Obstbäumen,

1

Joch

1344

Q.Klft.

Hutweiden

300

Q.Klft.

Hutweiden mit Obstbäumen

1

Joch

395

Q.Klft.

Niederwald

zus.

25

Joch

700

Q.Klft.

2. Die zur löblichen Herrschaft Parz gehörigen drei Landacker sind lehenbar, und messen das 1. Land 432 Q.Klft.,

das 2. Land 331, das 3. Land 228, zusammen 1041 Q.Klft.

3. Sämmtliche Haus- und Baumanns- Fahrnisse werden gleich nach verkauften Realitäten und in dem darauf folgenden Tage, gegen gleich bare Bezahlung, veräußert.

Das Bauerngut wird um den gerichtlichen Schätzungswerth pr. 1375 fl. CM., und die ledigen Gründe um 125 fl. ausgerufen, wovon das 10pctg. Vadium zu erlegen ist, und die Kaufbedingnisse täglich in hiesiger Amtskanzlei eigesehen werden können.

Die Licitation wird auf dem Gute vorgenommen. Herrschaft Daxberg'sche Unterthans-Parzellen zu Grieskirchen, am 3. Februar 1341. Waizhofer, Justiziär.

Linzer Zeitung, 2. November 1846

Executive Versteigerung. (Theresia Zauner'sche Fahrnisse.) (2) Von dem Pfleggerichte der gräflich Revertera'schen Herrschaften Erlach und Tollet zu Erlach wird hiermit öffentlich bekannt gemacht: Es sei über Einschreiten der Elisabeth und Anna Maria Wagner, ledig großjährigen Bauerstöchter vom Christlmavrgute zu Mayrdopl, Pfarre Michaelnbach, wegen Zahlung von 400 fl. CM. sammt Zinsen und Executionskosten in die öffentliche Feilbietung der auf 521 fl. 30 kr. CM. geschätzten, und der Theresia Zauner, am Wolfbauerngute zu Addenbruck, Pfarre Peuerbach, gehörigen Fahrnisse, als:

Stiere, Kälber, Kühe, Schweine, Schafe, Futterei, Wägen, Einrichtungsstücke und Brennholz rc. gewilliget, und hiezu der 11. November 1846 für den ersten, der 27. November 1846 für den zweiten, der 11. December 1346 für den dritten Termin, mit dem Beisaze bestimmt worden, daß, wenn diese Fahrnisse weder bei der ersten noch zweiten Tagsatzung über oder um den Schätzungswerth an Mann gebracht werden könnten, selbe bei der dritten Tagsatzung auch unter dem Schätzungswerthe hintangegeben werden würden.

Die Kauflustigen haben sich daher an den benannten Tagen im Wolfbauerngute jedesmal um 10 Uhr Vormittags, einzufinden, und wird noch bemerkt, daß diese Fahrnisse gegen gleich bare Bezahlung hintangegeben werden. Erlach, am 10. October 1846. R. v. Schinnern, Pfleger.

Linzer Zeitung, 31. Mai 1847

Oeffentliche Versteigerung des Natternbäcker-Zehents zu Grub Nr. 10. Pfarre Michaelnbach. (1) Von dem Pfleggerichte der Herrschaft Weidenholz wird hiemit bekannt gemacht:

Es werde auf Anlangen des löbl. Magistrates Wels. (dd. 9. Februar l, J.. Nr. 35„ die öffentliche Feilbietung des dahin gehörigen, von hier auf 210 fl. geschäzten ganzen Zehents auf dem Natternbäckergute zu Grub und Peching, Pfarre Michaelnbach, ex delegatione der löbl. Realbehörde vorgenommen. und hiezu der 24. Juni. Und der 22. Juli 1847, mit der Bemerkung angeordet daß. wenn dieser Zehent bei der ersten Tagsazung nicht an den Mann gebracht werden solltwe, bei der zweiten auch unter demselben hintangegeben werden würde.

Es haben daher alle, die gedachten Zehent an sich zu bringen wünschen, an dem obigen Tagen, und zwar jedesmal um 10 Uhr Vormittags, in der hhierortigen Atskanzlei zu erscheinen.

Pfleggericht Weidenholz, den 25. Mai 1847

(Linzer) Tages-Post 25. Oktober 1865

Zaunschmidgut Nr. 4 in Schmidgraben, Pfarre Michaelnbach, Schätzwert 5690 fl., fundus instructus, Schätzwert 92 fl. 10 kr., 30. Oktober, 30. November, 30. Dezember U. B., B.-A. Waitzenkirchen

(Linzer) Tages-Post, 28. Februar 1868

Fremden-Liste. Gasthof zum bairischer Hof: I. Olzinger, Schullehrer von Michaelnbach. K. Beyr, Schullehrer von Steyr. T. Oberreutter, Privat von Stuttgart. F. Brunhuber, Bürger von Efferding.

Linzer Volksblatt 24. Januar 1871 _Anzeige!

Das Wirthshaus Nr. l0 zu Michaelnbach, im Bez. Waizenkirchen mit Wirths- und Fleischhauer-gerechtsame, mit sehr guter Lage und im besten Betriebe stehend und etwas mehr als 4 Joch ausgezeichneter Grundstücke wird unter günstigen Bedingungen sogleich verpachtet. Nähere Auskünfte ertheilt Dr. Ferdinand Hele, „Advokat in Waizenkirchen."

Linzer Volksblatt 23. Dezember 1874

Correspondenzen vom Lande. J.H. Michaelnbach, 21. Dez. (Schlittenrennen.)

Bei dem heute abgehaltenen Erstfahren für die Bezirke Peuerbach, Weizenkirchen und Grieskirchen erhielten Preise folgende Herren: 1. Weinleitner in Weiding, Pfarre Peuerbach, Los Nr. 1 ; 2. Wirt im Thal, Pfarre Weizenkirchen, Los-Nr. 9; 3. Wagner in Kepling, Pfarre Weizenkirchen Los Nr. 2; 4. Mair in Lengau, Pfarre St. Thomas, Los-Nr. 7 5. Santberger von Neukirchen am Wald, Los-Nr. 5;6. Sumadinger von Grieskirchen, Los-Nr. 4.

(Neuigkeits) Welt Blatt 18. Oktober 1877

Realitäten - Verkauf in Oberösterreich. Die Häuser 3, 3 ½ , 4 u. 4 ½ zu Schmiedgraben, Gemeinde Michaelnbach sind zu verkaufen. Zu jedem dieser Häuser kann nebst einem Garten mit vielen schönen Obstbäumen von ½ - 1 ½ Joch, noch ¼ Joch Aecker dazugegeben werden. Die Zahlungsbedingnisse sind günstig und kann die Hälfte des Kaufschillings liegen bleiben. Nähere Auskünfte ertheilt Eras Brunner, wohnhaft Nr. 4 dieser Häuser zu Schmiedgraben, letzte Post Michaelnbach, O.-Oest.

(Linzer) Tages-Post 20. Juli 1878

Auszug ans der Linzer Zeitung und dem Amtsblatte. - Exekutive Feilbietungen. Gasthaus Nr. 11 in Michaelnbach, Bez. Waizenkirchen, sammt 6 Joch 838 Quadrat - Klftr. Grund und Fahrnisse pr. 824 fl. 10 kr., 10. August, 14. September 12. Oktober. 9 Uhr Vorm.

(Neuigkeits) Welt Blatt 18. Juni 1882

Gasthaus- Verkauf in Oberösterreich. Das Gasthaus in Furth, Pfarre und Gemeinde Michaelnbach, an der Grieskirchen-Waitzenkirchner Bezirksstraße gelegen, mit 42 Joch arrondirtem Grunde ist zu verkaufen. Auskunft ertheilt Hr. Weinbergmaier , Gastwirth in Krenglbach, Post Michaelnbach in Oberösterreich.

Wiener Zeitung 24. April 1887

Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. April d. J. dem praktischen Arzte und Obmanne des Ortsschulrathes zu Michaelnbach in Ober-Oesterreich Heinrich Hamann in Anerkennung seines schulfreundlichen Wirkens das goldene Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht.

(Neuigkeits) Welt Blatt 12. April 1888 - Inserat

Gesucht wird zu kaufen eine übernützte Egsalisir-Drehbank. Zuschriften sind zu richten an Joh. Hötzeneder, Maschinenbauer in Michaelnbach, O.-Oest.

Linzer Volksblatt 24. September 1890

Prämiierung der industriellen und gewerblichen Aussteller.8. Johann Hötzeneder, Michaelnbach, Oberösterr., Futterschneidmaschinen, Obstpressen und Mostmühlen.

Neue Warte am Inn 6. Dezember 1890

Der Sturm, von welchem anderswoher schon vielfach berichtet wurde, hat auch in Eferding. Pupping, Hartkirchen, Stroheim, Heiligenberg, Neukirchen im Walde, Michaelnbach, an Waldungen, Obstbäumen, Häusern und Kirchen (nicht überall) Schaden angerichtet. Man erzählt, ein Bauer soll einen Schaden von 1000 Gulden erlitten haben.

(Linzer) Tages-Post 3. Mai 1891

Fremdenliste vom 2. Mai.(Gästebuch Übernächtigung im Hotel Goldenes- Schiff: Kaltenböck, Oekonom, sammt Tochter, Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 12. September 1893

Publizierung der zuerkannten Preise für die Aussteller der Abtheilung „Industrie und Gewerbe". Die goldene Ausstellungsmedaille: J. Hötzeneder, Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 13. März 1897 - Inserat

Offene Stellen. Ein Schmiedegehilfe findet als erster Feuerarbeiter in der Werkstätte landwirtschaftlicher Maschinen des Johann Hötzeneder in Michaelnbach bei Grieskirchen, Oberösterreich, dauernde Beschäftigung. Es wolle sich nur ein solcher melden, welcher von gut katholischer Gesinnung ist.

(Linzer) Tages-Post 24. April 1897

(Ehrung.) Man schreibt uns aus Michaelnbach. 22. d. M.: Am 20. d. M. wurde in der Gemeinde Michaelnbach ein solennes Fest gefeiert. Es galt, den sehr geehrten und verdienstvollen Gemeindearzt. Herrn Heinrich Hamann, zu ehren. Die Gemeindevertretung von Michaelnbach ernannte Herrn Heinrich Hamann zu ihrem Ehrenbürger und in Anwesenheit des Gemeindeausschusses, der Geistlichkeit, des Lehrkörpers und der Feuerwehr wurde ihm ein sehr hübsch ausgestaltetes Ehrenbürgerdiplom überreicht. Herr H. Hamann hat durch eine lange Reihe von Jahren als Mitglied des Gemeindeausschusses, als Obmann des Ortsschulrathes und besonders als Ortsschulinspector in ausgezeichneter Weise gewirkt. Als gerader, kernig deutscher Charakter und fortschrittlich gesinnter Mann war Herr Hamann jederzeit bestrebt, den Gemein- und Wohlthätigkeitssinn zu wecken. Unter den schwierigsten Verhältnissen gelang es ihm, den Bau eines neuen Schulhauses zu fördern und wurde er daher auch für feine hervorragenden Verdienste um die Schule vom Kaiser durch die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes ausgezeichnet. Möge es noch lange der Gemeinde Michaelnbach vergönnt sein, ihren strebsamen und verdienstvollen Arzt Herrn Heinrich Hamann in ihrer Mitte zu behalten.

