1699 – 1724 Dominik Benedikt Frosch  - Pfarrer von Juni 1699 bis Juni 1724

Als Provisor übernahm Dominic Benedict Frosch vom gesundheitlich schwer angeschlagenen Pfarrer Johann Baptist Sopera im Juni 1699 die Seelsorge in der Pfarre Michaelnbach und St. Thomas. Er zahlte seinem Vorgänger die geforderte Pension und wurde erst nach dessen Tod im Oktober 1701 als Pfarrer in Michaelnbach investiert. Frosch vermerke dies im Taufbuch mit den Worten „es beginnt Gott sei Dank unter mir, Dominico Benedicto Frosch, als investierter Pfarrer das Jahr 1702“ (incipit feliciter sub me Dominico Benedicto Frosch parocho investito annus 1702)

Den ersten Eintrag während seiner 24-jährigen Amtszeit machte er am 19. Juli 1699 im Taufbuch und signierte ihn mit Dominico Benedicto Frosch Provisor. Im Trauungsbuch erscheint am 26. Jänner 1700 die erste von Frosch durchgeführte Hochzeit.

Pfarrer Frosch hatte es nicht immer leicht in Michaelnbach. Die Freude darüber endlich Pfarrherr von Michaelnbach und St. Thomas zu sein währte kurz. Bereits zu Beginn des Jahres 1704 (Spanischer Erbfolgekrieg) drangen Soldaten aus Bayern über Peuerbach bis Eferding vor und zogen sich 3 Tage später wieder zurück. Sie brannten ganze Ortschaften nieder, plünderten und zerstörten was ihnen in den Weg kam und verschonten dabei auch Michaelnbach nicht. (15. Jänner – 18 Jänner Rückzug) Pfarrer Frosch schrieb in seinem Urbar, dass er 1704 samt seinen Pfarrholden von den Bayern so übel heimgesucht und der Pfarrhof siebenmahl so rein geplündert wurde, dass selbst das Gebäude dabei Schaden litt, und der ohnehin schon morsche und baufällige Pfarrhof dadurch noch mehr beschädigt wurde.

Die Erfahrung aus diesen Plünderungen dürften ihn mit dazu bewogen haben die geretteten Schriftstücke neu zu ordnen und daraus das heute noch erhaltene Pfarrurbar zu verfassen. Joseph Weißbacher lobte in seiner Abhandlung „Das Decanat Peyerbach“ den Pfarrer Frosch „Dieser war ungemein fleißig, die zerstreuten Schriften zu sammeln und ein Hauptprotokoll daraus zu verfertigen - so, dass ihm mit Recht die meisten Kenntnisse von der Pfarre Michaelnbach verdankt werden können“.

1709 lässt Pfarrer Frosch für St. Thomas ein eigenes Tauf- Trauungs- und Sterbebuch anlegen. Vor allem aus dem Taufbuch geht hervor dass neben Pfarrer Frosch auch die Kooperatoren aus St. Marienkirchen, Waizenkirchen und Peuerbach in St. Thomas tätig waren.

1712 schreibt Pfarrer Frosch im Pfarrurbar, dass er „die sogenannte Schütter-Hütte und den Getreid-Kasten und all samt andere Baufälligkeiten ausbessern hat lassen. „Dieses habe ich zu diesem Ziel und End allda protokolliren wolln, auf das meine nachkommenden H.H. Pfarrer von mir lernen sollen, ihr Geld lieber zu dem pfarrhöflichen Gebäud anzuwenden, als zu dem überflüssigen Essen, Trinken und anderen Liederlichkeiten auszugeben.“

1714 starb Susanna Lindtner geweste Schulmeisterin mit 87 Jahren und vermutlich um

1716 im April ließ Frosch den halb eingefallene Brunnen beim Roß-Stall (Pfarrhof) abgetragen und neu machen.

1718 wurde sein Mesner und Schulmeister Johann Lindtner wegen übel geführtem Lebenswandel von Michaelnbach abgezogen und Georg Joseph Richtenhamer als Mesner und Schulmeister berufen.

