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              In der Keltenzeit war unser Gebiet  noch spärlich besiedelt und von den wenigen aus Holz und Lehm errichteten, mit  Stroh eingedeckten Häusern werden wohl kaum noch Überreste gefunden werden die  Hinweise auf die Besiedelungsgeschichte der Gemeinde geben  könnten. Ansatzpunkte oder Hinweise sind nur mehr in sprachlich überlieferte Flurnamen zu finden. Ergebnisse daraus werden jedoch im Bereich der  Spekulation bleiben müssen. Ebenfalls zu untersuchen wären noch die exponiert  situierten Kapellen in unserer Gemeinde da im Zuge der Christianisierung "heidnische  Stätten" fast generell mit christlichen Symbolen überlagert wurden.  
                Sollte Michaelnbach bereits in der  Bronzezeit oder der ihr nachfolgenden Eisenzeit besiedelt gewesen sein, dann  wahrscheinlich von der keltischen Kultur  zuzuordnenden Stämmen.  Um zu verstehen, wer die Kelten waren  ist es erforderlich  weit über die Gemeindegrenzen hinauszublicken.  | 
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          Wer oder was waren  die Kelten?
            Es war um 620–600 v. Chr.als ein ligurischen  Fürst griechischen Seehändlern ein Stück Land schenkte damit sich diese dort  niederlassen und einen Umschlagplatz für ihre Handelswaren gründen konnten. Massalia  nannten sie diese Hafenstadt - es ist das heutige Marseille. Erze und Metalle aus  der Alpenregion waren von den Griechen begehrte Produkte. Dafür fanden süd- und  osteuropäische Handelsgüter wie Töpferwaren und Schmuck den Weg zu den Bewohnern  des Landes nördlich von Massilia wie archäologische Funde dies belegen.  
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              Cäsar nannte die in Westeuropa ansässigen Stämme Gallier, die griechischen  Geschichtsschreiber aus dem 6./5. Jh v. Chr. hingegen  nannten die in Mitteleuropa ansässige Bevölkerung "Keltoi". 
                
                  - Hekataios von Milet  erwähnt dabei um 500 v. Chr. die Stadt Nyrax (Noreia) und
 
                  - Herodot 450 v. Chr. die  Stadt Pyrene (Heuneburg?) nahe den Quellen der Donau im Gebiet der Kelten. 
 
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                Herodot von Halikarnassos | 
             
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          1846 wurde am Salzberg in Hallstatt ein Gräberfeld entdeckt  und teilweise ausgegraben. Etliche der gefundenen Grabbeigaben belegen dass die Hallstätter neben regional  produzierten Gebrauchsgegenständen auch Handelswaren aus ganz Europa und darüber  hinaus besessen haben. Die in Hallstatt entdeckten, aus der ersten Hälfte der vorrömischen Eisenzeit (800–450  v. Chr.) stammenden Grabbeigaben, sowie archäologische Funde im von  Ostfrankreich bis Westungarn reichenden nordalpinen Gebiet aus dieser Zeit werden  entsprechend dem Fundort der Hallstattkultur zugeordnet und  deren ehemaligen  Besitzer waren in Oberösterreich ansässige Kelten. 
              1897 wurden  in La Tène am Neuenburger See in der  westlichen Schweiz gut erhaltene Holzgegenstände, Schwerter, Speerspitzen,  Schilde und Fibeln geborgen. Diese aus der zweiten Hälfte der vorrömische  Eisenzeit (450–15 v. Chr.) stammenden Materialfunde zeigen eine weiter  entwickelte Kulturstufe die dem Fundort La Tène entsprechend, als Latènezeit  bezeichnet wird.
           
            In ihrer Gesamtheit belegen all diese Funde dass sich die  "Keltische Kultur" in Mitteleuropa im Wesentlichen aus der Bronzezeitkultur  heraus entwickelt und durch überregionalen Kontakt und Handel so mancher Änderung und Anpassung  unterlag. Abgesehen von der fehlenden Schrift ist diese "Keltische  Kultur" zu einer zentraleuropäische Hochkultur emporgewachsen.  
              Alles in allem: 
            
              
                -  Die Eisenzeit wird in die ältere  Eisenzeit (Hallstattkultur) und die jüngere Eisenzeit (Latènezeit) eingeteilt. 
 
