Zeitungsberichte aus Michaelnbach über Kriege und Militär von 1800 bis 1945

Linzer Zeitung, 14. Und 21. Juni 1841

Vorladung militärpfl. Individuen. Von dem Distrikts-Commissariate Erlach, im Hausruckkreise, werden nachbenannte theils mit, theils ohne Wanderbewilligung abwesende, bei der heurigen Recrutenstellung nicht erschienene Individuen hiermit aufgefordert, binnen 4 Wochen sich hieramts zu stellen, widrigens selbe als Recrutirungs-Flüchtlinge behandelt werden würden: Johann Steinberger, Riemergesell von Neumarkt, geboren 1814 -, Anton Erlach, Riemergesell von Neumarkt geboren 1817- Bernhard Walter, Mühljung von Neumarkt, geb, 1820; Heinrich Stubäck, Handlungs-Commis von Neumarkt, geb, 1820 -, Mathias Enzlmüllner, Schustergesell von Neumarkt geb. 1814 -, Jgnaz Enzlmüllner, Schustergesell von Neumarkt, geb. 1816; Franz Aschauer,'Bauernsknecht von Neumarkt, geb. 1820-, Michael Hattinger, Müller von Oberndorf, Pfarre Kalham, Flüchtling, geboren 1807, Mathias Pointner, Bauernknecht von Kalham, geboren 1819; Joseph Mayer, von Emling, Pfarre Kalham, Bauernknecht, geboren 1811, Paul Weinmülner, Tischler von Aschach, Pfarre Pötting, geb, 1817 , Joseph Eiblhuber, von Eggertroith, Pfarre Pötting, geboren1815-, Anton Schmidsberger, Bauernknecht von Grumbach, Pfarre Michaelnbach, geboren 1821 Joseph Greifeneder, Schneider von Haid, Pfarre Michaelnbach, geb. 1820-, Andreas Lestlbauer Bauernknecht von Unterreitbbach, Pfarre Michaelnbach, geb. 1816-, Jacob Lindenbaur, von Haus Pfarre Michaelnbach, geb, 1816 -, Martin Zellinger, von Geßwagn, Pfarre Kalham, Bauernknecht, geb. 1821-, Georg Macherhammer, Bauernknecht

von Oberndorf, Pfarre Kalham, geb. 1819.

Districts Commissariat Erlach, am 2. Juni1841.

Linzer Zeitung, 25. April 1845

Vorladung Militärpflicht. Individuen. (2)Von dem Diftricts -Commissariat Erlach im Hausruckkreise werden hiemit nachbenannte Militärpflichtige theils mit, theils obne Paß abwesende Individuen aufgefordert, sich binnen 4 Wochen bei dem Commissariate so gewiß zustellen, als sie sonst als Recrutirungs-Flüchtlinge den bestehenden Gesetzen gemäß behandelt werden würden, und zwar:

Mathias Huber, von Oberndorf Nr. 10, Pfarre Kalham, Dienstknecht; Mathias Zellinger, von Flenkengrnb Nr. 2 do., Schmidgesell; Michael Greifeneder, von Haidt Nr. 9 , Pf. Michaelnbach, Mühljung; Franz Aschauer, von Neumarkt Nr. 41, Weber. D.C. Erlach, am 19. April 184S.

Linzer Zeitung, 14. Dezember 1846

Vorladung Militärpflicht. Individuen. (1)Von dem Districts» Commissariat Erlach im Hausruckkreise werden nachbenannte Individuen aufgefordert, Behufs ihrer Militärnachstellung am 15. December 1846, früh 8 Uhr, in der k. f. Werbbezirkskanzlei zu Leig so gewiß zu erscheinen, als sie sonst als Recrutirungsflüchtlinge angesehen und nach den Gesetzen behandelt werden müßten.

Ignaz Wampl von Kimpling, geboren 1826; Johann Burgstaller von Schilddorf, geb. 1823; Johann Gruber von Erlach, geb. 1821 ; Joseph Stiegelbauer von Putzenbach do.; Anton Zehetner von Minithal do.; Mathias Kaltenbek do. do,-,Georg Endmeyr von Moos, geb. 1820; Johann Kirchberger von Peuerbach, 1820; Johann Ringler von Aspet, geb. 1819; Franz Aschauer von Neumarkt do.; Vinzenz Aumeyr von Wendling do,; Gottfried Kaufmann von Zupfing do,; Michael Greifeneder von Usting, geb. 1818; Johann Wimmer von Obersameting do.; Mathias Puchmeyr von Kiesenberg do.; Johann Schatz! von Schmidtgraben do.; Peter Meggauer do, do.; Anton Engelsberger von Geißedt do.; Anton Kaltenbek von Grub do.; Philipp Laßlhuemer von Peuerbach do.; Anton Erlacher von Neumarkt, geb. 1817; Martin Eder von Zupfing do Leopold Mayr von Michaelnbach, geb. 1816; Jakob Lindenbauer von Haus do.; Andreas Kristlhuemer von Ramesedt do,-, Ignaz Engelmühler von Neumarkt do. Erlach, am 9. December 1846.

Linzer Volksblatt 21. November 1888

Michaelnbach. (Patriotische Kundgebung.) Der 15. November war für unsere Gemeinde ein besonderes Freudenfest. Am Feste des hl. Leopold wollte Groß und Klein in und außer der Kirche sich freudig der 40jährigen Regierung Sr. apostolischen Majestät des Kaisers Franz Josef erinnern. Alle, welche als Militaristen dem Kaiser gedient haben oder noch dienen, versammelten sich im Pfarrhofe, wo ihnen Abzeichen von österreichischen Farben angeheftet wurden. In Reih und Glied gestellt, zog der imposante Zug von Männern und Jünglingen unter klingendem Spiel der gut geschulten Musiker zum Schulhause und von dort in die sehr alte Kirche des heiligen Michaels. Herr Pfarrer Michael Putz hielt einen begeisterten Kanzelvortrag, in dem der hochw. Redner zeigte, wie die Tugenden unseres erlauchten Herrschers ein Wiederschein der Tugenden des hl. Leopold sind. Nachmittag versammelten sich die Schulkinder in der Schule, um vor dem sinnig geschmückten Bilde Sr. Majestät passende Gedichte zu declamieren, die Kaiserhymne zu singen, den patriotischen Vorträgen zu lauschen und ein Büchlein (von Panholzer) als dauernde Erinnerung an die patriotische Kundgebung für ihr künftiges Leben in Empfang zu nehmen. Noch sei erwähnt, dass von den Häusern viele Fahnen wehten, und dass Herr Brandmeier, Schulleiter und Organist, den Chor während des Hochamtes meisterhaft dirigirte.

Neue Warte am Inn 24. November 1888

Michaelnbach, 20. Nov. (Patriotische Kundgebung.) „Der Oesterreicher hat ein Vaterland und liebts und hat auch Ursach, es zu lieben!" Dieser markige Ausspruch des großen Dichter- Schiller erfüllt Oesterreichs Völker mit Stolz und Freude und gibt der unerschütterliche Treue Ausdruck, mit welcher die Völker Oesterreichs ihren glorreichen Landesvater und ihr Land lieben. Deswegen fleht auch jetzt gerade in diesen Tagen das ganze österreichische Volk zum Könige aller Könige, auf daß Seine Majestät unser allergnädigsten Kaiser Franz Josef I., der gütige Vater unseres schönen Heimatlandes, noch viele Jahre seinem treuergebenen Volke erhalten bleiben möge. Auch unsere Pfarrgemeinde, stets einig und thatenreich, wenn es gilt, hehre Feste auszuschmücken, blieb nicht zurück, das hohe Fest des Gedenktages der Allerhöchsten Thronbesteigung festlich zu begehen und so kam es, daß am Festtage des heiligen Leopold das Regierungs-Jubiläumsfest Seiner Majestät solonne gefeiert wurde. Schon am Vorabende verkündete der musikalische Zapfenstreich der hiesigen Musikkapelle, sowie die herrliche Beleuchtung des Schulhauses, daß mit dem Morgen des nächsten Tages für die Pfarrgemeinde Michaelnbach ein seltenes Fest erstehe. Am Morgen des Festtages erdröhnten Pöller und der ganze Ort hatte bereits sein Festtaggewand angezogen, da fast sämmtliche Häuser beflaggt waren. Um 8 Uhr Früh versammelten sich vor dem Pfarrhofe alle seit dem Jahre 1848 unter der Fahne gestandenen Mannschaften, d. i. alle Verabschiedeten, Reserve- und Landwehrmänner der hiesigen Pfarre, um unter dem Commando eines ausgedienten k. k. Feldwebels und dem Trommelschlage eines ausgedienten k. k. Bataillons-Tambour den Festzug zur Kirche mitzumachen und dadurch ihrem obersten Kriegsherrn ihre Huldigung und Ergebenheit darzubringen. So mancher alte Krieger aus den Jahren 1848, 1859, !1864, 1866, 1878 das Zeichen seiner Tapferkeit und die Anerkennung Seiner Majestät an der muthentflammten Brust tragend, war in den Reihen zu sehen und stramm marschierte diese 120 Mann zählende Abtheilung unter den Klängen des Radetzky-Marsches dem Dorfe zu, wo sie vor dem Schulhause Aufstellung nahm. Daselbst hat sich auch die Gemeindevertretung, der Ortsschulrath, der Herr Pfarrer, die Schuljugend mit dem Lehrkörper versammelt, um von da aus den Festzug zu formieren. Unter Vorantritt der Musikkapelle, den Radetzky-Marsch spielend, folgten die militärische Abtheilung, dieser zunächst die Schuljugend und dann die Gemeindevertretung. In der Kirche fand feierlicher Gottesdienst mit Te Deum statt. Der hochw. Herr Pfarrer hielt eine herrlich durchgeführte patriotische Festpredigt und aus dem Chore kam ein wohleinstudierter Ciklus von Hubert und Schöpf unter der Leitung des Herrn Oberlehrers L. Brandmayr zur erbaulichen Aufführung. Während der Hauptmomente des Gottesdienstes wurden Pöllersalven abgegeben. Nach dem Nachmittagsgottesdienste versammelte sich die Schuljugend, Gemeindevertretung und viele Schulfreunde im dekorirten Lehrzimmer der II. Klasse, wo ganz besonders der sinnigen Dekorirung des Bildes Sr. Majestät zu erwähnen ist, um nach einer vom Schulleiter L. Brandmayr gehaltenen Festrede, sowie der patriotischen Auseinandersetzungen des hochw. Herr Pfarrers M. Putz und den begeisternden Ansprache des hochw. Herrn P. Josef, wechselweise patriotische Gedichte und Lieder zum Vortrage zu bringen. Als Andenken an dieses Fest erhielt jedes Kind die Festschrift von J. Panholzer „Unser Kaiser". Den Schluß bildete ein vom Schulleiter auf Se. Majestät ausgebrachtes dreifaches Hoch, in welches alle Anwesenden begeisternd einstimmten und die österr. Volkshymne, welche stehend und mit entblößtem Haupte gesungen wurden. Nach Abschluß dieser Feier versammelten sich die ausgerückten Mannschaften im Gasthause des Herrn J. Wohlmair, allwo es an festsinnigen Toasten nicht fehlte und ungezwungene Geselligkeit alle Anwesenden in begeisterter Stimmung lange beisammen hielt. Gott erhalte, Gott beschütze Unsern Kaiser, unser Land!

Linzer Volksblatt 23. August 1893

WaizenkirchenMichaelnbach. (Dank.) Für die äußerst liebevolle Aufnahme und Bewirtung beziehungsweise Behandlung in Eferding und Hinzenbach anlässlich der Bequartierung am 19. August l. I. des Landwehr-Infanterie-Regimentes Nr. 2 sprechen die Unterofficiere dieses Regimentes den geehrten Bürgern und Bewohnern genannter Orte den herzlichsten Dank aus. Die Unterofficiere des 2. Landwehr-Infanterie-Regimentes.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 25. August 1893

Von den Manövern. Aus Peuerbach, 22. d. M., wird der „L. Tgpst." berichtet: Montag den 21. d. M. begannen die Divisionsübungen, welche bei der enormen Hitze große Anforderungen an alle Truppenkörper stellten. Heute Dienstag erstreckte sich die Uebung in die Gegend von Michaelnbach bis gegen Hochholz. Trotz der trophischen Hitze gab es am ersteren Tage nur einige Marode. Einem Artilleristen fiel ein. Pferd auf die Füße und wurde derselbe ziemlich schwer verletzt. Abends war Gartenmusik im Ziegler-Keller, woselbst die Regimentskapelle in gewohnter unermüdlicher, vorzüglicher Weise konzertierte.

