Zeitungsberichte aus Michaelnbach von 1915 bis 1919

Linzer Volksblatt 6. Januar 1915

Michaelnbach, 5. Jänner. Nach einer Zuschrift des Militärkommandos in Innsbruck ist auf dem russischen Kriegsschauplatze Leopold Schatzl, Gastwirtssohn von Furth im 23. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Zeitund Ort des Ablebens ist unbekannt. Angeblich hat er in der zweiten Hälfte des Oktober einen Bauchschutzerhalten. Gestern Montag wurde für denselben ein feierliches Requiem mit Libera gehalten, dem außer den Verwandten die Hiesige Gemeindevertretung und die freiwillige Feuerwehr mit der schwarzumflorten Fahne beiwohnten.

Nach der Zuschrift des Spitalskommandos in Kagran bei Wien ist der Hausmairsohn Anton Kröswagn, dessen Ableben bereits gemeldet wurde, daselbst an der Ruhr gestorben. Leicht verwundet ist Josef Kaltenböck, Bauerssohn vom Amesedergute in Schmidgraben. Derselbe ist in einem Spitale in. Bruck an der Leitha.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1915

Michaelnbach, 5. Jänner. (Todesfall.) Heute um 10 Uhr vorm. wurde hier der verehelichte Hausbesitzer JosefOberleitner vom Holzseppenhaus in Michaelnbach, beerdigt, welcher am Sonntag früh im 71. Lebensjahre nach Empfang der heil. Sterbesakramente an Blutvergiftung gestorben ist. Derselbe war von Haibach gebürtig.

Volksbewegung 1914. In Michaelnbach waren 5 Trauungen, 23 Geburten; davon 13 männlich und 10 weibliche, 1 Totgeburt, 22 eheliche und 1 uneheliche; gestorben sind 18 Personen, nämlich 12 Erwachsene und 6 Kinder.

Volkspost 9. Januar 1915

Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Matthias Biermeier, Heiligenberg, Johann Gföllner, Heiligenberg (tot), Josef Ditachmayr, Aschach (tot), Michael Grafenauer, Aschach a. D. (tot), Hambersperger, Hartkirchen, Anton Größwagn, Haus bei Michaelnbach, Johann Lehner, Pupping (tot), Josef Keglinger, Hartkirchen (krank), Johann Brummer, Alkoven (tot), Michael Haberfellner, Alkoven (tot), Ludwig Zehetner, St.Marienkirchen.

Michaelnbach, 6. Jänner. (Beerdigung.) Gestern wurde hier der Hausbesitzer Josef Oberleitner vom Holzseppenhaus in Michaelnbach, beerdigt, welcher am Sonntag früh im 71. Lebensjahre an Blutvergiftung gestorben ist.

Linzer Volksblatt 10. Januar 1915

In der Pflegestätte vom Roten Kreuz der Oblatinen vom hl. Franz von Sales in Urfahr: Korp. Alois Probst, 14. IR, Rasdorf, Kopfing, krank; Korp. Ferdinand Humer, 14. IR., Michaelnbach, krank.

(Linzer) Tages-Post 11. Januar 1915

Dank und Bericht über die Weihnachtsbescherung der vereinigten Frauenorganisationen für die für die einheimischen Truppenspitäler. Für die vielseitige Unterstützung, welche wir bei der Durchführung der Weihnachtsbescherung in den einheimischen Truppenspitälern durch sehr bedeutende Spenden an Geld und Liebesgaben fanden, sagen die Unterzeichneten den herzlichsten Dank. Durch diese Spenden wurde es uns ermöglicht: 3000 Wollhemden, ebensoviel Socken, 100 Dutzend Taschentücher, 1500 Pfeifen mit dem entsprechenden Tabak, 100 Stück Taschenmesser, 100 Paar Filzschuhe, Strickwaren, 1 Faß Wein, bedeutende Mengen von Kletzenbrot, Backwerk, Briefpapier, Karten, Bleistifte, Kalender, Feuerzeug, Seifen und verschiedenes andere zu verteilen. Die Auslagen für diese Aktion betrugen Über 10.000 K, welche durch den Beitrag der Organisationen und folgende namhaften Spenden aufgebracht wurden: Landeshilfsverein vom Roten Kreuz 5000 K, Ertrag aus Sammelbüchsen und Sammelkisten 620 K2h, Beitrag der Bediensteten des k, k. Staatsbahndirektionsbezirkes 1300 K, Stadtgemeinde Linz 500 K, Linzer Musikverein 150 K, Reichsverein der Bankbeamten (Linz) 125 K, Pfarramt Michaelnbach 112 K 50 h, je 100 K spendeten fünf Frauen und Herren, je50 K .. . .

Volkspost 16. Januar 1915

Eferding, 16. Jänner. Verwundete und Gefallene aus dem Bezirke Eferding: Ferdinand Humer, Michaelnbach (krank), Leopold Schatz! Michaelnbach (tot),

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 18. Januar 1915

Baumgartner Franz, Inft., k. k. LIR. Nr. 2, Michaelnbach, 1884, krank, Kaiserin Elisabeth-Spital in Wien XIV, Huglgasse 3.

Linzer Volksblatt 21. Januar 1915

Michaelnbach, 19. Männer. (Todesfälle.) Nachdem erst vor einigen Tagen die verehelichte Pointlerin TheresiaBrandner von Aichet bei Kiesenberg beerdigt worden ist, hat sich in ihrer Nachbarschaft der Tod schon wieder ein Opfer geholt in der Person des Josef Mayr, verehelichten Pointlers am Oelmannhause in Kiesenberg, welcher heute früh, nach kurzer Krankheit und Empfang der heiligen Sterbesakramente im 74. Lebensjahre gestorben ist.Das Leichenbegängnis findet am Donnerstag um 10 Uhr statt.

Linzer Volksblatt 23. Januar 1915

Aus Michaelnbach, 22. d., schreibt man uns An die hiesigen Totengräbereheleute Thallermair ist von ihrem Sohne Johann durch die Vermittlung der Fliegerpost aus der belagerten Festung Przemysl ein Brief und eine Feldpostkarte eingelangt, worin derselbe mitteilt, daß es ihm gut gehe und er ganz gesund ist. Im, Briefe schrieb auch eigenhändig Herr Major Ferdinand Kober vom 3. FestungsartillerieregiNent in Przemysl folgende Worte:Geehrter Herr! Freue mich sehr, Ihnen mit einem wackeren Flieger aus der belagerten Festung durch die Lüftedie Nachricht zukommen lassen zu können, daß Ihr Sohn Johann gesund, munter und fidel sich bei meinem Bataillon befindet. So Gott will, wird er auch gesund ins Vaterhaus zurückkehren. Mit Gruß Ihr Kober, Major. Die Eltern sind natürlich über diese Nachricht sehr erfreut, umsomehr, da von ihrem Sohne schon längere Zeitkeine Nachricht mehr eingelangt war.

Linzer Volksblatt 31. Januar 1915

Pollham, 26. Jänner. (Piusverein.) Herzerhebend war die am 24. Jänner in Herrn Kröswangs großen Saaleabgehaltene Piusvereinsversammlung. Es war auch der vom Herrn Oberingenieur Kuchinka gehaltene Vortrag über die tiefer liegenden Ursachen des Krieges und Oesterreichs gerechte Notwehr und über die Wichtigkeit der Presse darnach angetan, nicht bloß manche Augen mit Tränen zu füllen, sondern auch die christliche Vaterlandsliebe und Opferwilligkeit in dieser großen Zeit zu stärken. Mehrere Gäste aus Michaelnbach samt ihrem Herrn Pfarrer und Herrn Bürgermeister und Hochw. Herrn Söllradl aus Grieskirchen beehrten mit ihrer Gegenwartdie Versammlung die den großen Saal voll ausfüllte, obwohl manche Umstände, wie die Pferdevorführung inGrieskirchen einen minderen Besuch befürchten ließen. „Oesterreichs Krieger soll man ehren" und so wurden der aus Galizien zurückgekehrte Herr Ortmair und der aktiv dienende Herr Weinbergermair wieder als Vertreter bestellt.

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 4. Februar 1915

Mühlböck Leopold. Inft.. k. k. LsIR. Nr. 98. 1. Komp.. Michaelnbach, 1874. Schuß i. d. r. Hand, VereinshilfsspitalNr. 3 in Gyulafehérvár.

Volkspost 6. Februar 1915

Die Musterung der in den Jahren 1891 und 1895 geborenen Landsturmpflichtigen und der unter Punkt 3 der Einberufungskundmachung f bezeichneten Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1878, 1879, 1880 und 1881, welche im politischen Bezirke Eferding wohnhaft sind, findet für sämtliche Gemeinden des Gerichtsbezirkes Eferding am 15. und für die Gemeinden des Gerichtsbezirkes Waizenkirchen am 16. Februar 1915 und zwar an jedem dieser Tage um 8 Uhr vormittags im Gasthause der Frau Rosina Franzmair in Eferding in folgender Reihenfolge statt: Montag den 15. Februar für die Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Pupping, Alkoven, Aschach, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach. Dienstag den 16. Februar für dieGemeinden Prambachkirchen, Waizenkirchen, Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas. Die Landsturmpflichtigen werden aufgefordert, unter Vorweisung des von der Heimats-oder Aufenthaltsgemeinde ausgestellten Landsturmlegitimationsblattes, welches bei den heimatszuständigen Landsturmpflichtigen des Jahrganges 1891 vorher noch von der betreffenden Gemeindevorstehung mit der Losnummer zu versehen und welches in reinem Zustande zu erhalten ist, pünktlich bei der Musterung zu erscheinen. Bemerkt wird, daß der Umstand, daß im Jahre 1895 geborene Landsturmpflichtige in einzelnen Bezirken schon im Jahre 1914 der Musterung unterzogen und hiebei zum Landsturmdienste mit der Waffe nicht geeignet befunden worden sind, solche keineswegs von der Verpflichtung befreit, nunmehr neuerlich zur Musterung zu erscheinen. Die Musterung der im Jahre 1896 geborenen Landsturmpflichtigen findet in einem späteren Zeitpunkte statt und wird hierüber eine besondere Kundmachung zur Verlautbarung gelangen.

Linzer Volksblatt 11. Februar 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Im Reservespital in Wels: Franz Scharinger, 2. IR., Michaelnbach, Schußwunde, gefrorenen linken Fuß;

Linzer Volksblatt 13. Februar 1915

Michaelnbach, 10. Februar. (Von unseren Kriegern.) Am Sonntage wurde für den nach Michaelnbach zuständigen Ludwig Schneglberger die große Glocke geläutet. Derselbe ist nach, einer am Samstag an das Gemeindeamt eingelangten Nachricht am nördlichen Kriegsschauplatze verwundet worden und am 13. Oktober in Krakau gestorben. Er war verehelicht und in Wallern ansässig und stand im 35. Lebensjahre. Johann Humer, Mittinersohn in Reichenau, liegt fieberkrank in Tebreczin in Ungarn. Franz Sallaberger, lediger Maurer vom Holzhansenhause in Michaelnbach, leidet schon bei drei Monate an Rheumatismus und ist jetzt in Deutschbrod in Böhmen. Auch ein lang Vermißter hat endlich ein Lebenszeichen gegeben, nämlich Josef Schmidtsberger, lediger Besitzer des Springlgutes in Aichet bei Grub. Von demselben fehlte seit anfangs August jede Nachricht, jetzt schrieb er vom nördlichen Kriegsschauplätze, daß er gesund, und bei der Train-Eskadron Nr. 4, Pionierabteilung, ist. Karl Humer, Fleischhauer und Viehhändler wurde zum Wachtmeister, Karl Stöhringer, Tischlermeister in Haid, zum Feldwebel befördert. Martin Ameshoser von Haid, von dem es heißt, daß er die Silberne Tapferkeitsmedailleerhielt, schrieb dieser Tage vom nördlichen Kriegsschauplatze an den hiesigen Pfarrer eine Karte, in der es heißt:Ich teile Ihnen mit Freuden mit, daß Ihre zwei Schimmel noch ganz? gut erhalten und ganz munter sind.

Volkspost 13. Februar 1915

Landesnachrichten Eferding, 13. Februar. Verwundete, Gefallene und Kranke aus dem Eferdinger Bezirke:Johann Leeb, St. Thomas (tot), Alois Auer, Aschach (krank), Josef Hummer, Eferding, Josef Leßlhumer, Deinham, Franz Scharinger, Michaelnbach, Franz Bachner, Brandstatt (krank).

Volkspost 20. Februar 1915

Das Ergebnis der Musterung der in den Jahren 1891 und 189Z geborenen Landsturmpflichtigen des Bezirkes Eferding am 15. bis 16. d. M. ist folgendes:Michaelnbach: Ameshofer Ludwig, Eschlböck Ludwig, Moser Alois, Lindmayr Karl, Hager Franz, Kaltenböck Paul.

Linzer Volksblatt 5. März 1915

Michaelnbach, 2. März. (Verschiedenes.) Gestern wurde hier der verwitwete Inwohner Martin Weinzierl von Armau, vulgo Schneider Martin, welcher am Samstag, im 87. Lebensjahre an Altersschwäche gestorben ist,beerdigt.

Vorgestern abends ist das 2 ½ Jahre alte Kind Martin der Inwohnerseheleute Alois und Johanna Eichinger in Haid gestorben. Der Vater ist seit August auf dem russischen Kriegsschauplatz?.

Johann Prähofer, Pointlerssohn von Kiesenberg, Dragoner beim DR. Nr. 4, hat seit Mitte August nichts mehr von sich hören lassen. Dieser Tage nun ist von ihm ein Brief an seinen Vater angekommen, worin er mitteilt, daß er in russischer Gefangenschaft in Taschkent an der indisch-chinesischen Grenze sich befinde und gesund sei. Der Brief wurde am 25. November aufgegeben, ist also nahezu drei Monate auf der Reise gewesen.

Laut Mitteilung der 6. Kompagnie des 14. Infanterie-Regiments ist Anton Kaltenböck, verehelichter Bauer vom Angerergute in Minithal, seit 21. September 1914 vermißt und dürfte in die russische Gefangenschaft geraten sein. Seit Mitte August ist von ihm keine Nachricht mehr gekommen. Desgleichen sind seit längerer Zeit vermißtAlois Lindmair, Mairsohn von Aichet und Johann Feichtner, Schneider in Michaelnbach.

Verlustliste 8. März 1915

Danzer Johann, Inft., IR. Nr. 14, 14. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1886, verw. Hötzencder Johann, Inft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1892, verw., Humer Franz, Inft,, IR. Nr. 14, 16. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1893, verw.

Linzer Volksblatt 10. März 1915

Montag den 8. d. M. wurden Anna Pichler, Auszüglerin am Mairgute in Schabenedt, Pfarre Michaelnbach, wohnhaft in Seibelberg, begraben.

Linzer Volksblatt 11. März 1915

Verlustliste Nr. 138. Ausgegeben am 8. März. Die Liste weist eine große Anzahl von Oberösterreichern, bzw. Salzburgern, aus, die in den Infanterieregimentern, im Landsturmbataillon und im Landesschützenregimentdienen: Johann Danzer, 14., Michaelnbach, v.; Johann Hötzeneder, 10., Michaelnbach, v.; Franz Humer, 16., Michaelnbach, v.; Heinrich Krennbauer,. Gefr., 1., Michaelnbach, v.; (v. = vermißt) Im Krankenhaus Grieskirchen: Anton Gruber aus Michaelnbach, 2. LwIR-, Rheumatismus

Linzer Volksblatt 13. März 1915

Michaelnbach, 10. März. (Todesfälle. — Von den hiesigen Kriegern.) Der hier jüngst verstorbene MartinWeinzierl von Armau stand nicht im 87. Lebensjahre, wie angegeben wurde, sondern er war bereits 91 ½ Jahre alt, so daß mit ihm unser Pfarrältester gestorben ist.

In der Ortschaft Haid in hiesiger Pfarre ist der Schüler Johann Ameshofer im 11. Lebensjahre an Typhus gestorben. Er wurde in aller Stille begraben. Sein um zwei Jahre älterer Bruder liegt an derselben Krankheitdarnieder, doch dürfte derselbe noch gerettet werden können.

Karl Hendlmayr, Pöllsohn in Weiking, befindet sich fußkrank im Reservsspital der Oblatinnen in Urfahr. Matthias Pauzenberger, bis Oktober Knecht im hiesigen Pfarrhof, ist am linken Fuß und rechten Oberarm verwundet und ist im Lazarett Bergschule in Mährisch-Ostrau. Alois Beham, Webersohn in Schölmlahn, hat eine Schußwunde in der Schulter und ist in Bielitz in Schlesien. Johann Geiselprechtinger, Maurer in Oberreitbach, ist krank inMunkacs in Ungarn. Josef Friedwagner, Bindersohn in Haid, ist vermißt; desgleichen Johann Humer, Mittinersohn von Reichenau, der von einem Spital in Debreczin vor einigen Wochen an seine Eltern eine Karteschickte; seither fehlt trotz verschiedener Anfragen jede Nachricht. Johann Radwallner von Armau hat eine Schußwunde und ist in einem Spitale in Linz. ,Josef Kaltenböck vom Amesedergute ist wieder geheilt und ist jetztbei der Grenzschutzkompagnie in Bregenz in Vorarlberg Herr Josef Steiner, Gastwirt in Michaelnbach, wurde infolge seiner Schußwunde in der Hand auf ein Jahr beurlaubt und ist bereits hieher zurückgekehrt.

Verlustliste 23. März 1915

Berichtigungen Verlustliste Nr. 29.--Höftberger Johann, Inft, IR, Nr. 14,10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889, kriegsgef. (Evakuationshospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.)