                -  Genetische Untersuchungen zeigen dass das  Erbgut der heutigen Europäer zu drei Viertel auf die Urbevölkerung zurück geht  und daher die keltische Kultur in Mitteleuropa trotz äußerer Einflüsse als hier  gewachsene Kultur bezeichnet werden kann. 
 
                - Mit dem Begriff  "Kelten" definiert die Archäologie mitteleuropäische Stämme bzw.  Stammesgruppen mit ähnlicher materieller Kultur in der Eisenzeit.
 
                - Die Sprachwissenschaft  bezeichnet als "Kelten" eine mittel- und westeuropäische Sprachengemeinschaft  der Eisenzeit. 
 
                - Die Kelten waren daher  ein in der Eisenzeit (ca. 800–15 v. Chr.) in Mitteleuropa lebendes, überwiegend  aus der hier ansässige Urbevölkerung und durch Zuwanderung entstandenes Mischvolk  das Kontakte zum Mittelmeerraum unterhielt.
 
                - Die Kelten waren eine  kulturelle Einheit mit gleichen politischen und sozialen Strukturen, gemeinsamer  Sprache, Religion und materielle Kultur.
 
                - Die Kelten vermieden  es trotz hochentwickelter Handwerks- und Kunstfertigkeit sowie Geldwirtschaft  und Fernhandel bewusst gesellschaftliche, religiöse Inhalte schriftlich  festzuhalten. 
 
                - Sprachliche Überlieferungen  finden sich  bis heute in geografischen Namen wie Orte, Flüsse, Berge, Feld  und Flurnamen. Es gibt aber auch antike Inschriften die eindeutig  "keltisch" sind.
 
                - Keltische SSprachen/Dialekte  werden heute noch in Wales, Irland, Schottland   und der Bretagne  gesprochen. 
 
                - Die größte Ausbreitung  erreichten die Kelten um 200 v. Chr. Danach  wurden sie von Römern und Germanen bedrängt und gingen schlussendlich im  römischen Reich auf.
 
               
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          Das Königreich der Noriker - Regnum Noricum | 
         
        
          
            
              Es ist nicht sehr ergiebig was über das Königreich der Noriker  bekannt ist.  Einiges wird noch bewiesen oder geklärt werden - das meiste jedoch wird im  Bereich der Spekulation bleiben müssen weil die Belege dafür einfach fehlen.  
                Überlieferte Aufschreibungen der Griechen und Römer, Inschriften  aus dieser Zeit und archäologische Funde sind die Bausteine um Einblick in das  keltische Noricum zu erhalten.  
                Wenig bis keine Beachtung fanden dabei jedoch die  bis jetzt noch existierenden Haus-, Feld- und Flurnamen sowie  Gebietsbezeichnungen welche auf die keltische Sprache zurückgehen und  Informationen liefern könnten.   | 
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          Um etwa 200 v. Chr. gründeten dreizehn keltische  Stämme ein Königreich. Regnum Noricum, nannten die Römer das unter der Führung  der Noriker im heutigen Österreich entstandene staatliche Gebilde.  
            Durch die Ausgrabungen auf dem Magdalensberg sind  die Namen von 8 Stämmen bekannt. Alaunen, Ambidraven, Ambilinen, Ambisonten, Helvetier,  Laianken, Noriker, Saevaten und Uperaken. Es ist schwierig den hier genannten  Stämmen genaue Gebiete zuzuweisen, sie bildeten den südlichen Teil des  Königreiches. Für die im Norden bzw. in unserer Gegend ansässigen Stämme gibt  es leider keine gesicherte Überlieferungen. Es existiert nur die Vermutung dass ein als "Sevacen" bezeichneter Stamm hier ansässig gewesen sein könnte. 
            Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. errichteten die  Noriker auch befestigte stadtartigen Siedlungen, sogenannte Oppida. Über die Lage  der Hauptstadt "Noreja", den Sitz der Könige im keltischen Reich gibt es zahlreiche  Theorien aber keine sicheren Beweise.   
            Neue Techniken (Pflug, Werkzeuge etc.) erhöhten  die Produktivität und ließen die Bevölkerung so schnell wachsen dass 186 v.  Chr. ca. 12.000 Taurisker und Boier aus Platzmangel eine neue Heimat in der  Poebene und in Venetien suchten. Verhindern konnten die Römer dies nicht. Um  aber den Zugang zu den Eisenlagerstätten der Noriker und deren Goldreichtum  nicht zu verlieren waren weiterhin freundschaftliche Beziehungen zu den  keltischen Stämmen die sinnvollere Wahl.  
            In der Zeit um 170 v. Chr. bestand zwischen dem  norischen König Cincibilus und den Römern ein gutes Verhältnis woraus sich lukrative  Handelsbeziehungen ergaben, aber auch verstärkter Einfluss Roms.  Wirtschaftliche Grundlagen waren norisches Eisen, handwerkliche und landwirtschaftliche  Erzeugnisse sowie Produkte aus dem Bergbau. Nach griechischen Vorbildern wurden  zur Erleichterung des Handels auch Münzen geprägt. 
          Die enge Verbundenheit zu Rom bewies sich auch im Jahr  49 v. Chr. denn da schickte der norische König Voccio dem Julius Caesar sogar Hilfstruppen  für den Bürgerkrieg. Nach der Niederlage der Boier gegen die Daker wurde dem  Norikum der gesamte Donauraum angegliedert. Die Einflussnahme der norischen  Könige reichte nun vom bayrischen Chiemgau bis ins Wiener Becken und nach Westungarn.  Es war dies die letzte überregionale Machtausdehnung der Noriker.  | 
         