(Linzer) Tages-Post 23. August 1896

(Von den Manövern.) Aus Grieskirchen 21. d. M., wird uns geschrieben: Gestern nachmittags rückte das 4. Tiroler Kaiserjäger-Regiment nebst dem 2. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 14 und mehrere Eskadronen Dragoner samt Artillerie unter klingendem Spiele der Kaiserjägermusik in unsere Stadt ein. An der Spitze des 4. Bataillons der Kaiserjägcr ritt Erzherzog Franz Salvator, dem zu Ehren die Stadt Grieskirchen festlich beflaggt ist. Der Erzherzog hat hier im Hause des Bezirksarztes Herrn Dr. Stockbammer Wohnung bezogen und unternahm gestern abends mit einigen Offizieren eine Promenade durch die Stadt. Während das 2. und 3. Bataillon des Kaiserjäger-Regiments, sowie die Dragoner und ein Theil der Artillerie gestern sogleich wieder nach Hofkirchen, St. Georgen und Umgebung abrückten verblieben das 1. und 4. Bataillon der Kaiserjäger, sowie das 2. Bataillon der Hessen und vier Batterien Artillerie nebst der Regimentsmusik in Grieskirchen. Da Herr Kapellmeister Schebek beurlaubt ist, leitet diesmal die Musikkapelle der Regimentstambour. Nun haben die Bewohner von Grieskirchen wie im Vorjahre wieder durch einige Tage den Genuss, täglich eine Regimentsmusik zu hören. Heute Morgens begann die Brigadeübung in der Richtung gegen Pichl.

Aus Grieskirchen 22. d. M., wird uns geschrieben: Gestern rückten die hier stationierten Truppen mittags um 12 Uhr ein, nachdem dieselben in der Richtung Gallspach-St. Georgen-Meggenhofen ihre Uebungen beendet hatten. Nachmittags von 5 bis ½ 7Uhr fand durch die Kaiserjäger-Regimentsmusik eine Platzmusik statt, deren Programm trotz des bedeutenden Sprühregens vollständig durchgespielt wurde. Da heute das Geburtsfest des Erzherzogs Franz Salvator ist, wurde selben gestern abends 8 Uhr vor seiner Wohnung im villenartigen Hause des Herrn Dr. Stockhammer in Anwesenheit sämmtlicher hier stationierten Bataillone von der Regimentskapelle ein Ständchen dargebracht; am Schluss brachten alle anwesenden Soldaten ein dreimaliges, brausendes Hoch auf den Erzherzog aus wobei die Regimentsmusik die Volkshymne anstimmte. Heute morgens 5 Uhr rückten die Truppen zur Manöverübung in der Gegend von Pollheim und Michaelnbach aus.

Linzer Volksblatt 4. September 1898

Michaelnbach, 2 September. (Manöver) Im Verlaufe dieser Woche wurden in unmittelbarer Nähe von Michaelnbach von den in der Umgebung einquartierten Truppen zwei größere Treffen abgehalten, deren Gang und Verlauf für die Beobachter von großem Interesse waren.

Linzer Volksblatt 18. August 1908

Von den Manövern. Aus Neumarkt bei Grieskirchen, 14. d. wird uns geschrieben: Heute wurde das hier bequartierte 2. Landwehr-Infanterie-Regiment (Linz) während einer Manöverübung gegen Michaelnbach vom Korpskommandanten Erzherzog Eugen inspiziert. Der Erzherzog erschien früh morgens auf einer Anhöhe bei Michaelnbach in der Position des Gegners und verfolgte von da aus die Übung, die übrigens wegen des strömenden Regens vorzeitig abgebrochen wurde. Der Erzherzog soll sich über die Leistungen des Regiments sehr befriedigt geäußert haben. Am 20. d. beginnen die Brigade-Manöver mit dem in Grieskirchen lagernden 21. Landwehr-Regiment (St. Pölten). Das 2. Regiment verbleibt bis 24. August in Neumarkt. Am 25. d. erfolgt der Abmarsch nach Haag zu den Divisions-Manövern im Innviertel.

Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg 25. August 1908

Beim Manöver verunglückt. Am letzten Samstag vormittags verunglückte der einzige Sohn des verstorbenen Bürgermeisters J. E. Wimhölzel von Linz, Herr Arnold Wimhölzel, welcher als nichtaktiver Oberleutnant der Landwehrkavallerre die Manöver beim 6. Landwehr-Ulanen-Regiment mit mitmachte, in der Nähe von Michaelnbach indem er mit dem Pferde stürzte und unter dieses zu liegen kam. Er erlitt schwere innere Verletzungen und wurde bewusstlos vom Platze getragen. Noch am selben Tage wurde er mittelst Bahn nach Linz überführt und in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen dürften, wenn auch schwere, doch nicht lebensgefährliche sein. Es dürfte nebst anderen Verletzungen am Rumpfe ein Bruch des Beckens vorliegen. Montag nachmittags erfolgte die Untersuchung mittelst Röntgenstrahlen.

(Linzer) Tages-Post 29. Juni 1909

Bei der am 26. d. M. in Waizenkirchen stattgefundenen Stellung wurden von 63 Vorgeführten 19 als tauglich befunden. Aus Michaelnbach: 1. 2. und 3. Altersklaffe: 6 Mann

Linzer Volksblatt 18. September 1910

Aus Michaelnbach, 18. September, wird uns geschrieben: In unserem sonst so stillen Pfarrdorfe ging es in dieser Woche gar lebhaft zu. Es war nämlich seit zirka dreizehn Jahren wieder einmal ein Manöver im größeren Stile in dieser Gegend. Schon am Sonntag mußten von der Gemeinde Michaelnbach allein 27 Zweispänner und 4 Einspänner nach Neumarkt, um Vorspann zu leisten. Am Montag marschierten zwei Regimenter Tiroler Kaiserjäger hier durch, die zwischen Michaelnbach und Waizenkirchen nächtigten. Am Dienstag standen den ganzen Tag am hiesigen Kirchenplatz bis hinaus zum Hause des Herrn Bürgermeisters Hötzeneder über 40 Wägen samt den Pferden und der Mannschaft. Unterdessen gab es hauptsächlich in der Gegend zwischen Michaelnbach, Waizenkirchen, St. Thomas und Pollham ein Gefecht nach dem anderen. In der Pfarre Michaelnbach waren besonders die Ortschaften Hilpertsberg. Armau, Geisedt, Stocket und Schmidgraben von Soldaten völlig überfüllt. Am Mittwoch war das Hauptgefecht beim Freinberger und Krammerberger zwischen Michaelnbach und Pollham. Am Mittwoch zirka 1 Uhr nachmittags wurde abgeblasen, worauf die meisten Truppen in Pollham einzogen, um von dort teils nach Grieskirchen, teils nach Wallern zur Bahn zu marschieren. Ein Teil marschierte in der Richtung nach Eferding ab. Im Ganzen waren bei 16.000 Mann in dieser Gegend auf Manöver. Unter den zahlreichen Generälen konnte man auch des öfteren Herrn Erzherzog Josef Ferdinand bemerken, der mit der Bevölkerung äußerst huldvoll und leutselig konverstirte. Auch Offiziere fremder Staaten wurden bemerkt. Auffallend groß war die Anzahl der Geschütze, die mächtigen Kanonen und die Maschinengewehre. Besonderes Interesse fanden auch die fahrenden Feldküchen und die Musikkapellen. Die verschiedensten Waffengattungen konnte man hier in diesen Tagen sehen: Tiroler Kaiserjäger, Hessen, Ramer, Dragoner, Artillerie. Train, Sanität usw. Dass bei solchen Gelegenheiten auch mancher Schaden angerichtet wird, ist selbstverständlich, so besonders in Äckern und Wiesen, an Grummet, Klee, Kartoffeln u. s. f. Den Soldaten ist es in dieser Gegend verhältnismäßig nicht schlecht gegangen. In den meisten Häusern hat man. was halbwegs entbehrlich war, den Soldaten gegeben. Auch sonst begegnete man dem Militär freundlich und zuvorkommend. Das sei besonders hervorgehoben zur Ehre der biederen und braven Bevölkerung von Michaelnbach und Umgebung.

(Linzer) Tages-Post 29. April 1911

(Assentierungen.) Bei der Stellung in Raab (O.-Oe.) wurden am 27. d. M. Stellungspflichtige vorgeführt aus der Gemeinde Michaelnbach: -1. Altersklasse 11 Mann - tauglich 3; 2. Altersklasse 6 Mann. tauglich ; 3. Altersklaffe 8 Mann, tauglich ;

Aus Michaelnbach, 28. d., schreibt man uns: In den vergangenen Tagen konnte man auch hier mehrmals Militär sehen. Besonders lebhaft ging es am letzten Montag vormittags zu. Es war an diesem Tage große Brigadeübung des 2. und 21. Landwehr-Infanterie. Regimentes. Fast die ganze Pfarre war von Militär besetzt. Auf allen Anhöhen um Michaelnbach, , beim Hüterberger, am Angererberg, in Stocket und Armau, am Kirchberg usw. wären teilweise Kanonen und Maschinengewehre aufgestellt. Die Übungen dauerten etwa drei Stunden, worauf die Truppen gegen halb 12 Uhr nach Waizenkirchen und Peuerbach abmarschierten. Die Besprechung über die Übungen, an der Herr Generalmajor v. Krauß und beiläufig 60 Offiziere teilnahmen, war auf dem Geirhoferfelde zwischen Grub und Hilpertsberg. Anerkennend muss hervorgehoben werden, dass das Militär die Kulturen, so weit es eben möglich war, geschont hat.

Linzer Volksblatt 9. November 1913

Rückflug der deutschen Militärflieger. Die Annahme, daß es sich bei dem gestern gesichteten Aeroplan um die deutschen Militärflieger Carganico und Friedberg handle, hat sich bestätigt. Die beiden Flieger haben gestern um 11 Uhr vormittags vom Flugfelde Aspern aus den Rückflug nach ihrer Garnisonsstadt Straßburg angetreten und zwischen 2 und 3 Uhr Oberösterreich überflogen. Die Flugbahn des Aeroplans ist aus nachstehenden Meldungen zu entnehmen:

Perg. Am Freitag, gegen halb 2 Uhr nach nachmittags, sah man von Nordosten kommend, einen Aeroplan in der Richtung nach St. Valentin fliegen. Die .Höhe dürfte ungefähr 700 Meter betragen haben. Das Arbeiten des Motor konnte man sehr deutlich vernehmen. Den Aeroplan konnte man ungefähr fünf Minuten beobachten.

Pasching. Gestern, Freitag, gegen ¾ 2 Uhr hörte man plötzlich das Rattern eines Motores. Aus der Richtung von Linz kam ein Aeroplan geflogen, der in einer ziemlichen Höhe fuhr. Er nahm die Richtung gegen Alkoven zu. Der Aeroplan war nur ab und zu sichtbar, da er wiederholt in den Wolken verschwand. Es hatten sich sehr viele Neugierige angesammelt. Das Rattern der Motore war noch lange vernehmbar.
Schönering. Heute gegen 2 Uhr nachmittags wurde hier ein Aeroplan beobachtet. Derselbe flog in großer Höhe über den Wilheringer Wald kommend, gegen Westen. Das Surren des Motores war deutlich hörbar. - Michaelnbach. Einige Minuten nach 2 Uhr nachmittags, wurde heute, Freitag, wieder ein Aeroplan in gewaltiger Höhe gesichtet, der von Osten kommend, direkt über Michaelnbach nach Westen mit riesiger Geschwindigkeit dahinflog: : Er hatte ungefähr die Größe einer großen Wildente.
Peuerbach. Heute, 2 Uhr nachmittags, sind die beiden deutschen Flieger, die Leutnants Carganiro und Friedberg, auf ihrer Rückreise von Aspern nach Straßburg in bedeutender Höhe über unseren Markt geflogen. Der Aeroplan nahm sich mit freiem Auge wie ein großer Vogel aus. Das Surren der Motore war sehr deutlich vernehmbar.
Ort im Innkreis. Heute nach 21/4 Uhr nachmittags flog ein Aeroplan in nicht großer Höhe und mit mäßiger Geschwindigkeit über unsere Hofmark in der Richtung von Osten nach Westen.
St. Georgen bei Obernberg. Freitag gegen halb 3 Uhr nachmittags überflog in der Richtung nach Braunau ein Luftschiff St. Georgen. Bon allen bis jetzt gesehenen Luftschiffen flog keines so nieder. - Braunau. Zwischen halb gegen 8 48 Uhr nachmittags überflog heute ein Aeroplan (Zweidecker) in ungefähr 300 Meter Höhe unsere Stadt. Der Flieger kam aus östlicher Richtung und nahm seinen Kurs gegen Westen. Als das Gesurre des Motors hörbar wurde, eilten die Bewohner aus den Häusern und verfolgten mit Operngläsern den Aeroplan, der in fünf Minuten den Blicken entschwunden war. Es ist dies der sechste Aeroplan, der seit zwölf Tagen unsere Stadt überquerte.
München, 8. November. Die Leutnants Carganico und Friedberg sind gestern auf dem Rückfluge Wien- Straßburg gegen 4 Uhr nachmittags hier glatt gelandet. Sie haben trotz des ungünstigen Wetters die Strecke in fünf Stunden durchflogen.

Linzer Volksblatt 11. August 1914

Bei der Administration des „Linzer Volksblatt" sind folgende Spenden eingelaufen: Für das Rote Kreuz: Durch Hochw. Pfarrer Rudolf Gimplinger in Michaelnbach: Kirchensammlung 5573, Familie Hötzmeder 10, Familie Zehetner 10, Franz Watzenböck 2, eine Sodalin 3, Aloisia Käser 1, Josef Trübinqer 1, Franz Lindmair 1, Familie Achleitner 1, Anna Entholzer 1, vom dritten Orden in Michaelubach 3070, Pfarrer Rudolf Gimplinger 10, zus. 12643.