Linzer Volksblatt 27. April 1897

Ehrung. Dienstag, 20. April, erhielt Herr Heinrich Hamann, Gemeindearzt in Michaelnbach, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, das Ehrenbürgerdiplom der Gemeinde Michaelnbach. Die feierliche Ueberreichung desselben fand im Gasthause des Georg Floimayr zu Grub statt, woselbst die Musikkapelle der hiesigen freiwilligen Feuerwehr concertierte. Von nah und fern war die Bevölkerung herbeigeeilt, um an der Feier des allseits beliebten Mannes mit theilzunehmen. Manch kerniges Wort feierte dessen Verdienste als Arzt durch 40 Jahre und seine fruchtbringende Thätigkeit als ehemaliger Schulinspector und Schulobmann durch 17 Jahre, und so blieb man im fröhlichen Vereine beisammen bis in späte Nachtstunde. Möge er der Gemeinde noch recht lauge erhalten bleiben

Linzer Volksblatt 22. Juli 1898

Promotion Freitag den 22. d. M. findet im großen Festsaale der k. k. Universität in Wien die Promotion des Herrn Heinrich Hamann von Michaelnbach zum Doctor der gesamten Heilkunde statt.

Neue Warte am Inn 17. Juni 1899

14. Juni Heinrich Hamann Geminderath in Michaelnbach Ehrenmedaile für 40 Jahre treue Dienste

Neue Warte am Inn 12. August 1899

Zu kaufen wird gesucht ein gebrauchtes, noch gut erhaltenes, 3 bis 4pferdekräftiges Lokomobil Zuschriften erbeten an Joh. Hötzeneder. Maschinenwerkstätte in Michaelnbach bei Grieskirchen.

(Linzer) Tages-Post 2. September 1899

Am 12. September um 9 Uhr vormittags Verhandlung gegen Leopold Rechendorfer, 27 Jahre alt, von Michaelnbach, wegen Verbrechens der schweren Körperbeschädigung. Vorsitzender: Landesgerichtsrath Dr. Brunner, Vertheidiger: Dr. Greiter.

(Linzer) Tages-Post 1. Oktober 1899

Landwirtschaftliche Abtheilung. silberne Medaille vom Ackerbau-Ministerium; Hötzeneder in Michaelnbach

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 29. November 1901

(Insolvenzen.) Der Kreditorenverein veröffentlicht nachstehende Insolvenzen: Johann Kronlachner. Krämer in Michaelnbach (Bezirk Waizenkirchen)

Linzer Volksblatt 9. Februar 1906

- Endlich bereitet sich eine Schlittenbahn, selbe ist den Oekonomen zu allerlei Wirtschaftsfuhren sehr erwünscht.

- Am 18. Februar hält die hiesige Grünobergesellschaft in Wohlmairs Gasthaus ihren Ball ab.

- Am 19. Februar veranstaltet die bestbekannte Oberinnviertler Sängergesellschaft in Eggers Gasthaus ein Konzert. Somit wäre auch hier für Faschingsunterhaltung gesorgt.

(Neuigkeits) Welt Blatt 3. Mai 1908

Michaelnbach in Oberösterreich wird uns berichtet: Am 26. April feierte der hiesige Gemeindearzt .Heinrich Hamann zwei Jubiläen zugleich, nämlich sein 70. Wiegenfest und sein 50jähriges Arztjubiläum. Aus diesem Anlas; war der greise Jubilar Gegenstand mannigfacher Sympathiekundgebungen. Zur Beglückwünschung hatten sich die Gemeindevertretung, Ortspfarrer Nöbauer, die verschiedenen Vereine und die hiesige freiwillige Feuerwehr korporativ eingefunden. Die Feuerwehr benutzte diese Gelegenheit, den verdienten Gemeindearzt als langjährigen Kassier der Wehr und seine Gattin als ehemalige Fahnenmutter zu ihren Ehrenmitglieder, zu ernennen. Ortspfarrer Anton Nöbauer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und würdigte in schwungvoller Rede die vielen Verdienste des menschenfreundlichen Arztes. Sichtlich gerührt dankte der Jubilar, welcher der Vertreter eines altehrwürdigen oberösterreichischen Aerztegeschlechtes ist, das schon vier Generationen hindurch dieser Wissenschaft dient.

Linzer Volksblatt 30. April 1908

Jubiläum eines Arztes. Aus Michaelnbach wird uns geschrieben: Am 26. April feierte der Gemeindearzt von Michaelnbach, Heinrich Hamann, ein seltenes Fest, zwei Jubiläen zugleich, nämlich sein 70. Wiegenfest und sein 50jährigks Aerztejubiläum im Kreise seiner Familie gefeiert von seinen Söhnen, von denen der älteste Gemeindearzt in Waizenkirchen, der jüngste eben im Begriffe steht, in Wien den Doktorhut zu erwerben, während der Zweitälteste auch im Dienste der Heilkunde steht als medizinischer

Buchhändler bei Lehmann in München. Weit und breit beliebt als Arzt und bekannt als urwüchsiger Gesellschafter, haben ihn auch seine 70 Jahre noch nicht gebrochen; immer noch obliegt er der aufreibenden Tätigkeit eines Landarztes. Der Jubilar ist der Vertreter eines altehrwürdigen oberösterr. Aerztegeschlechtes, das schon durch vier Generationen hindurch dieser Wissenschaft dient. Schon vor vielen Jahren wurde der Genannte durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes ausgezeichnet, hauptsächlich wegen seiner Verdienste um die Schule. Die Gemeindevertretung, die Ortsvereine und die freiwillige Feuerwehr waren korporativ erschienen, letztere benützte diese Gelegenheit, den Jubilar als langjährigen Kassier und seine getreue Gattin als ehemalige Fahnenmutter zu ihren Ehrenmitgliedern zu ernennen. In erster Linie ergriff der hochw. Herr Ortspfarrer Anton Nöbauer das Wort, er überbrachte in herzlicher Weise die Glückwünsche der Gemeinde und würdigte in beredten Worten die Verdienste des menschensredlichen Arztes, der all seine Kräfte durch fünfzig Jahre in den Dienst der leidenden Menschheit gestellt hatte. Der würdige Verlauf der Feier und die dargebrachten Ehrungen wögen dem Gefeierten ein Beweis der Wertschätzung der ihm nahestehenden Kreise sein. Mit dem Wunsche, dass seine ersprießliche Tätigkeit von einem recht langen sonnigen Lebensabend gekrönt werde, schloss das Jubelfest, das wohl jedem Teilnehmer in schöner und dauernder Erinnerung bleiben wird.

Linzer Volksblatt 2. Dezember 1908

Das Goldene Verdienstkreuz wurde verliehen: dem Gemeindevorsteher in Michaelnbach J. Hendelmayr;

Linzer Volksblatt 2. Juni 1909

Michaelnbach, 31. Mai. Heute wurde in ziemlicher Höhe von ½ 11 bis ½ l2 Uhr mittags ein Luftballon gesichtet. Mit freiem Auge konnte man wohl die Gondel wahrnehmen, von den Insassen konnte man nichts bemerken. Der Ballon segelte von Osten nach Südwesten, und zwar in der Richtung zwischen Braunau am Inn und Salzburg.

(Linzer) Tages-Post 10. Juni 1909 - Inserat

Näherin wird sofort aufgenommen bei Agnes Wiesinger Näherin, Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 6. Juli 1909

Ballonaufstieg. Gestern, Sonntag, 4. d. M., unternahm der Luftschiffer Herr Oberleutnant Franz Mannsbarth in Begleitung der Herren Dr. Robert Lenz, Ministerialkonzipiet und Fritz Kraßl, Gesellschafter der Firma C. T. Petzold & Comp., beide aus Wien mit dem Ballon „Salzburg" eine Fernfahrt. Um 9 Uhr stieg der Ballon auf, blieb ungefähr eine Stunde sichtbar, nahm dann eine südwestliche Richtung und verschwand über den Freinberg. Eine große Menge Schaulustiger hatte sich beim Gaswerke eingefunden. Michaelnbach, 4. Juli. Der im heutigen Volksblatte gemeldete Ballon „Salzburg" wurde hier von ½ll Uhr bis 12½ Uhr in mäßiger Höhe gesichtet. Er hatte einen Kurs von Osten nach Westen. In der Richtung über Waizenkirchen begann er zu sinken, ging aber nach Abgabe eines Sandes wieder in die Höhe. Der fallende Sand konnte mit freiem Auge beobachtet werden und bot das Bild eines Rauches. Der Ballon nahm dann die Richtung über Braunau am Inn.

Zell a. d. Pram. Heute, Sonntag, gegen 11 Uhr vormittags wurde hier ein Luftballon, wahrscheinlich der Ballon „Salzburg", der in Linz dem Zeitungsbericht gemäß um 9 Uhr vorm. aufgestiegen ist, gesichtet. Er kam von Südost, schlug anfangs südwestliche, schließlich aber entschieden westliche Richtung ein. Die Gondel sowie niederfallender Sand waren

mit freiem Auge sichtbar. Obernberg, 4. Juli. Heute mittags 1 Uhr 20 Min. wurde hier ein Ballon gesichtet. Die Gondel war mit dem Binokle sehr gut zu sehen. Der Ballon nahm die Richtung über den Inn. Wie uns mitgeteilt wird, ist gestern nachmittags ein Telegramm eingelangt, das besagt, dass der Ballon „Salzburg" gestern nachmittags um 2 Uhr in Pocking in Bayern glatt gelandet ist. Die Herren sind um 9 Uhr hier durchgefahren. Herr Ingenieur Sedlaczek hat sie am Bahnhöfe erwartet. Sämtliche Herren sprachen sich über die Fahrt bei dem herrlichen Wetter sehr lobend aus, nur sei etwas zu wenig Wind vorhanden gewesen. Der Ballon erreichte eine Höhe von 2000 m. Die Teilnehmer hätten die Fahrt leicht fortsetzen können, zogen es aber vor, bei Pocking zu landen, um nicht zu weit von der Bahn entfernt zu sein.

