1875 – 1886 Anton Gustav Langer - Pfarrer in Michaelnbach von November 1875 bis Jänner 1886

Langer wurde 1822 in Salzburg geboren, begann 1842 in Linz sein Studium und wurde am 18. Juli 1846 zum Priester geweiht. Laut General Schematismus war Langer 1846 Hilfspriester in St. Thomas bei Peuerbach (Dekanat). In den Büchern von St. Thomas ist jedoch kein Eintrag von ihm zu finden. 1847 folgte in Kopfing Kooperator Langer dem Johann Hörmandinger welcher 1836 in Michaelnbach war nach. Seine weiteren Stationen waren 1852 Taufkirchen an der Pram, 1857 Niederthalheim, 1858 Pregarten, 1859 Provisor in Hagenberg, 1860 Kooperator in Pregarten, 1861 abermals Provisor in Hagenberg, dann in Mönchdorf und Saxen, 1862 St. Magdalena, dann in Lohnsburg und im selben Jahr wurde er noch Pfarrer in Zell am Petenftirst. Langer übernahm am 29. November 1875 die Pfarre Michaelnbach und ist nach 11 Jahren hier am 28. Jänner 1886 im Alter von 64 Jahren gestorben.

Linzer Volksblatt 4. Februar 1886  Michaelnbach (Nachruf.)

Die traurige Feierlichkeit, welche der 30. Jänner der Pfarre Michaelnbach gebracht hat, das Begräbnis ihres guten Pfarrherrn, soll nicht in der Oeffentlichkeit unerwähnt bleiben, da sie ein Beweis war und bleibt, wie anhänglich das Volk seinem gottgesetzten Hirten ist, wie sehr die Pfarre — sagen wir — das ganze Michaelnbach seinem nun in Gott ruhenden Pfarrer Anton Langer zugethan war. Waren ja die Angehörigen der Pfarre fast vollzählig herzugekommen, die letzte Ehre dem Seelsorger zu erweisen, der sie 10 Jahre lang in Güte und Milde geleitet, der ihnen in seinen besseren Tagen mit der seinem Wesen entsprechenden kurzen und bündigen, aber auch herzgewinnenden Weise, die das Zeugnis eines unter einem unbeachteten Aeußern verborgenen edlen Gemüthes war, die Wahrheiten des Glaubens gelehret hat und der eben in seinem hl. Dienst, dem er bis ins letzte Jahr hinein vielfach allein obliegen musste, nämlich bei einer eiligen Versetzung eines Kranken den ersten Keim der tödtlichen Krankheit sich geholt hatte.

 Im öffentlichen Leben wohl wenig in den Vordergrund tretend, unterließ er doch zur gegebenen Zeit seine Schuldigkeit nicht; kurz, väterlich warnend erhob er leine Stimme, als die großartige Verführung durch's Land gieng. Im Tode noch ist er ein katholisch er Prediger seinem Volke geblieben, welches er, indem er den überbleibenden Theil seines Vermögens zum Dome Mariens testierte, so laut zur mächtigen Schützerin hinweiset, in deren Verehrung er, wie es sein Rosenkranz-Beten in den letzten Tagen noch weiset, leben und sterben wollte.

 Wir wollten hiemit ein Büschlein Vergissmeinnicht auf des Freundes Grab legen, wir stehen aber gerne mit unserem Sträußchen zurück vor der Gemeindevertretung Michaelnbach, welche ihrem guten Pfarrer einen prachtvollen Kranz auf den Sarg legte und welche auch zur letzten Ehrenerweisung, an der Herr Dechant Geienberger von Eferding als Führer des Conductes, PI. Tit. Canonicus Hangl, Dechant Visconti von St. Marienkirchen, 9 andere Priester und der Herr Bezirksrichter von Waizenkirchen u. a. theilnahmen, aus Eigenem die Musikkapelle von Grieskirchen beigestellt hat. In der Ehrenerweisung gegen ihren geistlichen Hirten hat sie sich selbst aller Ehre würdig gemacht

Die Kooperatoren in der Zeit von Pfarrer Langer.

1876 – 1877 Anton Schauer - Kooperator von März 1876 bis Juli 1877

Er wurde am 8. Jänner 1848 als Sohn von Anna Maria und Josef Schauer, Bauer in Steining Nr. 5 Gemeinde Putzleinsdorf, Pfarre Lembach geboren und 1872 zum Priester geweiht. Von 1873 bis 1876 war er Kooperator in Stroheim, 1876 kam er nach Michaelnbach, 1877 nach Königswiesen, 1885 nach Tragwein, war dort 1886 Provisor und dann bis 1918 Pfarrer. Er wurde 1911 zum Geistlichen Rat ernannt und verstarb als amtierender Pfarrer von Tragwein am 6. Jänner 1918 im Alter von 69 11/12 Jahren. Anton Schauer ist im Taufbuch von Michaelnbach vom 30. März 1876 bis 20. Juli 1877 zu finden.