Verlustliste 31. März 1915

Beham Alois, Inft., IR. Nr. 14,6. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894, verw.

Linzer Volksblatt 9. April 1915

Hilfsaktion der kath. Frauenorganisation für Oberösterreich. Für das Rote Kreuz sind beim bischöflichen Ordinariate nachfolgende Spenden eingeflossen: Michaelnbach, Spende des Bürgermeisters Muckenhuber und Sammlung 88 K

Linzer Volksblatt 11. April 1915

Michaelnbach, 9. April. (Trauung.) Nächsten Dienstag, den 13. April, werden in hiesiger Pfarrkirche getrautwerden: Josef Aschauer, Bauerssohn vom Stockbauerngute in Stocket, in hiesiger Pfarre, und Theresia Zistler, Bauerstochter vom Hanslbauerngute in Armau:. Die Brautleute übernehmen das Elternhaus des Bräutigams. Der Bräutigam ist eifriger Chorsänger, die Braut eifriges Mitglied der hiesigen Jungfrauenkongregation, welche der lieben Sodalin mit der herrlichen Kongregationsfahne das Geleite zum Traualtar geben wird.

Linzer Volksblatt 15. April 1915

Wels, 12. April. (Baumfrevel.) Vor dem hiesigen Kreisgerichte unter Vorsitz des LGR. Dr. Jungwirt,.hatte sich heute Felix Wüllersdorfer, geboren in Ebensee, zuständig nach Michaelnbach, Knecht beim Maier in Toblhof,wegen boshafter Beschädigung fremden Eigentums zu verantworten. Der Sachverhalt war folgender: Als am 9. Jänner der Bauer Josef Schauer mit seinem Sohn nach Pötting fuhr, sah er neben der Straße eine abgesägte Erleliegen. Zwei Stunden später fand der Pointner Johann Grauwald auf seinem Grund in Pötting einen Apfelbaum abgesägt.Im Laufe der nächsten zwei Tage entdeckte man, daß in der Umgebung von Pötting fünfzehn junge Obstbäume abgesägt worden waren. Der, Verdacht, daß Wüllersdorfer der Täter sein könnte, tauchte zuerst seinem Schulleiter Herrn Oskar Paulmichel auf. Diesem war aufgefallen, daß Wüllersdorfer am 9. Jänner inPötting aus dem Zuge von Neumarkt ausgestiegen war und sich sehr auffallend benahm. Er stellte ihn zur Rede und der Beschuldigte gestand, das; er in Neumarkt gewesen sei, um der Postmeisterin das Angeld zurückzugeben. Als ihn sein Lehrer direkt fragte, ob er nichts von den Bäumen wisse, gestand er die Tat ein. Er gab an, am Dreikönigstage „rauhnachteln" gegangen zu sein. Er habe von den Bauern so wenig bekommen, daß er aus Rache ihnen die Baume abgesägt hatte. Im Gegensatze zu diesen Aussagen, beschuldigte Wüllersdorfer vor dem Gendarmen den Bauernknecht Leopold Hanetzeder der Tat. Als sich je doch herausstellte, daß Hanetzeder am 3. Jänner nicht in Neumarkt gewesen sei, wiederholte Wüllersdorfer sein Geständnis und gab an, Hanetzeder deshalbverdächtigt zu haben, weil ihn dieser einmal vor Monaten „gebeutelt" hatte. Die Verteidigung hatte Dr. Mahrhofer inne. Der Gerichtshof verurteilte Felix Wüllersdorfer zu einem Monat Arrest. Bezüglich der Anklage wegen Verleumdung, erfolgte ein Freispruch.

Neuigkeits) Welt Blatt 15. April 1915

Frühjahrs-Obstbaummarkt in Grieskirchen. Aus Grieskirchen in Oberösterreich wird uns geschrieben: Der diesjährige Frühjahrs-Obstbaummarkt, verbunden mit einer Prämierung erfolgreicher Obstbanmzüchter des Bezirkes, nahm in Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse einen sehr zufriedenstellenden Verlauf. Es wurden über tausend Obstbäumchen verschiedener Sorten auf den Markt gebracht, auch der Besuch war ein sehr guter und die Kauflust eine sehr rege. Prämiiert wurden folgende Landwirte: Georg Maier in Aigen-Pollham, Matthias Maier in Oberschmiedgraben-Michaelnbach, Johann Brandtner in Gebersdorf-Schönau, Andreas Eichinger in Pollhain, Josef Kaltenböck in Kaltenbach-Pollham, . . . . .

Volkspost 17. April 1915

Veränderungen im Gewerbestande. Anmeldungen: Alois Andlinger, Gemischtwaren-Handel. Seiblberg 1, Michaelnbach

Linzer Volksblatt 22. April 1915

Aus Michaelnbach, 21. April, wird uns geschrieben: Herr Hauptmann Walther Vogl vom 5. F.J.B., der Schwager des hiesigen Herrn Gemeindearztes Dr. Hamann, wurde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Er kämpft inden Karpathen. Wie seinerzeit gemeldet wurde, hat Hauptmann Vogl früher schon das Signum Laudis erhalten

Linzer Volksblatt 25. April 1915 -Inserat

Eisendreher und Maschinenschlosser

werden gegen gute Verpflegung aufgenommen bei Johann Hötzeneder, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen in Michaelnbach b. Grieskirchen, Ob.-Oe.

Linzer Volksblatt 30. April 1915

Michaelnbach, 29. April. (Todesfall.) Mittwoch 11 Uhr nachts, starb nach längerer und schmerzlicher KrankheitHerr Johann Hendlmayr, verehelichter Bauer am ansehnlichen Obermairgute in Reichenau, im 66. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein edler Mann und ein tüchtiger Bauer, war allseits sehr geachtet und beliebt. Vor 19 Jahren wurde sein Haus infolge Blitzschlages ein Opfer der Flammen und so manches Harte mußte der gute Mann ertragen. Sein älterer Sohn, der am russischen Kriegsschauplatze an Ruhr erkrankte, ist gegenwärtig in einem Spitale in Mährisch-Ostrau. Das feierliche Leichenbegängnis ist Samstag um 10 Uhr vormittags.

Linzer Volksblatt 2. Mai 1915

Michaelnbach. 30. April. (Trauung.) Montag, den 3. Mai werden in hiesiger Pfarrkirche getraut: Der ledige Uhrmacher und Hausbesitzer Alois Hendlmayr in Michaelnbach und Anna Baumgartner, ledige Dienstmagd beimIrinseder in Krumbach. Der Bräutigam, der wegen seines guten Humors allseits beliebt ist und in seinem Uhrmachergeschäfte viel besucht wird, ist ein Bruder des gestern verstorbenen Obermair in Reichenau und des Herrn Bürgermeisters Josef Hendlmayr. Die Brautleute machen nach der Trauung eine kleine Hochzeitsreise aufden Pöstlingberg. Der verstorbene Obermair hat vor 22 Jahren am 1. Mai geheiratet, sein Hochzeitstag wurde also auch sein Begräbnistag.

(Linzer) Tages-Post 10. Mai 1915

Im Spital der Barmh. Schwestern in Linz: Johann Danzer, 14. IR., Michaelnbach, Lungenspitzenkatarrh;

Aus Nikolski-Ussurisk meldeten sich durch eine Karte, die am 3. April dort aufgegeben wurde und am 7. d, inihrem Bestimmungsorte eintraf, folgende Krieger, die anläßlich des Falles der Festung Przemysl in russische Gefangenschaft gerieten, und zwar: . . . . . . Franz Stöger, Waizenkirchen; Johann Dierlinger, Michaelnbach; . . . . . Die Krieger schreiben: „Die besten Grüße an die Heimat. Wir sind gesund und hoffen auch ein solches Wiedersehen."

Linzer Volksblatt 13. Mai 1915

Eine Piusvereins -Versammlung findet statt in Michaelnbach Sonntag den 16. Mai, 3 Uhr nachmittags, in Herrn Zehetmayrs Gasthaus. (Redner: Hochw. Herr Baudenbacher S. J.)

Linzer Volksblatt 23. Mai 1915

Michaelnbach, 18. Mai. (Piusverein.) Am letzten Sonntag war Piusvereinstag. Nachmittags 2 Uhr hielt der Hochw. Herr Professor P. Josef Lachmahr vom Freinberg in der Kirche eine zu Herzen gehende Piusvereinspredigt. Hierauf war im großen Saale bei Herrn Zehetmayr die Jahresversammlung der hiesigen Ortsgruppe des Piusvereines. Dieselbe war glänzend Besucht, der große schöne Saal war zu klein, es waren über 200 Personen, Männer und Frauen, erschienen. Es waren gekommen die Hochw. Herren Pfarrer Lackner von St.Thomas, Benefiziat Märzendorfer von Peuerbach, Kooperator Ignaz Falkensteiner mit dem Theologen Orthofer von Waizenkirchen, P. Zeno von Pupping, der anläßlich des Anbetungstages am Samstag zur seeelsorglichen Aushilfe hier war, ferner Herr Bürgermeister Muckenhuber, Gemeinderäte und Gemeindeausschüsse, Frau Dr. Klimesch, sowie der dritte Orden und die hiesige marianische Kongregation. Die Festrede des Herrn Professors

P. Josef Lachmayr war ein Meisterstück der Beredsamkeit. Mit größter Aufmerksamkeit lauschten dieAnwesenden den überzeugungsvollen Worten des gewandten Redners über Zweck und Ziel des Piusvereines, über den Schaden, den die glaubensfeindliche Presse anrichtet, über den Nutzen der guten Presse in Bezug aufGlauben, Sittlichkeit und Volkswohl. Herr Benefiziat Märzendorfer gab einige sehr praktische Winke für eine gedeihliche Piusvereinsarbeit, Herr Kooperator Falkensteiner. gab einige heitere Geschichten zum Besten. Eröffnet wurde die Versammlung mit einem Marienlied, nach der Festrede wurde das Herz Jesu-Bundeslied gesungen und geschlossen wurde die schöne Versammlung mit der Volkshymne. Möchte die Versammlung viele gute Früchte hervorbringen, das ist der Wunsch aller Freunde der christlichen Presse.

Volkspost 5. Juni 1915

Das Ergebnis der Landsturmmusterung, welche vom 31. Mai bis 3. Juni in Eferding stattfand, ist folgendes:

1. Tag (Gemeinden Eferding, Fraham, Hinzenbach, Alkoven und Aschach) 346 Mann, 178 tauglich;

2. Tag (Gemeinden Pupping, Hartkirchen, Stroheim, Scharten und Haibach) 361 Mann, 202 tauglich:

3. Tag (Gemeinden Heiligenberg, St. Agatha, St. Marienkirchen, Michaelnbach und St. Thomas) 300 Mann, 156 tauglich:

4. Tag (Gemeinden Prambachkirchen und Waizenkirchen) 225 Mann, 112 tauglich. Außerdem wurden noch zwei Ungarn als tauglich befunden. Aufsehen erregte es, als die Eidesleistung am ersten Tage auf dem Haupchlatze vor genommen wurde, da für so viele Landsturmmänner der Saal unzulänglich war. Besonders gehobene Stimmung herrschte an diesem Tage, wo nach einem Hoch auf den Monarchen zahlreiche Rufe „Nieder mit Italien!" aus den Reihen der Behaltenen ertönten. Auch an den übrigen Tagen wurde dieEidesleistung auf dem Hauplatze abgenommen.

Linzer Volksblatt 29. Juni 1915

Kriegsgefangen. Josef Kaltenböck, Angerersohn in Minithal, Pfarre Michaelnbach, der als Landsturmartillerist inPrzemysl diente, und von dem man lange Zeit nichts wußte, schrieb unter dem 4. Mai, daß er sich in Samarkand in russischer Gefangenschaft befindet und gesund ist

Linzer Volksblatt 7. Juli 1915

Prambachkirchem, 5. Juli. (Verschiedenes.) Von unseren 600 Flüchtlingen kommen nun 260 zur Verteilung indie Pfarren St. Marienkirchen, Michaelnbach und Stroheim.

Linzer Volksblatt 11. Juli 1915

Michaelnbach, 8. Juli. (Zum Kriege.) Zur zweiten Kriegsanleihe wurden beim hiesigen Postamte der Betrag von ungefähr 56.000 K gezeichnet, außerdem von der Vorschußkasse der Betrag von 10.600 K.

Das von den Schulkindern gesammelte Altmetall hatte ein Gewicht von 576.Kilo und wurde in neun Kisten nach Wien geschickt.

In diesen Tagen kommen von Prambachkirchen her 100 Flüchtlinge. Sie werden in den leeren Wohnungen untergebracht.

Bei der vorletzten Stellung wurden aus. der hiesigen Gemeinde ungefähr 48 % für tauglich erklärt. Einige von diesen, die am 21. Juni nach Linz eingerückt sind, waren vorübergehend im gastlichen Pfarrhofe in Leonding einquartiert, was sie um so mehr freute, als der dortige Herr Pfarrer Kienbauer auch ein Michaelnbacher ist. -„Es geht, uns hier vorzüglich", schrieb ein Rekrut nach Hause.

Herr Hauptmann Walter Vogl vom 5. Feldjägerbataillon, der unter General Linsingen am Dnjestr kämpfte isterkrankt und befindet sich angeblich im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.

Franz Leitner, Feuerwerker beim 40. Feldkanonenregiment, ein Stiefbruder des hiesigen Herrn Pfarrers, war an Bauchtyphus schwer krank im Valeriespital in Budapest und ist jetzt beim Kader in Budweis.

Michael Breitwieser, Loiplsohn in Hilpertsberg, ist wieder erkrankt und befindet sich in einem Spitale in Böhmen.

Johann Danzer von Geisedt, der krank vom russischen Kriegsschauplatze zurückkam, ist im Spitale der Barmherzigen Schwestern in Linz.

Linzer Volksblatt 24. Juli 1915

Michaelnbach, 22. Juli. (Von unseren Kriegern.) Eine ungemein traurige Nachricht ist hier eingelangt. Als Opfer des Krieges starb am 12. Juli, 10 Uhr abends, der verehelichte Bauer Ignaz Burgstaller vom Bäckermairgute inMichaelnbach, im 39. Lebensjahre. Er starb nach ganz kurzer Krankheit, nach einer zweiten Nachricht heißt es plötzlich. Er war seit neun Monaten der Feldpost Nr. 213 zugeteilt und versah seinen Dienst als Feldpostkutscher mit solcher Treue und Gewissenhaftigkeit, daß ihm das Feldpostamt die lobendste Anerkennung aussprach. SeinGrab ist in Horözanka, Bezirk Podhajce, in Galizien, drei Stunden nordöstlich von Halicz. Der so unerwartetDahin geschiedene, der noch zwei Tage vor seinem Tode heimschrieb, daß er ganz gesund sei, war ungemeintätig und strebsam und allseits geachtet. Seit drei Jahren war er verheiratet mit einer Lichteneggertochter von Pollham, welche durch das so rasche Ableben ihres Gatten ganz gebrochen und trostlos ist, umsomehr, als sie selbst auch nicht recht gesund ist. Ein zweijähriger, frischer Knabe hat seinen Vater verloren. Gott tröste und stärke die gute Bäckermairin in ihrem übergroßen Schmerze der gute Bäckermair aber ruhe im Frieden des Herrn!

Matthäus Schatzl, Gastwirtssohn von Furt, welcher beim mobilen Pferdespital 1/14, Feldpost Nr. 506, diente, istkrank in Kaschau in Ungarn.

Johann Steingruber von Reichenau, Korporal beim IR. Nr. 14, 16. Komp., wird als vermißt gemeldet.

Linzer Volksblatt 7. August 1915

Michaelnbach, 5. August. (Zum Kriege.) Bei der Musterung der 43-bis 50jährigen wurden aus der hiesigen Pfarre 50% behalten. Davon sind 19 verheiratet, drei haben nie beim Militär gedient.

Wie aus einer Anmerkung an zurückgesandten Postkarten hervorgeht, ist am 20. Juli bei den Kämpfen in Tirolder Krämerssohn August Stelzhammer von Haid, vom k. k. Inf.-Reg. Nr. 14, 1. Komp., im 25. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben. Der junge Held war sehr talentiert und diente bis zur Mobilisierung als Kellner in Paris, von wo er gerade noch rechtzeitig abkommen konnte, so daß er nach Überwindung großer Schwierigkeiten und Entbehrungen wohl ganz erschöpft, aber glücklich in der Heimat ankam. Geld und Gepäck mußte er in Frankreich zurücklassen. Auch in London und Wien war er als Kellner, so in den Hotels „Bristol" und „Astoria".

Aus dem erbetenen Sterberegister-Extrakt des k.u.k.Reservespitales in Debreczin in Ungarn geht hervor, daß der seit längerer Zeit vermißte Johann Hummer vom k. k. LJR. Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergutein Reichenau, am 27. Jänner nach Empfang der heil. Sterbesakramente an Darmtyphus im 22. Lebensjahre im städtischen Epidemiespitale in Debreczin gestorben und am selben Tage im dortigen Epidemiefriedhofe beerdigtworden ist. Der Verstorbene war Mitglied der hiesigen Feuerwehr, ein sehr geachteter Bursche, die Stütze seiner Eltern. Am nächsten Mittwoch findet hier für ihn der Trauergottesdienst statt.

Verlustliste 9. August 1915

Greifeneder Paul," Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1S88, verw.

Stieger Michael, Inft., IR. Nr. 14, 11. Komp., Oberösterreich, Wels, Michaelnbach, 1878, verw.