Linzer Volksblatt 10. September 1909

Die Schmiede in Niederndorf erstand bei der am Freitag erfolgten Versteigerung Franz Grausgruber, ehemaliger Schmied in Reineck, um den Preis von 11.400 K. Die Schmiede stand seit einiger Zeit in Zwangsverwaltung. Wir wünschen dem neuen Besitzer, dass es ihm gelinge, die Schmiede wieder in den alten guten Ruf zu bringen.

Linzer Volksblatt 14. September 1909

Von oberösterreichischen Ausstellern verdienen noch lobende Erwähnung die hohen, doppelten Obstpressen Schreiners (St. Georgen a. d. Gussn), mit Schaltwerk, eigene Erfindung, Zimmermeister Scheinecker in Traun (Mostpresse), Hötzeneder zu Michaelnbach (Mostpressen, Obst-, Schrot- und Putzmühlen), in gleicher Ware Leopold Mittermair in Schwanenstadt, Schwarz und Weigl in Oberwegbach bei Waizenkirchen (Obstmühle, mahlt 65 Metzen in der Stunde, Most läuft über kein Eisen, Vorrichtung zum Stockauswerfer).

Linzer Volksblatt 26. September 1909

Michaelnbach, 20. September. (Geschäfts-Erweiterung.) Zur größeren Bequemlichkeit für seine Abnehmer wird Herr Johann Hötzeneder auch in Grieskirchen eine Niederlage seiner landwirtschaftlichen Maschinen errichten, und zwar wird zu diesem Behufe unweit des Bahnhofes Grieskirchen am Baugrunde des Herrn Gastwirtes Josef Kloß ein Magazin errichtet werden. Mit den Vorarbeiten zum Baue desselben wurde bereits begonnen. Die Erzeugnisse des Herrn Johann Hötzeneder, Maschinenbauer zu Michaelnbach, erfreuen sich eines großen Absatzes.

Linzer Volksblatt 6. Oktober 1909

Silberne Medaille der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft: Karl Schwarz u. Anton Weigl, Oberwegbach; Johann Hötzeneder, Michaelnbach; Jgnaz Gatzner, Großraming; Van Gülpen L Komp-, Wien; K. u. L. Keplinger, Wartberg.

Linzer Volksblatt 26. Oktober 1909

Luftballon. Aus Michaelnbach, 24. d., schreibt man uns: Heute um 2 Uhr nachmittags wurde hier in ziemlicher Höhe ein Luftballon gesichtet. Er nahm im schnellen Fluge die Richtung über Eferding.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1910

Michaelnbach, 5. Jänner. (Unser neuer Gemeindearzt.) Durch mehr als 50 Jahre hat nun Herr Heinrich Hamann als Gemeindearzt in Michaelnbach im Dienste der leidenden Menschheit gewirkt. Wer zählt die Fälle, in denen Herr Hamann noch Rettung brachte obwohl jede Hoffnung schon geschwunden schien? Und trotz der großen Anforderungen, die seine weit ausgedehnte Praxis an ihn stellte, erübrigte Herr Hamann noch Zeit, um durch eine lange Reihe von Perioden im Gemeinderate, Ortsschulrate u. s. w. zu wirken. Für seine vielseitigen Verdienste wurde ihm auch des öfteren Dank und Anerkennung zuteil. Seine Majestät der Kaiser ehrte ihn durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes, die Gemeinde Michaelnbach ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Dass jetzt nach einer so langjährigen angestrengten Tätigkeit das Alter seine Rechte zu fordern beginnt und das Ruhebedürfnis sich geltend macht, ist sehr begreiflich. Möge es nun Herrn Hamann vergönnt sein, nach seiner so segensreichen Tätigkeit, noch recht lange wohlverdienten Ruhestand genießen zu können. Infolge dieses Rücktrittes war die Neubesetzung der Gemeindearztenstelle schon seit einiger Zeit der Gegenstand der Sorge für unsere Gemeindeväter. Alle hatten den Wunsch, den jüngsten Sohn der Familie Hamann, Herrn Dr. Otto Hamann als Nachfolger seines Vaters zu bekommen. Zur Freude aller Michaelnbacher erklärte sich Herr Hamann jun. nach längeren Verhandlungen zur Annahme der Gemeindearztenstelle bereit. Herr Dr. Otto Hamann traf am 29. Dez. v. J. aus Wien hier ein und hat seine Tätigkeit bereits begonnen. Er hat in Wien und München seine Studien gemacht und war zuletzt Sekundararzt an der Frauenklinik in Wien. Durch die freudige Erledigung dieser Angelegenheit ist sowohl dem dringenden Bedürfnisse abgeholfen und auch einem lange gehegten Wunsche der Bevölkerung entsprochen worden, die dem neuen Gemeindearzte das größte Vertrauen entgegenbringt.

(Linzer) Tages-Post 18. August 1910

Josefa Haas von Langenfeldsche Heiratsausstattungen

Im Sitzungssaale der oberösterreichischen Statthalterei fand am 15. d. M., vormittags 9 Uhr, die Verlosung der pro 1910 ausgeschriebenen 27 Ausstattungen aus der Josefa Haas von Längenfeldschen Hauptstiftung von je 1680 K und der gleichzeitig ausgeschriebenen 18 Ausstattungen aus der Josefa Haas von Längenfeldschen Nebenstiftung von je 1400 K statt. Als Leiter der Ziehung fungierte der Statthalterei-Konzeptspraktikant Dr. Friedrich Wilhelm von Helmfeld. Zur Verlosung für die Hauptstiftung wurden 1463 Mädchen und zur Verlosung für die Nebenstiftung 1630 Mädchen zugelassen. Ausgelost wurden nachbenannte Bewerberinnen: Hauptstiftung von je 1680 - 20. Marie Friedwagner aus Michaelnbach, Bezirk Eferding;

(Linzer) Tages-Post 8. September 1910

Welser Volksfest und Ausstellungen

Johann Hötzeneder in Michaelnbach eine Kollektion landwirtschaftlicher Maschinen und einen Benzinmotor,

Linzer Volksblatt 19. Januar 1911

Schlittenfahren. Aus Michaelnbach, 17. d., schreibt man uns: Am nächsten Mittwoch, 25. Jänner (Pauli Bekehrung) finden auf der Parzerwiese in Michaelnbach zwei Schlittenfahren statt, und zwar bei fahrbarer Bahn. Das „Grüne Fahren" ist um 12 Uhr mittags und das „Neulingsfahren" um 3 Uhr nachmittags. Näheres die Plakate.

Linzer Volksblatt 27. Januar 1911

Schlittenfahren. Aus Michaelnbach, 25. Jänner, schreibt man uns: Heute fanden hier bei günstiger Witterung die beiden angekündigten Schlittenfahren statt. Das grüne Fahren begann etwas nach 12 Uhr. Bei demselben liefen 5 Pferde. Preise gewannen folgende Herren:

1. Preis: Josef Wagner, Oekonom in St. Marienkirchen, mit Schimmelstute;

2. Preis: Albert Thaller, Oekonom in Taufkirchen an der Trattnach, mit braunem Wallach;

3. Preis: Pfarrhofbaumann Johann Schatzl mit Schimmelwallach;

4. Preis: Heinrich Grabner, Gastwirt in Pollham, mit dunkelbrauner Stute; Franz Roitter, Fleischhauer in Waizenkirchen, musste wegen Schlittenbeschädigung während des Fahrens ausscheiden. Um 3 Uhr war das Neulingsfahren, bei dem 6 Pferde um die Wette liefen.

1. Preis: Johann Mair, Realitätenbesitzer in Steinerkirchen am Innbach, mit brauner Stute;

2. Preis: Matth. Haböck, Gastwirt in Spielmannsberg bei Pötting, mit Schimmelstute;

3. Preis: Josef Wagner, Oekonom in St. Marienkirchen, mit Schimmelstute; 4. Preis: Michael Feitzlmair. Oekonom in Dachsberg, mit dunkelbraunem Wallach; 5. Preis: Matthäus Angermair Oekonom in Raab, mit Fuchsstute;

6. Preis: Pfarrhofbaumann Johann Schatzl mit Schimmelwallach.

Bei beiden Fahren war eine große Volksmenge von Michaelnbach und Umgebung anwesend. Die Preisverteilung wurde nachmittags um ½ 4 Uhr in Herrn Wohlmayrs Gasthaus durch das ungemein rührige Rennkomitee mit Herrn Dr. Otto Hamann an der Spitze vorgenommen. Beim grünen Fahren betrug der 1. Preis 35 beim Neulingsfahren 50 K. Aufsehen erregte das gelungene Komiteefahren, wobei zwei Vorreiter vorausritten, nach welchen der Musikschlitten und der Schlitten mit den lustigen Buben folgte, welche die Preisfahnen trugen und heitere Lieder sangen. Die Musik besorgten wie am Vortag bei der Hochzeit in Grub die wackeren Peuerbacher Musikanten in vorzüglicher Weise.

Linzer Volksblatt 5. Februar 1911

Versteigerungen. Laut Edikt des k. k. Bezirksgerichtes Waizenkirchen findet am 24. März 1911, vormittags ½ 12 Uhr, bei diesem Gerichte, Zimmer Nr. 2, die Versteigerung des Wirtshauses Nr. 11 in Michaelnbach und der ledigen Gründe samt Zubehör, bestehend aus der Wirtshauseinrichtung, Grummet, Haferstroh und Wirtschaftsgeräten, statt. Schätzungswert 41.721 K 79 h, des Zubehörs 760 K 66 h. Mindestbot 28.308 K 30 h.

Linzer Volksblatt 19. April 1911

Aus Michaelnbach, 18. d.. schreibt man uns: Ein Luftballon wurde am heutigen Ostersonntage von hier aus recht deutlich gesehen. Derselbe segelte mit großer Schnelligkeit von Westen nach Osten scheinbar über Grieskirchen gegen Wels. Es war kurz vor 9 Uhr vormittags. Man konnte deutlich sehen, wie Gegenstände aus dem Ballon geworfen wurden.

Linzer Volksblatt 23. Mai 1911

Aus Michaelnbach. 21. d., schreibt man uns: Der heute im „Volksblatt" gemeldete Ballon „Erzherzogin Margaretha" wurde um Mittag über Grieskirchen gesichtet. Der Ballon entschwand in der Richtung über Neumarkt in den Wolken.