(Linzer) Tages-Post 16. September 1914

Reservespital in der Dragoner-Kaserne in Wels (Besuchsstunden von 1 bis ½ 4 Uhr nachmittags): Unter den 960 im Reservespital in Wels befindlichen verwundeten Kriegern vom russischen Kriegsschauplatze gehören dem 14. Infanterie-Regimente an: . . . . . Georg Dobresberger (Michaelnbach), , , , ,

Linzer Volksblatt 22. September 1914

Bei der Administration des „Linzer Volksblatt" sind folgende Spenden eingelaufen: Für das Rote Kreuz: Durch das Pfarramt Michaelnbach von Franz Lindmair, Unterreitbach 20; Franz Aichinger, Oberreitbach 10; Maria Huber, Kiesenberg 3; Theresia Lehner, Hilpertsberg 20; Johann Muggenhumer, Oberreitbach 5; Anna Lindmair, Oberreitbach 5, Maria Kaltenböck, Minithal 2; Matthäus Schaur, Krumbach 10; Josef Aschauer, Stocket 5; Elise Kronlachner, Michaelnbach 2; Johann Roiter, Reichenau 1; Familie Breitwieser, Hilpertsberg 10; Theresia Steiner, Haid 4; Bartholomäus Lanschützer, Grub 10; Kirchensammlung vom 8. und 13. Sept. 36.41, zusammen 143.41.

Reichspost 30. September 1914

Wir bitten um Wäsche!

Diejenigen unserer verehrten Leser, die bisher noch nicht Zeit gefunden haben, in ihren Schränken wegen entbehrlicher Leibwäschestücke Musterung zu halten, bitten wir herzlich, sich dieser Mühe zu unterziehen. Vornehmlich Hemden, Unterbeinkleider und Socken werden für die Verwundeten in großer Zahl benötigt.So reichlich bisher das Ergebnis der von uns in Angriff genommenen Sammlung war, so genügt es doch bei weitem nicht dem Bedürfnisse.

Wir wenden uns besonders auch an alle Hausfrauen mit dem bittenden Rufe: Helfet!

Es gilt für unsere braven Soldaten, die Söhne unseres Volkes! Wer kein Bargeld zur Verfügung hat, kann aus den Vorräten seiner Schränke helfen, ein großes Samariterwerk zu vollbringen. Jetzt vermag jeder einzelne Großherzigkeit und Gemeinsinn zu zeigen. Helfen wir, helfen wir!

Bis heute sind eingelangt: 13468 Hemden, 6759 Hosen, 6095 Paar Socken. Alle Sendungen durch die Post oder Bahn (Eilgut) unter genauer Benützung der Ausschrift: „Rotes Kreuz"-Sammelstelle „Reichspost", Franz Färber, Wien, 8. Bez., Strozzigasse 8, werden unentgeltlich und portofrei befördert.

III. Verzeichnis der Wäschespenden. . . . . . . . .Schatzl Michaelnbach, . . . . . . .

Linzer Volksblatt 7. Oktober 1914

Michaelnbach. 5. Oktober Dienstag, 5. d. M., wurden hier Josef Winkler, Besitzer des Michlhauses in Zelly, und Barbara Mitter, Hausbesitzerstochter von Waizenkirchen, getraut. Die Brautleute hätten am 4. August Hochzeit gehalten, der Bräutigam mußte aber am 2, August einrücken und so wurde die Trauung verschoben. Der Bräutigam wurde am 6.September bei Krasnik durch einen Kugelschuß im Fuß verwundet und ist jetzt auf Krankenurlaub zuhause. Am Samstag muß er wieder einrücken.

Aus Michaelnbach 5. Oktober, berichtet man uns: Von den von hier eingerückten Kriegern sind Verwundet: Karl Stöhringer, Tischlermeister in Haid, derzeit zu Hause, Schuß in die Schulter und auf die Patronentasche die ihm das Leben gerettet; Bindersohn Friedwagner in Haid, derzeit zu Hause, Schrapnellsplitter im Gesichte; Georg Dopetsberger, Schmidpächter in Schölmlahn, im Spitale zu Wels. Ebner in Pollesbach, Schuß in die Hand, Karl Hendlmayr, Pöllsohn in Weiking bekam wegen Erschöpfung acht Tage Urlaub. An Franz Sallaberger vom Holzseppenhaus sandten seine Angehörigen eine Karte Mitte August, dieselbe kam vor einigen Tagen mit dem Bemerken „Vermißt“ zurück.

Linzer Volksblatt 8. Oktober 1914

Spenden zur Labung der Verwundeten und durchziehenden Krieger am Linzer Staatsbahnhofe.Für das RoteKreuz: Pfarramt Michaelnbach von mehreren Spendern 92,70.

Linzer Volksblatt 10. Oktober 1914

Aus Waizenkirchen, 8. Okt., berichtet man uns: Auch die Gemeinde Waizenkirchen sieht schon gar manche Leichtverwundete in ihrer Mitte. Da war einmal Herr Matthäus Mairhuber, der Mairwirt, welcher seine Anwesenheit hier schnell benützte, um seine Ehe mit Maria Stieger, einer Hangweyrertochter von Haus, Pfarre Michaelnbach, zu schließen, und der schon wieder einrücken mußte. Dann ist hier noch Karl Küpper, der bis zu seiner Einberufung im bischöflichen Petrinum bedienstet war, ferner ein Sohn vom großen Steindl in Kronawetten, ein Schauersohn von Eitzenberg, der junge Besitzer des Simandlgutes in Grillparz und mehrere andere, deren Namen dem Schreiber dieses gerade nicht bekannt sind.

Linzer Volksblatt 16. Oktober 1914

Nachrichten über Verwundete und Kranke: Johann Pucher, Inf., 2. LstIR-, Michaelnbach, Schuß in den linken Unterschenkel, Krankenhaus Wieden in Wien

Verlustliste 17. Oktober 1914

Höftberger Johann, Inft., IR. Nr. 14,10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889, verw. . ,

Linzer Volksblatt 17. Dezember 1914

Michaelnbach, 16. Dezember. Am 27. November ist im Kaiserin Elisabethspital in Wien der Infanterist des 2. Landwehrinfanterieregimentes, Franz Baumgartner, gebürtig von Michaelnbach, infolge der Verletzungen im 31. Lebensjahre gestorben und am Zentralfriedhofe in der Heldengrabstätte beerdigt worden. Ferner wurde in den Schlachten am San der Sohn des hiesigen Gemeindedieners Josef Mair verwundet und befindet sich derzeit noch in häuslicher Pflege.

Verlustliste 19. Dezember 1914 (mittlerweile 96 Seiten lang)

Winkler Josef, Tamb., k. k. LstlR. Nr. 2, 1. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1879, verw.

Linzer Volksblatt 29. Dezember 1914

Michaelnbach, 28. Dezember. Als Opfer des Krieges ist im Reservespitale Nr. 7 in Kagran bei Wien, wie die vorgestern eingelangte Nachricht meldet, der Infanterist des Inf..Reg. Nr. 2 Anton Krößwagn vom Hausmairgute in Haus, hiesiger Pfarre, im 32. Jahre fürs Vaterland gestorben. Von Krößwagn fehlte seit 27. September jede Nachricht.

Linzer Volksblatt 6. Januar 1915

Michaelnbach, 5. Jänner. Nach einer Zuschrift des Militärkommandos in Innsbruck ist auf dem russischen Kriegsschauplatze Leopold Schatzl, Gastwirtssohn von Furth im 23. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Zeit und Ort des Ablebens ist unbekannt. Angeblich hat er in der zweiten Hälfte des Oktober einen Bauchschutz erhalten. Gestern Montag wurde für denselben ein feierliches Requiem mit Libera gehalten, dem außer den Verwandten die Hiesige Gemeindevertretung und die freiwillige Feuerwehr mit der schwarzumflorten Fahne beiwohnten.

Nach der Zuschrift des Spitalskommandos in Kagran bei Wien ist der Hausmairsohn Anton Kröswagn, dessen Ableben bereits gemeldet wurde, daselbst an der Ruhr gestorben. Leicht verwundet ist Josef Kaltenböck, Bauerssohn vom Amesedergute in Schmidgraben. Derselbe ist in einem Spitale in. Bruck an der Leitha.

Volkspost 9. Januar 1915

Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Matthias Biermeier, Heiligenberg, Johann Gföllner, Heiligenberg (tot), Josef Ditachmayr, Aschach (tot), Michael Grafenauer, Aschach a. D. (tot), Hambersperger, Hartkirchen, Anton Größwagn, Haus bei Michaelnbach, Johann Lehner, Pupping (tot), Josef Keglinger, Hartkirchen (krank), Johann Brummer, Alkoven (tot), Michael Haberfellner, Alkoven (tot), Ludwig Zehetner, St. Marienkirchen.

Linzer Volksblatt 10. Januar 1915

In der Pflegestätte vom Roten Kreuz der Oblatinen vom hl. Franz von Sales in Urfahr: Korp. Alois Probst, 14. IR, Rasdorf, Kopfing, krank; Korp. Ferdinand Humer, 14. IR., Michaelnbach, krank.

(Linzer) Tages-Post 11. Januar 1915

Dank und Bericht über die Weihnachtsbescherung der vereinigten Frauenorganisationen für die für die einheimischen Truppenspitäler. Für die vielseitige Unterstützung, welche wir bei der Durchführung der Weihnachtsbescherung in den einheimischen Truppenspitälern durch sehr bedeutende Spenden an Geld und Liebesgaben fanden, sagen die Unterzeichneten den herzlichsten Dank. Durch diese Spenden wurde es uns ermöglicht: 3000 Wollhemden, ebensoviel Socken, 100 Dutzend Taschentücher, 1500 Pfeifen mit dem entsprechenden Tabak, 100 Stück Taschenmesser, 100 Paar Filzschuhe, Strickwaren, 1 Faß Wein, bedeutende Mengen von Kletzenbrot, Backwerk, Briefpapier, Karten, Bleistifte, Kalender, Feuerzeug, Seifen und verschiedenes andere zu verteilen. Die Auslagen für diese Aktion betrugen Über 10.000 K, welche durch den Beitrag der Organisationen und folgende namhaften Spenden aufgebracht wurden: Landeshilfsverein vom Roten Kreuz 5000 K, Ertrag aus Sammelbüchsen und Sammelkisten 620 K2h, Beitrag der Bediensteten des k, k. Staatsbahndirektionsbezirkes 1300 K, Stadtgemeinde Linz 500 K, Linzer Musikverein 150 K, Reichsverein der Bankbeamten (Linz) 125 K, Pfarramt Michaelnbach 112 K 50 h, je 100 K spendeten fünf Frauen und Herren, je 50 K . . . .

Volkspost 16. Januar 1915

Eferding, 16. Jänner. Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Ferdinand Humer, Michaelnbach (krank), Leopold Schatz! Michaelnbach (tot),

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 18. Januar 1915

Baumgartner Franz, Inft., k. k. LIR. Nr. 2, Michaelnbach, 1884, krank, Kaiserin Elisabeth-Spital in Wien XIV, Huglgasse 3.

Linzer Volksblatt 23. Januar 1915

Aus Michaelnbach, 22. d., schreibt man uns An die hiesigen Totengräbereheleute Thallermair ist von ihrem Sohne Johann durch die Vermittlung der Fliegerpost aus der belagerten Festung Przemysl ein Brief und eine Feldpostkarte eingelangt, worin derselbe mitteilt, daß es ihm gut gehe und er ganz gesund ist. Im, Briefe schrieb auch eigenhändig Herr Major Ferdinand Kober vom 3. FestungsartillerieregiNent in Przemysl folgende Worte: Geehrter Herr! Freue mich sehr, Ihnen mit einem wackeren Flieger aus der belagerten Festung durch die Lüfte die Nachricht zukommen lassen zu können, daß Ihr Sohn Johann gesund, munter und fidel sich bei meinem Bataillon befindet. So Gott will, wird er auch gesund ins Vaterhaus zurückkehren. Mit Gruß Ihr Kober, Major. Die Eltern sind natürlich über diese Nachricht sehr erfreut, umsomehr, da von ihrem Sohne schon längere Zeit keine Nachricht mehr eingelangt war.

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 4. Februar 1915

Mühlböck Leopold. Inft.. k. k. LsIR. Nr. 98. 1. Komp.. Michaelnbach, 1874. Schuß i. d. r. Hand, Vereinshilfsspital Nr. 3 in Gyulafehérvár.