Linzer Volksblatt 8. Januar 1918 - Letzte Nachrichten.— Vom Klerus.

Am 6. d. starb in Tragwein der dortige Pfarrer geistl. Rat Anton Schauer. Der Verstorbene war geboren am 11. Jänner 1348 in Leinbach. Zum Priester geweiht am 28. Juli 1872, wirkte er als Hilfspriester in Stroheim, als Kooperator in Michaelnbach, Königswiesen und Tragwein, als Provisor in Tragwein und seit dem Jahre 1886 als Pfarrer dieser Pfarre. Im Jahre 1911 wurde er zum geistl. Rat ernannt, 1914 erhielt er die Medaille für 40jährige Dienste. Der Verstorbene, ein edler Priester, war seit langem kränklich und wollte heuer in Pension gehen. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 9. d. um 10 Uhr vormittags statt.

1877 - 1878 Ignaz Kastner Kooperator von Dezember 1877 bis Oktober 1878

Ignaz Kastner wurde am 26. Mai 1842 in Helfenberg als Sohn von Katharina und Anton Kastner, Bauer am Kastnergut in Waldhäuser Nr. 2 geboren und 1875 zum Priester geweiht. Im Oktober 1876 wurde er Kooperator in Hörsching und kam im Dezember 1877 nach Michaelnbach, wurde ab November 1878 Kooperator und nach dem Tod des dortigen Pfarrers Provisor in Sandl, 1879 Kooperator in Julbach, 1880 in St. Veit am Windberg, 1882 in St. Johann a. Windberg., 1883 in Pischelsdorf, 1885 Provisor und dann Pfarrer in Auerbach. Kastner übernahm 1888 die Pfarre. Holzhausen und ging 1901 als pensionierter Pfarrer von Holzhausen nach Marchtrenk, wo er am 30. Juli 1904 verstarb.

Aus dem Sterbebuch von Marchtrenk – 1904 - 30. Juli , 4Uhr nachmittag Marchtrenk Nr. 33

Sr. Hochwürden Herr Ignaz Kastner, Weltpriester der Diözese Linz, pensionierter Pfarrer von Holzhausen, seit dem 1. August 1901 als Meßleser in Marchtrenk, geboren zu Helfenberg am 26. Mai 1842, Bez. Rohrbach Ob. Österr., am 25. Juli 1875 zum Priester geweiht in Linz 62 2/12 Jahre

Ignaz Kastner ist auch unter der Bezeichnung Ignaz v. Loj. Kastner in Büchern zu finden. Der Zusatz „v. Loj.“ bezieht sich auf den 1622 heiliggesprochen Ignatius von Loyola dessen Namenstag mit 31. Juli festgelegt ist. Ignatius von Loyola war Mitbegründer und Gestalter der später als Jesuitenorden bezeichneten Gesellschaft Jesu.       
Ein interessantes Detail am Rande: Ob nun zufällig oder bereits in Kenntnis des für Michaelnbach bestimmten Kooperator Ignaz v. Loj. Kastner wurde 5 Monate vor seinem Amtsantritt am 31. Juli 1877 der Sohn von Maria und Michael Brandner in Aichet bei Kiesenberg 1 auf den Namen „Ignatius de Loyola“ getauft.

1878 - 1884 Gottlieb Leopoldsberger – Kooperator von Oktober 1878 bis April 1884

Gottlieb Leopoldsberger, wurde am 29. Aug. 1851 als Sohn von Johanna & Gottlieb Leopoldsberger Schneidermeister in Timelkam Nr. 34 geboren. Beim mehrfach publizierten Geburtsort Oberthalheim könnte es sich um den Ort der Taufe handeln. Leopoldsberger studierte am Gymnasium in Linz und wurde 1876 zum Priester geweiht. 1877 kam er als Kooperator nach Wolfern, war Hilfspriester und Provisor in Geretsberg und bis Oktober 1878 Kooperator in St. Ulrich. Am 26. Oktober 1878 taufte er erstmalig in Michaelnbach. Sein letzter Eintrag am 3. April 1884 ist bereits mit „Gottlieb Leopoldsberger Coop in Perg“ signiert. Von Perg wechselte er 1885 nach Uttendorf, wurde 1886 Provisor in Moosdorf und Zell am Moos, 1887 Provisor in Oberhofen und in Palting und dann Pfarrer von Palting. Von 1894 an blieb er durch 11 Jahre Pfarrer in Burgkirchen und ging 1905 als pensionierter Pfarrer von Burgkirchen nach Gmunden, wohnte dort im ehemaligen Pferdeeisenbahn-Verwaltungsgebäude in der Annastraße 1, wo er auch am 11. Oktober 1910 verstarb.