Linzer Volksblatt 13. August 1915

Michaelnbach, 11. Augnst. (Von unseren Kriegern.) Heute wurde für den Krieger Johann Hummer vom k. k. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 2, 1. Komp., lediger Bauerssohn vom Mittinergute in Reichenau, welcher imEpidemiespitale in Debreczin an Darmtyphus im 22. Lebensjahre gestorben ist, der feierliche Trauergottesdieust mit Requiem und Libera abgehalten, dem die Gemeindevertretung, die Freiw. Feuerwehr, sowie die nächsten Verwandten und viele Gläubige der Pfarre beiwohnten.

Am nächsten Montag findet ein Trauergottesdienst statt für den verstorbenen Feldpostkutscher Ignaz Burgstaller, verchelichter Bauer am Bäckenmairgute in Michaelnbach, welcher am 12. Juli 1915 an Cholera in Galizien im

39. Lebensjahre gestorben und bei Horozanka, nordöstlich von Haliez, beerdigt worden ist.

Von Josef Wilflingseder vom 59. Infanterie-Regiment, 16. Komp., früher Knecht beim Parzer in Michaelnbach, kam seit 26. August 1914 keine Nachricht mehr. Heute kam von ihm eine am 7. Juli geschriebene Karte an, daß er in Tschimkent in Mittelasien als Kriegsgefangener sich befinde und ganz gesund sei.

Linzer Volksblatt 15. August 1915

Paul Greifeneder Inft. Michaelnbach verw.; Michael Stieger 11. Inft Verw.; In Wels: Matthias Schatzl. 14. TD., Michaelnbach, Nierenleiden;

Linzer Volksblatt 17. August 1915

Vom Klerus: Am 14. d. M. starb, wie gemeldet, in Uttendorf der Jubelpriester Josef Wührer im 86. Lebensjahre und im 60 Jahre seines Priestertums. Der selbe war geboren am 21. Oktober 1831 zu Eferding. zum Priester geweiht am 27. Juli 1856 und wirkte als Kooperator in Michaelnbach, Schönau, Pabneukirchen, Dimbach, Ampflwang, Natternbach, Gurten, Münzkirchen, Pfarrkirchen i. M, Ebensee, Kirchberg i. M., Dietach und Gasten;und als Defizientenpriester und prov. Benefiziat in Hart bei Pischelsdorf. Im Jahre 1891 trat er wegen Kränklichkeit in Pension und übernahm den Messeleserposten in Uttendorf, zu dessen Ehrenbürger er ernanntwurde. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den 17. d. um 9 Uhr vormittags statt. R. I. P. –

Linzer Volksblatt 19. August 1915

Michaelnbach, 16. August. (Von unseren Kriegern.) Vom Kommando des IR 14 ist über Ersuchen des hiesigen Pfarramtes die Nachricht bestätigt worden, daß der ledige Krämerssohn August Stelzhammer von Haid am 20 Juliam Monte Piano bei Schluderbach, südöstlich von Franzensfeste in Tirol, im 24. Lebensjahre vor dem Feinde den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Der gefallene Krieger war früher Kellner in Wien, London und ParisDienstag ist für denselben der feierliche Trauergottesdienst in der hiesigen Pfarrkirche.

Johann Steingruber, ein Ziehsohn vom Mittinergute in Reichenau ist verwundet in die russische Gefangenschaft geraten und befindet sich auf dem Transporte in das Innere von Rußland.

Michaelnbach, 16. August. (Seelsorge der Flüchtlinge.) Seit einigen Wochen sind hier Flüchtlinge aus Südtirol untergebracht u. zw. 32 Personen aus der Stadt Levico im Balsuganatal und 5 Personen aus Rovereto, meist Frauen und Kinder, nur 5 ältere Männer. Letzten Donnerstag kam von Prambachkirchen her der Herr Stadtfarrer JosefDalpiaz von Rovereto. Es gingen fast alle zur hl. Beichte und am Freitag früh empfingen sie die hl. Kommunion, worauf der genannte Herr Stadtpfarrer eine Predigt in italienischer Sprache an die Flüchtlinge hielt. Gestern, Sonntag nachmittags, kam von St. Thomas her der Herr Stadtpfarrer Viktor Morler, Archipresbyter und Dechantvon Levico, zum Besuche seiner Pfarrkinder hieher, hielt am Abend den feierlichen Segen und betete mit den Flüchtlingen den hl. Rosenkranz, heute, Montag früh, hielt er nach der hl. Messe ebenfalls eine Predigt an dieselben. Hierauf ging derselbe nach Daxberg zum Besuche der dortigen Flüchtlinge. Dienstag besucht er dieFlüchtlinge in Grieskirchen, und wird dann über Wien nach Olmütz in Mähren reisen, wo er imfürsterzbischöslichen Konsistorium mit seinem Kooperator bis auf weiteres Wohnung nehmen wird. Die hiesigen Flüchtlinge waren über den Besuch der beiden hochw. Herren ungemein erfreut.

Verlustliste 31. August 1915

Prähofer Johann, Korp., DR. Nr, 4, 4. Est., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1890, kriegsgef. (Taschkent,Rußland.)

Linzer Volksblatt 23. September 1915

Unterstützungen an Feuerwehren. Der Landesausschuß hat in seiner Sitzung vom 20. September 1915 nachstehenden freiwilligen Feuerwehren Beihilfe aus dem Landesfeuerwehrfonds von 250 K der Feuerwehr Michaelnbach bewilligt.

Linzer Volksblatt 29. September 1915

Michaelnbach, Infanterist im 14. Infanterie-Regimente, 11. Kompagnie, ist am 3. September 1915 nach Empfang der hl. Sterbekramente in Russisch-Polen an Cholera gestorben. Katzlberger stand im 24. Lebensjahre und liegtin Cholupy, Bezirk Wolhynien (Rußland) begraben. (Anm.: Wolhynien liegt heute in der Urkraine)

Verlustliste 2. Oktober 1915

Enzlberger Heinrich, LstInft., IR. Nr. 14, ?. Komp., Oberesterreich, Eferding, Michaelnbach, 1896, verw.

Linzer Volksblatt 14. Oktober 1915

Michaelnbach, 12. Oktober. (Todesfall. -Von den Kriegern.) Gestern um 10 Uhr war das feierliche Leichenbegängnis des Matthias Mayr, ledigen Bauerssohnes vom Ebnergute in Pollesbach, seit einiger Zeitwohnhaft in Haid, hiesiger Pfarre, welcher am Samstag früh an Wassersucht unerwartet schnell im 51. Lebensjahre gestorben ist. Die freiwill. Feuerwehr beteiligte sich am Leichenbegängnisse und Feuerwehrmänner trugen ihren Kameraden zum Grabe, der seit der Gründung der hiesigen Feuerwehr vor 25 Jahren deren eifriges Mitglied war.

Einen ungemein tiefen Eindruck machte die gestrige Trauerfeier für den am 24. Sept. auf wolhynischem Boden gefallenen Krieger Felix Muggenhumer vom Pimmerstorfergute in Holzing. Das feierliche Requiem und Libera hielt mit Assistenz der hochw. Herr Pfarrer Kienbauer von Leonding, ein Geschwisterkind des gefallenen Kriegers. Am Trauergottesdienste beteiligten sich die löbliche Gemeindevertretung, die freiwill. Feuerwehr und neun Soldaten in der Kriegeruniform, die derzeit auf kurzen Urlaub hier sind. Den Abschluß bildete das Kaiserlied.

Johann Stelzhammer, Krämerssohn von Haid, wurde durch einen Schuß in den Oberschenkel verwundet und istim Elisabethspital in Wien. Karl Gütlinger vom Schmidgute in Weiking, wurde auf dem Italienischen Kriegsschauplatze verwundet und ist in einem Spitale in Klagenfurt, wo auch dessen Kamerad Stieger von Oberspaching als Verwundeter ist.

Matthäus Stieger vom Fürböck auf der Haid, beim Landwehr-Inf.-Reg. Nr. 2, befindet sich in russischer Gefangenschaft in Sibirien. Gottfried Kellermair, Tischler in Kiesenberg, beschäftigt in einer Wagnerwerkstättein Linz, war schwer krank, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung.

Linzer Volksblatt 17. Oktober 1915

Michaelnbach, 14. Oktober. Heute ist hier vom k. k. Feldkuraten Hämmerle die traurige Nachricht eingelangt,daß am 30. September auf wolhynischem Boden der ledige Bauerssohn Ferdinand Watzenböck vom Brunergutein Minithal infolge eines Kopfschusses den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Derselbe vollendete am 27. September sein 19. Lebensjahr; er rückte am 15. April ein und diente beim Inf.-Reg. Nr. 14, 13. Komp. Sein bester Freund Felix Muggehumer, mit dem er seit dem Einrücken immer beisammen war, auch auf dem Schlachtfelde, ist um sechs Tage früher gefallen. Ein Bruder des jungen Helden ist auf dem italienischen Kriegsschauplatze und eine Schwester mußte vor einigen Wochen in die Landes -Irrenheilanstalt nach Linz gebracht werden, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung. Der feierliche Trauergottesdienst wird nächsten Mittwoch in der hiesigen Pfarrkirche gehalten werden.

Linzer Volksblatt 5. November 1915

Am 2. Nov. starb Herr Paul Kaltenböck verehelichter Bauer am Humergute in Minithal, Pfarre Michaelnbach. Patronatskommissär bei der Pfarrkirche Michaelnbach, Gemeinderat, gewesener Obmann des Ortsschulrates, Obmann des Aufsichtsrates der Vorschußkasse, im 61. Lebensjahre.

(Linzer) Tages-Post 22. November 1915

Vom Schlachtfelde zurückgekehrte Krieger. In den letzten Tagen wurden in folgenden Spitälern und Pflegestätten

u. a. nachbenannte Krieger untergebracht: Trainsoldat Matthias Schatzl aus Michaelnbach, 14. TrDiv., Nierenleiden.

Linzer Volksblatt 24. November 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: In Schärding: Johann Stelzhammer, 14. JR., Michaelnbach, Durchschuß im rechten Kniegelenk;

Linzer Volksblatt 2. Dezember 1915

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Josef Hendelmaier, 2. LJR., Michaelnbach, Steinschlagverletzung an der linken Hand.

Verlustliste 2. Dezember 1915

Geiselbrechtiger Leopold. Lstlnft., IR. Nr. 14, l. Marschkomp., Oberösterreieh, Eferding, Michaelnbach. 1887;verw.

Linzer Volksblatt 10. Dezember 1915

Neumarkt bei Kallham, 7. Dezember. In der hiesigen Pflegestätte sind eingetroffen: Infanterist Anton Furtmoser, von Michaelnbach, LwIR. 2/9 (Lungentuberkulose).

Linzer Volksblatt 12. Dezember 1915

Michaelnbach, 9. Dezember. (Todesfall. — Von den Flüchtlingen. — Von den hiesigen Soldaten). Am Dienstag wurde hier beerdigt Matthias Huber, verehelichter Rechenmacher und Besitzer des Ließenhaufes in Kiesenberg, welcher an Lungenentzündung im 75. Lebensjahre gestorben ist. Derselbe war über 40 Jahre ein treuer und überzeugter Volksvereinsmann, der sich auch offen die Wahrheit zu sagen getraute.

Auch von hier wurden vor einiger Zeit die Flüchtlinge aus Levico und Rovereto in Südtirol, 98 an der Zahl — ins Barackenlager nach Braunau gebracht. Dieselben wurden, da sie fast durchwegs der ärmeren Klasse angehören, hier wiederholt mit Kleidern und Schuhen beteilt, u. zw. erhielten sie um ungefähr 1800 K Kleider und um 12O0 K Schuhe. Die meisten von ihnen sind sehr ungern von hier weggegangen, da sie sich in den fünf Monaten ihres Hierseins recht wohl fühlten.

Von den hiesigen Soldaten sind krank: Anton Furthmoser, Irinsedersohn von Krumbach, im Verwundetenhaus im 4. Bezirk, Alleegasse in Wien; Joh. Kutzenberger, Petermairsohn in Mairdoppl, in Knittelfeld in Steiermark;Franz Watzenböck, Brunnersohn in Minithal, mit erfrorenen Füßen in St. Michael in Steiermark; AloisStelzhammer von Haid ist im Feldspital Feldpost 606; Josef Hendlmair, Obermairsohn in Reichenau, ist in Wels;Matthias Schatzl, Gastwirtssohn von Furth, ist in Waizenkirchen: der Tischler Gottfried Kellermair von Kiesenberg und Johann Jungwirth in Geisedt sind im Garnisonsspital in Linz; Leopold Geiselbrechtinger istschwer verwundet in der Lehrerbildungsanstalt in Linz.

Verlustliste 18. Dezember 1915

Stelzhammer Johann, LstInft., IR. Nr. 14, 10. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1889; verw.

Linzer Volksblatt 22. Dezember 1915

Michaelnbach, 20. Dezember. (Volksvereinsversammlung.) Am Montag den 27. Dezember findet im Gasthause des Herrn Josef Steiner in Michaelnbach um ½ 3 Uhr nachmittags die Jahresversammlung des kath. Volksvereins statt, zu welcher Herr Landtagsabgeordneter Josef Zacherl aus Lambach als Redner erscheinen wird.

(Linzer) Tages-Post 24. Dezember 1915

Landeskommission zur Fürsorge für heimkehrende Krieger bei der k. k. Statthalterei in Linz veröffentlichtnachstehendes Resultat der für ihre Zwecke im Juli 1915 eingeleiteten und jetzt beendeten allgemeinen Landessammlung im Kronlande Oberösterreich. -Gerichtsbezirk Waizenkirchen. Ortsgemeinden: Sankt K905,70; Heiligenberg 400.10 St. Marienkirchen 848.40 Michaelnbach 609.70 Prambachkirchen 1400.— St.Thomas 379.60 Waizenkirchen 1573.65 in Summe K 6.117.15

Linzer Volksblatt 29. Dezember 1915

Im Notreservespital Nr. 2 in Linz: Johann Hormandingcr, 2. LIR., Michaelnbach, Eferdinq, Schußverletzung

Linzer Volksblatt 31. Dezember 1915

Versammlungsberichte. Michaelnbach, 29. Dezember. (Volksvereinsversammlung.) Am heurigen Johannestage hielt die hiesige Ortsgruppe des katholischen Volksvereines ihre Jahresversammlnng ab. Zu derselben erschienen die strammen Volksvereinsmänner und Gäste so zahlreich, daß der geräumige Saal in Steiners Gasthaus zu kleinwurde. Es waren gekommen Herr Bürgermeister Muckenhuber mit den meisten Gemeindeausschußmitgliedern, Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas, drei Volksvereinsmitglieder, welche gerade auf einen kurzen Urlaub zu Hause waren, und zur großen Freude der gewählte Abgeordnete des Bezirkes, Herr Josef Zacherl Bauer und Bürgermeister in Edt bei Lambach. Nach der Begrüßung brachte der Obmann der Ortsgruppe den Rechenschaftsbericht über das ablaufende Jahr zum Vortrage. Die Ortsgruppe Michaelnbach zählte in diesem Jahre 137 Mitglieder, davon starben drei sehr wackere Volksvereinsmänner, nämlich Johann Hendlmahr, PaulKaltenböck und Matthias Huber. Sechs neue Mitglieder meldeten ihren Beitritt an, so daß die Ortsgruppe mitBeginn des neuen Jahres 140 Männer zählen wird. Kriegsdienst leisten 21 Mitglieder, 14 im Hinterlande und 7 an der Front. Gefallen ist glücklicherweise noch kein Volksvereinsmann, einer, nämlich der Angerer in Minithalist seit August 1914 vermißt. Hierauf hielt der Herr Abgeordnete Zacherl einen sehr instruktiven Vortrag über die wichtigsten Fragen der gegenwärtigen harten Zeit. Mit großem Interesse hörten die zahlreichen Männer die klaren Ausführungen des Herrn Gastredners an, den wir als tüchtigen und stets hilfsbereiten Volksmann kennen lernten. Einstimmig wurde sodann eine Resolution angenommen, in welcher dem hochverdienten Herrn Landeshauptmann Prälaten Hauser, den christlichsozialen Abgeordneten und den ausgezeichnet redigierten katholischen Zeitungen „Linzer Volksblatt", „Welser Zeitung", und „Oberöterr. Volkszeitung" vollstes Vertrauen, verdiente Anerkennung und der geziemende Dank ausgedrückt wurde. Nach dreistündiger Dauer wurde dann dieherrliche Versammlung mit einem begeisterten, dreifachen Hoch auf die höchsten Gewalten, Papst und Kaiser, geschlossen.

Linzer Volksblatt 9. Januar 1916

Verluste im Kriege. Krankenhaus in Wels: Anton Ganglmaier, 2. LdschR, Michaelnbach, Blasenkatarrh; MartinStieqer, 14. JR., Michaelnbach, Magenkatarrh;

(Linzer) Tages-Post 14. Januar 1916

Vom Schlachtfelde zurückgekehrte Krieger. In den letzten Tagen wurden in folgenden Spitälern und Pflegestätten unter anderen nachbenannte Krieger untergebracht: Im Notreservespital Nr. 2 in Linz, Abteilung Inft. Johann Hormandinger aus Michaelnbach, 2. LwJR., Schußverletzung

Linzer Volksblatt 22. Januar 1916

Verwundet oder krank sind eingetroffen: Im Spital der Barmh. Schwestern in Linz: Franz Watzenböck, 2. LIR., Michaelnbach, Erfrierung mehrerer Zehen des rechten Fußes;

Linzer Volksblatt 1. Februar 1916

Michaelnbach, 31. Jänner. (Todesfälle.) Gestern, Sonntag um ½ 5 Uhr nachmittags, starb nach kurzer Krankheitder verwitwete Bauer Fr. Lindmayr vom Mayrgute in Aichet bei Grub im 74. Lebensjahre. Große Trauer ist eingekehrt beim Mair in Aichet. Die beiden Söhne Josef und Alois und der Enkel Johann mußten einrücken, der Alois ist seit 30. Dezember 1914 vermißt. Nun ist der Vater auch eingerückt zur großen Armee und so sind diedrei Töchter allein bei der Bewirtschaftung des schönen Anwesens. Der gute Mair in Aichet war ein biederer Mann, ein angenehmer Gesellschafter und ein strammer Volksvereinsmann. Eine Zeit lang war er auch Gemeindevorsteher. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Lichtmeßtag um ½ 9 Uhr vormittags.