Volkspost 6. Februar 1915

Die Musterung der in den Jahren 1891 und 1895 geborenen Landsturmpflichtigen und der unter Punkt 3 der Einberufungskundmachung f bezeichneten Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1878, 1879, 1880 und 1881, welche im politischen Bezirke Eferding wohnhaft sind, findet für sämtliche Gemeinden des Gerichtsbezirkes Eferding am 15. und für die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen am 16. Februar 1915 und zwar an jedem dieser Tage um 8 Uhr vormittags im Gasthause der Frau Rosina Franzmair in Eferding in folgender Reihenfolge statt: Montag den 15. Februar für die Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Pupping, Alkoven, Aschach, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach. Dienstag den 16. Februar für die Gemeinden Prambachkirchen, Waizenkirchen, Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas. Die Landsturmpflichtigen werden aufgefordert, unter Vorweisung des von der Heimats- oder Aufenthaltsgemeinde ausgestellten Landsturmlegitimationsblattes, welches bei den heimatszuständigen Landsturmpflichtigen des Jahrganges 1891 vorher noch von der betreffenden Gemeindevorstehung mit der Losnummer zu versehen und welches in reinem Zustande zu erhalten ist, pünktlich bei der Musterung zu erscheinen. Bemerkt wird, daß der Umstand, daß im Jahre 1895 geborene Landsturmpflichtige in einzelnen Bezirken schon im Jahre 1914 der Musterung unterzogen und hiebei zum Landsturmdienste mit der Waffe nicht geeignet befunden worden sind, solche keineswegs von der Verpflichtung befreit, nunmehr neuerlich zur Musterung zu erscheinen. Die Musterung der im Jahre 1896 geborenen Landsturmpflichtigen findet in einem späteren Zeitpunkte statt und wird hierüber eine besondere Kundmachung zur Verlautbarung gelangen.

Linzer Volksblatt 11. Februar 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Im Reservespital in Wels: Franz Scharinger, 2. IR., Michaelnbach, Schußwunde, gefrorenen linken Fuß;

Linzer Volksblatt 13. Februar 1915

Michaelnbach, 10. Februar. (Von unseren Kriegern.) Am Sonntage wurde für den nach Michaelnbach zuständigen Ludwig Schneglberger die große Glocke geläutet. Derselbe ist nach, einer am Samstag an das Gemeindeamt eingelangten Nachricht am nördlichen Kriegsschauplatze verwundet worden und am 13. Oktober in Krakau gestorben. Er war verehelicht und in Wallern ansässig und stand im 35. Lebensjahre. Johann Humer, Mittinersohn

in Reichenau, liegt fieberkrank in Tebreczin in Ungarn. Franz Sallaberger, lediger Maurer vom Holzhansenhause in Michaelnbach, leidet schon bei drei Monate an Rheumatismus und ist jetzt in Deutschbrod in Böhmen. Auch ein lang Vermißter hat endlich ein Lebenszeichen gegeben, nämlich Josef Schmidtsberger, lediger Besitzer des Springlgutes in Aichet bei Grub. Von demselben fehlte seit anfangs August jede Nachricht, jetzt schrieb er vom nördlichen Kriegsschauplätze, daß er gesund, und bei der Train-Eskadron Nr. 4, Pionierabteilung, ist. Karl Humer, Fleischhauer und Viehhändler wurde zum Wachtmeister, Karl Stöhringer, Tischlermeister in Haid, zum Feldwebel befördert. Martin Ameshoser von Haid, von dem es heißt, daß er die Silberne Tapferkeitsmedaille erhielt, schrieb dieser Tage vom nördlichen Kriegsschauplatze an den hiesigen Pfarrer eine Karte, in der es heißt: Ich teile Ihnen mit Freuden mit, daß Ihre zwei Schimmel noch ganz? gut erhalten und ganz munter sind.

Volkspost 13. Februar 1915

Landesnachrichten Eferding, 13. Februar. Verwundete, Gefallene und Kranke aus dem Eferdinger Bezirke: Johann Leeb, St. Thomas (tot), Alois Auer, Aschach (krank), Josef Hummer, Eferding, Josef Leßlhumer, Deinham, Franz Scharinger, Michaelnbach, Franz Bachner, Brandstatt (krank).

Volkspost 20. Februar 1915

Das Ergebnis der Musterung der in den Jahren 1891 und 189Z geborenen Landsturmpflichtigen des Bezirkes Eferding am 15. bis 16. d. M. ist folgendes:Michaelnbach: Ameshofer Ludwig, Eschlböck Ludwig, Moser Alois, Lindmayr Karl, Hager Franz, Kaltenböck Paul.

Linzer Volksblatt 5. März 1915

Johann Prähofer, Pointlerssohn von Kiesenberg, Dragoner beim DR. Nr. 4, hat seit Mitte August nichts mehr von sich hören lassen. Dieser Tage nun ist von ihm ein Brief an seinen Vater angekommen, worin er mitteilt, daß er in russischer Gefangenschaft in Taschkent an der indisch-chinesischen Grenze sich befinde und gesund sei. Der Brief wurde am 25. November aufgegeben, ist also nahezu drei Monate auf der Reise gewesen.

Laut Mitteilung der 6. Kompagnie des 14. Infanterie-Regiments ist Anton Kaltenböck, verehelichter Bauer vom Angerergute in Minithal, seit 21. September 1914 vermißt und dürfte in die russische Gefangenschaft geraten sein. Seit Mitte August ist von ihm keine Nachricht mehr gekommen. Desgleichen sind seit längerer Zeit vermißt Alois Lindmair, Mairsohn von Aichet und Johann Feichtner, Schneider in Michaelnbach.

Verlustliste 8. März 1915

Danzer Johann, Inft., IR. Nr. 14, 14. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1886, verw.

Hötzencder Johann, Inft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1892, verw.,

Humer Franz, Inft,, IR. Nr. 14, 16. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1893, verw.

Linzer Volksblatt 11. März 1915

Verlustliste Nr. 138. Ausgegeben am 8. März. Die Liste weist eine große Anzahl von Oberösterreichern, bzw. Salzburgern, aus, die in den Infanterieregimentern, im Landsturmbataillon und im Landesschützenregiment dienen: Johann Danzer, 14., Michaelnbach, v.; Johann Hötzeneder, 10., Michaelnbach, v.; Franz Humer, 16., Michaelnbach, v.; Heinrich Krennbauer,. Gefr., 1., Michaelnbach, v.; (v. = vermißt) Im Krankenhaus Grieskirchen: Anton Gruber aus Michaelnbach, 2. LwIR-, Rheumatismus

Linzer Volksblatt 13. März 1915

Karl Hendlmayr, Pöllsohn in Weiking, befindet sich fußkrank im Reservsspital der Oblatinnen in Urfahr. Matthias Pauzenberger, bis Oktober Knecht im hiesigen Pfarrhof, ist am linken Fuß und rechten Oberarm verwundet und ist im Lazarett Bergschule in Mährisch-Ostrau. Alois Beham, Webersohn in Schölmlahn, hat eine Schußwunde in der Schulter und ist in Bielitz in Schlesien. Johann Geiselprechtinger, Maurer in Oberreitbach, ist krank in Munkacs in Ungarn. Josef Friedwagner, Bindersohn in Haid, ist vermißt; desgleichen Johann Humer, Mittinersohn von Reichenau, der von einem Spital in Debreczin vor einigen Wochen an seine Eltern eine Karte schickte; seither fehlt trotz verschiedener Anfragen jede Nachricht. Johann Radwallner von Armau hat eine Schußwunde und ist in einem Spitale in Linz. ,Josef Kaltenböck vom Amesedergute ist wieder geheilt und ist jetzt bei der Grenzschutzkompagnie in Bregenz in Vorarlberg Herr Josef Steiner, Gastwirt in Michaelnbach, wurde infolge seiner Schußwunde in der Hand auf ein Jahr beurlaubt und ist bereits hieher zurückgekehrt.

Verlustliste 23. März 1915

Berichtigungen Verlustliste Nr. 29.-- Höftberger Johann, Inft, IR, Nr. 14,10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889, kriegsgef. (Evakuationshospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.)

Verlustliste 31. März 1915

Beham Alois, Inft., IR. Nr. 14,6. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894, verw.

Linzer Volksblatt 9. April 1915

Hilfsaktion der kath. Frauenorganisation für Oberösterreich. Für das Rote Kreuz sind beim bischöflichen Ordinariate nachfolgende Spenden eingeflossen: Michaelnbach, Spende des Bürgermeisters Muckenhuber und Sammlung 88 K

Linzer Volksblatt 22. April 1915

Aus Michaelnbach, 21. April, wird uns geschrieben: Herr Hauptmann Walther Vogl vom 5. F.J.B., der Schwager des hiesigen Herrn Gemeindearztes Dr. Hamann, wurde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Er kämpft in den Karpathen. Wie seinerzeit gemeldet wurde, hat Hauptmann Vogl früher schon das Signum Laudis erhalten

Im Spital der Barmh. Schwestern in Linz: Johann Danzer, 14. IR., Michaelnbach, Lungenspitzenkatarrh;

Aus Nikolski-Ussurisk meldeten sich durch eine Karte, die am 3. April dort aufgegeben wurde und am 7. d, in ihrem Bestimmungsorte eintraf, folgende Krieger, die anläßlich des Falles der Festung Przemysl in russische Gefangenschaft gerieten, und zwar: . . . . . . Franz Stöger, Waizenkirchen; Johann Dierlinger, Michaelnbach; . . . . . Die Krieger schreiben: „Die besten Grüße an die Heimat. Wir sind gesund und hoffen auch ein solches Wiedersehen."

Volkspost 5. Juni 1915

Das Ergebnis der Landsturmmusterung, welche vom 31. Mai bis 3. Juni in Eferding stattfand, ist folgendes:

1. Tag (Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Alkoven und Aschach) 346 Mann, 178 tauglich;

2. Tag (Gemeinden Pupping, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach) 361 Mann, 202 tauglich:

3. Tag (Gemeinden Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas) 300 Mann, 156 tauglich:

4. Tag (Gemeinden Prambachkirchen und Waizenkirchen) 225 Mann, 112 tauglich.

Außerdem wurden noch zwei Ungarn als tauglich befunden. Aufsehen erregte es, als die Eidesleistung am ersten Tage auf dem Haupchlatze vor genommen wurde, da für so viele Landsturmmänner der Saal unzulänglich war. Besonders gehobene Stimmung herrschte an diesem Tage, wo nach einem Hoch auf den Monarchen zahlreiche Rufe „Nieder mit Italien!" aus den Reihen der Behaltenen ertönten. Auch an den übrigen Tagen wurde die Eidesleistung auf dem Hauplatze abgenommen.

Linzer Volksblatt 29. Juni 1915

Kriegsgefangen. Josef Kaltenböck, Angerersohn in Minithal, Pfarre Michaelnbach, der als Landsturmartillerist in Przemysl diente, und von dem man lange Zeit nichts wußte, schrieb unter dem 4. Mai, daß er sich in Samarkand in russischer Gefangenschaft befindet und gesund ist

Linzer Volksblatt 7. Juli 1915

Prambachkirchem, 5. Juli. (Verschiedenes.) Von unseren 600 Flüchtlingen kommen nun 260 zur Verteilung in die Pfarren St. Marienkirchen, Michaelnbach und Stroheim.

Linzer Volksblatt 11. Juli 1915

Michaelnbach, 8. Juli. (Zum Kriege.) Zur zweiten Kriegsanleihe wurden beim hiesigen Postamte der Betrag von ungefähr 56.000 K gezeichnet, außerdem von der Vorschußkasse der Betrag von 10.600 K.

Das von den Schulkindern gesammelte Altmetall hatte ein Gewicht von 576.Kilo und wurde in neun Kisten nach Wien geschickt.

In diesen Tagen kommen von Prambachkirchen her 100 Flüchtlinge. Sie werden in den leeren Wohnungen untergebracht.

Bei der vorletzten Stellung wurden aus. der hiesigen Gemeinde ungefähr 48 % für tauglich erklärt. Einige von diesen, die am 21. Juni nach Linz eingerückt sind, waren vorübergehend im gastlichen Pfarrhofe in Leonding einquartiert, was sie um so mehr freute, als der dortige Herr Pfarrer Kienbauer auch ein Michaelnbacher ist. -„Es geht, uns hier vorzüglich", schrieb ein Rekrut nach Hause.

Herr Hauptmann Walter Vogl vom 5. Feldjägerbataillon, der unter General Linsingen am Dnjestr kämpfte ist erkrankt und befindet sich angeblich im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.

Franz Leitner, Feuerwerker beim 40. Feldkanonenregiment, ein Stiefbruder des hiesigen Herrn Pfarrers, war an Bauchtyphus schwer krank im Valeriespital in Budapest und ist jetzt beim Kader in Budweis.

Michael Breitwieser, Loiplsohn in Hilpertsberg, ist wieder erkrankt und befindet sich in einem Spitale in Böhmen.

Johann Danzer von Geisedt, der krank vom russischen Kriegsschauplatze zurückkam, ist im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.

Linzer Volksblatt 24. Juli 1915

Michaelnbach, 22. Juli. (Von unseren Kriegern.) Eine ungemein traurige Nachricht ist hier eingelangt. Als Opfer des Krieges starb am 12. Juli, 10 Uhr abends, der verehelichte Bauer Ignaz Burgstaller vom Bäckermairgute in Michaelnbach, im 39. Lebensjahre. Er starb nach ganz kurzer Krankheit, nach einer zweiten Nachricht heißt es plötzlich. Er war seit neun Monaten der Feldpost Nr. 213 zugeteilt und versah seinen Dienst als Feldpostkutscher mit solcher Treue und Gewissenhaftigkeit, daß ihm das Feldpostamt die lobendste Anerkennung aussprach. Sein Grab ist in Horözanka, Bezirk Podhajce, in Galizien, drei Stunden nordöstlich von Halicz. Der so unerwartet Dahin geschiedene, der noch zwei Tage vor seinem Tode heimschrieb, daß er ganz gesund sei, war ungemein tätig und strebsam und allseits geachtet. Seit drei Jahren war er verheiratet mit einer Lichteneggertochter von Pollham, welche durch das so rasche Ableben ihres Gatten ganz gebrochen und trostlos ist, umsomehr, als sie selbst auch nicht recht gesund ist. Ein zweijähriger, frischer Knabe hat seinen Vater verloren. Gott tröste und stärke die gute Bäckermairin in ihrem übergroßen Schmerze der gute Bäckermair aber ruhe im Frieden des Herrn!