Linzer Volksblatt 2. September 1911

Waizenkirchen, 30. August. (Versammlung. Genossenschaftswahl.) Die am 27. August in Herrn Floimeiers Gasthaus abgehaltene Burschenvereinsversammlnug erfreute sich trotz des ins Freie lockenden, sonnigen Tages eines guten Besuches. Nach einer kurzen Ansprache seitens des Herrn Präses, ergriff Herr Oberlehrer Brückl zu den sehr interessanten Ausführungen über „Heimatkunde" das Wort. In gespanntester Aufmerksamkeit lauschten alle seinem Vortrage. Rauschender Beifall lohnte die interessanten Ausführungen. Herrn Brückl sei der beste Dank für die Mühe ausgesprochen. Endlich leisteten noch zwei Burschen den Handschlag und meldeten sich mehrere Teilnehmer. Eine Vollversammlung der Genossenschaft der Kaufleute, Krämer rc fand am 28. August in Mayrhubers Gasthaus statt. Es fanden Genossenschaftswahlen statt und zwar wurde zum Obmann gewählt: Karl Fehrer, Kaufmann in Waizenkirchen; zum Obmann-Stellvertreter: Anton Haslehner, Kaufmann in Waizenkirchen; zu Ausschüssen: Michael Bigl von Heiligenberg, Franz Lehner von Prambachkirchen, Ludwig Kraml von Waizenkirchen, Karl Hötzmannseder von St. Agatha. Zu Ersatzmännern wurden gewählt: Peter Wildfellner von Sankt Thomas, Franz Wohlmayer von Michaelnbach, Joh. Ecker von Weidenholz und Alois Hinterberger von Weidenholz.

Linzer Volksblatt 7. Oktober 1911

Michaelnbach, 5. Oktober. (Rarität.) Beim Bauernanwesen des Huterberger in Minithal steht ein mittelgroßer Apfelbaum, an dem reife Äpfel sind, seit zirka vier Wochen in schönster Blüte. Der ganze Baum ist mit Blüten übersäet, ein schöner Anblick und gewiss eine Rarität im Monat Oktober!

(Linzer) Tages-Post 18. November 1911

Am 21. d. M. findet in der Pfarrkirche in Pollham bei Grieskirchen die Vermählung des Herrn Matthias Greinöcker, Besitzer des Maiergutes in Oberschmidgraben, Gemeinde Michaelnbach, mit Fräulem Therese Schatzl, Mühlen- und Realitätenbesitzers-Tochter aus Manglburg bei Grieskirchen, statt.

(Linzer) Tages-Post 24. Dezember 1911

(Ehrenbürger-Ernennnng.) Herr Dr. Josef Schrott, Oberlandesgerichtsrat i. P. in Waizenkirchen. wurde von der Gemeinde Waizenkirchen zu ihrem Ehrenbürger ernannt. Die Überreichung des bezüglichen Diplomes findet Sonntag in festlicher Weise statt. Hierzu sei noch mitgeteilt, dass Dr. Schrott von sämtlichen Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen, als St. Agatha, Helligenherg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen/ St. Thonras und Waizenkirchen zum Ehrenbürger ernannt wurde.

(Linzer) Tages-Post 28. Dezember 1911

(Seltene Ehrung.) Man schreibt uns aus Waizenkirchen, 25. d. M.: Sonntag den 24. d. M. brachten die Vertreter der -Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen, St. Agatha, Heiligenberg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen und St. Thomas unter Führung des Landesgerichtsrates Dr. Josef Heinrich dem hochverdienten Oberlandesgerichtsrat i. P. Dr. Josef Schrott als Christgeschenk und Angebinde zu seinem 89. Geburtstags, welcher auf den 28. Dezember 1911 fällt, das Ehrenbürgerdiplom von sämtlichen genannten Gemeinden. An der Feier, welche in der Wohnung des Herrn Oberlandesgerichtsrates im Schlosse Weidenbolz stattfand, beteiligten sich auch die Geistlichkeit unter Führung des Dechants und Landtags-Abgeordneten Lambert Schmidbauer, Herr Botho Graf Coreth als ehemaliger Bürgermeister von Waizenkirchen, eine Deputation des Veteranenvereines Waizenkirchen, dessen Obmann und Ehrenmitglied der Gefeierte ist, dann die Sparkasse Waizenkirchen, bei welcher er gleichfalls Obmann und Ehrenmitglied ist, die Marktkommune-Vorstehung Waizenkirchen, sowie sämtliche Amtspersonen und Honoratioren. Landesgerichtsrat Dr. Josef Heinrich hob in einer kurzen markigen Ansprache die Verdienste hervor, die sich der Gefeierte während seiner 56jährigen Dienstzeit erworben hat. Die Hälfte seiner Dienstzeit, also ein Menschenalter, habe er als Leiter des Bezirksgerichtes Waizenkirchen verbracht, in welcher Eigenschaft er nicht nur ein gerechter Richter, sondern auch ein gütiger, allzeit hilfsbereiter Berater war. Im Laufe der langen Jahre habe sich das schönste patriarchalische Verhältnis zwischen den Bewohnern des Gerichtsbezirkes und dessen Leiter gebildet, er sei schon lange in der Wertschätzung und im Vertrauen der zum Gerichtsbezirke gehörigen Gemeinden ein Ehrenbürger gewesen die Gemeinde Waizenkirchen habe ihn bereits im Jahre 1894 zu ihrem Ehrenbürger ernannt es sei daher das gegenwärtige gemeinsame Ehrenbürgerdiplom nur die äußerliche Beurkundung eines schon lange faktisch bestandenen Verhältnisses, was beweist, dass die Verdienste des Gefeierten trotz seines Scheidens aus dein Amte noch in dankbarer Erinnerung sind. Nach Überreichung des Diplomes, das in sinniger Weise mit Ansichten von Waizenkirchen und dem alten Schlosse Weidenbolz geschmückt ist, in welchem sich die Amtsräume des Bezirksgerichtes und die Wohnung des Gefeierten durch die ganze Dauer seines .Hierseins bestanden, dankte Herr Oberlandesgerichtsrat gerührt in gediegener Ansprache für die ihm erwiesene Ehre, sowie für die Unterstützung, die seinem Wirken seitens der Beamtenschaft, der geistlichen und weltlichen Behörden und insbesondere auch seitens der Gemeindevorstehungen zuteil geworden sei, mit den herzlichsten Wünschen für ein stetes Gedeihen des ihm so liebgewordenen Bezirkes. Hiebei konnten alle Anwesenden mit Freude konstatieren, dass der Herr Oberlandesgerichtsrat trotz seines hohen Alters körperlich und geistig frisch ist. Die Festteilnehmer schieden mit dem Wunsche, dass der neuen Ehrenbürger für seine lange, arbeitsreiche Dienstzeit auch noch eine Reihe von Jahren der Ruhe in guter Gesundheit beschieden sein möge.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 5. Februar 1912

Der 35jährige Johann Floimayr von Grub musste wegen eines akuten Nervenleidens, das von allzu starkem Rauchen herrühren dürfte, ins allgemeine Krankenhaus nach Wels überführt werden. Hoffentlich kann er bald wieder geheilt in die Heimat zuzukehren.

Linzer Volksblatt 18. Februar 1912

Michaelnbach, 16. Februar. (Faschingsunterhaltungen.) Die Jungfrauen-Kongregation veranstaltet am Faschingssonntag in Herrn Josef Wohlmayrs Gasthause eine kleine Faschingsunterhaltung, wobei Gedichte und Lieder zum Vortrage kommen werden. Dazu sind besonders die Freundinnen der Kongregation geziemend eingeladen. Auch die hiesige rührige Ostmarkgruppe hält ihre Faschingsunterhaltung am Faschingsdienstag, um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Georg Floimayr in Grub ab. Die strammen Sänger des Burschenvereines in St. Thomas haben dazu ihr Erscheinen in freundnachbarlicher Weise zugesagt. Alle Gönner der „Ostmark" von hier und von der Umgebung seien hiemit zur Teilnahme freundlichst eingeladen.

Linzer Volksblatt 9. März 1912 - Inserat

Zwei anständige tüchtige Eisendreher, mit guten Zeugnissen, werden sofort aufgenommen für dauernde Arbeit, bei Johann Hötzeder, Maschinenfabrik, Michaelnbach bei Grieskirchen, O.-Oe.

Linzer Volksblatt 27. Juni 1912 - Inserat

Achtung! Haus gut und schön gebaut mit Gemischtwarenhandlung u. Hufschmiede, die auch verpachtet werden kann. 1 Joch Grund mit schönem Garten, ist aus freier Hand zu verkaufen. Auskunft erteilt: Andreas Wagner in Michaelnbach bei Grieskirchen, O -Oe.

Linzer Volksblatt 28. Juni 1912

Linz, den 27. Juni 1912.

Kaiserlicher Dank. Der Kaiser hat mit Entschließung vom 17. Juni 1912 die von Dr. Otto Hamann, prakt. Arzt und Gutsbesitzer in Grub, Gemeinde Michaelnbach. in Vorlage gebrachte, vom Landschaftsminiaturmaler Johann Huber ausgeführte Oelminiatur des Schlosses Possenhofen mit See huldvoll angenommen und anbefohlen, dass dem Einsender aus diesem Anlasse der Allerhöchste Dank bekannt zugeben sei.

Linzer) Tages-Post 5. Juli 1912

Michaelnbach, (Güterschlächterei)den 2. d. M. schreibt man uns: Der Gasthausbesitzer Josef Wohlmayer in Michaelnbach, welcher erst kürzlich in Kreuz, Gemeinde Natternbach, ein Anwesen zerstückelte, hat nunmehr wiederum ein Reale, und zwar das Hangweirergut zu Haus angekauft. Das Gur zu welchem 25 Joch Gründe gehören, wird gleichfalls zerstückelt werden.

Linzer Volksblatt 6. Juli 1912

Michaelnbach, 4. Juli. (Besitzverändeungen. Todesfall.) Das untere Wirtshaus in Michaelnbach, bisher im Besitze des Herrn Brauereibesitzers Leop. Schatzl in Raab, kaufte dieser Tage der ledige Bauerssohn Alois Katzlberger vom Haghofergute in Mairdoppl, hies. Pfarre, um den Preis von etwa 40.000 K". Der obere Wirt, Herr Josef Wohlmayr, kaufte das Hangweirergut in Haus um 32.000 Der bisherige Besitzer dieses schönen Anwesens, Jakob Stieger, will seinen Lebensabend im nebenstehenden Äuszugshause verbringen, das er sich mit beiläufig vier Joch Grund zurückbehielt.