Heute, Montag, 6 Uhr früh, starb nach längerer Krankheit Juliana Reitböck, geborene Steiner, verwitweteAuszüglerin am Schmidhause in Furth, im 84. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis ist gleichfalls am Lichtmeßtage vor dem Hochamte.

Linzer Volksblatt 6. Februar 1916

Oberarzt i. Res. Dr. Otto Hamann Chefchirurg eines Kriegshafens, wurde mit dem Goldenen Verdienstkreuze mitder Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Dr. Otto Hamann ist Gemeindearzt in Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 11. Februar 1916

Michaelnbach, 9, Februar. Fürs Vaterland gestorben ist am 31. Jänner im k. k. mobilen Refervespitale 5/2(Feldpost 56) der Infanterist Alois Kröswagen. lediger Bauerssohn vom Hausmairgute in Haus in hiesiger Pfarre, im 26. Lebensjahre. Derselbe war nie recht gesund, mußte am 16. August 1915 einrücken und starb nun an Lungenödem. Er ist begraben am Ortsfriedhofe in Nozycze in Wolhynien. Sein Bruder Anton starb im Oktober 19l4 in Kagran bei Wien und liegt in der Heldengrabstätte am Wiener Zentralfriedhofe. Drei Brüder stehen noch im Felde. Gott tröste die schwergeprüften Eltern und Geschwister. Der feierliche Trauergottesdienst wird inhiesiger Pfarrkirche am nächsten Montag abgehalten werden

Linzer Volksblatt 16. Februar 1916

Michaelnbach, 14. Februar. Von der Schule. — Urlaub.) Am heutigen Tage wurde Fräulein Ernestine Hiegelsperger, Aushilfslehrerin an der hiesigen Volksschule seit November 1914, von hier abberufen und alsLehrerin in Untergaumberg bei Leonding angestellt. Fräulein Hiegelsperger war eine sehr eifrige Lehrkraft und machte wegen ihres freundlichen Entgegenkommens den besten Eindruck. Es folgen ihr die besten Wünsche für ihre Zukunft nach. Hieher kommt als Aushilfslehrerin die Lehramtskandidatin Fräulein Hilda Böhm.

Gestern kam auf kurzen Urlaub heim der verehelichte Besitzer des ansehnlichen Englhofergutes Korporal Joh. Schatzl. Ein paar Wochen vor der Mobilisierung hat er auf das genannte Gut geheiratet, mußte dann einrücken und war zuerst einige Zeit in Tirol, dann in den Karpathen und seit August in Serbien. Ueberaus groß ist dieFreude des Wiedersehens bei seiner tüchtigen Ehegattin und den 10 braven Stiefkindern, denn der gute Englhofer hat seit der Mobilisierung keinen Urlaub gehabt. Möge er sich in den wenigen Tagen recht gut erholen!Linzer Volksblatt 2. März 1916

Michaelnbach, 29. Februar. (Urlaub. — Einbruch. — Milchlieferung.) Gegenwärtig herrscht im Doktorhause inGrub große Freude. Herr Dr. Otto Hamann, der weit bekannte und allseits sehr geschätzte Gemeindearzt von Michaelnbach, der seit der Mobilisierung Kriegsdienste leistet, ist zum zweiten Male auf kurzen Urlaub hier, der bis zum 8. März dauert. Herr Dr. Hamann ist Chefarzt in einem Feftungsspitale in Süddalmatien und wurde vor kurzer Zeit mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.Die hiesige Gemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Muckenhuber erschien am Sonntag im Doktorhause inGrub und brachte Herrn Doktor die herzlichsten Glückwünsche zur wohlverdienten kaiserlichen Auszeichnung dar. Zu gleicher Zeit ist der Schwager des Herrn Doktor, Herr Hauptmann Walter Vogl vom Feldjägerbataillon, auf kurzem Urlaube hier. Derselbe steht unter dem Kommando des bayrischen Generals Grafen Bothmer, auf dem Kriegsschauplatze in Ostgalizien. Er trägt neben dem österreichischen Militärverdienstkreuz das Eiserne Kreuz als wohlverdiente Auszeichnung an seiner Brust.

In den letzten Tagen wurde um Mitternacht bei Herrn Greinegger, Mair in Schmidgraben, ein frecher Einbruch verübt. Den Dieben gelang es, nachdem sie das Fensterkreuz ausgehoben hatten, aus der Speisekammer einige Laib Brot und einizes Fleisch zu entwenden. Die Anzeige wurde erstattet.

Seit einigen Tagen ist die Milchlieferung in hiesiger Gemeinde vorgeschrieben. Täglich müssen 350 Liter an dieStadtgemeinde Linz abgeliefert werden. Herr Gastwirt Steiner von hier hat in sehr dankenswerter Weise dieAufgabe übernommen, täglich gegen mäßige Entlohnung das Fuhrwerk beizustellen und die Milch zur Bahnstation Waizenkirchen zu bringen.

Verlustliste 8. März 1916

Schwarz Karl, ResInft., IR. Nr. 14, 9,Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach. 1885; kriegsgef., Krasnojarsk, Gouvernement Jenisseisk, Rußland.

Linzer Volksblatt 9. März 1916

Michaelnbach, 6. März. (Leichenbegängnis.) Heute um 10 Uhr wurde die ledige Näherin Elise Roitinger beerdigt,welche am Samstag um 1 Uhr mittags nach genau zweiwöchentlicher Krankheit an einem Lungenleiden im 22. Lebensjahre gestorben ist. Die Verstorbene, von Taufkirchen an der Trattnach gebürtig, war ein sehr braves und ruhiges Mädchen und war immer sehr gesund, und niemand hätte an ein so jähes Ende gedacht. Mit größter Geduld ertrug sie ihre schwere Krankheit, bis sie in der schönsten Blüte ihres Lebens ihre reine Seele aushauchte. Mit größter Sorgfalt und Hingebung wurde sie während der Krankheit von ihrer Ziehmutter und ihrer MeisterinAgnes Störinger gepflegt. Sechs Jungfrauen trugen sie zum Grabe. Ihr Zwillingsbrüder steht auf dem italienischen Kriegsschauplatze.

Linzer Volksblatt 22. März 1916

Michaelnbach, 20. März (Todesfall.) Samstag nachmittags um 2 Uhr starb nach längerer Krankheit an Magenkrebs der verehelichte Hausbesitzer Franz Mayr in Grub, im 61. Lebensjahre. Der Verstorbene wurde nach dem Tode des Matthias Danzer Gemeindediener von Michaelnbach und er verrichtete diesen Ehrendienst mit peinlichster Genauigkeit und unverdrossenem Eifer. Er war überhaupt ein sehr strebsamer und fleißiger Mann. Als Wegmacher sorgte er stets für einen guten Zustand der Bezirksstraße im hiesigen Gemeindegebiete. Er war auch eifriger Volksvereinsmann. Zwei Söhne stehen im Felde, der jüngste hat um Ausnahme in die Kriegsmarine angesucht. Das Leichenbegängnis ist am Dienstag um 19 Uhr.

Linzer Volksblatt 31. März 1916

Michaelnbach, 23. März. (Verschiedenes.) Ein Telegramm aus dem Garnissonsspitale in Innsbruck bringt dieNachricht, daß Josef Baumgartner, Soldat beim k, k. mobilen Pferdedepot in Innsbruck, dortselbst im 42. Lebensjahre fürs Vaterland gestorben ist. Der Verstorbene war von hier gebürtig und diente vor der Mobilisierung bei Herrn Hötzeneder. Er mußte einrücken und war in Linz, Steyr und zuletzt längere Zeit in Innsbruck. SeinBruder Franz starb im November 1914 infolge einer Verwundung im Kriege Kaiserin Elisabeth-Spitale in Wien ebenfalls fürs Vaterland. Der feierliche Trauergottesdienst wird am Montag in hiesiger Pfarrkirche stattfinden. Das Begräbnis war in Innsbruck am Dienstag um 2 Uhr nachmittags.

Der verwitwete Zimmermann Michael Kaisermair, der am letzten Sonntag in Grieskirchen beerdigt wurde, war bei 50 Jahre hier ansässig und ist erst vor einigen Wochen nach Winkeln in der dortigen Pfarre zu seiner Tochter übersiedelt, wo er nach kurzer Krankheit im Alter von 70 Jahren gestorben ist. Der gute Kaisermair war sehr arbeitsam und fleißig, wegen seines guten Humors überall gern gesehen, ein tüchtiger Hauszimmermann. Gebürtig war er von Peuerbach.

Bei der gestrigen Gemeindeausschussitzung wurde an Stelle des verstorbenen Franz Mahr der infolge Krankheit auf ein Jahr beurlaubte Krieger Johann Danzer zum provisorischen Gemeindediener von Michaelnbach bestellt.Derselbe ist ein Bruder des hochw. Herrn Redakteurs Josef Danzer in Linz. Der Vater war früher hier durch vieleJahre ebenfalls Gemeindediener.

(Linzer) Tages-Post 8. April 1916

(Sachverständige für Wasserstraßen.) Vom Oberlandesgerichte in Wien wurde im Einvernehmen mit der Statthalters für Oesterreich ob der Enns in Linz die für das Jahr 1916 aufgestellte Liste derjenigen Sachverständigen, welche in den Fällen der Enteignung zum Zwecke der Ausführung der Wasserstraßen in den Erzherzogtümern Oesterreich unter und ob der Enns beizuziehen sind, bekanntgemacht. Diese Sachverständigen sind: . . . . . Johann Hendlmayr. Wirtschaftsbesitzer in Michaelnbach, Gerichtsbezirk Waizenkirchen; . . . . . .

Linzer Volksblatt 16. April 1916

Michaelnbach, 14. April. (Todesfall.) Gestern, l0 Uhr vormittags, starb.an den Folgen eines heftigen Anfalles der hinfallenden Krankheit die ledige Schuhmachers-und Hausbesitzerstochter Maria Bauer in Haid im 30. Lebensjahre. Unter der genannten Krankheit hatte die Verstorbene in ihrem ganzen Leben viel und stark zu leiden. Sie war Mitglied der hiesigen Jungfrauen-Kongregation, welche ihr am Samstag um 10 Uhr das Geleite zum Grabe geben wird.

Linzer Volksblatt 21. April 1916

Michaelnbach, 19. April. (Verschiedenes.) Die hiesige Kirchenvermögensverwaltung hatte seinerzeit der Heeresverwaltung die Sterbeglocke freiwillig und unentgeltlich an geboten. Nun wurde sie vom Turme herabgenommen und wird demnächst an die Sammelstelle Wien, Matzleinsdorf eingesendet werden. Die Glocke, welche 35 cm im Durchmesser hat und 29 kg wiegt, wurde im Jahre 1861 in Linz gegossen und von Sabina Weißvom Wilwartengute in Geisedt gespendet. Das letztemal wurde sie dem Gemeindediener Franz Mahr geläutet, der am 18. März gestorben ist.

Bei der Musterung der 18jährigen am 14. April in Eferding wurden aus der hiesigen Gemeinde von den Stellungspflichtigen 75% als tauglich behalten, nämlich: August Schatzl, Zaunersohn in Minithal; Franz Schaur, Radwallnersohn in Krumbach; Franz Schamberger, Christlmairsohn in Mairdsppl; Ignaz Huber, Wiesingersohn in Furth; Josef Wimmer und Ferdinand Prähofer von Kiesenberg; Matthias Buchegger, Schuhmacherssohn inHaid; August Ortner, Jodlbauernknecht in Haus und der Schmiedgeselle Lindorfer in Reitbach.

In der vorigen Woche wurde Juliana Geßl, Hausbesitzerstochter in Schölmlahn, bei den Kreuzschwestern in Linz als Novizin eingekleidet. Sie war vor dem Eintritt ins Kloster eifriges Mitglied der hiesigen Jungfrauen-Kongregation. Sie erhielt den Klosternamen Engelmara.

Zum provisorischen Wegmacher an der Bezirksslraße im hiesigen Gemeindegebiete wurde an Stelle des verstorbenen Gemeindedieners Franz Mayr der Rahmführer Karl Krautgartner bestellt.

Der Storch hielt sich seit 10. Dezember vorigen Jahres von Michaelnbach ferne. Gestern kehrte er beim unteren Wirt ein und ließ den Gastwirtsehe leuten Steiner ein Töchterchen zurück.

Linzer Volksblatt 30. April 1916 -Inserat

Huf-und Wageuschmiede ist zu verpachten bei Herrn Karl Schörgenhumer in Michaelnbach bei Grieskirchen, O--Oe.

Linzer Volksblatt 3. Mai 1916

Erdbeben. Das Erdbeben vom 1. Mai wurde nach den bisherigen Nachrichten in Linz, besonders in den nördlichen, dem Urgebirge benachbarten Stadtteilen, außerdem in Urfahr und Gallneukirchen bemerkt.

Michaelnbach, 1. Mai. Heute um ½ l Uhr mittags wurde hier ein Erdbeben beobachtet. Es war eine stoßartige, plötzliche Erschütterung. Manche Leute liefen aus den Häusern, um zu sehen, was es gebe.

Verlustliste 4. Mai 1916

Thallermair Johann, Oifiziersdiener, FstAR. Nr. 3,1. Baonsstab, Oberösterreich. Eferding, Michaelnbach, 1890;kriegsgef., Zarizyii, Rußland.

Linzer Volksblatt 3. Juni 1916

Michaelnbach, 30. Mai. (Versammlung. — Zum Kriege.) Am nächsten Sonntag den 4. Juni wird um ½ 3 Uhr nachm. im Gasthause des Herrn Aug. Zehetmayr die hiesige Ortsgruppe des Pius-Vereines dieJahresversammlung abhalten, bei welcher der hochw. Herr Pater Anton Asciku von Pupping, ein Albanese, einen Vortrag über Albanien halten wird. Alle Freunde und Gönner des Pius-Vereines und die ganze Bevölkerung von hier und aus der Umgebung sind zur Teilnahme freundlichst eingeladen.

Für das Rote Kreuz wurden in der „Rote Kreuz-Woche" der Betrag von 443 K 55 h aufgebracht.

Auf die vierte Kriegsanleihe zeichnete die hiesige Gemeinde zuerst 7000 K dann 100.000 K, die Vorschußkasse 3000 K, beim k. k. Postamte wurden 72.700 K gezeichnet, außerdem zeichneten auswärts mehrere Personen ansehnliche Beträge, so daß im ganzen in der hiesigen Gemeinde zur vierten Kriegsanleihe ungefähr 200.000 K gezeichnet wurden. Gewiß ein schöner Beweis für die patriotische Gesinnung der hiesigen Bevölkerung.

Bei der Musterung in Eferding am Samstag wurden von der hiesigen Gemeinde 32% behalten.

Linzer Volksblatt 4. Juni 1916

Michaelnbach, 1 .Juni, (Todesfall.) Heute um 7 Uhr früh starb der verehelichte Uhrmacher und Hausbesitzer AloisHendlmayr in Michaelnbach Nr. 24 im 47. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein Obermairsohn in Reichenau, war seit seiner Kindheit an beiden Füßen lahm, so daß er mit zwei Krücken nur auf den Knieen gehen konnte Er war ein herzensguter Mensch, ein origineller Gesellschafter und immer guter Laune. Nahezu alle Jahre machte er dieReise auf den Pöstlingberg, so auch noch im vergangenen Maimonat. Voriges Jahr, am 3. Mai, verehelichte er sich, weil ganz allein stehend, mit Anna Baumgartner, welche ihm wirklich eine treue Lebensgefährtin wurde und die ihm bis zum letzten Atemzuge mit der hingebungsvollsten Liebe pflegte. Der Verstorbene war Mitglied des kath. Volksvereines. Die Todesursache ist allem Anschein nach Blutvergiftung, hervorgerufen durch ein großes Geschwür am linken Knie. Das feierliche Leichenbegängnis ist Samstag um 10 Uhr.

Linzer Volksblatt 18. Juni 1916

Josef Baumgartner lediger Knecht in Michaelnbach Trainsoldat beim k. u. k. mobilen Pferdedepot in Innsbruck †-im k. u. k. Garnisonsspitale zu Innsbruck am 25. März 1916 an einem Nierenleiden im 42. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 22. Juni 1916

Michaelnbach, 20. Juni. (Von unseren Kriegern.) Am 6. Jnni starb im Reservespitale in Päpa in Ungarn an Bauchtyphus der Trainsoldat Josef Aigner von der Traindivision Nr. 14 im 25. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland. Er war ein Ziehsohn und Firmpate des Johann Lehner, Bauers am Jacklgute in Schölmlahn. Der verstorbene Krieger war in Rußland, Serbien und Albanien. Heute fand für ihn der feierliche Trauergottesdienstin hiesiger Pfarrkirche statt.

Paul Kaltenböck, Amesedersohn in Schmidgraben, wurde in den Kämpfen bei Arsiero in Italien am linken Fuß verwundet und ist derzeit in einem Spital in Innsbruck.

Ferdinand Danzer von Geisedt ist ruhrverdächtig in einem Spital in Tirol. Josef Berger von Haid ist verwundet in einem Spital in Innsbruck.