Matthäus Schatzl, Gastwirtssohn von Furt, welcher beim mobilen Pferdespital 1/14, Feldpost Nr. 506, diente, ist krank in Kaschau in Ungarn.

Johann Steingruber von Reichenau, Korporal beim IR. Nr. 14, 16. Komp., wird als vermißt gemeldet.

Linzer Volksblatt 7. August 1915

Michaelnbach, 5. August. (Zum Kriege.) Bei der Musterung der 43- bis 50jährigen wurden aus der hiesigen Pfarre 50% behalten. Davon sind 19 verheiratet, drei haben nie beim Militär gedient.

Wie aus einer Anmerkung an zurückgesandten Postkarten hervorgeht, ist am 20. Juli bei den Kämpfen in Tirol der Krämerssohn August Stelzhammer von Haid, vom k. k. Inf.-Reg. Nr. 14, 1. Komp., im 25. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Der junge Held war sehr talentiert und diente bis zur Mobilisierung als Kellner in Paris, von wo er gerade noch rechtzeitig abkommen konnte, so daß er nach Überwindung großer Schwierigkeiten und Entbehrungen wohl ganz erschöpft, aber glücklich in der Heimat ankam. Geld und Gepäck mußte er in Frankreich zurücklassen. Auch in London und Wien war er als Kellner, so in den Hotels „Bristol" und „Astoria".

Aus dem erbetenen Sterberegister-Extrakt des k.u.k.Reservespitales in Debreczin in Ungarn geht hervor, daß der seit längerer Zeit vermißte Johann Hummer vom k. k. LJR. Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergute in Reichenau, am 27. Jänner nach Empfang der heil. Sterbesakramente an Darmtyphus im 22. Lebensjahre im städtischen Epidemiespitale in Debreczin gestorben und am selben Tage im dortigen Epidemiefriedhofe beerdigt worden ist. Der Verstorbene war Mitglied der hiesigen Feuerwehr, ein sehr geachteter Bursche, die Stütze seiner Eltern. Am nächsten Mittwoch findet hier für ihn der Trauergottesdienst statt.

Verlustliste 9. August 1915

Greifeneder Paul," Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1S88, verw.

Stieger Michael, Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Wels, Michaelnbach, 1878, verw.

Linzer Volksblatt 13. August 1915

Michaelnbach, 11. Augnst. (Von unseren Kriegern.) Heute wurde für den Krieger Johann Hummer vom k. k. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergute in Reichenau, welcher im Epidemiespitale in Debreczin an Darmtyphus im 22. Lebensjahre gestorben ist, der feierliche Trauergottesdieust mit Requiem und Libera abgehalten, dem die Gemeindevertretung, die Freiw. Feuerwehr, sowie die nächsten Verwandten und viele Gläubige der Pfarre beiwohnten.

Am nächsten Montag findet ein Trauergottesdienst statt für den verstorbenen Feldpostkutscher Ignaz Burgstaller, verchelichter Bauer am Bäckenmairgute in Michaelnbach, welcher am 12. Juli 1915 an Cholera in Galizien im 39. Lebensjahre gestorben und bei Horozanka, nordöstlich von Haliez, beerdigt worden ist.

Von Josef Wilflingseder vom 59. Infanterie-Regiment, 16. Komp., früher Knecht beim Parzer in Michaelnbach, kam seit 26. August 1914 keine Nachricht mehr. Heute kam von ihm eine am 7. Juli geschriebene Karte an, daß er in Tschimkent in Mittelasien als Kriegsgefangener sich befinde und ganz gesund sei.

Linzer Volksblatt 15. August 1915

Paul Greifeneder Inft. Michaelnbach verw.; Michael Stieger 11. Inft Verw.; In Wels: Matthias Schatzl. 14. TD., Michaelnbach, Nierenleiden;

Linzer Volksblatt 19. August 1915

Michaelnbach, 16. August. (Von unseren Kriegern.) Vom Kommando des IR 14 ist über Ersuchen des hiesigen Pfarramtes die Nachricht bestätigt worden, daß der ledige Krämerssohn August Stelzhammer von Haid am 20 Juli am Monte Piano bei Schluderbach, südöstlich von Franzensfeste in Tirol, im 24. Lebensjahre vor dem Feinde den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Der gefallene Krieger war früher Kellner in Wien, London und Paris Dienstag ist für denselben der feierliche Trauergottesdienst in der hiesigen Pfarrkirche.

Johann Steingruber, ein Ziehsohn vom Mittinergute in Reichenau ist verwundet in die russische Gefangenschaft geraten und befindet sich auf dem Transporte in das Innere von Rußland.

Michaelnbach, 16. August. (Seelsorge der Flüchtlinge.) Seit einigen Wochen sind hier Flüchtlinge aus Südtirol untergebracht u. zw. 32 Personen aus der Stadt Levico im Balsuganatal und 5 Personen aus Rovereto, meist Frauen und Kinder, nur 5 ältere Männer. Letzten Donnerstag kam von Prambachkirchen her der Herr Stadtfarrer Josef Dalpiaz von Rovereto. Es gingen fast alle zur hl. Beichte und am Freitag früh empfingen sie die hl. Kommunion, worauf der genannte Herr Stadtpfarrer eine Predigt in italienischer Sprache an die Flüchtlinge hielt. Gestern, Sonntag nachmittags, kam von St. Thomas her der Herr Stadtpfarrer Viktor Morler, Archipresbyter und Dechant von Levico, zum Besuche seiner Pfarrkinder hieher, hielt am Abend den feierlichen Segen und betete mit den Flüchtlingen den hl. Rosenkranz, heute, Montag früh, hielt er nach der hl. Messe ebenfalls eine Predigt an dieselben. Hierauf ging derselbe nach Daxberg zum Besuche der dortigen Flüchtlinge. Dienstag besucht er die Flüchtlinge in Grieskirchen, und wird dann über Wien nach Olmütz in Mähren reisen, wo er im fürsterzbischöslichen Konsistorium mit seinem Kooperator bis auf weiteres Wohnung nehmen wird. Die hiesigen Flüchtlinge waren über den Besuch der beiden hochw. Herren ungemein erfreut.

Verlustliste 31. August 1915

Prähofer Johann, Korp., DR. Nr, 4, 4. Est., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1890, kriegsgef. (Taschkent, Rußland.)

Linzer Volksblatt 29. September 1915

Michaelnbach, Infanterist im 14. Infanterie-Regimente, 11. Kompagnie, ist am 3. September 1915 nach Empfang der hl. Sterbekramente in Russisch-Polen an Cholera gestorben. Katzlberger stand im 24. Lebensjahre und liegt in Cholupy, Bezirk Wolhynien (Rußland) begraben. (Anm.: Wolhynien liegt heute in der Urkraine)

Verlustliste 2. Oktober 1915

Enzlberger Heinrich, LstInft., IR. Nr. 14, ?. Komp., Oberesterreich, Eferding, Michaelnbach, 1896, verw.

Linzer Volksblatt 14. Oktober 1915

Einen ungemein tiefen Eindruck machte die gestrige Trauerfeier für den am 24. Sept. auf wolhynischem Boden gefallenen Krieger Felix Muggenhumer vom Pimmerstorfergute in Holzing. Das feierliche Requiem und Libera hielt mit Assistenz der hochw. Herr Pfarrer Kienbauer von Leonding, ein Geschwisterkind des gefallenen Kriegers. Am Trauergottesdienste beteiligten sich die löbliche Gemeindevertretung, die freiwill. Feuerwehr und neun Soldaten in der Kriegeruniform, die derzeit auf kurzen Urlaub hier sind. Den Abschluß bildete das Kaiserlied.

Johann Stelzhammer, Krämerssohn von Haid, wurde durch einen Schuß in den Oberschenkel verwundet und ist im Elisabethspital in Wien. Karl Gütlinger vom Schmidgute in Weiking, wurde auf dem Italienischen Kriegsschauplatze verwundet und ist in einem Spitale in Klagenfurt, wo auch dessen Kamerad Stieger von Oberspaching als Verwundeter ist.

Matthäus Stieger vom Fürböck auf der Haid, beim Landwehr-Inf.-Reg. Nr. 2, befindet sich in russischer Gefangenschaft in Sibirien. Gottfried Kellermair, Tischler in Kiesenberg, beschäftigt in einer Wagnerwerkstätte in Linz, war schwer krank, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung.

Linzer Volksblatt 17. Oktober 1915

Michaelnbach, 14. Oktober. Heute ist hier vom k. k. Feldkuraten Hämmerle die traurige Nachricht eingelangt, daß am 30. September auf wolhynischem Boden der ledige Bauerssohn Ferdinand Watzenböck vom Brunergute in Minithal infolge eines Kopfschusses den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Derselbe vollendete am 27. September sein 19. Lebensjahr; er rückte am 15. April ein und diente beim Inf.-Reg. Nr. 14, 13. Komp. Sein bester Freund Felix Muggehumer, mit dem er seit dem Einrücken immer beisammen war, auch auf dem Schlachtfelde, ist um sechs Tage früher gefallen. Ein Bruder des jungen Helden ist auf dem italienischen Kriegsschauplatze und eine Schwester mußte vor einigen Wochen in die Landes - Irrenheilanstalt nach Linz gebracht werden, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung. Der feierliche Trauergottesdienst wird nächsten Mittwoch in der hiesigen Pfarrkirche gehalten werden.

(Linzer) Tages-Post 22. November 1915

Vom Schlachtfelde zurückgekehrte Krieger. In den letzten Tagen wurden in folgenden Spitälern und Pflegestätten u. a. nachbenannte Krieger untergebracht: Trainsoldat Matthias Schatzl aus Michaelnbach, 14. TrDiv., Nierenleiden.

Linzer Volksblatt 24. November 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: In Schärding: Johann Stelzhammer, 14. JR., Michaelnbach, Durchschuß im rechten Kniegelenk;

Linzer Volksblatt 2. Dezember 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Josef Hendelmaier, 2. LJR., Michaelnbach, Steinschlagverletzung an der linken Hand.

Verlustliste 2. Dezember 1915

Geiselbrechtiger Leopold. Lstlnft., IR. Nr. 14, l. Marschkomp., Oberösterreieh, Eferding, Michaelnbach. 1887; verw.

Linzer Volksblatt 10. Dezember 1915

Neumarkt bei Kallham, 7. Dezember. In der hiesigen Pflegestätte sind eingetroffen: Infanterist Anton Furtmoser, von Michaelnbach, LwIR. 2/9 (Lungentuberkulose).

Linzer Volksblatt 12. Dezember 1915

Michaelnbach, 9. Dezember. (Von den Flüchtlingen. Von den hiesigen Soldaten). Auch von hier wurden vor einiger Zeit die Flüchtlinge aus Levico und Rovereto in Südtirol, 98 an der Zahl ins Barackenlager nach Braunau gebracht. Dieselben wurden, da sie fast durchwegs der ärmeren Klasse angehören, hier wiederholt mit Kleidern und Schuhen beteilt, u. zw. erhielten sie um ungefähr 1800 K Kleider und um 12O0 K Schuhe. Die meisten von ihnen sind sehr ungern von hier weggegangen, da sie sich in den fünf Monaten ihres Hierseins recht wohl fühlten.

Von den hiesigen Soldaten sind krank: Anton Furthmoser, Irinsedersohn von Krumbach, im Verwundetenhaus im 4. Bezirk, Alleegasse in Wien; Joh. Kutzenberger, Petermairsohn in Mairdoppl, in Knittelfeld in Steiermark; Franz Watzenböck, Brunnersohn in Minithal, mit erfrorenen Füßen in St. Michael in Steiermark; Alois Stelzhammer von Haid ist im Feldspital Feldpost 606; Josef Hendlmair, Obermairsohn in Reichenau, ist in Wels; Matthias Schatzl, Gastwirtssohn von Furth, ist in Waizenkirchen: der Tischler Gottfried Kellermair von Kiesenberg und Johann Jungwirth in Geisedt sind im Garnisonsspital in Linz; Leopold Geiselbrechtinger ist schwer verwundet in der Lehrerbildungsanstalt in Linz.

Verlustliste 18. Dezember 1915

Stelzhammer Johann, LstInft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889; verw.