Linzer Volksblatt 19. Juli 1912

Michaelnbach, 17. Juli. (Die erste Hilfeleistung) für die durch das schreckliche Hagelwetter in der Petersnacht schwer Geschädigten ist von der „Ostmark" gekommen. Seit dem Vorjahre besteht hier eine rührige Ortsgruppe. Auf Ansuchen derselben hat nun die Hauptleitung in Linz für die am härtesten betroffenen Mitglieder dieser Gemeinde einen Betrag von 200 K bewilligt und sofort zur Verteilung angewiesen Für das bewiesene Wohlwollen sei auch an dieser Stelle der geziemende Dank an die löbliche Hauptleitung im Namen der Beteilten ausgesprochen.

Linzer Volksblatt 8. September 1912

Michaelnbach. Heute Freitag, 3 Uhr nachmittags, wurde hier ein Luftballon bemerkt. Derselbe kam von Westen und eilte in beträchtlicher Höhe zwischen Michaelnbach und Grub in nordöstlicher Richtung fort und verschwand nach kurzer Zeit gegen das Mühlviertel hin. Die Gondel war ziemlich deutlich sichtbar.

Linzer Volksblatt 30. November 1912

Herr Andreas Wagner, Schmiedmeister und Krämer in Michaelnbach, verkaufte sein Haus an Karl Schörgenhumer, zuletzt Privat in Kematen. Der neue Besitzer ist ein Bauersfohn vom Schöberlgute in Prambach, Pfarre Waizenkirchen. Der Kaufpreis ist 16.000 Kronen, ohne Warenlager.

(Linzer) Tages-Post 25. Dezember 1912

(Verlobungen.) Herr Med.Dr. Otto Hamann, Gemeindearzt in Michaelnbach, hat sich mit Fräulein Johanna Wieninger, Tochter dees Herrn Franz Wieninger, Brauerei- und Gutsbesitzer in Fürstenzell in Bayern verlobt.

Herr Joh. Ertl, bisher Maschinenbauer in der weitbekannten Maschinenwerkstätte des Herrn Johann Hötzeneder in Michaelnbach, wird in diesen Tagen nach Grieskirchen übersiedeln, um dort in der neuerbauten Fabrik das Geschäft selbstständig zu betreiben. Aus diesem Anlasse kamen vor einigen Tagen zahlreiche Freunde des Herrn Ertl in Wohlmeyrs Gasthaus zusammen, besonders Feuerwehrmänner, um mit ihrem Kameraden und gewesenen Hauptmann noch einige gemütliche Stunden zu verbringen.

Linzer Volksblatt 13. Juli 1913

Vereinsnachrichten. Piusverein. Am Sonntag den 20. Juli findet zu Michaelnbach um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Floimayr zu Grub eine Piusvereins-Versammlung statt zur Gründung einer Ortsgruppe. Redner: Herr Expeditor Schwarz.

(Linzer) Tages-Post 26. Juli 1913

(Silberne Hochzeit.) Am 24. d. M. feierte Herr Gustav Peither, Oberlehrer in Michaelnbach, mit seiner Gattin Marie im engsten Familienkreise das Fest der silbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar sind zahlreiche Glückwünsche zugekommen.

Linzer Volksblatt 19. Februar 1914

Michaelnbach, 12. Februar. (Schlittenfahren.) Am letzten Sonntag, nachmittags, wurde hier ein Gemeinde-Schlittenfahren veranstaltet. - Dasselbe fiel zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Eine große Zuschauermenge war anwesend. Stramme Waizenkirchener besorgten die Musik. Eine stattliche Anzahl Kommiteeschlitten folgten dem Vorreiter Leopold Huber und den Schlitten mit den Musikanten und Fahnenträgern. Die ausgesetzten acht Preise erhielten der Reihe nach die Herren: Johann Hötzeneder, Emer in Pollesbach, Pfarrer Rudolf Gimplinger. Pulsamer in Pulsam, Gastwirt Steiner, Mittiner in Reichenau, Gastwirt Wohlmair und Mair in Prambeckenhof. Trotz der anonymen Briefchen ists doch gegangen und schön ists auch gewesen.

(Linzer) Tages-Post 4. April 1914

Anzeige Nr. 6097 - Wer auf anständige Weise leicht und viel Geld verdienen will, wolle sich bei mir melden. K. K. in Grub Nr. 3, Post Michaelnbach bei Grieskirchen.

Linzer Volksblatt 17. April 1914

Michaelnbach, 15. April. (Verpachtung)

Wie man hört, wird am Sonntag den 26. April, nachmittags 3 Uhr, das Fischwasser in der hiesigen Gemeinde neu verpachtet werden. Die Zusammenkunft ist in Herrn Steiners Gasthaus.

Linzer Volksblatt 4. Juni 1914

Matthäus Mayrhuber, lediger Besitzer der Häuser in Haid Nr. 12 und 14, verkaufte das Haus Nr. 12 an Franz Bauer jun., verehelichten Schuhmacher in Haid, um ungefähr 4000 K und vertauschte sein Haus Nr. 14 mit dem Hause des Paul Heinzinger in Pfarrhofheuberg bei Peuerbach. Weiters kaufte sich Matthäus Mayrhuber mit seiner Braut Maria Stieger, einer Tochter des früheren Hangweirer in Haus, das ansehnliche Mair-Wirtshaus im Markte Waizenkirchen um den Preis von 52.200 K vom bisherigen Besitzer Herrn Ozlberger.

Enthüllung eines Denkmales für Maler Hueber. Aus Waizenkirchen, 1. Juni, wird uns berichtet: Heute um 3 Uhr nachmittags fand die feierliche Enthüllung des Denkmales für Maler Hueber statt. Der sonst gewöhnlich gewitterschwanger umhüllte Himmel zeigte ein gütiges Angesicht. Das Komitee hatte unter Leitung des Arztes Doktor Otto Hamann von Grub bei Michaelnbach, eines Verwandten des Künstlers, alle Vorbereitungen zur Feier der Enthüllung in umsichtigster Weise getroffen. Die Beteiligung der Bevölkerung war eine sehr große. Außer den Komiteemitgliedern, mit Dr. Hamann an der Spitze, waren zur Feier erschienen: Der Bezirkshauptmann von Eferding v. Messina, Graf und Gräfin Coreth und deren Sohn, Frau Dr. Hamann und deren Schwester die Nichte des Künstlers Fräulein Elisabeth Hueber, Landtagsabgeordneter, Dechant und Pfarrer Lambert Schmidbauer, Vertreter der Heimatkunde aus Eferding, die Vertretungen der Gemeinde- und Marktkommune Waizenkirchen, Hochw. Herr Atzgerstorfer, Kooperator in Peuerbach, als Vertreter des Hochw. Herrn Kanonikus Franz Schmid und der aus weiter Ferne" herbeigeeilte bekannte Wiener Künstler Johannes Mayerhofen, der die Gedenktafel aus weißem Marmor mit dem Bronze-Medaillon des Meisters in gelungener Weise hergestellt hat. Der Künstler hat aus mittelbarer Freundschaft und Hochschätzung den Entwurf und die Ausführung des Denkmales kostenlos übernommen. Der Dank Waizenkirchens ist ihm für immer gesichert. Die Festrede hielt Herr Dr. Otto Hamann. Zum Schlüsse stellte er an Bezirkshauptmann v. Messina das Ansuchen die Enthüllung vorzunehmen, worauf das enthüllte Medaillon besichtigt und das Lob ob der gelungenen Arbeit dem Künstler Mayerhofer gegenüber ausgesprochen wurde. Herr Dr. Hamann sprach seinen Dank an alle aus, die durch intellektuelle und materielle Beihilfe die Herstellung der Gedenktafel und die heutige Feier ermöglicht haben. An deren Spitze steht Seine Majestät Kaiser Franz Josef; hatte ja Maler Hueber im Schlosse Possenhofen am Starnbergersee die bayerischen Prinzessinnen, darunter auch Elisabeth, die nachmalige Kaiserin, im Zeichnen und Malen unterrichtet. Begeistert stimmten daher alle Teilnehmer der Feier in das von Otto Hamann auf Se. Majestät ausgebrachte „Hoch" ein. Hierauf ging man auf den Friedhof, um das bescheidene Grab Huebers, der am 15. Nov. 1889 gestorben war und hier begraben wurde, zu besuchen. Im Namen und in Vertretung des o.-ö. Kunstvereines wurde ein prachtvoller Naturblumenkranz am Grabe des Künstlers niedergelegt. So endigte die Ehrung unseres Landsmannes Johannes Hueber, der am 10. Dez. 1913 als Sohn eines Spenglermeisters im Markte Nr. 7 geboren wurde, in pietätvoller Weise. Möge dessen Sinn für das Schöne in Kunst und Leben im Herzen seiner Landsleute ewig fortleben.

Linzer Volksblatt 10. Juni 1914

Michaelnbach, 8. Juni. (Versammlungen.) Gestern wurde in .Herrn Steiners Gasthause die diesjährige Generalversammlung des hiesigen Vorschußkassenvereiues bei zahlreicher Beteiligung abgehalten. Herr Vorstandsobmann Franz Mühlböck hielt dem so plötzlich verstorbenen, eifrigen Obmannstellvertreter einen tiefempfundenen Nachruf und leitete die Versammlung in bekannt vorzüglicher Weise. Herr Buch- und Kassenführer Oberlehrer Peither erstattete in klarer und verständlicher Weise den Rechenschaftsbericht des vergangenen Jahres, der mit großer Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde. An Stelle des verstorbenen Erlinger wurde Herr Franz Brunnmair, Wofelbauer-Haus, zum Obmannstellvertreter, Franz Aichinger, Mitter in Reitbach, zum Vorstandsmitglied und Mesner Johann Wiesinger zum Ersatzmann gewählt. Der Verein zählte am Schlüsse des letzten Jahres 78 Mitglieder. Der Zinsfuß für Spareinlagen ist 4 ¼ % für Darlehen 4 ½ %.

(Linzer) Tages-Post 30. Juni 1914

(Besitzwechsel.) Aus Waizenkirchen schreibt man uns: Herr Hans Ozlberger verkaufte das Mayr-Wirtshaus in Waizenkirchen an die Brautleute Matthäus Mairhuber und Marie Stieger von Michaelnbach, um 52.200 K.