Anton Lehner, Bauer in Grub, leidet an einer Nierenkrankheit in einem Refervefpital in Budapest, I. Bezirk.

Johann Floimayr, Brunnersohn in Grub, ist wieder erkrankt und derzeit in einem Spital in Galizien.

Gottfried Kellermair, Tischler in Kiesenberg, ist krank im Petrinum in Urfahr.

Ignaz Kröswagn, Hausmairsohn in Haus, ist verwundet in einem Spital in Innsbruck.

Franz Watzenböck, Brunnersohn in Minithal, dem infolge Erfrierung an einem Fuße alle Zehen abgenommen werden mußten, wurde auf ein Jahr beurlaubt und kehrte am letzten Sonntage aus Brünn ins Elternhaus zurück.

Linzer Volksblatt 5. Juli 1916

Michaelnbach, 3. Juli. (Todesfall.) Gestern um ¾ 7 Uhr früh starb der verehelichte Auszügler Michael Lehner vom ansehnlichen Bauerngute in Grub, hiesiger Pfarre, im 84. Lebensjahre. Der verstorbene Bauer in Grub war ein ungemein tätiger Mann, ein tüchtiger Wirtschafter, und von echter Religiosität erfüllt. Viel hat ihm die hiesige Pfarrkirche zu verdanken, unter anderem ist die Lourdeskapelle hauptsächlich sein Werk. Er war auch Mitglied des katholischen Volksvereines seit dessen Gründung. Einer seiner Söhne, der junge Bauer in Grub, ist krank imSpitale in Budapest, I.Bezirk, und soll demnächst in das k. k. Reservespital nach Wels gebracht werden.

Linzer Volksblatt 12. Juli 1916

Michaelnbach, 7. Juli. (Todesfälle. — Von unseren Kriegern.) Zum großen Leidwesen der Steiner-Eheleute vom unteren Wirtshause in Michaelnbach starb nach kurzer Halskrankheit das 4 Jahre alte, sehr talentierte Kind PaulaKatzlberger bald nach der Ankunft im Allgemeinen Krankenhause in Wels, wo es operiert werden sollte. DieBeerdigung fand in Wels statt.

Am Mittwoch nachmittags starb die verwitwete Auszüglerin Anna Maria Wieshofer, geborne Lindmair, vom Kramerbäckanwesen in Michaelnbach, im 83. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis fand nach erfolgter Hausaussegnung unter sehr zahlreicher Beteiligung am letzten Freitag statt.

Der nunmehrige Besitzer des großen Bauerngutes in Grub Anton Lehner kam vom Spital in Budapest am letzten Freitag ins k. k. Garnisonsspital in Wels, mußte aber noch am selben Tage abends ins Allgemeine Krankenhaus nach Wels überführt werden. Er leidet an einer sehr heftigen Nierenkrankheit. Die Aerzte hoffen ihn, wenn nichtsBesonderes dazwischen kommt, wiederherzustellen.

Paul Kaltenböck vom Amesedergute in Schmidgraben, der am italienischen Kriegsschauplatze am Fuße verwundet wurde, kam von Innsbruck in ein Spital nach Prag

(Linzer) Tages-Post 28. Juli 1916

(Verluste im Kriege.) In Wels ist gestorben der Infanterist des 14. IR. Anton Lehner aus Michaelnbach: die Leiche Lehners wird noch Michaelnbach überführt und dort Samstag vormittags beerdigt.

Linzer Volksblatt 30. Juli 1916

Vom Klerus. Der hochw. Herr Alumnatpriester Ignaz Traunfellner wird Kooperator in Michaelnbach.

Josef Aigner, lediger Ziehsohn vom Jacklgute in Schölmlahn, Pf. Michaelnbach Trainsoldat bei der k. u. k. Train-Division Nr. 14. Er machte den Feldzug in Rußland, Serbien und Albanien mit und starb am 6. Juni 1916 im 25. Lebensjahre an Bauchtyphus zu Papa, Ungarn. Er wurde dortselbst auch begraben.

Verlustliste 7. August 1916

Radwallner Franz, LstPatrf., TJR. Nr. 2, 24. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1874; verw,

Linzer Volksblatt 10. August 1916

Michaelnbach, 7. August. Den Heldentod fürs Vaterland starb am Samstag den 5. August nach 11 Uhr mittags imReservespital in der Haspingerstraße in Innsbruck-Wilten der Tiroler Kaiserjäger Ignaz Kröswagn, Bauerssohn vom Hausmairgute in Haus, hiesiger Pfarre, im 20. Lebensjahre. Am 15. Oktober rückte der junge Soldat ein, Mitte Mai kam er, durch Rückenmarkschuß schwer verwundet, vom italienischen Kriegsschauplatz ins Spitalnach Innsbruck, wo er nach Empfang der hl. Sterbesakramente trotz der sorgsamsten Pflege in den Armen seiner Mutter nach schwerstem Leiden für Kaiser und Vaterland starb. Diese Heldenmutter, die Hausmairin in Haus, kam am Freitag ans Sterbebett ihres jüngsten Sohnes nach Innsbruck und blieb bei ihm bis zum letzten Atemzuge. Ruhig und gottergeben erträgt sie auch diesen schweren Schlag. Es ist der dritte Sohn, den sie fürs Vaterland hinopfert.

Im Oktober 1914 starb der Anton Kröswagn, er ruht im Zentralfriedhof in Wien.

Am 31. Jänner 1916 starb der Alois in einem Feldspitale; dieser wurde begraben in Roszycze in Wolhynien.

Der jüngste Sohn Ignaz wird heute Montag um 2 Uhr am Militärfriedhofe in Innsbruck beerdigt werden. Er istdas 16. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist morgen Dienstag in hiesiger Pfarrkirche.

Linzer Volksblatt 13. August 1916

Profeßfeier in der Karmelitenkirche. Am Dienstag, dem Feste Mariä Himmelfahrt, werden die Kleriker unseres Ordens Bertholdus a SS. Corde I. (Johann Humer, geboren in Michaelnbach) und Fr. Antonius ab Inf. J. (August Moser geb. in Altmünster), Während des Hochamtes ihre feierlichen hl. Gelübde ablegen. Beginn des Hochamtes um ½ 10 Uhr; nach dem Evangelium ist Predigt.

Verlustliste 18. August 1916

Floimayer Johann, Inft., k. k. LstlR. Nr. 2,16. Komp., Oberösteireich, Eferding, Michaelnbach. 1886; verw.

Linzer Volksblatt 19. August 1916

Michaelnbach, 17. August. (Kriegsopfer. — Personalnachrichten.) Schon wieder hat der Krieg ein Opfer aus der Hiesigen Pfarre, das 17., gefordert. Am 1. Juli fiel auf dem russischen Kriegsschauplätze in der Bukowina infolge eines Kopfschusses der Landwehrinfanterist Johann Kutzenberger, Bauerssohn vom Petermairgute in Mairdopplim 28. Lebensjahre. Seine Mutter, die „Petermairin", stürzte vor einigen Tagen so unglücklich von einem Apfelbaume, daß sie sich am Kopfe schwere Verletzungen zuzog. .Glücklicherweise ist sie wieder auf dem Wege der Besserung. Der feierliche Trauergottesdienst für den gefallenen Krieger findet nächste Woche in hiesiger Pfarrkirche statt.

Seit 17 Jahren war der hiesige Kooperatorenposten unbesetzt. Im Jahre 1899 war hier einige Zeit Kooperator Albrecht Renner, derzeit Seelsorger im Allg. Krankenhause in Wels. Nun hat die Pfarre Michaelnbach wieder einen geistlichen Herrn erhalten, in der Person des Herrn Alumnatspriesters Ignaz Traunfellner, gebürtig aus Sierning. Möge er sich auf dem ersten Posten, recht glücklich fühlen.

Fräulein Hilda Böhm, Aushilfslehrerin an der hiesigen Volksschule, wurde über eigenes Ansuchen ihres Dienstes enthoben und kam an die Schule nach Leonding. Das Fräulein hat in jeder Hinsicht den Kindern das beste Beispielgegeben, weshalb man es nur ungern von hier scheiden sah.

Verlustliste 31. August 1916

Greifeneder Johann, LstJäg., TJR. Nr. 3, 15. Komp., Oberösterreich, Eferding Michaelnbach, 1895; verw.; Humer Leopold, Inft., IR. Nr. 14, 9. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1882; verw.

Linzer Volksblatt 7. September 1916

Michaelnbach, 6. September. (Von unseren Kriegern.) Zwei junge Krieger von hier, sind in russische Gefangenschaft geraten. Johann Mayer vom Aigelseder in Aichet bei Kiesenberg und Johann Lindmair vom Mairgute in Aichet bei Grub, sind wahrscheinlich noch auf der Reise in das Innere Rußlands, da sie auf die .Karten nur ihre Namen ohne Adresse und Datum geschrieben haben.

Franz Rumpfhuber vom Wideneder in Haus gilt als vermißt. Ein Friedwagner Vom Binderhause in Pollesbach ist anscheinend leicht verwundet in einem Spitale in Umarn.

Verlustliste 7. September 1916

Pimmersdorfer Johann, Jäg., TJR Nr. 1, 16. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894; verw.

Linzer Volksblatt 30. September 1916

Michaelnbach, 28. September. (Ein Soldat erkrankt.) Der 18jährige Soldat Karl Stockinger aus Sierning war mit sieben Kameraden der Arbeiterpartie zugeteilt, welche hier durch drei Wochen beim Maschindreschen ausgeholfen hat. Der genannte, Soldat erkrankte während seines Hierseins an Blinddarmentzündung, so daß er sofort ins Spital der Barmherzigen Schwestern nach Linz gebracht werden mußte. Wie er selbst berichtet, ist dieOperation glücklich gelungen und befindet sich der brave Soldat wieder auf dem Wege der Besserung.

Verlustliste 30. November 1916

Eschlböck Josef, Infst., k. k. LIR. Nr. 2, 5. Komp., Oberosterreich, Eferding, Michaelnbach, 1888; kriegsgef., Pensa, Rußland,

Linzer Volksblatt 7. Dezember 1916

Michaelnbach, 4. Dezember.(-Todesfall.) Letzten Donnerstag starb ganz plötzlich während des Mittagessens dieHausbesitzersgattin und Krämerin Anna Schörgenhumer in Michaelnbach im 33. Lebensjahre. Die Verstorbene, die von Offenhausen gebürtig war und eine nahe Verwandte des Herrn Pfarrers Stelzhammer von Gaspoltshofen ist, kränkelte durch viele Jahre an einem Herzleiden, dem sie so unerwartet schnell erlag. Sonntag war das feierliche Leichenbegängnis. Ihr Ehegatte Karl Schörgenhumer, gebürtig vom Schöberlgute in Prambach. Pfarre Waizenkirchen, dient gegenwärtig beim Militär in Waldegg bei Linz. Da sonst niemand da ist, führt einDienstmädchen das Hauswesen.

Verlustliste 7. Dezember 1916

Lindenbauer Anton, Lstlnfst., IR. Nr. 14, 3 Marschkomp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1894; verw.

Linzer Volksblatt 8. Dezember 1916

Zum Tode Kaiser Franz Josef I -Berichte über Trauerfeierlichkeiten aus Anlaß des Todes Kaisers Franz Josef I. sind uns noch zugekommen aus Aschach an der Donau, Bad Hall, Frankenmarkt, Freistadt, Julbach, St. Martin i.Mühlkr. , Mauthausen, Michaelnbach, Passau und Riedau.

Linzer Volksblatt 21. Dezember 1916

Michaelnbach. 17. Dezember. (Volksvereinsversammlnng.) Am Mittwoch, den 27. d. (Johannestag), findet imGasthause des Herrn Josef Steiner, in Michaelnbach um ½ 3 Uhr nachmittags die Jahresversammlung der Ortsgruppe Michaelnbach des kath. Volksvereines statt, zu welcher alle Mitglieder freundlichst eingeladen werden.

Linzer Volksblatt 31. Dezember 1916

Michaelnbach, 28. Dezember. (Die Volks Vereinsversammlung am Johannestag war von den Wackeren Volksvereinsmännern von hier und der näheren Umgebung sehr gut besucht, so daß der große Saal in Herrn Steiners Gasthaus nahezu voll besetzt war. Nach der Begrüßung der Erschienenen und nach Erstattung des Rechenschaftsberichtes über das abgelaufene Jahr durch den Obmann der Ortsgruppe und Ortspfarrer Gimplinger hielt Herr Landtagsabgeordneter und Dechant Schmidbauer von Waizenkirchen eine herrliche Rede über dieUrsachen des furchtbaren Weltkrieges, über die gegenwärtige Lage und schloß mit einer väterlichen Ermahnung und Belehrung für den Bauernstand, der als grundwichtiger Stand Anspruch hat auf jede mögliche Förderung und Achtung. Aus der reichen Erfahrung und aus der innigsten Liebe zu Kirche, Vaterland und Volk redete DechantSchmidbauer in überzeugender Weise, so daß es eine Freude und ein wohltuender Genuß! ist, diesen aufrichtigen Volksfreund anhören zu können. Drei neue Mitglieder meldeten ihren Beitritt an. Nach dem Schlußworte schloss der Vorsitzende nach zuständiger Dauer mit einer Huldigung für Papst und Kaiser die schöne Versammlung.

Linzer Volksblatt 21. Januar 1917

Michaelnbach, 17. Jänner. (Verschiedenes.) Die 12jährige Maria Stuiber von Oberreitbach litt schon längere Zeit an einem Bruchübel. Sie wurde nun ins allgemeine Krankenhaus nach Wels gebracht, wo sie mit gutem Erfolge operiert worden ist.

Die hiesige Ortsgruppe des katholischen Volksvereines zählt im Jahre 1916 142 Mitglieder. Davon sind 5 Mitglieder gestorben, nämlich: Franz Lindmair, Franz Mayr, Alois Hendlmayr, Michael Lehner und MichaelKaisermair. Neu beigetreten sind 6 Mitglieder, so daß die hiesige Ortsgruppe jetzt 143 Mitglieder hat.

Im Jahre 19l6 gab eS hier 7 Geburten davon 2 männlich, 5 weiblich, alle ehelich; 19 Personen starben und zwar 5 männlich, 14 weiblich, 4 Kinder und l5 Erwachsene, darunter die 4 ältesten Personen der Pfarre: Susanna Dimböck, Julie Hintenaus, Maria Lang und Michael Lehner; 5 Ehen wurden durch den Tod gelöst. Es fand nur eine Trauung statt.

Der hiesige Postmeisterssohn August Wohlmair schreibt als Telephonist von der Isonzofront: Sende Euch von unserer Weihnachtsfeier herzliche Grüße. Wir feierten den hl. Abend ganz vergnügt. Es wurden soeben dieLiebesgaben verteilt. Müssen gewiß alle sehr zu frieden sein damit. Wir bekamen Eßwaren: Käse, Aepfel,Sardinen, Topfen, Zuckerln, überall ganz schöne Portionen, dann ein Paar Stutzen, Notizbüchel, Kamm, Spiegelund sonstige Kleinigkeiten. Wir sind den Spendern vielen Dank schuldig. Keiner hätte gedacht, daß zu den dritten Weihnachten im Felde doch noch so viel gespendet wird.

Linzer Volksblatt 23. Januar 1917

Todesfälle. Im Marienheim bei Urfahr verschied am 21. d. M. Herr Matthäus Windhager. Pförtner, ehemalsBesitzer des Holzschusterhaus in Michaelnbach, an einem Schlaganfalle. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den 23. d. M. von der Leichenhalle in Urfahr aus um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 24. Februar 1917

Michaelnbach, 21. Februar. (Todesfall. — Theater.) Zum großen Schmerz der Eltern starb der älteste Sohn Franz der Schuhmacherseheleute Franz und Maria Bauer in Haid im 4. Lebensiahre. Der Vater, welcher Kriegsdienstleistet, konnte am Leichenbegängnisse seines Lieblings teilnehmen. Die mar. Jungfrauenkongregation hat am 18. und 20. d. im schönen Saale des Herrn Zehetmayr das überaus lehrreiche Schauspiel „Die falsche Grafentochter" oder „Opfer und Entsagung für die Rettung einer Seele" recht gut zur Aufführung gebracht. Die Sodalinnen Katharina Samhaber, Theresia Schaur, Maria Alletsgruber, M. Mühlböck und Gusti Schatzl haben ihre Rollen gut aufgefaßt und recht gut gespielt. Der erste Versuch ist also gut gelungen, wie das günstige Urteil der zahlreichen Zuschauer beweist. Großen Beifall fanden auch die herrlichen Lieder, welche die Schwestern Marie, Gusti und Fanni Schatzl am Schlüsse der gestrigen Vorstellung unter Zitlurbegleitung des Herrn Reitböck mit (ihren klangvollen Stimmen meisterhaft zum Vortrage brachten. Großer Dank gebührt den ehrwürdigen Schulschwestern Gonzaga und Kolumba von Mauerbach für ihre gütige Mühewaltung und Herrn Pfarrer Lackner von St. Thomas für Überlassung der notwendigen Bühneneinrichtung.

Linzer Volksblatt 11. März 1917

Michaelnbach, 8. März. (Prüfung.) Frl. Fanni Peither, Oberlehrerstochter von hier, hat die Prüfung beim, Postkurse in Linz mit sehr gutem Erfolge bestanden und wurde als Aspirantin in Wels 1 angestellt.