Steyrer Zeitung 12. August 1877 Wolfern, 10. August. In Bälde werden wir wieder einen Cooperator haben. Hiedurch wird der allgemeine Wunsch nach einem sonn- und festtäglichen Frühgottesdienste, den wir so hart entbehrten, zur Freude Aller erfüllt werden. Der neuernannte Cooperator ist, wie es heißt, der hochw. Herr Gottlieb Leopoldsberger, geb. von Oberthalheim, der im vorigen Jahre geweiht wurde und nun das 4. Jahr seiner theologischen Studien vollendet hat. — Er sei uns von Herzen willkommen! Steyr.

 

Innsbrucker Nachrichten 19. November 1888 ..Das Kollegial Kapitel des Stiftes Mattsee hat in außerordentlicher Sitzung am 8. d. Mts. den bisherigen Pfarrprovisor von Patting, Gottlieb Leopoldsberger, als Pfarrer daselbst gewählt, resp. präseniirt.

 

Im Linzer Volksblatt am 7. November 1883 erschien dieser Nachruf auf Gottlieb Leopoldsberger

Unser vielgeliebter hochwürdiger Herr Cooperator Gottlieb Leopoldsberger, welcher volle 5 Jahre in unserer Pfarrgemeinde als Seelsorger gewirkt und nach dem Maße seiner schwächlichen Gesundheit seine Pflichten eifrig und pünktlich erfüllt hat, wurde zu unserem größten Schmerze von hier versetzt und nach Perg befördert. Wir wollen besonders hervorheben, daß Herr Leopoldsberger ein wahrer Freund und Lehrer der Jugend ist, indem er, obwohl meist kränklich mit großem Erfolge die Wahrheiten der heil. Religion tief in die Herzen der Kinder pflanzte. Die Kranken und Trostlosen beweinen den Verlust ihres Trösters. Möge der hochwürdige Herr aus seinem neuen Posten ebenso die Liebe genießen wie er sie hier genoßen hat. Die Pfarrgemeinde Michaelnbach: Johann Floimayr, Gemeindevorsteher. - Hamann, pr. Arzt und Schulobmann. - Josef Kaltenböck, Gemeinderath. - Johann Schörgendorfer, Gemeinderath und Schulinspector. - Josef Lindmayr, Ortsschulinspector. - Johann Burgstaller, Ortsschulrath. - Mathias Wagner, Ortsschulrath. - Franz Peham und Josef Lehner Zechprobst.

1884—1886 Alois Schusterbauer – Kooperator ab März 1884, Provisor ab März 1886 bis September 1886

Alois Schusterbauer wurde am 1. Juni 1850 als Sohn des Händlerehepaares Elisabeth & Michael Schusterbauer in St. Florian bei Linz geboren. Nach seiner Priesterweihe 1874 wurde er ab 1875 Kooperator in Dimbach, 1879 Provisor in Schönau im Mühlkreis und Kooperator in Engelszell, 1880 Kooperator in Gaflenz, 1883 Provisor in Windhaag, Im März 1884 wurde Schusterbauer Kooperator in Michaelnbach und am 30. Jänner 1886, 2 Tage nach dem Tod von Pfarrer Langer, Provisor. Ende September 1886 übernahm Pfarrer Putz unsere Pfarre und Schusterbauer wurde Kooperator in Alkoven, Sein weiterer Weg führte ihn im Juli1888 als Provisor nach Schönering , im Februar 1889 als Provisor nach Meggenhofen und als solcher im August nach St. Magdalena. Im selben Jahr wurde er Provisor des Beneficium in Neukirchen am Wald,

1890 wirklicher Benefizial-Kooperator und Pfarradministrator und 1891 Provisor. Ab 1893 war Schusterbauer Pfarrer in Geiersberg und ab 1898 Pfarrer in St. Peter bei Linz, wo er 1911 zum bischöflichen geistlichen Rat ernannt wurde. G. R. Alois Schusterbauer, Pfarrer in Ruhe zu St. Peter in Linz verstarb am 23. März 1922.

(Linzer) Tages-Post 24. März 1922

Ferner starben: In St. Peter bei Linz der Herr geistliche Rat. Pfarrer i. P., Alois Schusterbauer. Der Verstorbene wurde geboren am 1. Juni 1850 in St. Florian bei Linz und am 26. Juli 1874 Zum Priester geweiht. Er war Kooperator in Dimbach. Engelszell, Gaflenz. Michaelnbach und Alkoven, Provisor in Schönau i. M., Windhag bei Perg, Schönering, Meggenhofen, St. Magdalena. Benefiziat und Provisor in Neukirchen a. W., Pfarrer in Geiersberg und seit dem Jahre 1898 in St. Peter bei Linz. Im Jahre 1911 wurde er zum geistlichen Rat ernannt, 1916 erhielt er die Medaille für 40jährige Dienste, 1921 trat er in Pension. Die Marktgemeinde St. Florian hat ihn zum Ehrenbürger ernannt. Leichenbegängnis Samstag, 25. d. M. 10 Uhr vormittags. auf dem Friedhof St. Peter.