(Linzer) Tages-Post 26. September 1914

(Ein betrügerischer Agent.) Aus Enns schreibt man uns: Bereits Mitte Juni 1914 kam zu dem Besitzer Josef Mauhart in Raffelstetten der Agent Raimund Mayer aus Kleinmünchen, um den Bauer zum Kaufe einer neuen Mostpresse zu überreden. Es wurde vereinbart, daß Mauhart eine neue Presse um 180 K kauft. Hieraus mußte er 60 K Angabe zu Händen des Mayer leisten. Trotz wiederholter Urgenz seitens des Bauers kam aber keine neue Presse. Endlich redete sich der Agent darauf aus, daß die Firma Johann Hötzensder in Michaelnbach die Presse nicht liefere. Diese Firma gab jedoch über Anfrage an, daß sie mit Leuten wie Mayer keine Geschäfte mache. Offenbar war es ihm bei Mauhart bloß darum zu tun, 60 K herauszulocken. Gegen Raimund Mayer, geboren am 27. September 1874 in Wolkenstein, N.-Oe., zuständig nach Böhmen, wurde die Strafanzeige erstattet. Er ist bereits dreimal wegen Verbrechens und fünfmal wegen Uebertretung des Betruges vorbestraft. Vor diesem Betrüger wird gewarnt.

Linzer Volksblatt 10. Oktober 1914

Aus Waizenkirchen, 8. Okt., berichtet man uns: Auch die Gemeinde Waizenkirchen sieht schon gar manche Leichtverwundete in ihrer Mitte. Da war einmal Herr Matthäus Mairhuber, der Mairwirt, welcher seine Anwesenheit hier schnell benützte, um seine Ehe mit Maria Stieger, einer Hangweyrertochter von Haus, Pfarre Michaelnbach, zu schließen, und der schon wieder einrücken mußte. Dann ist hier noch Karl Küpper, der bis zu seiner Einberufung im bischöflichen Petrinum bedienstet war, ferner ein Sohn vom großen Steindl in Kronawetten, ein Schauersohn von Eitzenberg, der junge Besitzer des Simandlgutes in Grillparz und mehrere andere, deren Namen dem Schreiber dieses gerade nicht bekannt sind.

Linzer Volksblatt 25. April 1915 - Inserat

Eisendreher und Maschinenschlosser werden gegen gute Verpflegung aufgenommen bei Johann Hötzeneder, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen in Michaelnbach b. Grieskirchen, Ob.-Oe.

Linzer Volksblatt 31. März 1916

(Linzer) Tages-Post 8. April 1916

(Sachverständige für Wasserstraßen.) Vom Oberlandesgerichte in Wien wurde im Einvernehmen mit der Statthalters für Oesterreich ob der Enns in Linz die für das Jahr 1916 aufgestellte Liste derjenigen Sachverständigen, welche in den Fällen der Enteignung zum Zwecke der Ausführung der Wasserstraßen in den Erzherzogtümern Oesterreich unter und ob der Enns beizuziehen sind, bekanntgemacht. Diese Sachverständigen sind: . . . . . Johann Hendlmayr. Wirtschaftsbesitzer in Michaelnbach, Gerichtsbezirk Waizenkirchen; . . . . . .

Linzer Volksblatt 21. April 1916

Michaelnbach, 19. April. (Verschiedenes.) Der Storch hielt sich seit 10. Dezember vorigen Jahres von Michaelnbach ferne. Gestern kehrte er beim unteren Wirt ein und ließ den Gastwirtsehe leuten Steiner ein Töchterchen zurück.

Linzer Volksblatt 30. April 1916 - Inserat

Huf- und Wageuschmiede ist zu verpachten bei Herrn Karl Schörgenhumer in Michaelnbach bei Grieskirchen, O--Oe.

Linzer Volksblatt 3. Mai 1916

Erdbeben. Das Erdbeben vom 1. Mai wurde nach den bisherigen Nachrichten in Linz, besonders in den nördlichen, dem Urgebirge benachbarten Stadtteilen, außerdem in Urfahr und Gallneukirchen bemerkt.

Michaelnbach, 1. Mai. Heute um ½ l Uhr mittags wurde hier ein Erdbeben beobachtet. Es war eine stoßartige, plötzliche Erschütterung. Manche Leute liefen aus den Häusern, um zu sehen, was es gebe.

Linzer Volksblatt 3. Juni 1916

Michaelnbach, 30. Mai. (Versammlung.) Am nächsten Sonntag den 4. Juni wird um ½ 3 Uhr nachm. im Gasthause des Herrn Aug. Zehetmayr die hiesige Ortsgruppe des Pius-Vereines die Jahresversammlung abhalten, bei welcher der hochw. Herr Pater Anton Asciku von Pupping, ein Albanese, einen Vortrag über Albanien halten wird. Alle Freunde und Gönner des Pius-Vereines und die ganze Bevölkerung von hier und aus der Umgebung sind zur Teilnahme freundlichst eingeladen.

Linzer Volksblatt 8. Dezember 1916

Zum Tode Kaiser Franz Josef I - Berichte über Trauerfeierlichkeiten aus Anlaß des Todes Kaisers Franz Josef I. sind uns noch zugekommen aus Aschach an der Donau, Bad Hall, Frankenmarkt, Freistadt, Julbach, St. Martin i. Mühlkr. , Mauthausen, Michaelnbach, Passau und Riedau.

Linzer Volksblatt 21. Januar 1917

Michaelnbach, 17. Jänner. (Verschiedenes.) Die 12jährige Maria Stuiber von Oberreitbach litt schon längere Zeit an einem Bruchübel. Sie wurde nun ins allgemeine Krankenhaus nach Wels gebracht, wo sie mit gutem Erfolge operiert worden ist.

Die hiesige Ortsgruppe des katholischen Volksvereines zählt im Jahre 1916 142 Mitglieder. Davon sind 5 Mitglieder gestorben, nämlich: Franz Lindmair, Franz Mayr, Alois Hendlmayr, Michael Lehner und Michael Kaisermair. Neu beigetreten sind 6 Mitglieder, so daß die hiesige Ortsgruppe jetzt 143 Mitglieder hat.

Linzer Volksblatt 24. Februar 1917

Michaelnbach, 21. Februar. (Theater.) Die mar. Jungfrauenkongregation hat am 18. und 20. d. im schönen Saale des Herrn Zehetmayr das überaus lehrreiche Schauspiel „Die falsche Grafentochter" oder „Opfer und Entsagung für die Rettung einer Seele" recht gut zur Aufführung gebracht. Die Sodalinnen Katharina Samhaber, Theresia Schaur, Maria Alletsgruber, M. Mühlböck und Gusti Schatzl haben ihre Rollen gut aufgefaßt und recht gut gespielt. Der erste Versuch ist also gut gelungen, wie das günstige Urteil der zahlreichen Zuschauer beweist. Großen Beifall fanden auch die herrlichen Lieder, welche die Schwestern Marie, Gusti und Fanni Schatzl am Schlüsse der gestrigen Vorstellung unter Zitlurbegleitung des Herrn Reitböck mit (ihren klangvollen Stimmen meisterhaft zum Vortrage brachten. Großer Dank gebührt den ehrwürdigen Schulschwestern Gonzaga und Kolumba von Mauerbach für ihre gütige Mühewaltung und Herrn Pfarrer Lackner von St. Thomas für Überlassung der notwendigen Bühneneinrichtung.

Linzer Volksblatt 11. März 1917

Michaelnbach, 8. März. (Prüfung.) Frl. Fanni Peither, Oberlehrerstochter von hier, hat die Prüfung beim, Postkurse in Linz mit sehr gutem Erfolge bestanden und wurde als Aspirantin in Wels 1 angestellt.

Linzer Volksblatt 5. Mai 1917

Herr Fleischhauer Karl Humer, Wachtmeister an der Front gegen Rußland, ist einige Zeit auf Urlaub hier und kaufte sich von Herrn Josef Steiner das untere Wirtshaus im hiesigen Orte um den angeblichen Preis von 33.000 K. Herr Josef Steiner kaufte sich das Haus der verwitweten Frau Kienbauer in Spielmannsberg bei Pötting.

Linzer Volksblatt 21. Juli 1917

Michaelnbach .18. Juli. (Verschiedenes.) Der hiesige Vorschußkassenverein hält am nächsten Sonntag um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Zehetmayr die diesjährige Generalversammlung ab, zu welcher die Mitglieder freundlichst eingeladen sind.

Hierauf wird dem Schuhmachergesellen Paul Öllinger, welcher wegen seines Alters vor einigen Wochen vom Militär beurlaubt wurde, für langjährige treue Dienste am selben Dienstorte die ihm vom oberösterreichischen Landesausschusse verliehene Dienstbotenprämie per 50 K überreicht werden. Der treue Arbeiter ist nämlich seit 31 Jahren bei Herrn Schuhmachermeister Franz Mühlböck ununterbrochen als Geselle in Arbeit. Die Uebergabe der silbernen Ehrenmedaille erfolgt später

Linzer Volksblatt 6. Januar 1918

Michaelnbach, 31. Dezember. (Theater.) Die beiden Theaterstücke „Das Marienkind" und „Im Kuchlzimmer" oder „Herrisch und bäurisch" werden am nächsten Sonntag, den 6. d., in Zehemairs Gasthaus von Mitgliedern der hiesigen Jungfrauenkongregation zum zweiten Male aufgeführt werden.

Linzer Volksblatt 2. März 1918

Das Haus Nr. 3 in Michaelnbach, Hamann-Stökl genannt, hat die hiesige Gemeinde vom Herrn Regimentsarzt Dr. Otto Hamann um den Preis von 6000 K zu Gemeindezwecken angekauft.

Linzer Volksblatt 5. April 1918

Ehrenbürgerernennung. In der Gemeindeausschußsitzung vom 2. April wurde Se. Exzellenz, der Herr Landeshauptmann Prälat J. Hauser, einstimmig zum Ehrenbürger der Gemeinde Michaelnbach ernannt.

Linzer Volksblatt 11. April 1918

Waizenkirchen, 9. April. (Verschiedenes.) Heute wurden hier getraut Anton Martlmüller, Häusler in Obergschwendt, und Katharina Jäger aus Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 20. April 1918

Michaelnbach, l7. April. (Versammlung.) Am Sonntag, den 21. April-wird-die hiesige Ortgruppe des Piusvereines im Gasthause des Herrn Humer um 3 Uhr nachmittaqs ihre Jahresversammlunq halten. Herr Kanonikus Wagnleithner von Grieskirchm hat sein Erscheinen in Aussicht gestellt. P. Brandlmair wird über die Mission beim Schiluckstamme im ägyptischen Sudan sprechen, Um recht zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

Linzer Volksblatt 30. Mai 1918

Michaelnbach 27. Mai. (Eine schöne Wanderversammlung) hat am gestrigen Sonntage der rührige Bezirksverein Grieskirchen der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft im Gasthause der Frau Schatzl in Furth abgehalten. Dieselbe war von den Landwirten der Umgebung recht gut besucht ond wurde in Verhinderung des Obmannes Kanonikus Wagnleithner vom Obmann-Stellvertreter Greinegger, Mair in Schmidgraben, in vortrefflicher Weise geleitet. Herr Sekretär und Wirtschaftsbeirat Murauer hielt einen fesselnden Vortrag über landwirtschaftliche Tagesfragen. Organisation sämtlicher Landwirte in den Bezirksgenossenschaften und landwirtschaftlichen Vereinen ist sehr notwendig um die Zentralen in ihrem volksausbeuterischen Treiben allmählich unschädlich zu machen. 12 neue Mitglieder traten bei.