Linzer Volksblatt 30. März 1917

Michaelnbach, 28.März. (Krieger-Requiem.) Am Dienstag hielt unter Assistenz der Pfarrgeistlichkeit Herr Kooperator Franz Ammerstorfer von Wolfern den feierlichen Trauergottesdienst mit Requiem und Libera für seinen verstorbenen Vetter, den Krieger Josef Hendlmayr vom Obermairgute in Reichenau. Dem Trauergottesdienste wohnten in tiefer Ergriffenheit bei die Angehörigen des gefallenen Helden von hier und Stroheim, ferner die Gemeinde-Vertretung, die Feuerwehr, die einen strammen Kameraden verlor, eine Anzahlderzeit beurlaubter Krieger, nämlich Feldwebel Karl Humer, Feldwebel Stöhringer, Feldwebel Franz Leitner von der Minenwerferabteilung in Siegersdorf, Gefreiter Matthäus Greinegger, dann August Zehetmayr. Josef und Rudolf Burgstaller. Josef Rumpfhuber, August Floymayr, Paul Kaltenböck, Ferdinand Huber, Matthias Beham. Franz Schörgendorfer, der seit 14 Monaten an der Front bei Rovereto steht und jetzt einen wohlverdienten kurzen Urlaub erhielt, sowie eine große Anzahl von Pfarrangehörgen.

(Linzer) Tages-Post 30. März 1917

(Eine bedenkliche Kartoffelgeschlchte) Die in Urfahr, Kapellenstraße wohnhaste, nach Michaelnbach zuständige Hilfsarbeitersgattin Franziska Mühlböck bot mehreren Parteien Kartoffeln „eigener Fechsung" in Mengen bis zu 500 Kilogramm zum Kaufe an, wobei sie falsche Wohnungsangaben machte. Die Mühlböck wurde zur Anzeige gebracht.

Linzer Volksblatt 31. März 1917

Michaelnbach, 28. März. (Primiz.) Ein seltenes Freudenfest steht der Pfarre Michaelnbach bevor, indem am 3. Juli Hr. Ludwig Muggenhumer vom Priefterseminar in Linz hier seine Primiz feiern wird. Er ist der Sohn der hochachtbaren Bauerseheleute Anton und Maria Muggenhumer vom ansehnlichen Pimmerstorfergute in Holzing. Sein einziger Bruder Felix starb bei Lucl in Wolhynien im September 1915 den Heldentod fürs Vaterland.

Linzer Volksblatt 1. April 1917

Bedenkliche Kartoffelverkäuferin. Die in Urfahr wohnhafte, 1879 geborene, nach Michaelnbach zuständige Hilfsarbeitersgattin Franziska Mühlböck bot in letzter Zeit mehreren Parteien Kartoffel, angeblich eigener Fechsuuq, in Mengen von 300, 240 nnd 200 Kg. zum Kaufe an, wobei sie einmal angab, in Obersteg, das anderemal in der Aubergstraße zu wohnen, während sie in der Kapellenstraße 4 wohnt. Bei einer Partei lockte sieauch einen Haarzopf im Werte von 24 K, welchen sie sogleich verwendete, mit der betrüqerischen Angabe, diebestellten Kartoffel werden am selben Tage geliefert, heraus, bei einer Partei nahm Mühlböck Säcke zur Anlieferung in Empfang, welche sie wieder jedoch leer zurückgab. Mühlböck, deren ganze Handlunqsweise verdächtig ist, da ihre Angaben, eine größere Kartoffelmenge bei einem Bauern in St. Magdalena inAufbewahrung zu haben, unwahr scheinen, wurde zur Anzeige gebracht.

Linzer Volksblatt 13. April 1917

Michaelnbach, 11. April. (Todesfall.) Mittwoch, vor 1 Uhr nachts, starb nach schwerem Leiden an einer Magenkrankheit die verehelichte Bäuerin Juliana Orthofer, geb. Reisinger, vom Zaunergute in Minithal, im 60. Lebensjahre. Die gute Zaunerin hat fiel gelitten, aber die Geduld hat sie bewahrt und gottergeben ist sie gestorben. Das feierliche Leichenbegängnis, ist Freitag um 10 Uhr, nach erfolgter Hausaussegnung. Ihr Ruheplätzchen wird die gute Zaunerin im neuen Friedhofe in der eigenen Familiengrabstätte haben. Ihr Sohn August, den sie leider nicht mehr sehen konnte, war längere Zeit an der Tiroler Front und ist jetzt in einer Pflegestätte in Krumau inSüdböhmen.

Linzer Volksblatt 5. Mai 1917

Michaelnbach, 2. Mai. (Verschieden es.) Nach einer telegraphischen Nachricht ist im Reservespital Jungbunzlau in Hernthal bei Pettau in Südsteiermark der Infanterist Johann Floimayr vom Brunnerhause in Grub an einer Nierenkrankheit im 31. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland gestorben. Nach einem schweren Rheumatismus war derselbe schon seit einigen Jahren nicht mehr recht gesund. Im Juni 1913 mußte er einrücken und war mehreremale an der Front. Man staunte sehr darüber, daß es der kränkliche Bursche, der ein ruhiger und braver Dienstbote war, überhaupt solange aushalten konnte. Für ihn war der Tod eine Erlösung. Am Dienstag nachmittags war in Pettau das Leichenbegängnis. Johann Floimayr ist das 20. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Herr Fleischhauer Karl Humer, Wachtmeister an der Front gegen Rußland, ist einige Zeit auf Urlaub hier und kaufte sich von Herrn Josef Steiner das untere Wirtshaus im hiesigen Orte um den angeblichen Preis von 33.000

K. Herr Josef Steiner kaufte sich das Haus der verwitweten Frau Kienbauer in Spielmannsberg bei Pötting.

Der Frühjahrsanbau geht infolge der zweifelhaften Witterung nur sehr langsam vor sich. Viele Urlauber, die zu diesem Zwecke hier waren, müssen wieder einrücken, obwohl die Arbeit so recht erst jetzt beginnt, da sich schönere Tage zeigen. In der Nacht von Montag auf den Dienstag gab es hier das erste Gewitter mit einem starken Sturm und Regen, der erste Mai war wieder ein sehr schöner Tag.

Soweit bekannt, hatten von unseren Kriegern Johann Wildfellner, Karl Hendlmayr und Franz Kurz die Ehre und die Freude, von unserem hochwürdigsten Herrn Bischof anläßlich seiner Frontreise angesprochen zu werden.

Michaelnbach, 3. Mai. (Todesfall. -Trauung) Heute nachts starb nach Empfang der hl. Sterbesakramente der verehelichte Bauer Johann Mallinger vom Winklergute in Weiking Nr. 4. im 79. Lebensjahre. Derselbe war von Oberndorf in der Pfarre Kallham gebürtig und seit November 1882 mit Juliana geb. Mayrhofer verehelicht. Das Leichenbegängnis ist Samstag um 10 Uhr.

Am letzten Dienstag war in der hiesigen Pfarrkirche die erste Trauung in diesem Jahre. Es traten in den Stand der hl. Ehe Franz Huemer Knecht beim Wirt in Furt und Maria Leidinger. Magd im Doktorhause in Grub.

Linzer Volksblatt 6. Mai 1917

Josef Hendlmayr led. Bauerssohn vom Obermairgute in Reichenau, Pf. Michaelnbach, Gefreiter in einem 1.1. LJR. Seit 1914 eingerückt, zum drittenmal im Felde, fand er am 16. März 1917 an der Görzerfront infolge eines Kopfschusses im 24. Lebensjahre den Heldentod.

Linzer Volksblatt 5. Juni 1917

Michaelnbach, 1. Juni. (Heldentod.) Die Trauernachricht vom Heldentod des August Wohlmayer, Postmeisterssohnes von Michaelnbach, hat sich leider bestätigt, indem gestern der vom Pfarramts Michaelnbach verlangte amtliche Totenschein eingetroffen ist. Der junge Held stand im 18. Lebensjahre, ist am 11. Mai 1916 eingerückt und diente als Landsturmschütze bei der Telephonabteilung eines k. k. Schützenregimentes. Er war zuerst auf dem russischen Kriegsschauplatze, dann seit Herbst bei Görz, wo er am 16. Mai d. J. unweit Biglia, angeblich durch einen Granatsplitter ins Gehirn getroffen, vor dem Feinde gefallen ist. Auf dem Heldenfriedhofebei Mohorini, Massengrab Nr. 41, Bezirk Görz, wurde er am 17. Mai begraben vom Herrn Feldkuraten Herrn Klima. Der gute Wohlmayr Gustl war sehr talentiert, besuchte bei den Marienbrüdern in Freistadt dieBürgerschule und war vor dem Einrücken bereits Postaspirant. Ein ruhiger Bursche, war er wegen seines edlen Charakters die Freude seiner guten Eltern und Geschwister und berechtigte zu den schönsten Hoffnungen. Wiezu Hause, war er auch bei den Kriegskameraden ungemein beliebt. Allgemeine Teilnahme wendet sich der hochgeschätzten Familie Wohlmayr anläßlich, des schweren Verlustes ihres Sohnes zu. Der feierliche Trauergottesdienst für den jungen Held wird in hiesiger Pfarrkirche am nächsten Montag, um 7 Uhr stattfinden.

Nachrichten über Verwundete und Verletzte 23. Juni 1917

Floimayer Johann, lnft., k. k. LstIR. Ali. 2, 9. Komp., Michaelnbach, 1886, ist an Lungentuberkulose am 20. April1917 im Reserve-Spital Jungbunzlau in Sternthal bei Pettau gestorben, beerdigt am Lagerfriedhof in Sternthal,Grab Nr. 457.

Linzer Volksblatt 7. Juli 1917

Michaelnbach 3. Juli. (Primiz.) Heute war für Michaelnbach ein Fest-und Freudentag. Der hochw. Herr LudwigMuggenhumer, der die Studien am Priesterseminar in Linz vollendet hat, feierte unter allgemeiner Anteilnahme der ganzen braven Pfarrgemeinde und zahlreicher Gäste aus der Umgebung seine Primiz. 24 Priester und Theologen, darunter die Herren Dechante Schmidbauer von Waizenkirchen und Nöbauer von Andorf waren erschienen. Am Einzuge in die festlich geschmückte Kirche vom Pfarrhofe aus beteiligten sich die Schulkinder, die Feuerwehr, die marianische Kongreqation, viele weißgekleidete Mädchen, zahlreiche Verwandte der allseitsgeachteten Eltern des Primizianten, die Gemeindevertretung und der Klerus mit dem Herrn Primizianten. Herr Pfarrer Kienbauer von Sighartiug, Vetter und Firmpate des Herrn Primizianten, hielt in markanten Worten die an Inhalt und Vortrag ausgezeichnete, tiefergreifende Primizpredigt. Unter der Leitung des Herrn Oberlehrers Peither und unter Mitwirkung auswärtiger Kräfte leistete der Kirchenchor Ausgezeichnetes. Das einfache Mittagessen wurde im schönen Saale des Gasthofes Zehetmayr eingenommen. Der ganze Ort war in möglichster Weise geschmückt und beflaggt. Selten sind im lieblichen Pfarrdorf Michaelnbach so viele Leute zusammengekommen, wie bei dieser Primiz. Allen, welche zur Verherrlichung des Festes beigetragen haben, sei auch an dieser Stelleder beste Dank ausgesprochen.

Linzer Volksblatt 14. Juli 1917

Michaelnbach. 12. Juli. (Verschiedenes.) Auf dem Kriegsschauplätze in Südtirol ist in den letzteren Kämpfen Alois Scholl gefallen. Derselbe war Besitzer des WaldpeternhauseS. in Forsthof, Pfarre Pollham, und stand im

38. Lebensjahre. Er war von Michaelnbach gebürtig und hieher zuständig.

Herr Primiziant Ludwig Muggenhumer kommt als Kooperator nach St. Marienkirchen bei Schärding. Zu seiner Primiz muß noch nachgetragen werden, daß sich an derselben auch 27 Frauen und Bäuerinnen mit den altehrwürdigcn Goldhauben beteiligten.

Der Kornschnitt hat begonnen. Hoffentlich tritt wieder bessere Witterung ein, da wir in den letzteren Tagen öfters ausgiebigen Regen hatten.

Auf die 6. Kriegsanleihe wurden von der hiesigen Pfarrkirche 36.000 K und von der Pfarrpfründe ebenfalls 36.000 K gezeichnet.

In der letzteren Zeit sind hier gestorben der verehelichte Hausbesitzer Matthäus Weinzierl in Armau im 68. Lebensjahre und die verehelichte Bäuerin Theresia Schaur vom Kramerbergergute in Schmidgrabeu im 62. Lebensjahr. Die Einsegnung der letzteren nahm deren Firmpate, Herr Kooperator Matzinger von Lohnsburg, vor, der auch das assistierte Requiem hielt.

Linzer Volksblatt 21. Juli 1917

Michaelnbach .18. Juli. (Verschiedenes.) Der hiesige Vorschußkassenverein hält am nächsten Sonntag um 3 Uhr nachmittags im Gasthause des Herrn Zehetmayr die diesjährige Generalversammlung ab, zu welcher dieMitglieder freundlichst eingeladen sind.

Hierauf wird dem Schuhmachergesellen Paul Öllinger, welcher wegen seines Alters vor einigen Wochen vom Militär beurlaubt wurde, für langjährige treue Dienste am selben Dienstorte die ihm vom oberösterreichischen Landesausschusse verliehene Dienstbotenprämie per 50 K überreicht werden. Der treue Arbeiter ist nämlich seit31 Jahren bei Herrn Schuhmachermeister Franz Mühlböck ununterbrochen als Geselle in Arbeit. Die Uebergabe der silbernen Ehrenmedaille erfolgt später

Am Dienstag, etw ½ 3 Uhr nachmittags gab es hier ein kurzes Gewitter verbunden mit Hagelschlag. Angeblich in Weiling und Grub wurde besonders an der Gerste, auch an Weizen ein ziemlich großer Schaden verursacht.

Linzer Volksblatt 22. Juli 1917

August Wohtmayr, k. k. Postaspirant, Postmeisterssohn in Michaelnbach bei einem k. k. SchR, Zuerst inOstgalizien, dann an der Isonzofront dienend, fand er am 16. Mai 1917 bei Ozrenj, unweit Biglia (Bezirk Görz),im 19. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland.

Verlustliste 26. Juli 1917

Traunwieser Matthias, LstSapp., SappB. Nr.14, 4. Komp., Ober Österreich, Eferding, Michaelnbach, 1897; verw.

Linzer Volksblatt 1. August 1917

Verluste im Kriege. Michaelnbach, 30. Juli. Die hiesige Pfarre hat neuerdings ein Kriegsopfer zu beklagen. HeuteMontag, 30. d. nachmittags starb bei seiner Mutter in Gaised Nr. 3 im 31. Lebensjahre der Gefreite des Inf.Regimentes Nr. 14 Johann Danzer an den Folgen der Tuberkulose, die er sich im Felde geholt hat. Der Verstorbene, ein Bruder des hochw, Herrn Redakteurs J. Danzer in Linz, zog am 9. August 1914 mit dem Linzer Hausregiment ins Feld und machte den Feldzug in Galizien mit, bis er im März 1915 mit den Anzeichen der Tuberkulose in die Heimat zurückkehren mußte. Ein Jahr lang brachte er in Spitälern und in Pflegestätten zu, bis er im April 1916 auf ein Jahr superarbitriert wurde. In der Heimat erholte er sich rasch und konnte während dieses Jahres die gerade freigewordene Gemeindedienerstelle in Michaelnbach zur Zufriedenheit versehen. Das Jahr ging freilich viel zu rasch herum und gegen Ende April d. J. mußte er wieder nach Linz zur Konstatierung einrücken. Er kam ins Reservespital Petrinum und erlitt dort einen akuten Rückfall, der ihn an den Rand des Grabes brachte. Selbstverständlich wurde er jetzt als gänzlich untauglich entlassen und kam noch, schwerkrank, zur Mutter in die Heimat, um hier zu sterben. Bei seinem Zustande war der Tod wirklich eine Erlösung. Nach Empfang der hl. Sterbesakramente starb er heute eines sanften Todes als Opfer des Krieges. Die feierliche Einsegnung wird der Bruder des Verstorbenen am Mittwoch, 1. August, am Ortsfriedhofe in Michaelnbach vornehmen.

(Linzer) Tages-Post 6. August 1917

(Einem Kind den Unterhaltsbeitrag gestohlen) Am 3. d, M. wurde dem siebenjährigen Josef Ratzenböck imAmtsgebäude in Urfahr der Unterhaltsbeitrag im Betrage von über 79 K gestohlen. Unter dem Verdachte, den schändlichen Diebstahl verübt zu haben, wurde die 36jähriqe. nach Michaelnbach zuständige und in Obersteg wohnhafte Franziska Mühlböck dem Gerichte eingeliefert.

Linzer Volksblatt 7. August 1917

Am 4. d. wurde von der Sicherheitswache in Urfahr die 1879 geborene, nach Michaelnbach zuständige, inObersteg, Gemeinde St. Magdalena, wohnhafte Franziska Mühlböck deswegen verhaftet, und dem Gerichteüberstellt, weil sie dringend verdächtig ist, am 3. d. dem 7jährigen Josef Ratzenböck im Amtsgebäude in Urfahr den Unterhaltsbeitrag im Betrage von über 79 K gestohlen zu haben.

Verlustliste 14. August 1917

Pimersdorfer Franz, Lstlnfst., IR. Nr. 69, 4./10. Komp Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1876; verw.

Linzer Volksblatt 19. August 1917

Michaelnbach, 17. August. (Todesfall.) Gestern abends um 6 Uhr starb nach längerer Krankheit die verehelichteBäuerin Theresia Lindmayr, geborene Wagner, vom Ebnergute in Unterreitbach, im Alter von 60 Jahren, Das feierliche Leichenbegängnis ist am Sonntag um 9 Uhr vor dem Kaiseramte. Die beiden Söhne Franz Lindmahr, Bauer am Bemmergute in Oberreitbach und Karl Lindmayr, leisten Kriegsdienst, der erstere auf dem rumänischen Kriegsschauplatze, der letzters in Trient.