Nach 18 Jahren Seelsorge in der rund 140 Häusern zählenden Pfarre Michaelnbach wuchs Benedikt Frosch der nebenbei auch St. Thomas mit zu betreuen hatte offensichtlich die Arbeit über den Kopf. Das fortschreitende Alter, die laufenden Reparaturen des desolaten Pfarrhofs, die Arbeiten auf dem Feld, die Seelsorge in 2 Pfarreien und dazu Probleme mit den Schulmeistern überschritten die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Die Bemühungen um Zuteilung eines Kooperators blieben erfolglos und so findet sich im Taufbuch der daraus entstandene Frust wieder. Ab 24. August 1718 signierte er einige Taufen mit „ex cooperatore periculi mortis Frosch“ (ohne Kooperator droht der Tod - Frosch) und am 19. Sepember 1718 mit „huc nihil amplius pertinet“ - um es mit heutigen Worten auszudrücken – hier ist nichts mehr relevant – hier spielt nichts mehr eine Rolle. Offensichtlich wuchs Pfarrer Frosch die Arbeit buchstäblich über den Kopf und es dürfte in dieser Zeit auch der Punkt erreicht worden sein ab dem Frosch resignierte.

Im Dezember 1723 beschwerte sich der Mesner und Schulmeister Richtenhamer über seinen Pfarrer weil dieser ihm das Sammlungsgetreide abspreche und die Bauern gegen ihn aufhetze. Er verfasste weitere Beschwerdeschreiben über Pfarrer Frosch worauf dieser ihn seines Amtes enthob worüber sich Richtenhamer erneut beschwerte denn er sei ohne Ursach entlassen worden. In diese Zeit dürften die Zerwürfnisse zwischen Pfarrer Frosch und Schulmeister Richtenhamer ihren Höhepunkt erreicht haben.        
Der Geistliche Rat überprüfte die Vorkommnisse in Michaelnbach und kam letztendlich zum Entschluss die beiden Kontrahenten ihres Amtes zu entheben und die Ämter neu zu besetzen. Schulmeister Richtenhamer wurde entlassen und Pfarrer Frosch durch Versetzung in eine andere Pfarre aus Michaelnbach abgezogen. Frosch wurde als Begründung vorgehalten über Jahre die letzte Ölung vernachlässigt zu haben, Kirchengebote und -zeremonien nicht ernst genommen zu haben und vor allen nicht vehement gegen die geheimen Aktivitäten der Lutherischen Pfarrkinder vorgegangen zu sein. (Anmerkung: Die letzte Ölung war ein katholisches Sakrament dass ein Anhänger Luthers nicht über sich ergehen lassen wollte und somit eine Prüfung des Glaubens. Das Ergebnis dieser Überwachung findet sich in den Sterbebüchern mit dem Eintrag „hat nit beicht und communiziert“ bzw. „hat beicht und communiziert“. Nur wer das Sakrament der letzten Ölung empfing konnte nach damaliger Auffassung die fröhliche Auferstehung erwarten und war so vor den Qualen des Fegefeuers geschützt. Frosch hat diese Überprüfung zu locker gehandhabt.)

Mit Ende Juni 1724 hatten neben dem Schulmeister Georg Richtenhamer auch Pfarrer Benedikt Frosch und Kooperator Jacoby Schöppl die Pfarre verlassen und Johannes Sebastianus Christophorus Hayder Dr. theol der Hl. Schrift wurde auf die Pfarre installiert.

Benedict Frosch blieb bis zu seinem Tod designierter Pfarrer von Waldkirchen am Wesen, wurde dort aber nicht aktiv weil der Pfarrer von Waldkirchen den gewesten Pfarrer zu Michlbach Benedict Frosch die Pfarre nicht abtreten wollte. Benedict Frosch verstarb 3 Jahre später in Grieskirchen.

Der Eintrag im Sterbebuch: 30. Juni 1627 ist in die Erdt bestätet worden der wohl ehrwürdige Herr Benedictus Dominicus Frosch gewester Pfarrherr zu Michaelpach hernach designierter Pfarrherr an der Wimb am Walt.