Linzer Volksblatt 4. Dezember 1918

Am nächsten Freitag (Nikolaitag) findet um ½ 2 Uhr nachmittag im Gasthause des Aug. Zehetmayr in Michaelnbach eine Versammlung der hiesigen Landwirte statt.

Verlustliste 19. Dezember 1918

Furtmoser Ferdinand, Kan., k. u. k. GAR. Nr. 44, Batt. 3, Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1895; gestorben (4./8. 1918).

(Linzer) Tages-Post 10. Dezember 1920

(Todesfälle.) In Linz starben: Am 9. d. Herr Markhauser, geb. am 24. Juli 1887 in Leoben. zum Priester geweiht am 26. Juli 1914. Er wirkte als Kooperator in St. Leonhard, Weng, Pischelsdorf, Michaelnbach, Antiesenhofen und Kopfing Leichenbegängnis war heute

Tagblatt 25. Januar 1924

Christliche Nächstenliebe. aus Waizenkirchen wird uns mitgeteilt: Am Dreikönigtag wollte die landw. Arbeiterin Rosa Exenschläger nach Linz fahren, um ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie stieg in den Zug ein, bekam jedoch vor der Abfahrt derartige Krämpfe, daß Doktor Hamann aus Michaelnbach ihre sofortige Überführung in das Krankenhaus der „Christlichen Liebe" in Waizenkirchen anordnete. Dort wurde das bedauernswerte Mädel nicht aufgenommen und hätte auf der Straße zugrundegehen müssen wenn nicht barmherzige Menschen sich seiner angenommen hätten. Sie wurde von der Familie Buchmeyer aufgenommen und ist am 7. Jänner früh gestorben. Es ist dies bereits der zweite Fall, daß einer kranken Person die Aufnahme in dieses Haus der Christlichen Nächstenliebe in Weizenkirchen verweigert wurde getreu den Werken der christlichen Barmherzigkeit!

(Linzer) Tages-Post 18. November 1924

(Konzert in Michaelnbach.) Sonntag den 9. d. M. gab zu Michaelnbach im Gasthause des Herrn Uebleis der Linzer Sängerbund „Harmonie" unter der Leitung seines bewährten Chormeisters Direktor Huber aus Grieskirchen ein Konzert, das trotz des Eisenbahnerstreiks, dank der verkehrstechnischen Vorsorge des Brauereidirektors Preu, sich eines außergewöhnlich guten Besuches erfreute. Direktor Preu hatte in liebenswürdigster Weise sämtliche Autos der Brauerei Grieskirchen zur Verfügung gestellt, so daß es einerseits dem Sängerbund „Harmonie möglich war, von Linz nach Michaelnbach zu kommen, anderseits die Besuchsfrequenz aus Grieskirchen bedeutend erhöht werden konnte. Was die gesanglichen Leistungen des genannten Sängerbundes anbelangt, wäre es ungerecht, einzelne Nummern des sehr reichhaltigen Programmes herauszugreifen, da durchwegs sämtliche Darbietungen das Beste darstellten. Die Zwischenpausen wurden durch Violinvorträge des Herrn Heinrich Gföllner am Klavier saß Direktor Huber auf das angenehmste ausgefüllt. Um zirka 8 Uhr abends fuhren die Sänger, mit ihnen auch ein Teil der Besucher, nach Waizenkirchen, wo bis zur Abfahrt der Elektrischen nach Linz um 11 Uhr nachts im Gasthause Mayrhuber noch einige Chöre zum Besten gegeben wurden. Als Sänger und Sängerinnen in der fröhlichsten Laune schieden, hatten alle Zurückgebliebenen den Eindruck von dem ganzen Gelingen dieses genußbringenden Sängerausfluges!

(Linzer) Tages-Post 9. Januar 1925

(Bevorstehende Eröffnung des Ranna-Kraftwerkes.) Der Frühling wird die Eröffnung eines bedeutenden Kraftwerkes in Oberösterreich bringen: des Ranna-Werkes an der oberen Dcnau. Die Wasser der Ranna werden durch einen 314 Kilometer langen Stollen dem Kraftwerk zugeführt. Die Staumauer mit zwei Schleusentoren, die dem Wasser den alten Weg versperren wird, steht schon vollendet. Auch der Stollen ist schon geschlagen. Es handelt sich im wesentlichen nur noch um Auskleidungsarbeiten. Die Druckrohrleitung ist ebenfalls schon fertig. Die Maschinen sind an Ort und Stelle und der Unterwasserkanal ist fertiggestellt. So besteht begründete Aussicht, daß die Firma Stern & Hafferl mit diesem ihrem Werk von 8000 Pferdekräften im Mai oder Juni ihrem weitverzweigten Netze eine fühlbare Entlastung wird verschaffen können.

Auch der Bau der Starkstromleitung ist im besten Gange. Die Leitung wird vom Krafthaus aus über die Donau und durch die Gebiete von Neukirchen a. W. Natternbach, Peuerbach, Michaelnbach, Grieskirchen geführt werden. In Gunskirchen soll sie Anschluß an das bisher bestehende Stromnetz der Gesellschaft finden.

(Linzer) Tages-Post 12. September 1926

Welser Volksfest-Prämierungsergebnisse. Preise für Pferde. Preisrichter für Pferde: Landestierzucht-Oberinspektor Abin Grab Herr, Landstallmeister für Oberösterreich Wilhelm Ullrich, Vizepräsident des Oberösterreichischen Pferdezuchtvereines J. Müller, Landstallmeister für Salzburg und Tirol

I. Gruppe: Zweijährige Hengste: 4. Klasse Josef Eschlböck-Michaelnbach, Diplom;

III. Gruppe: vier- und fünfjährige Hengste: 1. Klasse Josef Eschlböck, Michaelnbach, silberne Volksfestmedaille

(Linzer) Tages-Post 14. Oktober 1926

(Maturajubiläum) Kremsmünster. Der uralten Sitte der Zusammenkünfte von ehemaligen Maturanten des hiesigen Gymnasiums eingedenk, versammelten sich am 9. und 10. d. M. der Jahrgang 1901. Dieses Wiedersehen war ein recht inniges, denn der genannte Jahrgang kam in diesen Tagen zum erstenmal seit der Matura zusammen, und es ist daher begreiflich, wenn sich ehemalige Kollegen im ersten Momente wie fremd gegenüberstanden. Von den 28 ehemaligen Schülern der achten Klasse konnte der Einberufer, Dr. Nusko, folgende elf Kollegen beim Begrüßungsabend in der mit Blumen schön geschmückten Stiftsschänke herzlich willkommen heißen: Anton Fuxjäger, Forstverwalter in Bad Aussee, Jng. Edmund Hofmann, Baurat in Linz, Otto Lerch, Professor an der Realschule in Troppau, Odilo May, Pfarrverweser in Breitenloe bei Wien, Jakob Mühlböck, Schaffner im Stifte Schlierbach, Dr. Kajetan Nusko, Notoriatsanwärter in Kirchdorf (mit Frau), Josef Pachner, Kooperator in Michaelnbach, Dr. Franz Pacowsky, Landesgerichtsrat in Ried (mit Frau), Jng. Karl Schmits, Daurat in Wien, Richard Steiner, Professor in Reichenberg, Dr. Karl Uitz, Oberforstrat in Zell am See.

(Linzer) Tages-Post 12. November 1926

(Besitzwechsel.) Johann Friedwagner, Besitzer des Binderhauses in Pollersbach, hat sein Haus dem Josef Eschlböck, Ebner in Pollersbach, verkauft, Johann Friedwagner das Hummergut käuflich erworben. Beziehen wird das Binderhaus mit eineinhalb Joch Grund der Bindermeister von Aichet, Pfarre Michaelnbach.

(Linzer) Tages-Post 29. Juli 1927 - Inserat

Stellengesuche Bin tüchtiger Rockschneider suche Posten. Josef Harrer Michaelnbach

Tagblatt 16. Februar 1928

Und noch einmal das „Linzer Volksblatt:Michaelnbach, 10. Jänner. (Ein Jubilar der Arbeit.) Volle 57 Jahre hat als treuer landwirtschaftlicher Arbeiter Herr Franz Eichinger, mit Unterbrechung durch seine dreijährige aktive Militärdienstzeit als Unteroffizier im 4. Dragonerregimente in Wels gedient. Eichinger hat damit einen Rekord aufgestellt und ist in unserer so wechselvollen Zeit wohl einer der wenigen, welche auf ein so langes, arbeitsreiches Leben zurückblicken können. Eine große Freude aber könnte diesem braven Veteran der ehrlichen Arbeit bereitet werden, wenn diese Zeilen an maßgebender Stelle Aufmerksamkeit fänden und dem schlichten, um die Volkswirtschaft verdienten Manne eine öffentliche Anerkennung und eine Ehrengabe zuteil würden. Das ist der Wunsch aller seiner ehemaligen Dienstherren!

(Linzer) Tages-Post 4. Mai 1928

(Besuch eines Musikvereines.) Haibach. Der 29. April brachte uns liebe Gäste. Der Musikverein Michaelnbach gab in Herrn Ozlbergers Gasthof ein Konzert. Oberlehrer Ferdinand Meindl, der Dirigent des Vereines, kann auf seine Musikerschar stolz sein. In der kurzen Zeit des Bestehens es sind erst fünf Jahre erreichte das Können des Vereines eine beachtenswerte Höhe. Die Gäste brachten auch einen Komiker mit. Seine Couplets usw. fanden lebhaften Anklang. Leider war er stockheiser. Seine Darbietungen wurden aber von einem Teile des Publikums abgelehnt. Für die zahlreich anwesenden Kinder waren die komischen Vorträge nichts weniger als passend.