(Linzer) Tages-Post 24. Dezember 1915

Landeskommission zur Fürsorge für heimkehrende Krieger bei der k. k. Statthalterei in Linz veröffentlicht nachstehendes Resultat der für ihre Zwecke im Juli 1915 eingeleiteten und jetzt beendeten allgemeinen Landessammlung im Kronlande Oberösterreich. - Gerichtsbezirk Waizenkirchen. Ortsgemeinden: Sankt K 905,70; Heiligenberg 400.10 St. Marienkirchen 848.40 Michaelnbach 609.70 Prambachkirchen 1400. St. Thomas 379.60 Waizenkirchen 1573.65 in Summe K 6.117.15

Linzer Volksblatt 29. Dezember 1915

Im Notreservespital Nr. 2 in Linz: Johann Hormandingcr, 2. LIR., Michaelnbach, Eferdinq, Schußverletzung

Linzer Volksblatt 31. Dezember 1915

Versammlungsberichte. Michaelnbach, 29. Dezember. (Volksvereinsversammlung.) Am heurigen Johannestage hielt die hiesige Ortsgruppe des katholischen Volksvereines ihre Jahresversammlnng ab. Zu derselben erschienen die strammen Volksvereinsmänner und Gäste so zahlreich, daß der geräumige Saal in Steiners Gasthaus zu klein wurde. Es waren gekommen Herr Bürgermeister Muckenhuber mit den meisten Gemeindeausschußmitgliedern, Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas, drei Volksvereinsmitglieder, welche gerade auf einen kurzen Urlaub zu Hause waren, und zur großen Freude der gewählte Abgeordnete des Bezirkes, Herr Josef Zacherl Bauer und Bürgermeister in Edt bei Lambach. Nach der Begrüßung brachte der Obmann der Ortsgruppe den Rechenschaftsbericht über das ablaufende Jahr zum Vortrage. Die Ortsgruppe Michaelnbach zählte in diesem Jahre 137 Mitglieder, davon starben drei sehr wackere Volksvereinsmänner, nämlich Johann Hendlmahr, Paul Kaltenböck und Matthias Huber. Sechs neue Mitglieder meldeten ihren Beitritt an, so daß die Ortsgruppe mit Beginn des neuen Jahres 140 Männer zählen wird. Kriegsdienst leisten 21 Mitglieder, 14 im Hinterlande und 7 an der Front. Gefallen ist glücklicherweise noch kein Volksvereinsmann, einer, nämlich der Angerer in Minithal ist seit August 1914 vermißt. Hierauf hielt der Herr Abgeordnete Zacherl einen sehr instruktiven Vortrag über die wichtigsten Fragen der gegenwärtigen harten Zeit. Mit großem Interesse hörten die zahlreichen Männer die klaren Ausführungen des Herrn Gastredners an, den wir als tüchtigen und stets hilfsbereiten Volksmann kennen lernten. Einstimmig wurde sodann eine Resolution angenommen, in welcher dem hochverdienten Herrn Landeshauptmann Prälaten Hauser, den christlichsozialen Abgeordneten und den ausgezeichnet redigierten katholischen Zeitungen „Linzer Volksblatt", „Welser Zeitung", und „Oberöterr. Volkszeitung" vollstes Vertrauen, verdiente Anerkennung und der geziemende Dank ausgedrückt wurde. Nach dreistündiger Dauer wurde dann die herrliche Versammlung mit einem begeisterten, dreifachen Hoch auf die höchsten Gewalten, Papst und Kaiser, geschlossen.

Linzer Volksblatt 9. Januar 1916

Verluste im Kriege. Krankenhaus in Wels: Anton Ganglmaier, 2. LdschR, Michaelnbach, Blasenkatarrh; Martin Stieqer, 14. JR., Michaelnbach, Magenkatarrh;

(Linzer) Tages-Post 14. Januar 1916

Vom Schlachtfelde zurückgekehrte Krieger. In den letzten Tagen wurden in folgenden Spitälern und Pflegestätten unter anderen nachbenannte Krieger untergebracht: Im Notreservespital Nr. 2 in Linz, Abteilung Inft. Johann Hormandinger aus Michaelnbach, 2. LwJR., Schußverletzung

Linzer Volksblatt 22. Januar 1916

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Im Spital der Barmh. Schwestern in Linz: Franz Watzenböck, 2. LIR., Michaelnbach, Erfrierung mehrerer Zehen des rechten Fußes;

Linzer Volksblatt 1. Februar 1916

Michaelnbach, 31. Jänner. (Todesfälle.) Gestern, Sonntag um ½ 5 Uhr nachmittags, starb nach kurzer Krankheit der verwitwete Bauer Fr. Lindmayr vom Mayrgute in Aichet bei Grub im 74. Lebensjahre. Große Trauer ist eingekehrt beim Mair in Aichet. Die beiden Söhne Josef und Alois und der Enkel Johann mußten einrücken, der Alois ist seit 30. Dezember 1914 vermißt. Nun ist der Vater auch eingerückt zur großen Armee und so sind die drei Töchter allein bei der Bewirtschaftung des schönen Anwesens. Der gute Mair in Aichet war ein biederer Mann, ein angenehmer Gesellschafter und ein strammer Volksvereinsmann. Eine Zeit lang war er auch Gemeindevorsteher. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Lichtmeßtag um ½ 9 Uhr vormittags.

Heute, Montag, 6 Uhr früh, starb nach längerer Krankheit Juliana Reitböck, geborene Steiner, verwitwete Auszüglerin am Schmidhause in Furth, im 84. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis ist gleichfalls am Lichtmeßtage vor dem Hochamte.

Linzer Volksblatt 6. Februar 1916

Oberarzt i. Res. Dr. Otto Hamann Chefchirurg eines Kriegshafens, wurde mit dem Goldenen Verdienstkreuze mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Dr. Otto Hamann ist Gemeindearzt in Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 11. Februar 1916

Michaelnbach, 9, Februar. Fürs Vaterland gestorben ist am 31. Jänner im k. k. mobilen Refervespitale 5/2 (Feldpost 56) der Infanterist Alois Kröswagen. lediger Bauerssohn vom Hausmairgute in Haus in hiesiger Pfarre, im 26. Lebensjahre. Derselbe war nie recht gesund, mußte am 16. August 1915 einrücken und starb nun an Lungenödem. Er ist begraben am Ortsfriedhofe in Nozycze in Wolhynien. Sein Bruder Anton starb im Oktober 19l4 in Kagran bei Wien und liegt in der Heldengrabstätte am Wiener Zentralfriedhofe. Drei Brüder stehen noch im Felde. Gott tröste die schwergeprüften Eltern und Geschwister. Der feierliche Trauergottesdienst wird in hiesiger Pfarrkirche am nächsten Montag abgehalten werden

Gestern kam auf kurzen Urlaub heim der verehelichte Besitzer des ansehnlichen Englhofergutes Korporal Joh. Schatzl. Ein paar Wochen vor der Mobilisierung hat er auf das genannte Gut geheiratet, mußte dann einrücken und war zuerst einige Zeit in Tirol, dann in den Karpathen und seit August in Serbien. Ueberaus groß ist die Freude des Wiedersehens bei seiner tüchtigen Ehegattin und den 10 braven Stiefkindern, denn der gute Englhofer hat seit der Mobilisierung keinen Urlaub gehabt. Möge er sich in den wenigen Tagen recht gut erholen!

Linzer Volksblatt 2. März 1916

Michaelnbach, 29. Februar. (Urlaub) Gegenwärtig herrscht im Doktorhause in Grub große Freude. Herr Dr. Otto Hamann, der weit bekannte und allseits sehr geschätzte Gemeindearzt von Michaelnbach, der seit der Mobilisierung Kriegsdienste leistet, ist zum zweiten Male auf kurzen Urlaub hier, der bis zum 8. März dauert. Herr Dr. Hamann ist Chefarzt in einem Feftungsspitale in Süddalmatien und wurde vor kurzer Zeit mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Die hiesige Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Muckenhuber erschien am Sonntag im Doktorhause in Grub und brachte Herrn Doktor die herzlichsten Glückwünsche zur wohlverdienten kaiserlichen Auszeichnung dar. Zu gleicher Zeit ist der Schwager des Herrn Doktor, Herr Hauptmann Walter Vogl vom Feldjägerbataillon, auf kurzem Urlaube hier. Derselbe steht unter dem Kommando des bayrischen Generals Grafen Bothmer, auf dem Kriegsschauplatze in Ostgalizien. Er trägt neben dem österreichischen Militärverdienstkreuz das Eiserne Kreuz als wohlverdiente Auszeichnung an seiner Brust.

Verlustliste 8. März 1916

Schwarz Karl, ResInft., IR. Nr. 14, 9,Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach. 1885; kriegsgef., Krasnojarsk, Gouvernement Jenisseisk, Rußland.

Linzer Volksblatt 31. März 1916

Michaelnbach, 23. März. (Verschiedenes.) Ein Telegramm aus dem Garnissonsspitale in Innsbruck bringt die Nachricht, daß Josef Baumgartner, Soldat beim k, k. mobilen Pferdedepot in Innsbruck, dortselbst im 42. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben ist. Der Verstorbene war von hier gebürtig und diente vor der Mobilisierung bei Herrn Hötzeneder. Er mußte einrücken und war in Linz, Steyr und zuletzt längere Zeit in Innsbruck. Sein Bruder Franz starb im November 1914 infolge einer Verwundung im Kriege Kaiserin Elisabeth-Spitale in Wien ebenfalls fürs Vaterland. Der feierliche Trauergottesdienst wird am Montag in hiesiger Pfarrkirche stattfinden. Das Begräbnis war in Innsbruck am Dienstag um 2 Uhr nachmittags.

Linzer Volksblatt 21. April 1916

Bei der Musterung der 18jährigen am 14. April in Eferding wurden aus der hiesigen Gemeinde von den Stellungspflichtigen 75% als tauglich behalten, nämlich: August Schatzl, Zaunersohn in Minithal; Franz Schaur, Radwallnersohn in Krumbach; Franz Schamberger, Christlmairsohn in Mairdsppl; Ignaz Huber, Wiesingersohn in Furth; Josef Wimmer und Ferdinand Prähofer von Kiesenberg; Matthias Buchegger, Schuhmacherssohn in Haid; August Ortner, Jodlbauernknecht in Haus und der Schmiedgeselle Lindorfer in Reitbach.

Verlustliste 4. Mai 1916

Thallermair Johann, Oifiziersdiener, FstAR. Nr. 3,1. Baonsstab, Oberösterreich. Eferding, Michaelnbach, 1890; kriegsgef., Zarizyii, Rußland.

Linzer Volksblatt 3. Juni 1916

Für das Rote Kreuz wurden in der „Rote Kreuz-Woche" der Betrag von 443 K 55 h aufgebracht.

Auf die vierte Kriegsanleihe zeichnete die hiesige Gemeinde zuerst 7000 K dann 100.000 K, die Vorschußkasse 3000 K, beim k. k. Postamte wurden 72.700 K gezeichnet, außerdem zeichneten auswärts mehrere Personen ansehnliche Beträge, so daß im ganzen in der hiesigen Gemeinde zur vierten Kriegsanleihe ungefähr 200.000 K gezeichnet wurden. Gewiß ein schöner Beweis für die patriotische Gesinnung der hiesigen Bevölkerung.

Bei der Musterung in Eferding am Samstag wurden von der hiesigen Gemeinde 32% behalten.

Linzer Volksblatt 18. Juni 1916

Josef Baumgartner lediger Knecht in Michaelnbach Trainsoldat beim k. u. k. mobilen Pferdedepot in Innsbruck -- im k. u. k. Garnisonsspitale zu Innsbruck am 25. März 1916 an einem Nierenleiden im 42. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 22. Juni 1916

Michaelnbach, 20. Juni. (Von unseren Kriegern.) Am 6. Jnni starb im Reservespitale in Päpa in Ungarn an Bauchtyphus der Trainsoldat Josef Aigner von der Traindivision Nr. 14 im 25. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland. Er war ein Ziehsohn und Firmpate des Johann Lehner, Bauers am Jacklgute in Schölmlahn. Der verstorbene Krieger war in Rußland, Serbien und Albanien. Heute fand für ihn der feierliche Trauergottesdienst in hiesiger Pfarrkirche statt.

Paul Kaltenböck, Amesedersohn in Schmidgraben, wurde in den Kämpfen bei Arsiero in Italien am linken Fuß verwundet und ist derzeit in einem Spital in Innsbruck.

Ferdinand Danzer von Geisedt ist ruhrverdächtig in einem Spital in Tirol. Josef Berger von Haid ist verwundet in einem Spital in Innsbruck.

Anton Lehner, Bauer in Grub, leidet an einer Nierenkrankheit in einem Refervefpital in Budapest, I. Bezirk.

Johann Floimayr, Brunnersohn in Grub, ist wieder erkrankt und derzeit in einem Spital in Galizien.

Gottfried Kellermair, Tischler in Kiesenberg, ist krank im Petrinum in Urfahr.

Ignaz Kröswagn, Hausmairsohn in Haus, ist verwundet in einem Spital in Innsbruck.

Franz Watzenböck, Brunnersohn in Minithal, dem infolge Erfrierung an einem Fuße alle Zehen abgenommen werden mußten, wurde auf ein Jahr beurlaubt und kehrte am letzten Sonntage aus Brünn ins Elternhaus zurück.