Linzer Volksblatt 24. August 1917

Aus Michaelnbach, 22. August, wird uns berichtet : Herr Hauptmann Walter Vogl, bei einem k. k. Feldj.-Bat. an der galizischen Front, wurde zum Major befördert. Dessen Schwager, unser sehr geschätzter Gemeindearzt,Regim.-Arzt Dr. Otto Hamann, wurde zum k. k. Garnisonsspital Nr. 4 in Linz, chirurgische Abteilung übersetzt,nachdem er volle drei Jahre in Süddalmatien an der montenegrinischen Grenze Kriegsdienste geleistet hatte.

Linzer Volksblatt 31. August 1917

Michaelnbach, 28. August. (Leichenbegängnis.) Gestern, um 10 Uhr, war hier das feierliche Leichenbegängnisdes Friedrich Heftberger, verehelichten Bauers am Obernedergute, in Schölmlahn, welcher am Samstag um 4 Uhr früh an Blutvergiftung im 55. Lebensjahre gestorben ist. Die Ehegattin konnte wegen Erkrankung am Leichenbegängnisse nichtteilnehmen, ebenso auch der Sohn Michael, welcher als Dragoner in CholmKriegsdienste leistet. Der Sohn Friedrich, welcher bei einer Marschabteilung in Krain ist, weilte eben auf Urlaub hier.

Linzer Volksblatt 14. September 1917

Michaelnbach, 11. September. (Trauung.) Heute wurden hier Leopold Muckenhumer. Privat beim Ameshofer inHaus, und Anna Hendlmayr, Hausbesitzerin in Michaelnbach Nr. 24, getraut. Der Bräutigam ist von Stroheimgebürtig, die Braut ist die Witwe nach dem verstorbenen Uhrmacher und Hausbesitzer Alois Hendlmayr.

Linzer Volksblatt 16. September 1917

Michaelnbach, 14. September. (Todesfall.) Gestern um 7 Uhr abends starb nach kurzer Krankheit der verehelichteBauer Josef Breitwieser vom ansehnlichen Loiplgute in Hilpetsberg, im 79. Lebensjahre. Zwei Söhne: Michaelund Franz leisten Kriegsdienste. Das Leichenbegängnis wird nach erfolgter Hausaussegnung am Sonntag um 10 Uhr stattfinden. Den Kondukt und das assistierte Requiem wird der Vetter des Verstorbenen, Herr Konsistorialratund Pfarrer Leßlhumer von Marchtrenk halten.

Linzer Volksblatt 30. September 1917

Solidarabfindungs-Verhandlungen. Zur Sicherstellung der Verzehrungssteuer vom Fleisch-, Wein-, Weinmost-und Obstmostverbrauche für das Jahr 1918, allenfalls auch für die Jahre 1919 und 1920 findet unter der Leitung des k. k. Finanzwach-Kontrollbezirksleiters in Wels die Solidarabfindungs-Verhandlung mit den Verzehrungssteuerpflichtigen Gewerbsunternehmern des Einhebungsbezirkes Waizenkirchen, umfassend dieGemeinden St. Agatha, Heiligenberg, St. Marienkirchen, Michaelnbach, Prambachkirchen, St. Thomas und Waizenkirchen am Dienstag, den 9. Oktober 1917, um 3 Uhr nachmittags, im Gasthause des Matthäus Mayrhuber in Waizenkirchen Nr. 54 statt. Das von der Finanzverwaltung geforderte jährliche Abfindungspauschale beträgt:an Fleischsteuer 1300 K, an Wein-, Weinmost-und Obstmoststeuer 1500 K, zusammen 2800 K.

Linzer Volksblatt 3. Oktober 1917

Michaelnbach, 29. September. (Glockenabnahme.) Gestern wurde die vierte Glocke im Gewichte von 340 Kilogramm herabgenommen, nachdem schon früher drei Glocken fürs Vaterland geopfert wurden. Die Arbeitleitete Herr Maurermeister Dirisamer von St. Marienkirchen an der Polsenz. Es bleibt nur mehr die kleinsteGlocke, welche 240 Kilogramm wiegt, übrig.

Linzer Volksblatt 23. November 1917

Michaelnbach. 21. November. (Todesfälle.) Gestern vormittags starb nach 6jährigem, ungemein schmerzlichem Nervenleiden im hiesigen Gemeindehause der verehelichte Taglöhner Josef Humer im 63. Lebensjahre. Das Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 9 Uhr vormittags. Für den armen Mann war der Tod ein gütiger Erlöser.

Michaelnbach, 19. November. (Kriegstrauungen.) Heute früh fand hier eine Doppelkriegstrauung statt. Es standen am Altare Karl Schörgenhumer, verwitweter Krämer und Hausbesitzer in Michaelnbach, und Theresia Aichinger, gebürtig aus Waizenkirchen und bisher Geschäftsführerin im Bräutigamanwesen. Zu gleicher Zeit wurden getrautKarl Schwabl, Pointlerssohn in Stefansdorf und Cilli Himsl, Hausbesitzerstochter in Weiking, hiesiger Pfarre. Der Bräutigam Karl Schörgenhumer ist bei der Landsturmwachkompagnie im Lager zu Marchtrenk. Der Bräutigam Karl Schwabl dient das 7. Jahr beim Militär, wurde Ende August in den Dolomiten verwundet und ist derzeit imReservespital in Schärding. Er besitzt die kleine Silberne.

Plötzlich gestorben. Man berichtet uns aus Steyr: Am 19. d, nachmittags wurde im Kasseraum am hiesigen Staatsbahnhofe ein Mann plötzlich von Unwohlsein befallen, welcher nach wenigen Minuten, während man sich um ihn bemühte, verschied. Der herbeigerufene Stadtarzt Dr. Klunzinger stellte Herzschlag als Todesursache fest.Die Leiche wurde in die Friedhofleichenhalle übertragen. Nach den bei dem Toten vorgefundenen Ausweispapieren war derselbe mit dem im 50. Lebensjahre stehenden, in Michaelnbach bei Griesbrchen beheimateten und in Haid, Gem. Michaelnbach, ansässigen, verehelichten Schneidermeister und Hausbesitzer Josef Kaiblinger identisch, welcher, als er vom Militärdienst enthoben, seit Juni vorigen Jahres in der Waffenfabrik in Steyr als Hilfsarbeiter kommandiert und Wehrgrabengasse Nr. 27 wohnhaft war. Er hätte nun wieder zum Militär einrücken sollen und war eben im Begriffe nach hause zu fahren. Das Leichenbegängnis fand heute (Donnerstag) nachmittags vom Friedhofe in Steyr aus statt.

Linzer Volksblatt 30. November 1917

Michaelnbach, 28. Nov. Gestern war der Trauergottesdienst für den in Steyr plötzlich verstorbenen JosefKaiblinger und gleich darauf brachte die Post die Trauernachricht, daß Michael Breitwieser, ansehender Besitzer des Loiplgutes in Hiipetsberg, am 23. November bei Incin in Oberitalien durch Gasvergiftung im 37. Lebensjahre den Heldentod fürs Vaterland gestorben ist. Am l3. September starb sein Vater, und da er zum Leichenbegängnisse nicht kommen konnte, hoffte er seither auf einen Urlaub zur Ordnung der häuslichen Verhältnisse. Schade um den braven Mann! Er diente beim Inf.-Reg. 14, Bataillonstrain 1/14;

Linzer Volksblatt 4. Dezember 1917

Raubanfall. Aus Waizenkirchen, 2. Dez. wird uns berichtet: Karl Neuhauser, Lehrling beim hiesigen Fleischhauer Hiegelsberger, sollte am Freitag in der Pfarre Michaelnbach ein Schaf holen. Da das Schaf noch nicht geschoren war, bezahlte er es einstweilen und ging abends wieder nach Hanse. Als er in der Nähe von Schölmlahn am Rande des Küberlsederholzes (? dahinschritt, traten 2 Burschen zu ihm. Zuerst fragten sie ihn über verschiedenes, dann packte der kleinere auf einen Zuruf des größeren den Neuhauser und riß ihm beide Arme auf den Rücken, während der größere ihm eine betäubende Flüssigkeit unter die Nase hielt, so daß Neuhauser gleich bewußtlos wurde. Alser nach ungefähr einer Stunde wieder zu sich kam waren die zwei verschwunden. Sie hatten ihm den Rock aufgerissen und ihm sein Taschengeld von 2 K geraubt. Den Kaufpreis für das Schaf (200K) hatte er glücklicherweise schon früher abgeliefert.

Linzer Volksblatt 5. Dezember 1917

Michaelnbach, 3. Dezember. (Todesfall.) Gestern, Sonntag nachmittags, starb nach längerer Krankheit die verwitwete Bäuerin Juliana Burgstaller vom Bäckermairgute in Michaelnbach im 37. Lebensjahre. DieVerstorbene war eine Lüfteneggertochter von Pollham und wegen ihrer Bescheidenheit und Herzensgüte allseitsgeachtet. Ihr Ehegatte Ignaz Burgstaller starb im Juli 1916 bei Horozankk in Galizien an Cholera fürs Vaterland. Der Sohn Alois ist 4 Jahre alt und nun ein Waisenkind. Das Leichenbegängnis ist nach erfolgter Hausaussegnung am Dienstag um 10 Uhr.

Verlustliste 10. Dezember 1917

Schöberl Mathias, Infst., IR. Nr. 14,12. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1877; gestorben (9./9. 1917).

Linzer Volksblatt 4. Januar 1918

Michaelnbach, 1. Jänner. (Todesfälle.) Am alten Jahrstage um 8 Uhr abends starb nach längerer Krankheit die verwitwete Juliana Wiefer, geb. Schatzl, früher Wirtin in EggetSroit, im 84. Lebensjahre. Seit Jahren lebte sie inihrem Elternhause beim Holzinzer in Holzing. Das feierliche Leichenbegängnis ist am Donnerstag um 10 Uhr.

Am 2. d. starb nach kurzem und schwerem Leiden und Empfang der hl. Sterbesakramente der verehelichteHausbesitzer Ludwig Hofinger in Haid im 47. Lebensjahrs. Am Sonntag mittags erhielt er in der Bauchgegend einen Schlag durch ein Pferd, was den allzufrühen Tod des braven Mannes herbeiführte. Der gute Mann war Volksvereinsmitglied. Am Freitag, um 10 Uhr, ist hier das Leichenbegängnis.

Linzer Volksblatt 6. Januar 1918

Michaelnbach, 31. Dezember. (Versammlung. — Theater.) Die Jahresversammlung der hiesigen Ortsgruppe des kath. Volksvereines fand am letzten Sonntag im Gasthause des Herrn August Zehetmair statt. Der große Saal war von Männer vollbesetzt. Der Herr Abg. Eisterer sprach mit jugendlicher Begeisterung über den Krieg und über die durch denselben geschaffene Lage. Als warmfühlender Freund des christlichen Volkes setzte er sich besonders ein für den Bauernstand und die Gewerbetreibenden, besonders für das Kleingewerbe. Bei der Versammlung meldeten sich 11 neue Mitglieder, so daß die Ortsgruppe zum Beginn des neuen Jahres 149 Mitglieder zählt. Inder Vertrauenskundgebung wurde das Wirken besonders der Herren Abg. Eisterer und Schachinger gewürdigtund Herr Landeshauptmann Prälat Msgr. J. N. Hauser anläßlich der Wahl zum Präsidenten der österreichischen Delegation und wegen seines unermüdlichen Wirkens zum Wohle der Bevölkerung mit lebhaftem Beifall geehrt.Zur Versammlung kamen auch Herr Pfarrer Lackner von St. Thomas, Herr Eiblhuber von Pötting, welcher auch mit feuriger Begeisterung eine kurze Ansprache hielt, ferner Bürgermeister Muckenhuber von hier und Bürgermeister Wohlmair von Bruck-Waasen.

Die beiden Theaterstücke „Das Marienkind" und „Im Kuchlzimmer" oder „Herrisch und bäurisch" werden am nächsten Sonntag, den 6. d., in Zehemairs Gasthaus von Mitgliedern der hiesigen Jungfrauenkongregation zum zweiten Male aufgeführt werden.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1918

Letzte Nachrichten.— Vom Klerus. Am 6. d. starb in Tragwein der dortige Pfarrer geistl. Rat Anton Schauer. Der Verstorbene war geboren am 11. Jänner 1348 in Leinbach. Zum Priester geweiht am 28. Juli 1872, wirkte er alsHilfspriester in Stroheim, als Kooperator in Michaelnbach, Königswiesen und Tragwein, als Provisor in Tragweinund seit dem Jahre 1886 als Pfarrer dieser Pfarre. Im Jahre 1911 wurde er zum geistl. Rat ernannt, 1914 erhielt er die Medaille für 40jährige Dienste. Der Verstorbene, ein edler Priester, war seit langem kränklich und wollteHeuer in Pension gehen. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 9. d. um 10 Uhr vormittags statt.

Linzer Volksblatt 13. Januar 1918

Volksbewegung im Jahre 1917. Michaelnbach: 5 Trauungen; 11 Geburten, davon 4 männlich, 7 weiblich, zweiunehelich; 30 Todesfälle, 24 Erwachsene und 6 Kinder, 14 männlich und 16 weiblich, außerdem starben 6 Krieger fürs Vaterland.

(Linzer) Tages-Post 9. Februar 1918

(Sachverständige für Enteignungszwecke.) Vom Oberlandesgerichte in Wien wurde im Einvernehmen mit der niederösterreichischen Statthalterei in Wien, und der Statthalterei für Oesterreich ob der Enns in Linz die für das Jahr 1918 ausgestellte Liste derjenigen Sachverständigen, welche in den Fällen der Enteignung zum Zwecke der Ausführung der Wasserstraßen in den Erzherzogtümern Oesterreich unter und ob der Enns beizuziehen sind, bekanntgemacht. Diese Sachverständigen sind: . . . . . . Johann Hendlmayr, Wirtschaftsbesitzer in Michaelnbach, Gerichtsbezirk Waizenkirchen: . . .

Linzer Volksblatt 2. März 1918

Michaelnbach, 27. Februar. (Verschiedenes.) Von der Orgel der hiesigen Pfarrkirche wurden 37 Zinnpfeifen imGewichte von 24 Kilogramm herausgenommen und fürs Vaterland geopfert.

Das Haus Nr. 3 in Michaelnbach, Hamann-Stökl genannt, hat die hiesige Gemeinde vom Herrn RegimentsarztDr. Otto Hamann um den Preis von 6000 K zu Gemeindezwecken angekauft.

Josef Lindmair, Wimmer in Reitbach, ist derzeit als marod in einem Spital in Wien

Franz Kaltenböck, Amesedersohn in Schmiedgraben, stand 2 Jahre an der italienischen Front und erhielt kürzlich einen kurzen Urlaub. Er ist ganz erschöpft und derzeit im Reservespital Petrinum in Urfahr.

Karl Mahr von Grub ist verwundet in einem Spitale in Wien.

Linzer Volksblatt 5. März 1918

Vom Klerus. Versetzt wurden folgende hochw. Herren Kooperatoren: Ignaz Traunfellner von Michaelnbach nach Zell a. d. Pram, August Markhauser von Pischelsdorf nach Michaelnbach,

Linzer Volksblatt 17. März 1918

Michaelnbach, 15. März. (Abschied.) Am heutigen Tage verließ Herr Kooperator Ignaz Traunfellner das stillePfarrdorf Michaelnbach, um auf seinen neuen Posten Zell a. d. Pram zu übersiedeln. Derselbe war in den 19 Monaten seinen Hierseins sehr eifrig in der Erfüllung seiner Pflichten, besonders als Katechet und alsKrankenseelsorger, weshalb er bei groß und klein sehr beliebt war. Das zeigte sich auch bei dem gestrigen bescheidenen Abschiedsvalet in Herrn Zehetmayrs Gasthause, das sehr zahlreich besucht war. Ein treues Gedenken in Michaelnbach ist Herrn Kooperator Traunfellner gesichert. Der Wunsch aller ist es daß es ihm auch in Zell a. d. Pram recht gut ergehen möge, wo ein Michaelnbacher, Herr Franz Kronlachner, sein Pfarrer ist. Als sein Nachfolger ist Herr August Markhauser, bisher Kooperator in Pischelsdorf, hier eingetroffen.

Verlustliste 19. März 1918

Rumpfhuber Franz, LstSchütze, k. k. SchR. Nr. 2, 2. Komp., Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1895;kriegsgef. Borowitschi, Rußland.

Linzer Volksblatt 5. April 1918

Ehrenbürgerernennung. In der Gemeindeausschußsitzung vom 2. April wurde Se. Exzellenz, der Herr Landeshauptmann Prälat J. Hauser, einstimmig zum Ehrenbürger der Gemeinde Michaelnbach ernannt.

Linzer Volksblatt 11. April 1918

Waizenkirchen, 9. April. (Verschiedenes.) Heute wurden hier getraut Anton Martlmüller, Häusler inObergschwendt, und Katharina Jäger aus Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 14. April 1918

Michaelnbach, 11. April. (Ein eingriebener Gauner.) Gestern abends wollten zwei herumziehende Personen, eine Manns-und eine Frauenperson etwa in den Dreißigerjahren beim untern Wirt in Michaelnbach übernachten. Weil sie die Gäste durch allerhand .Schimpfreden belästigten, schaffte sie der Gastwirt Karl Humer fort. Bei einem Wortwechsel riß der Gauner dem Wirte, ohne daß dieser es merkte, seine Uhr samt Silberkette und zwei großen Silbertalern herab, worauf das Gaunerpaar in der Richtnung Pollham – St. Thomas entfernte. Die Anzeige bei der Gendarmerie wurde erstattet.

