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Zeitungsberichte aus Michaelnbach

im Jahre 1924

Tagblatt 25. Januar 1924

Christliche Nächstenliebe. aus Waizenkirchen wird uns mitgeteilt: Am Dreikönigtag wollte die landw. Arbeiterin Rosa Exenschläger nach Linz fahren, um ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie stieg in den Zug ein, bekam jedoch vor der Abfahrt derartige Krämpfe, daß Doktor Hamann aus Michaelnbach ihre sofortige Überführung in das Krankenhaus der „Christlichen Liebe" in Waizenkirchen anordnete. Dort wurde das bedauernswerte Mädel nicht aufgenommen und hätte auf der Straße zugrundegehen müssen wenn nicht barmherzige Menschen sich seiner angenommen hätten. Sie wurde von der Familie Buchmeyer aufgenommen und ist am 7. Jänner früh gestorben. Es ist dies  bereits der zweite Fall, daß einer kranken Person die Aufnahme in dieses Haus der Christlichen Nächstenliebe in Weizenkirchen verweigert wurde — getreu den Werken der christlichen Barmherzigkeit!

(Linzer) Tages-Post 28. Februar 1924

Linz. am 27. Februar 1924 vom Klerus.) Kooperator Josef Gann kommt von Niederkappel nach Michaelnbach; Kooperator Johann Ludwig kommt von Michaelnbach nach Prambachkirchen;

Tagblatt 21. Mai 1924

Der Landesrat hat in der Sitzung vom12. Mai folgende Lehrpersonen ernannt: die prov. Handarbeitslehrerin Marie Mühlböck in Michaelnbach zur Handarbeitslehrerin dortselbst

(Linzer) Tages-Post 25. Juni 1924

(Brände.) Aus Grieskirchen, 23. d. M., wird uns berichtet: Montag um 4 Uhr nachmittags ertönte wieder Feuersignal. Laut soeben eingelangter telephonischer Meldung brennt der große Bauernhof des Josef Eschlböck, vulgo „Ebner in Pollersbach Nr. 4/5, Gemeinde Michaelnbach, lichterloh. Weitere Nachrichten stehen noch aus. Es dürfte sich um Brandlegung handeln.

Tagblatt 1. Juli 1924

Montag 23. Juni brannte das Bauerngut Ebner in Pollersdorf, Gemeinde Michaelnbach, vollständig nieder. Die Brandursache ist unbekannt. Es rückte die Feuerwehr Grieskirchen mit der Autospritze zur Hilfeleistung aus.

(Linzer) Tages-Post 16. Oktober 1924

(Der amtliche Tierseuchenausweis) in der Berichtszeit der letzten Monatshälfte des September weist ein Gehöft der Gemeinde Michaelnbach den Rotlauf der Schweine auf

(Linzer) Tages-Post 18. November 1924

(Konzert in Michaelnbach.) Sonntag den 9. d. M. gab zu Michaelnbach im Gasthause des Herrn Uebleis der Linzer Sängerbund „Harmonie" unter der Leitung seines bewährten Chormeisters Direktor Huber aus Grieskirchen ein Konzert, das trotz des Eisenbahnerstreiks, dank der verkehrstechnischen Vorsorge des Brauereidirektors Preu, sich eines außergewöhnlich guten Besuches erfreute. Direktor Preu hatte in liebenswürdigster Weise sämtliche Autos der Brauerei Grieskirchen zur Verfügung gestellt, so daß es einerseits dem Sängerbund „Harmonie möglich war, von Linz nach Michaelnbach zu kommen, anderseits die Besuchsfrequenz aus Grieskirchen bedeutend erhöht werden konnte. Was die gesanglichen Leistungen des genannten Sängerbundes anbelangt, wäre es ungerecht, einzelne Nummern des sehr reichhaltigen Programmes herauszugreifen, da durchwegs sämtliche Darbietungen das Beste darstellten. Die Zwischenpausen wurden durch Violinvorträge des Herrn Heinrich Gföllner — am Klavier saß Direktor Huber — auf das angenehmste ausgefüllt. Um zirka 8 Uhr abends fuhren die Sänger, mit ihnen auch ein Teil der Besucher, nach Waizenkirchen, wo bis zur Abfahrt der Elektrischen nach Linz um 11 Uhr nachts im Gasthause Mayrhuber noch einige Chöre zum Besten gegeben wurden. Als Sänger und Sängerinnen in der fröhlichsten Laune schieden, hatten alle Zurückgebliebenen den Eindruck von dem ganzen Gelingen dieses genußbringenden Sängerausfluges!

Tagblatt 26. November 1924

Lehrerernennungen. Der o.-ö. Landesrat hat in seiner Sitzung am 24. November 1924 folgende Lehrpersonen ernannt: den Lehrer Karl Soukup in Michaelnbach zum Lehrer an der .Knabenvolksschule Wels, Pfarrgasse,

(Linzer) Tages-Post 23. Dezember 1924

Welser Gerichtssaal. (Diebereien.) Vier Burschen, der Tischlergehilfe Rudolf Listbsrger und die Knechte Johann Kalzeis, Martin Hanetzeder und Alois Greifeneder hatten sich wegen Wilddiebstahles, Listberger und Kalzeis auch wegen Übertretung des Waffenpatentes zu verantworten. Listberger schoß am 5. Oktober ein dem Maithias Greinecker in Michaelnbach gehörendes Reh, Kalzeis begleitete ihn bei dieser unerlaubten Jagd. Hanetzeder und Greiseneder haben ein dem Greinecker gehörendes Reh, das sich in einer nicht von den Beschuldigten gelegten Schlinge gefangen hatte, an sich genommen und verkauft. Sämtliche Angeklagte sind geständig. Listberger, Hanetzeder und Greifeneder wurden bedingt zu je einem Monat strengen Arestes, Kalzeis, der nach dem 5. Oktober einen Hasen geschossen hatte und wegen dieses Wilddiebstahles schon verurreilt wurde, erhielt nun einen Monat und 22 Tage Kerker als Zusatzstrafe.

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