Linzer Volksblatt 12. Juli 1916

Der nunmehrige Besitzer des großen Bauerngutes in Grub Anton Lehner kam vom Spital in Budapest am letzten Freitag ins k. k. Garnisonsspital in Wels, mußte aber noch am selben Tage abends ins Allgemeine Krankenhaus nach Wels überführt werden. Er leidet an einer sehr heftigen Nierenkrankheit. Die Aerzte hoffen ihn, wenn nichts Besonderes dazwischen kommt, wiederherzustellen.

Paul Kaltenböck vom Amesedergute in Schmidgraben, der am italienischen Kriegsschauplatze am Fuße verwundet wurde, kam von Innsbruck in ein Spital nach Prag

(Linzer) Tages-Post 28. Juli 1916

(Verluste im Kriege.) In Wels ist gestorben der Infanterist des 14. IR. Anton Lehner aus Michaelnbach: die Leiche Lehners wird noch Michaelnbach überführt und dort Samstag vormittags beerdigt.

Linzer Volksblatt 30. Juli 1916

Josef Aigner, lediger Ziehsohn vom Jacklgute in Schölmlahn, Pf. Michaelnbach Trainsoldat bei der k. u. k. Train- Division Nr. 14. Er machte den Feldzug in Rußland, Serbien und Albanien mit und starb am 6. Juni 1916 im 25. Lebensjahre an Bauchtyphus zu Papa, Ungarn. Er wurde dortselbst auch begraben.

Verlustliste 7. August 1916

Radwallner Franz, LstPatrf., TJR. Nr. 2, 24. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1874; verw,

Linzer Volksblatt 10. August 1916

Michaelnbach, 7. August. Den Heldentod fürs Vaterland starb am Samstag den 5. August nach 11 Uhr mittags im Reservespital in der Haspingerstraße in Innsbruck- Wilten der Tiroler Kaiserjäger Ignaz Kröswagn, Bauerssohn vom Hausmairgute in Haus, hiesiger Pfarre, im 20. Lebensjahre. Am 15. Oktober rückte der junge Soldat ein, Mitte Mai kam er, durch Rückenmarkschuß schwer verwundet, vom italienischen Kriegsschauplatz ins Spital nach Innsbruck, wo er nach Empfang der hl. Sterbesakramente trotz der sorgsamsten Pflege in den Armen seiner Mutter nach schwerstem Leiden für Kaiser und Vaterland starb. Diese Heldenmutter, die Hausmairin in Haus, kam am Freitag ans Sterbebett ihres jüngsten Sohnes nach Innsbruck und blieb bei ihm bis zum letzten Atemzuge. Ruhig und gottergeben erträgt sie auch diesen schweren Schlag. Es ist der dritte Sohn, den sie fürs Vaterland hinopfert.

Im Oktober 1914 starb der Anton Kröswagn, er ruht im Zentralfriedhof in Wien.

Am 31. Jänner 1916 starb der Alois in einem Feldspitale; dieser wurde begraben in Roszycze in Wolhynien.

Der jüngste Sohn Ignaz wird heute Montag um 2 Uhr am Militärfriedhofe in Innsbruck beerdigt werden. Er ist das 16. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist morgen Dienstag in hiesiger Pfarrkirche.

Verlustliste 18. August 1916

Floimayer Johann, Inft., k. k. LstlR. Nr. 2,16. Komp., Oberösteireich, Eferding, Michaelnbach. 1886; verw.

Linzer Volksblatt 19. August 1916

Michaelnbach, 17. August. (Kriegsopfer. Personalnachrichten.) Schon wieder hat der Krieg ein Opfer aus der Hiesigen Pfarre, das 17., gefordert. Am 1. Juli fiel auf dem russischen Kriegsschauplätze in der Bukowina infolge eines Kopfschusses der Landwehrinfanterist Johann Kutzenberger, Bauerssohn vom Petermairgute in Mairdoppl im 28. Lebensjahre. Seine Mutter, die „Petermairin", stürzte vor einigen Tagen so unglücklich von einem Apfelbaume, daß sie sich am Kopfe schwere Verletzungen zuzog. .Glücklicherweise ist sie wieder auf dem Wege der Besserung. Der feierliche Trauergottesdienst für den gefallenen Krieger findet nächste Woche in hiesiger Pfarrkirche statt.

Verlustliste 31. August 1916

Greifeneder Johann, LstJäg., TJR. Nr. 3, 15. Komp., Oberösterreich, Eferding Michaelnbach, 1895; verw.; Humer Leopold, Inft., IR. Nr. 14, 9. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1882; verw.

Linzer Volksblatt 7. September 1916

Michaelnbach, 6. September. (Von unseren Kriegern.) Zwei junge Krieger von hier, sind in russische Gefangenschaft geraten. Johann Mayer vom Aigelseder in Aichet bei Kiesenberg und Johann Lindmair vom Mairgute in Aichet bei Grub, sind wahrscheinlich noch auf der Reise in das Innere Rußlands, da sie auf die .Karten nur ihre Namen ohne Adresse und Datum geschrieben haben.

Franz Rumpfhuber vom Wideneder in Haus gilt als vermißt.

Ein Friedwagner Vom Binderhause in Pollesbach ist anscheinend leicht verwundet in einem Spitale in Umarn.

Verlustliste 7. September 1916

Pimmersdorfer Johann, Jäg., TJR Nr. 1, 16. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894; verw.

Linzer Volksblatt 30. September 1916

Michaelnbach, 28. September. (Ein Soldat erkrankt.) Der 18jährige Soldat Karl Stockinger aus Sierning war mit sieben Kameraden der Arbeiterpartie zugeteilt, welche hier durch drei Wochen beim Maschindreschen ausgeholfen hat. Der genannte, Soldat erkrankte während seines Hierseins an Blinddarmentzündung, so daß er sofort ins Spital der Barmherzigen Schwestern nach Linz gebracht werden mußte. Wie er selbst berichtet, ist die Operation glücklich gelungen und befindet sich der brave Soldat wieder auf dem Wege der Besserung.

Verlustliste 30. November 1916

Eschlböck Josef, Infst., k. k. LIR. Nr. 2, 5. Komp., Oberosterreich, Eferding, Michaelnbach, 1888; kriegsgef., Pensa, Rußland,

Verlustliste 7. Dezember 1916

Lindenbauer Anton, Lstlnfst., IR. Nr. 14, 3 Marschkomp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894; verw.

Linzer Volksblatt 21. Januar 1917

Der hiesige Postmeisterssohn August Wohlmair schreibt als Telephonist von der Isonzofront: Sende Euch von unserer Weihnachtsfeier herzliche Grüße. Wir feierten den hl. Abend ganz vergnügt. Es wurden soeben die Liebesgaben verteilt. Müssen gewiß alle sehr zu frieden sein damit. Wir bekamen Eßwaren: Käse, Aepfel, Sardinen, Topfen, Zuckerln, überall ganz schöne Portionen, dann ein Paar Stutzen, Notizbüchel, Kamm, Spiegel und sonstige Kleinigkeiten. Wir sind den Spendern vielen Dank schuldig. Keiner hätte gedacht, daß zu den dritten Weihnachten im Felde doch noch so viel gespendet wird.

Linzer Volksblatt 30. März 1917

Michaelnbach, 28.März. (Krieger-Requiem.) Am Dienstag hielt unter Assistenz der Pfarrgeistlichkeit Herr Kooperator Franz Ammerstorfer von Wolfern den feierlichen Trauergottesdienst mit Requiem und Libera für seinen verstorbenen Vetter, den Krieger Josef Hendlmayr vom Obermairgute in Reichenau. Dem Trauergottesdienste wohnten in tiefer Ergriffenheit bei die Angehörigen des gefallenen Helden von hier und Stroheim, ferner die Gemeinde- Vertretung, die Feuerwehr, die einen strammen Kameraden verlor, eine Anzahl derzeit beurlaubter Krieger, nämlich Feldwebel Karl Humer, Feldwebel Stöhringer, Feldwebel Franz Leitner von der Minenwerferabteilung in Siegersdorf, Gefreiter Matthäus Greinegger, dann August Zehetmayr. Josef und Rudolf Burgstaller. Josef Rumpfhuber, August Floymayr, Paul Kaltenböck, Ferdinand Huber, Matthias Beham. Franz Schörgendorfer, der seit 14 Monaten an der Front bei Rovereto steht und jetzt einen wohlverdienten kurzen Urlaub erhielt, sowie eine große Anzahl von Pfarrangehörgen.

Linzer Volksblatt 5. Mai 1917

Michaelnbach, 2. Mai. (Verschieden es.) Nach einer telegraphischen Nachricht ist im Reservespital Jungbunzlau in Hernthal bei Pettau in Südsteiermark der Infanterist Johann Floimayr vom Brunnerhause in Grub an einer Nierenkrankheit im 31. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland gestorben. Nach einem schweren Rheumatismus war derselbe schon seit einigen Jahren nicht mehr recht gesund. Im Juni 1913 mußte er einrücken und war mehreremale an der Front. Man staunte sehr darüber, daß es der kränkliche Bursche, der ein ruhiger und braver Dienstbote war, überhaupt solange aushalten konnte. Für ihn war der Tod eine Erlösung. Am Dienstag nachmittags war in Pettau das Leichenbegängnis. Johann Floimayr ist das 20. Kriegsopfer aus dieser Pfarre.

Linzer Volksblatt 6. Mai 1917

Josef Hendlmayr led. Bauerssohn vom Obermairgute in Reichenau, Pf. Michaelnbach, Gefreiter in einem 1.1. LJR. Seit 1914 eingerückt, zum drittenmal im Felde, fand er am 16. März 1917 an der Görzerfront infolge eines Kopfschusses im 24. Lebensjahre den Heldentod.

Linzer Volksblatt 5. Juni 1917

Michaelnbach, 1. Juni. (Heldentod.) Die Trauernachricht vom Heldentod des August Wohlmayer, Postmeisterssohnes von Michaelnbach, hat sich leider bestätigt, indem gestern der vom Pfarramts Michaelnbach verlangte amtliche Totenschein eingetroffen ist. Der junge Held stand im 18. Lebensjahre, ist am 11. Mai 1916 eingerückt und diente als Landsturmschütze bei der Telephonabteilung eines k. k. Schützenregimentes. Er war zuerst auf dem russischen Kriegsschauplatze, dann seit Herbst bei Görz, wo er am 16. Mai d. J. unweit Biglia, angeblich durch einen Granatsplitter ins Gehirn getroffen, vor dem Feinde gefallen ist. Auf dem Heldenfriedhofe bei Mohorini, Massengrab Nr. 41, Bezirk Görz, wurde er am 17. Mai begraben vom Herrn Feldkuraten Herrn Klima. Der gute Wohlmayr Gustl war sehr talentiert, besuchte bei den Marienbrüdern in Freistadt die Bürgerschule und war vor dem Einrücken bereits Postaspirant. Ein ruhiger Bursche, war er wegen seines edlen Charakters die Freude seiner guten Eltern und Geschwister und berechtigte zu den schönsten Hoffnungen. Wie zu Hause, war er auch bei den Kriegskameraden ungemein beliebt. Allgemeine Teilnahme wendet sich der hochgeschätzten Familie Wohlmayr anläßlich, des schweren Verlustes ihres Sohnes zu. Der feierliche Trauergottesdienst für den jungen Held wird in hiesiger Pfarrkirche am nächsten Montag, um 7 Uhr stattfinden.

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 23. Juni 1917

Floimayer Johann, lnft., k. k. LstIR. Ali. 2, 9. Komp., Michaelnbach, 1886, ist an Lungentuberkulose am 20. April 1917 im Reserve-Spital Jungbunzlau in Sternthal bei Pettau gestorben, beerdigt am Lagerfriedhof in Sternthal, Grab Nr. 457.

Linzer Volksblatt 14. Juli 1917

Michaelnbach. 12. Juli. (Verschiedenes.) Auf dem Kriegsschauplätze in Südtirol ist in den letzteren Kämpfen Alois Scholl gefallen. Derselbe war Besitzer des Waldpeternhauses. in Forsthof, Pfarre Pollham, und stand im 38. Lebensjahre. Er war von Michaelnbach gebürtig und hieher zuständig.

Auf die 6. Kriegsanleihe wurden von der hiesigen Pfarrkirche 36.000 K und von der Pfarrpfründe ebenfalls 36.000 K gezeichnet.

Linzer Volksblatt 22. Juli 1917

August Wohtmayr, k. k. Postaspirant, Postmeisterssohn in Michaelnbach bei einem k. k. SchR, Zuerst in Ostgalizien, dann an der Isonzofront dienend, fand er am 16. Mai 1917 bei Ozrenj, unweit Biglia (Bezirk Görz), im 19. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland.

Verlustliste 26. Juli 1917

Traunwieser Matthias, LstSapp., SappB. Nr.14, 4. Komp., Ober Österreich, Eferding, Michaelnbach, 1897; verw.