Linzer Volksblatt 20. April 1918

Michaelnbach, l7. April. (Versammlung. Kinder aus Deutschböhmen.) Am Sonntag, den 21. April-wird-diehiesige Ortgruppe des Piusvereines im Gasthause des Herrn Humer um 3 Uhr nachmittaqs ihre Jahresversammlunq halten. Herr Kanonikus Wagnleithner von Grieskirchm hat sein Erscheinen in Aussicht gestellt. P. Brandlmair wird über die Mission beim Schiluckstamme im ägyptischen Sudan sprechen, Um rechtzahlreiches Erscheinen wird gebeten. Bisher haben sich in hiesiger Pfarre 21 Parteien bereit erklärt, über den Sommer ein Kind ans Deutschböhmen inKost und Pflege zu nehmen.

Verlustliste 11. Mai 1918

Floimayer Johann, Lstlnfst., k. k. LstlR. Nr. 2, Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1886; gestorben (1./7. 1917).

Linzer Volksblatt 17. Mai 1918

Waizenkirchen, 16. Mai. (Volksvereinsversammlung.) Am Pfingstmontag ist in Grub bei Michaelnbach nachmittags eine große Volksvereinsversammluug. Sprechen werden die Abgeordneten Schachinger und Kreilmeyr. Erscheinet zahlreich zu dieser Versammlung unserer Nachbarspfarre.

Linzer Volksblatt 18. Mai 1918

Michaelnbach, 14. Mai. (Primiz.) Bei sehr günstigem Maiwetter und sehr starker Anteilnahme der Bevölkerung von hier und der Umgebung feierte geistern der hochw. P. Berthold Humer vom Karmelitenkloster in Linz seine Primiz in der hiesigen Pfarrkirche. Diese sowie das stille Pfarrdorf hatten Festkleidung angelegt. Der Einzug vom Pfarrhofe aus konnte sich recht gut entwickeln. Daran beteiligten sich die Schuljugend mit dem Lehrkörper, bei330 Primizgäste, die Feuerwehr und die Kongregation mit den Fahnen, viele weißgekleidete Mädchen. dieGemeindevertretung mit Herrn Bürgermeister Muckenhuber und Altbürgermeister Hötzeneder, der Ortsschulrat,die Eltern und Verwandten, schließlich der Klerus darunter P. Basilius, Prior vom Karmelitenkloster in Linz, P. Angelus und P. Angelikus als Primizprediger, Kanonikus Wagnleithner, Dechant Schmidbauer, die gew. Räteund Pfarrer Huber, Steindl und Krauter, der sonstige Nachbarklerus und die gebürtigen Michaelnbacher Priester Pfarrer Kienbauer und Pfarrer Kronlachner, Redakteur Danzer und Kooperator Muggenhumer. Der Kirchenchor war in trefflicher Weise durch. Pfarrer Krauter und Kooperator Matzinger verstärkt. Die Primiztafel war kriegsgemäß einfach, doch war alles zufrieden, was den Gastwirtseheleuten Floimahrm in Grub zur Ehre gereicht.Auch dieses Priesterfest war wirklich wieder ein Volksfest.

Michaelnbach, 16. Mai. (Volksvereinsversammlung.) Am Pfingstmontag findet um.3 Uhr nachmittags (neue Zeit)in Grub, Pfarre Michaelnbach, eine Versammlung des kath. Volksvereines statt zu der als Redner Reichsratsabgeordneter Kreilmeir, Landesausschussmitglied Schachinger und Landtagsabgeordneter DechantSchmidbauer erscheinen werden.

Linzer Volksblatt 19. Mai 1918

Michael Breitwieser angehender Besitzer des Loiplgutes in Hilpetsberg, Pf. Michaelnbach. fiel am 21. Nov. 1917 bei Incin im 37. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 24. Mai 1918

Michaelnbach, 21. Mai. (Volksvereinsversammlung) Am Pfingstmontag war in Grub eine Volksversammlung, zu welcher die treuen Volksmänner in Scharen herbeikamen. Besonders stark waren Waizenkirchen und St. Thomas vertreten. Von den Abgeordneten waren ge-kommen Herr Kreilmeir, Obmann aus Kirchberg bei Linz, welcher auch den Vorsitz führte,. ferner Landesausschuß Karl Schachinger und Dechant Schmidbauer. Außerdem waren anwesend die Bürgermeister Rutzenberger von Waizenkirchen, Wohlmayr von Bruck-Waasen und Muckenhuber von Michaelnbach, zahlreiche Bauern, Gewerbetreibende und Vertreter des Klerus, eine schöne Volkversammlung. Herr Abg. Kreilmeir sprach als Bauer über die gegenwärtige wirtschaftliche und politische Lage so überzeugend und hinreißend, daß alle Anwesenden hochbefriedigt waren. Das Referat des Landesausschusses Schachinger enthielt so praktische Winke und Anleitungen daß es schade war, daß er nichtlänger sprechen konnte. Mit der üblichen Huldigung auf die höchsten Gewalten schloß der Vorsitzende die schöne Versammlung, leider zu früh, weil die Herren Abgeordneten auf die Bahn mußten, um noch-am selben Tage heimkommen zu können. Auf baldiges Wiedersehen!

Linzer Volksblatt 30. Mai 1918

Michaelnbach 27. Mai. Eine schöne Wanderversammlung) hat am gestrigen Sonntage der rührige BezirksvereinGrieskirchen der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft im Gasthause der Frau Schatzl in Furth abgehalten. Dieselbe war von den Landwirten der Umgebung recht gut besucht ond wurde in Verhinderung des Obmannes Kanonikus Wagnleithner vom Obmann-Stellvertreter Greinegger, Mair in Schmidgraben, in vortrefflicher Weise geleitet.Herr Sekretär und Wirtschaftsbeirat Murauer hielt einen fesselnden Vortrag über landwirtschaftliche Tagesfragen. Organisation sämtlicher Landwirte in den Bezirksgenossenschaften und landwirtschaftlichen Vereinen ist sehr notwendig um die Zentralen in ihrem volksausbeuterischen Treiben allmählich unschädlich zu machen. 12 neue Mitglieder traten bei.

Linzer Volksblatt 5. Juli 1918

Einem -Friseurgeschäftsinhaber in der Maximilianstaße in Urfahr, wurde am 3. d. ein brünetter Haarzopf, 20 K wert, gestohlen. Der Tat dringend verdächtig ist die vazierende, 1879 geborene, nach Michaelnbach zuständige, aus Urfahr ausgewiesene Franziska Mühlböck, gegen welche die Anzeige erstattet wurde.

(Linzer) Tages-Post 16. Juli 1918

(Anerkennungsdekrete für Förderung der Kriegsanleihen.) Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung hat der Finanzminister den nachbenannten Personen für ihre während des Weltkrieges im Interesse der Förderung des Erfolges der Kriegsanleihen entfaltete hervorragende patriotische Betätigung Anerkennungsdekrete verliehen: . . . . . dem Postexpedienten in Michaelnbach Franz Wohlmair; . . .

Linzer Volksblatt 4. August 1918

Michaelnbach, 1. August. (Diebstahl.) Heute Dienstag nachmittags etwa von 1 bis 3 Uhr wurde beim Angerer inMinithal in der Knechtekammer der Betrag von 1000 Kronen gestohlen. Das Geld gehört dem derzeit enthobenen Ludwig Kaltenböck, Bauerssohn vom genannten Gute, welcher für seinen seit September 1914 vermißten Bruder Anton Kaltenböck die Wirtschaft führt. Zur kritischen Zeit wurde ein Bettler gesehen, zu dem sich etwas später ein Frauenzimmer gesellte, das sich ziemlich bequem und schwerfällig vorwärts bewegte. Letzteres dürfte bei 40 Jahre alt sein.

Linzer Volksblatt 9. August 1918

Michaelnbach, 5. August. (Heimkehr.) Franz Rumpfhuber, Widenedersohn in Haus, ist aus der russischen Gefangenschaft zurückgekehrt. 1915 rückte er ein, im August 1916 wurde er bei Hunarz in Galizien verwundetund gefangen und war in Odesssa Jekaterinoslaw, Moskau, Rishuij Nowgorod. Jwanow, Boronice und Pensa. Eine Kugel steckt noch im linken Oberarm. Er hat viel durchgemacht. Erst vor kurzem erfuhr er in Kremsier, daß während seiner 32monatigen Abwesenheit im vorigen Jahre sein Vater gestorben ist.

Linzer Volksblatt 10. August 1918

Michaelnbach, 8. August. Den Heldentod fürs Vaterland ist nach einem Telegramm aus Udine in Italien dortselbst am letzten Sonntag der Kanonier Ferdinand Furtmoser, Bauerssohn vom Petermairgute in Mairdoppl, im 23. Lebensjahre gestorben. Er ist das 28. Kriegsopfer aus der hiesigen Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist am nächsten Dienstag in der hiesigen Pfarrkirche. Der ältere Bruder, Johann Kutzenberger, ist am I.Juli 1918 inGalizien gefallen.

Linzer Volksblatt 15. August 1918

Michaelnbach, 12. August. (Todesfall.) Gestern Sonntag, 1 Uhr mittags, starb an Speiseröhrenkrebs der verehelichte Bauer Franz Aichinger vom Mitterngute in Oberreichenbach im 61. Lebensjahre. Wie vorauszusehen war, hatte die Operation keinen Erfolg mehr. Der Verstorbene war Volksvereinsmann und früher als Mitglied des Gemeindeausschusses, des Ortsschulrates unk Armenrates tätig. Seine Bäuerin kehrte vor einigen Tagen aus der Irrenanstalt zurück. Sie ist so ziemlich wieder geheilt. Das feierliche Leichenbegängnis ist Dienstag um 11 Uhr.

Linzer Volksblatt 25. August 1918

Michaelnbach, 23. August. (Todesfall.) Gestern abends starb der ledige Bauerssohn August Hendlmayr, vom Obermairgut in Reichenau, im 22. Lebensjahre. Die Obermairin steht nun auf dem schönen Bauerngute ganz allein da. Vor drei Jahren starb ihr Ehemann, im März des vorigen Jahres ist der Sohn Josef bei Görz gefallen und nun muß sie ihren zweiten Sohn zum Grabe geleiten. Vor 22 Jahren ist das Bauernhaus abgebrannt. Viel hat dieObermairin mitgemacht, aber ihr .Gottvertrauen läßt sie nicht mutlos wenden. Samstag um 10 Uhr ist das feierliche Leichenbegängnis. Herr Kooperator Franz Ammerstorfer von Aschach bei Steyr, der seinem Vetter inder Nacht vor dem Tode noch einmal die hl. Kommunion reichte, wird den Kondukt führen.

Linzer Volksblatt 8. September 1918

Michaelnbach, 5. September. Heimreise. — Von unseren Kriegern.) Gestern kehrten die 19 Ferienkinder aus Komotau, Saaz und Niemes und die drei Kinder aus der Umgebung von Linz in ihre Heimat zurück. Auf zweiLeiterwagen wurden sie mit vielen Liebesgaben nach Waizenkirchen geführt. Bei vielen war der Abschied sehr schwer. Alle waren brav und zufrieden, wurden aber auch sehr gut gehalten. Den edlen Kinderfreunden einherzliches „Vergelts Gott"

Franz, Schauer, Radwallnersohn in Krumbach, bei einer Sappeurabteilung an der Piave, erhielt die kleine Silberne.

Joses Humer, Privat in Weiking, erkrankte auf dem Kriegsschauplatze in Italien an Malaria und ist derzeit in einem Spitale in Wieselburg in Niederösterreich.

Linzer Volksblatt 15. September 1918

Michaelnbach, 13. September. (Heldentod.) Herr Maior Dohnalek vom k. u. k. schweren Art.-Regim. Nr. 9. schreibt den Eltern eines braven Kriegers, daß ihr Sohn Johann Thallermair, Totengräberssohn von Michaelnbach, der getreue Diener des genannten Majors, am 5. September plötzlich schwer erkrankte und am 6. Sept. gestorben ist. Thallermair rückte 1911 ein, diente also volle 7 Jahre. Im April d. J. kehrte er aus Rußland zurück, wo er drei volle Jahre in Gefangenschaft lebte, und zwar in Zariezin und Astrachan, wo sein Herr Oberstleutnant Ferdinand Kober starb, dessen Tod er schmerzlich betrauerte, dann in Tigoda und Schudowa. Im Juli d. J. rückte er gesund wieder ein und kam alsbald wieder an die Front. Er stand im 28. Lebensjahre und ist das 26. Kriegsopfer aus dieser Pfarre. Der feierliche Trauergottesdienst ist am nächsten Montag.

(Linzer) Tages-Post 19. Oktober 1918

(Ehrenmedailie sür Feuerwehrmänner) Die Statthalterei hat die gestiftete Ehrenmedaille für 25 jährige verdienstliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr-und Rettunqswesens zuerkannt den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr in Michaelnbach, Bezirk Eferdinq. Johann Hötzeneder. Franz Mühlböck, Franz Wohlmayr, Georg Floimayr, Joses Rathmayr. Karl Wiesinger und Johann Wiesinger, sämtliche wohnhaft in der Gemeinde Michaelnbach.

Linzer Volksblatt 20. Oktober 1918

Michaelnbach, 16. Oktober. (Todesfall.) Dienstag um 3 Uhr vormittags starb an einem Lungenleiden TheresiaHumer, verehelichte Private am Pöllngute in Weicking, im 32. Lebensjahre. Eine sehr fromme Ehegattin und Mutter ist mit ihr frühzeitig aus dem Leben geschieden. Die Humereheleute hatten früher das Fuchshumergut inHeiligenberg. Die Verstorbene war eine geborne Hendlmayr und hinterläßt ihrem Manne drei Kinder im Älter von 4 bis 8 Jahren. Derselbe ist seit der Mobilisierung eingerückt und ist derzeit im Malaria-Spital in Wieselburg in Niederösterreich. Das feierliche Leichenbegängnis war nach der Hausaussegnung am Donnerstag um 10 Uhr. Die Verstorbene war eine eifrige Leserin des „Linzer Volksblattes".

Verlustliste 11. November 1918

Friedwagner Johann, LstSchütze, k. k. SchR. Nr. 2, Sturm-Komp., Oberösterreich, Elferding, Michaelnbach, 1897; verw.

Linzer Volksblatt 17. November 1918

Michaelnbach, 12. November. (Todesfälle — Grippe.) Sonntag starb an Herzlähmung infolge Grippe Franz Taubinger. Bauerssohn vom Reizengute in Aichet bei Grub, im 20. Lebensjahre. Am Montag starb unerwartet schnell infolge eines Schlaganfalles Franz Schatzl. Gastwirtssohn in Furth, im 38. Lebensjahre. Der Verstorbene war ein Verwandter des hochwürdigsten Bischofs Dr. Gföllner. Die böse Grippe wütet besonders seit Allerheiligen hier in arger Weise, so daß in vielen Häusern gleich 5 bis 10 Personen zu gleicher Zeit im Bette liegen müssen.

Linzer Volksblatt 23. November 1918

Michaelnbach, 20. November. (Todesfälle.) An den Folgen der Grippe, die hier noch immer wütet, starb Ignaz Stinger, Fürböcksohn in Haid, Knecht beim Englhoser, im 18. Lebensjahre. Gestern, starb Juliana Arneth, Magd bei der Bäuerin in Hilgersberg, im 29. Lebensjahre.

Linzer Volksblatt 4. Dezember 1918

Michaelnbach, 27. November. (Diebstahl. — Versammlung.) In der Nacht von Montag, den 23. Nov. auf Dienstag drangen verwegene Diebe beim Huterberger in Minithal durch das Hüttentor in den Hof und von da in den Schweinestall ein. Im Stall wurden zwei Schweine im beiläufigen Alter von 3/4 Jahren geschlachtet und dann aufdem selben Wege aus dem Hofe geschleppt. Eine St ecke weit wurden die Blutspuren gesehen. Von den Tätern fehlt jede Spur.

Am nächsten Freitag (Nikolaitag) findet um ½ 2 Uhr nachmittag im Gasthause des Aug. Zehetmayr inMichaelnbach eine Versammlung der hiesigen Landwirte statt.

Verlustliste 19. Dezember 1918

Furtmoser Ferdinand, Kan., k. u. k. GAR. Nr. 44, Batt. 3, Oberösterreich, Eferding, Michaelnbach, 1895;gestorben (4./8. 1918).

Linzer Volksblatt 28. Dezember 1918

Michaelnbach. 23. Dezember. (Zur Volksvereinsversammlung) am nächsten Sonntag den 29. Dezember um halb3 Uhr nachmittags in Zehetmayrs Gasthaus wird als Redner der Abg. Josef Weiß aus Puchberg bei Welserscheinen.

Wiener Zeitung 13. Mai 1919

Die Landtags-und Gemeindewahlen Nachstehend berichten wir über das Stimmerergebnis der übrigen Wahlkreise: Wahlkreis Schärding: Michaelnbach 17 soz., 524 christ., 119 freih.

(Linzer) Tages-Post 11. Juni 1919

(Bürgermeisterwahlen und Gemeindekonstituierung.) In Michaelnbach wurde der Bauer Karl Hendlmayer zum Bürgermeister gewählt.

(Linzer) Tages-Post 22. Juli 1919

(Vom Klerus.) Bischof Dr. Gföllner hat den geistlichen Rat Franz Fuchs, Benefiziat und Jubelpriester in Bad Jschl, zum Konsistorialrat ernannt. Herr Anton Roidmayr, Kooperator in Münzkirchen, kommt als Kooperator nach Michaelnbach;