 Die Kooperatoren in der Zeit von Pfarrer Frosch.

1720 – 1721 Blasius Miller - Kooperator von März 1720 bis Mai 1721.

Endlich war es soweit, Frosch bekam seinen ersten Kooperator der die Taufen übernahm und auch die Einträge im Taufbuch machte. Am 24. März 1720 taufte Miller erstmalig in Michaelnbach ein Kind. Nach der Taufe am 20. Mai 1721 beendete Miller jedoch seine einjährige Tätigkeit und es fanden fast 2 Monate lang keine Taufen mehr statt. Am 14. Juli 1721 behandelt der Geistliche Rat in Passau abermals das Ersuchen von Dominicus Bedictus Frosch Pfarrer zu Michlpach der dringend einen Kooperator benötigt.

1721 – 1722 Johannes Mauritius Pindter  - Kooperator von Juli 1721 bis Juli 1722

Er wurde nach Michaelnbach entsandte sodass ab 24. Juli wieder im Buch eingetragene Taufen stattfanden. Ein Jahr später am 30 Juli 1722 enden auch die Einträge von Pindter und Frosch übernimmt abermals bis 5. November die Taufhandlungen. Grund dafür waren Spannungen zwischen Pinder und Richtenhamer. Dies geht aus den Geistlichen Raths-Protokollen von Passau hervor, denn in der Sitzung am 31. August 1722 wird vermerkt „Joseph Richtenhamber Mösner von Michlbach beclagt den Priester Mauritius Pünder in puncto iniuriaum Real- et verbalium (tätliche und verbale Angriffe). Es wird beschlossen „den· Vicario von Waizenkirchen umb die Undersuchung solch örgerlicher Excess beyzuschliessen“. Dieser führte die Ermittlungen durch zelebrierte am 6. Oktober 1722 selbst eine Taufe und signierte die Eintragung mit „willibaldus Öthl Vic. Waizenk.“

Am 8. Oktober 1722 legt Wilibald Öthl Vicarius in Waizenkirchen dem Geistlichen Rat seinen Untersuchungsbericht vor und es wurde beschlossen Pindter im Bistum vorzuladen. Die Auseinandersetzung endete mit der Versetzung Pindter’s.

1722 – 1723 Mathias Prindl - Kooperator von November 1722 bis August 1823

Als curati huius loci (Kooperator der Pfarrgemeinde) erscheint er vom 16. November 1722 bis 1. August 1823 im Taufbuch. Dieser hatte scheinbar den Auftrag die Ungereimtheiten in der Pfarre auszukundschaften. Am 31 Mai 1723 berichtet Johann Georg Weindl Vicedechant in Hartkirchen dem Geistlichen Rat über den Pfarrer von Michlbach Benedict Frosch in puncto neglectus animarum (vernachlässigte Seelen). Der Vorwurf: Er (Pfarrer Frosch) hat die Provisionen bei Taufen nicht angegeben, für das Hl. Sacrament der letzten Ölung keinen eigenen Tarif festgelegt und auch zelebriert er die Woche hindurch keine Messe wenn diese nicht bezahlt werden. Es wurde beschlossen wegen dieser ärgerlichen Exzesse den Pfarrer vor die Kommission zu laden.

1723 – 1724 Jacob Schöppl - Kooperator von September 1723 bis 26. Juni 1724

Er stand dem Pfarrer Frosch ab 1. September 1723 bis 26. Juni 1724 als Kooperator möglicherweise mehr vor als zur Seite weil auch die Einträge die Benedikt Frosch in den Büchern hinterließ immer seltener wurden.

1723 Josephus Halwax - Kooperator im November 1723

Halwax scheint am 13. November 1723 ein einziges Mal im Taufbuch von St. Thomas auf. Er betitelt sich zwar als „Kooperator von Michlpach“, es dürfte sich aber dabei um eine Aushilfe gehandelt haben.