(Linzer) Tages-Post 9. April 1929

Revierinspektor Latzls letzter Weg. Am Sonntag den 7. d. M. um 10 Uhr vormittags fand in Walzenkirchen die Beerdigung des von dem geisteskranken Arzte Dr. Eichhoff am 3. d. M. getöteten Gendarmerie-Postenkommandanten Revierinspektors Josef Latzl statt. Das letzte Geleite des in Ausübung seiner Dienstpflicht gefallenen Revierinspektors zum Grabe, um das sich zahlreiche Trauergäste aus nah und fern scharten, gestaltete sich zu einer erschütternden Kundgebung. Hinter dem Sarge schritten die tieftrauernde Witwe mit zwei Kindern und sonstige Verwandte. Hierauf folgten Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Schwinner mit Landssamtsdirektor Attems als Vertreter der Landesregierung, Gendarmerie-Landesdirektor Johann Vogelhuber als Landes-Gendarmeriekommandant von Oberösterreich und als Vertreter des Gendarmerie-Zentraldirektors Franz Nusko mit zahlreichen leitenden Gendarmeriebeamten aus Linz und weiteren 180 Gendarmeriebeamten des oberösterreichischen Gendarmeriekommandos. Den Kondukt führte Geistlicher Rat Traunwieser aus Waizenkirchen unter geistlicher Assistenz von weiteren drei Priestern. Von den Behörden hatten sich einqefunden: Kreisgerichtspräsident Schuster aus Wels, der Leiter der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen Hofrat Götz, Hofrat Flatscher und Bezirksrichter Dr. Fellner des Bezirksgerichtes Peuerbach, die Gemeindevertretungen Waizenkirchen mit Bürgermeister Coreth, Michaelnbach mit Bürgermeister Hendmaier, Heiligenberg mit Bürgermeister Humer, die Gemeindevertretungen von Pollham, weiter Beamte der Sparkasse Waizenkirchen mit Direktor Heuböck. die Lehrkörper von Waizenkirchen, Michaelnbach und Heiligenberg. der Armenrat und der Ortsschulrat von Waizenkirchsn die Marktkommune mit Vorstand Matthias Rennmayr u. v. a. Dem Trauerzuge hatten sich ferner angeschlossen der Veteranenverein Waizenkirchen, Stillsüffing, Ritzing, Michaelnbach und Heiligenberg, die Heimatwehr von Waizenkirchen und abordnungen aus der Umgebung, der deutsche Turnverein und die deutsche Jugendkraft aus Waizenkirchen, mehrere Jagdvereine und die Liedertafel Waizenkirchen. Die Musik besorgte der Musikverein Waizenkirchen. Nach Einsegnung der Leiche vor dem Trauerhause bewegte sich der Leichenzug zur Pfarrkirche, wo ein Requiem zelebriert wurde. Von dort! bewegte sich der Zug zum Friedhofe, wo die den Sarg tragenden Gendarmeriebeamten um das offene Grab Aufstellung nahmen und das Opfer seiner Pflicht, Revierinspektor Latzl, unter der Trauerweise „Ich hatt einen Kameraden" und dreier Pöllerschüsse der Erde übergaben. Nach den letzten kirchlichen Zeremonien hielt Landes-Gendarmeriedirektor Vogelhuber am offenen Grabe dem Heimgegangenen einen tiefempfundenen Nachruf.

(Linzer) Tages-Post 22. November 1930

Besitzerwechsel. Maschinenerzeuger Ertl aus Michaelnbach verkaufte das sogenannte Treitinger-Binderhaus an den Straßenwärter Rupert Grasl.

Tagblatt 17. April 1931

Das ist bürgerliche Sozialversicherung! Wie sich unsere Dorfpaschas die Sozialversicherung vorstellen, beweist nachstehende amtlich bescheinigte Bestätigung: „Es wird hiemit bestätigt, laut Sitzungsbeschluß vom 16. Jänner 1931 des Armenrates der Gemeinde Michaelnbach, daß J. R. in Grub eine Sammlung von Brot im Gemeindegebiet Michaelnbach von Haus zu Haus machen kann. Gemeinde Michaelnbach, 17. Jänner 1931. Der Bürgermeister: Karl Hendlmayr." Das Original dieser Bestätigung befindet sich in unseren Händen. Es zeigt so recht den Geist, mit dem die Spießbürger in Stadt und Land geschwängert sind. In allen Versammlungen predigen die Referenten der bürgerlichen Parteien, „o, wir sind keine Gegner der sozialen Gesetzgebung, nur die Auswüchse müssen beseitigt werden." Was dann übrig bleibt, ist eine Bestätigung des Bürgermeisters, mit der der arme Teufel, der in diesem Falle noch dazu Vater von fünf Kindern ist. von Haus zu Haus um Brot betteln kann. Die sozialdemokratische Partei führt den Kampf um die Arbeitslosenversicherung nicht zu Unrecht mit solcher Vehemenz. Und jeder Arbeiter möge an diesem sicher nicht vereinzelten Beispiel erkennen, wie er sich und seine Klasse schädigt, wenn er dem bürgerlichen Gegner am 19. April seine Stimme gibt!

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 21. April 1931

Der Bundespräsident hat mit Entschließung vom 14. April d. J. dem gewesenen Gemeindesekretär Franz Mühlböck in Michaelnbach die Silberne Medaille für Verdienste um die Republik Österreich taxfrei verliehen.

Tagblatt 26. Juni 1931

Von der Gendarmerie.Oeffentlicht belobt wurde Rayonsinspektor Alfred Tichy des Postens Peuerbach in Würdigung der tatkräftigen Unterstützung des Kommandanten bei Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (Gendarmerieexpositur in Michaelnbach).

Tagblatt 2. Dezember 1931

Die Kirche als Aufbewahrungsort. Man schreibt uns aus Ried i. I.: Wie leichtsinnig manche unserer biederen Landbewohner sind, zeigt nach nachstehender Fall: Am Samstag, den 28. November, kam die 1892 in Michaelnbach geborene Landarbeiterin A. L. mit dem Frühzug von Grieskirchen nach Ried, um sich hier um eine Arbeit umzusehen. Ihre Habseligkeiten hatte sie in Pakete verschnürt, in denen sich unter anderem 450 S Bargeld befanden. Diese Pakete samt dem darin befindlichen Bargeld versteckte sie gleich, nachdem sie in Ried angekommen, hinter einem Seitenaltar in der Pfarrkirche, wo sie dieselben erst, nachdem sie von anderen Personen auf ihren Leichtsinn aufmerksam gemacht worden, um 4 Uhr nachmittags wieder abholte. Es war der gesamte Jahresverdienst dieser Person, um den sie durch ihre unerhörte Sorglosigkeit leicht hätte gebracht werden können. Zum Glück waren die Pakete noch unversehrt an ihrem Platz, trotzdem die Kirche den ganzen Tag geöffnet ist und viele Besucher aus- und eingingen.

(Linzer) Tages-Post 9. Juli 1932 - Inserat

Wirtschafter - ehrlich u. verläßlich, sucht Posten. Adr. Karl Gugeneder, Zelli Nr. 5, Post Michaelnbach, Oberösterr.

(Linzer) Tages-Post 30. Juli 1932 - Inserat

Lehrposten für Bäckerei mit Verpflegung gesucht. 14 Jahre alt, mit gut absolvierter Hauptschule. Harret, Michaelnbach.

Tagblatt 14. November 1932

Ein Skelett aus der Franzosenzeit. Bei Erdarbeiten aufgefunden. Vor einigen Tagen fand der Besitzen des Harmannsedergutes in Schölmlahn bei Michaelnbach im Bezirke Grieskirchen, Matthäus Wagner, bei Erdarbeiten auf seinem Felde, ein Skelett in etwa 30 Zentimeter Tiefe. Es dürfte sich um die sterblichen Ueberreste eines Soldaten aus der Franzosenzeit handeln.

(Linzer) Tages-Post 16. November 1932

Skelettfund. Vor einigen Tagen fand der Besitzer des Hartmannsedergutes in Schölmlahn bei Michaelnbach im Bezirk Grieskirchen, Matthäus Wagner, bei Erdarbeiten auf seinem Felde ein Skelett in etwa 80 Zentimeter Tiefe. Es dürfte sich um die sterblichen Ueberreste eines Soldaten aus der Franzosenzeit handeln.

(Linzer) Tages-Post 3. Dezember 1932 - Inserat

Bursche - 34 Jahre alt, sucht Posten als Kutscher oder Hausknecht. Kann Kaution erlegen. Karl Gugeneder, Zell! 5, Post Michaelnbach, Oberösterr. 9841

Innviertler Heimatblatt 24. Januar 1941

(Volksversammlung.) In Zuge der Versammlungswelle sprach hier in einer gut besuchten Versammlung der Gauredner Pg. Rudolf Doitz. Anschließend sprach Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Pg. Lindmair aus Unterreitbach.

Innviertler Heimatblatt 20. November 1942

(Geboren) wurde der Oberbauarbeitersgattin Katharina Mitter aus Michaelnbach ein Mädchen.

(Bei der letzten Sammlung) am Opfersonntag brachte die hiesige Ortsgruppe der NSDAP. wieder eine zufriedenstellende Summe zusammen. Allen Helfern und Spendern gebührt Dank und Anerkennung.

(Von der Bücherei.) Es ergeht wieder an alle Volksgenossen die Einladung, die neuen Bücher unserer Gemeindebücherei recht fleißig zu lesen. Die Bücherei befindet sich in der hiesigen Volksschule und steht unter der Leitung unseres Oberlehrers.

Innviertler Heimatblatt 29. Januar 1943

Michaelnbach. (Von der Partei.) Am vergangenen Freitag hielt die Ortsgruppe der NSDAP. eine Dienstbesprechung ab. Ortsgruppenleiter Pg. Linbmair gab Richtlinien für die Politischen Leiter.

Bei der gaueigenen Straßensammlung brachte auch die hiesige Ortsgruppe eine stolze Summe zusammen. Allen Helfern und Spendern Dank und Anerkennung!

(Die hiesige NS. Frauenschaft) konnte eine große Menge Lebensmittel an das Lazarett in Schallerbach abgeben.

Neue Warte am Inn, 1. November 1945

Auswärtige Todesfälle. Am 25. Oktober starb in Gilgenberg die Pfarrermutter Frau Maria Muggenhumer, Austragsbäuerin vom Pimerstorfergute in Michaelbach, im Alter von 78 Jahren.

Neue Warte am Inn, 8. November 1945

Am 25. Oktober starb, wie berichtet im 79 Lebensjahre die Mutter des Pfarrers von Gilgenberg, Frau Maria Muggenhumer. Beim Begräbnis am 29. Oktober gaben der lieben Verstorbenen unter Beteiligung der Schuljugend, der Musikkapelle und zahlreicher Bevölkerung, zehn Geistliche das letzte Geleit. Aus der Heimat Michaelnbach waren 29 Trauergäste herbeigekommen. Dechant Ludwig von Braunau hob in der ergreifenden Grabrede die allgemeine Beliebtheit, den Fleiß und die Arbeitsamkeit der lieben Verstorbenen besonders hervor.