Linzer Volksblatt 1. August 1917

Verluste im Kriege. Michaelnbach, 30. Juli. Die hiesige Pfarre hat neuerdings ein Kriegsopfer zu beklagen. Heute Montag, 30. d. nachmittags starb bei seiner Mutter in Gaised Nr. 3 im 31. Lebensjahre der Gefreite des Inf. Regimentes Nr. 14 Johann Danzer an den Folgen der Tuberkulose, die er sich im Felde geholt hat. Der Verstorbene, ein Bruder des hochw, Herrn Redakteurs J. Danzer in Linz, zog am 9. August 1914 mit dem Linzer Hausregiment ins Feld und machte den Feldzug in Galizien mit, bis er im März 1915 mit den Anzeichen der Tuberkulose in die Heimat zurückkehren mußte. Ein Jahr lang brachte er in Spitälern und in Pflegestätten zu, bis er im April 1916 auf ein Jahr superarbitriert wurde. In der Heimat erholte er sich rasch und konnte während dieses Jahres die gerade freigewordene Gemeindedienerstelle in Michaelnbach zur Zufriedenheit versehen. Das Jahr ging freilich viel zu rasch herum und gegen Ende April d. J. mußte er wieder nach Linz zur Konstatierung einrücken. Er kam ins Reservespital Petrinum und erlitt dort einen akuten Rückfall, der ihn an den Rand des Grabes brachte. Selbstverständlich wurde er jetzt als gänzlich untauglich entlassen und kam noch, schwerkrank, zur Mutter in die Heimat, um hier zu sterben. Bei seinem Zustande war der Tod wirklich eine Erlösung. Nach Empfang der hl. Sterbesakramente starb er heute eines sanften Todes als Opfer des Krieges. Die feierliche Einsegnung wird der Bruder des Verstorbenen am Mittwoch, 1. August, am Ortsfriedhofe in Michaelnbach vornehmen.

Verlustliste 14. August 1917

Pimersdorfer Franz, Lstlnfst., IR. Nr. 69, 4./10. Komp Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1876; verw.

Linzer Volksblatt 24. August 1917

Aus Michaelnbach, 22. August, wird uns berichtet : Herr Hauptmann Walter Vogl, bei einem k. k. Feldj.-Bat. an der galizischen Front, wurde zum Major befördert. Dessen Schwager, unser sehr geschätzter Gemeindearzt, Regim.-Arzt Dr. Otto Hamann, wurde zum k. k. Garnisonsspital Nr. 4 in Linz, chirurgische Abteilung übersetzt, nachdem er volle drei Jahre in Süddalmatien an der montenegrinischen Grenze Kriegsdienste geleistet hatte.

Linzer Volksblatt 3. Oktober 1917

Michaelnbach, 29. September. (Glockenabnahme.) Gestern wurde die vierte Glocke im Gewichte von 340 Kilogramm herabgenommen, nachdem schon früher drei Glocken fürs Vaterland geopfert wurden. Die Arbeit leitete Herr Maurermeister Dirisamer von St. Marienkirchen an der Polsenz. Es bleibt nur mehr die kleinste Glocke, welche 240 Kilogramm wiegt, übrig.

Verlustliste 10. Dezember 1917

Schöberl Mathias, Infst., IR. Nr. 14,12. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1877; gestorben (9./9. 1917).

Linzer Volksblatt 2. März 1918

Michaelnbach, 27. Februar. (Verschiedenes.) Von der Orgel der hiesigen Pfarrkirche wurden 37 Zinnpfeifen im Gewichte von 24 Kilogramm herausgenommen und fürs Vaterland geopfert.

Josef Lindmair, Wimmer in Reitbach, ist derzeit als marod in einem Spital in Wien

Franz Kaltenböck, Amesedersohn in Schmiedgraben, stand 2 Jahre an der italienischen Front und erhielt kürzlich einen kurzen Urlaub. Er ist ganz erschöpft und derzeit im Reservespital Petrinum in Urfahr.

Karl Mahr von Grub ist verwundet in einem Spitale in Wien.

Verlustliste 19. März 1918

Rumpfhuber Franz, LstSchütze, k. k. SchR. Nr. 2, 2. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1895; kriegsgef. Borowitschi, Rußland.

Linzer Volksblatt 20. April 1918

Michaelnbach, l7. April. (Kinder aus Deutschböhmen.) Bisher haben sich in hiesiger Pfarre 21 Parteien bereit erklärt, über den Sommer ein Kind ans Deutschböhmen in Kost und Pflege zu nehmen.

Verlustliste 11. Mai 1918

Floimayer Johann, Lstlnfst., k. k. LstlR. Nr. 2, Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1886; gestorben (1./7. 1917).

Linzer Volksblatt 19. Mai 1918

Michael Breitwieser angehender Besitzer des Loiplgutes in Hilpetsberg, Pf. Michaelnbach. fiel am 21. Nov. 1917 bei Incin im 37. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 9. August 1918

Michaelnbach, 5. August. (Heimkehr.) Franz Rumpfhuber, Widenedersohn in Haus, ist aus der russischen Gefangenschaft zurückgekehrt. 1915 rückte er ein, im August 1916 wurde er bei Hunarz in Galizien verwundet und gefangen und war in Odesssa Jekaterinoslaw, Moskau, Rishuij Nowgorod. Jwanow, Boronice und Pensa. Eine Kugel steckt noch im linken Oberarm. Er hat viel durchgemacht. Erst vor kurzem erfuhr er in Kremsier, daß während seiner 32monatigen Abwesenheit im vorigen Jahre sein Vater gestorben ist.

Linzer Volksblatt 10. August 1918

Michaelnbach, 8. August. Den Heldentod fürs Vaterland ist nach einem Telegramm aus Udine in Italien dortselbst am letzten Sonntag der Kanonier Ferdinand Furtmoser, Bauerssohn vom Petermairgute in Mairdoppl, im 23. Lebensjahre gestorben. Er ist das 28. Kriegsopfer aus der hiesigen Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist am nächsten Dienstag in der hiesigen Pfarrkirche. Der ältere Bruder, Johann Kutzenberger, ist am I.Juli 1918 in Galizien gefallen.

Linzer Volksblatt 8. September 1918

Michaelnbach, 5. September. Heimreise. Von unseren Kriegern.) Gestern kehrten die 19 Ferienkinder aus Komotau, Saaz und Niemes und die drei Kinder aus der Umgebung von Linz in ihre Heimat zurück. Auf zwei Leiterwagen wurden sie mit vielen Liebesgaben nach Waizenkirchen geführt. Bei vielen war der Abschied sehr schwer. Alle waren brav und zufrieden, wurden aber auch sehr gut gehalten. Den edlen Kinderfreunden ein herzliches „Vergelts Gott"

Franz, Schauer, Radwallnersohn in Krumbach, bei einer Sappeurabteilung an der Piave, erhielt die kleine Silberne.

Joses Humer, Privat in Weiking, erkrankte auf dem Kriegsschauplatze in Italien an Malaria und ist derzeit in einem Spitale in Wieselburg in Niederösterreich.

Linzer Volksblatt 15. September 1918

Michaelnbach, 13. September. (Heldentod.) Herr Maior Dohnalek vom k. u. k. schweren Art.-Regim. Nr. 9. schreibt den Eltern eines braven Kriegers, daß ihr Sohn Johann Thallermair, Totengräberssohn von Michaelnbach, der getreue Diener des genannten Majors, am 5. September plötzlich schwer erkrankte und am 6. Sept. gestorben ist. Thallermair rückte 1911 ein, diente also volle 7 Jahre. Im April d. J. kehrte er aus Rußland zurück, wo er drei volle Jahre in Gefangenschaft lebte, und zwar in Zariezin und Astrachan, wo sein Herr Oberstleutnant Ferdinand Kober starb, dessen Tod er schmerzlich betrauerte, dann in Tigoda und Schudowa. Im Juli d. J. rückte er gesund wieder ein und kam alsbald wieder an die Front. Er stand im 28. Lebensjahre und ist das 26. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist am nächsten Montag.

Linzer Volksblatt 20. Oktober 1918

Michaelnbach, 16. Oktober. (Todesfall.) Dienstag um 3 Uhr vormittags starb an einem Lungenleiden Theresia Humer, verehelichte Private am Pöllngute in Weicking, im 32. Lebensjahre. Eine sehr fromme Ehegattin und Mutter ist mit ihr frühzeitig aus dem Leben geschieden. Die Humereheleute hatten früher das Fuchshumergut in Heiligenberg. Die Verstorbene war eine geborne Hendlmayr und hinterläßt ihrem Manne drei Kinder im Älter von 4 bis 8 Jahren. Derselbe ist seit der Mobilisierung eingerückt und ist derzeit im Malaria-Spital in Wieselburg in Niederösterreich. Das feierliche Leichenbegängnis war nach der Hausaussegnung am Donnerstag um 10 Uhr. Die Verstorbene war eine eifrige Leserin des „Linzer Volksblattes".

Verlustliste 11. November 1918

Friedwagner Johann, LstSchütze, k. k. SchR. Nr. 2, Sturm- Komp., Oberösterreich, Elferding, Michaelnbach, 1897; verw.

Verlustliste 19. Dezember 1918

Furtmoser Ferdinand, Kan., k. u. k. GAR. Nr. 44, Batt. 3, Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1895; gestorben (4./8. 1918).

(Linzer) Tages-Post 25. April 1921

(Ein Kriegsgefangenen-Ueberseetransport in Linz angekommen. Der seit einiger Zeit gemeldete Ueberseetransport des Dampfers „Gujarat", der Kriegsgefangene von Wladiwostok nach Triest brachte, ist am 20. d. M. in Triest vergangenen Freitag in Villach eingetroffen, von wo die Heimkehrer in ihre engere Heimat befördert wurden, Samstag um ½ 11 Uhr abends sind die im Transport befindlichen 52 Oberösterreicher, die auch drei Frauen und ein Kind mitbrachten, in Linz angekommen. Die heimgekehrten Landsleute, zu deren Empfang sich viele Angehörige am Bahnhöfe einfanden, heißen: . . . . . Inf. Josef Schickinger, 59. IR., Landwirt - Michaelnbach;

(Linzer) Tages-Post 28. März 1925

(Verfahren zur Todeserklärung.) Alois Lindmayr geboren 20. November 1874 in Aichet bei Grub. Gemeinde Michaelnbach. Bezirk Grieskirchen, dahin zuständig, ehelicher Sohn des Franz Lindmayr und der Elisabeth, geboren- Schörgenhummer Bauerssohn in Aichet, rückte am 3. September 1914 zum 97. Landsturmbataillon ein. schrieb zuletzt im Herbst 1914 aus Budapest und soll auf dem russischen Kriegsschauplatze am 29. Dezember 1914 gefallen sein.

(Linzer) Tages-Post 2. Juli 1931

Ehrung des ältesten Kriegers von Oberösterreich. In Oberfurt, Gemeinde Michaelnbach, Bezirk Grieskirchen, lebt bei Verwandten trotz seines Alters noch in voller Rüstigkeit der hochbetagte Franz Mössenböck, Oberösterreichs ältester Kriegsveteran, der in den Schlachten gegen Italien 1859 und 1866 mitgekämpft hat und bei Custozza im Jahre 1866 schwer verwundet wurde. Am Sonntag den 21. Juni, fand ihm zu Ehren in Oberwödling bei Grieskirchen aus Anlaß des 65. Jahrestages seiner Verwundung eine herzliche Feier statt, an welcher der Veteranenverein Grieskirchen, dessen Mitglied der Jubilar ist, das Bürgerkorps von Grieskirchen, die Feuerwehr Wödling und die Musikkapelle von Michaelnbach nebst vielen Verwandten und Freunden teilnahmen Der stattliche Festzug bewegte sich in das altehrwürdige Kirchlein von Wödling, wo der- Stadtpfarrer von Grieskirchen den Jubilar: in einer Ansprache feierte. Nach der kirchlichen Feier bewegte sich der Festzug zum nahen Gasthaus Muggenhumer, wo noch weitere Eherung der ausgerückten Vereine stattfand. Der Jubilar ist am 6. April 1837 auf dem Humergut in Baumgarten bei Grieskirchen geboren, ist also 95 Jahre alt. Im Jahre 1858 wurde er assentiert und rückte im Mai dieses Jahres zum 15. Feldjägerbataillon nach Salzburg ein. Im nächsten Jahr machte er den Feldzug des Jahres 1859 mit. In der Schlacht bei Mezzolombardo

bekam er seine erste Kugel, es war am Sonnwendtag; zum Glück fing der Brotsack das Geschoß-auf. 1866 rückte Mössenböck wieder nach Italien ab. Wieder am Sonnwendtag (24. Juiti) stand er im ärgsten Kugelregen. Drei Kugeln trafen ihn; eine zerriß ihm den Mund, schlug ihm fünf Zähne aus Und trat bei der Schulter wieder aus, eine andere drang ihm durch den Oberschenkel, die dritte durch den Arm. Schwerverletzt wurde er von Spital zu Spital gebracht. Ueber Verona, Bozen und Brixen kam er nach Salzburg, von wo er, mit Auszeichnungen geschmückt, in seine Heimat zurückkehrte.

Innviertler Heimatblatt 15. Mai 1942

Michaelnbach (Heldentod) Für Führer, Gott und Vaterland ist im Osten gefallen der Feldwebel Willhelm Doblmann aus Haus, Gemeinde Michaelnbach. Der Genannt hat sich erst im vergangenen Jahr mit der Schneidermeisterstochter Angele Wiesinger verehelicht. Doblmann war Inhaber des E. K. II. Er war seit 1935 bei der Wehrmacht und hatte einige Feldzüge mitgemacht.