        
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          Das Königreich Noricum wird zur Provinz Noricum | 
         
        
          | In der Zeit zwischen 15 v. Chr. bis 8 v. Chr.  wurde die Verwaltung des norischen Königreiches weitgehend friedlich von den Römern  übernommen. Das vorerst tributpflichtige Fürstentum mit eingeschränkter  Autonomie verwandelte Kaiser Claudius 41–54 n. Chr. dann endgültig in eine  römische Provinz. Unter Kaiser Diokletian (284-305 n. Chr.) wurde das Noricum  entlang des Alpenkamms geteilt, in Ufernoricum und Binnennoricum. Die norische  Hauptstadt der Provinz und zugleich Sitz der Verwaltung war in Virunum auf dem  Zollfeld.  | 
         
        
          
            
              Während das keltische Königreich im Norden noch  über die Donau hinaus in das heutige Mühl-, Wald- und Weinviertel reichte, was  anhand heute noch existierender Flurnamen nachvollziehbar ist, so bildete unter  der Herrschaft Roms die Donau die Nordgrenze. Zur Verteidigung dieser  nördlichen Außengrenze, den "nassen Limes" gegen die um 9 v. Chr. von  den Römern besiegten und als Markomannen (Grenzlandmänner) bezeichneten  germanischen Stämmen stellte auch die Noriker Hilfstruppen zur Verfügung.  | 
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                        Als römische Provinz Noricum umfasste das Gebiet Ober-  & Niederösterreich südlich der Donau, Kärnten, Salzburg, Steiermark den  bayrischen Chiemgau und Teile Tirols. Nach den von 166 bis 180 n. Chr.  stattgefundenen Kriegen gegen die Markomannen bis zum Ende der Römerzeit war in  Lauriacum (Lorch bei Enns) die Legio II Italica stationiert, deren  Kommandant auch Statthalter der Provinz war. Der 488 n. Chr. von Odoaker  angeordnete Abzug der Römer beendet die Verbindungen unseres Gebiets zu Rom. Eindrucksvolle  Berichte aus dieser Zeit liefert die Vita Severini.  
            Die keltische Lebensweise und Kultur hat sich in  diesen rund 500 Jahren römischer Herrschaft stark verändert ging aber nicht  restlos verloren. d.h. wir wurden romanisiert. Vor allem in unsere Gesellschaft  übergegangen und bis heute erhalten geblieben ist das grenzenlose Macht- und  Besitzstreben römischer Senatoren. Dieses Streben, in anderen Ländern  wirtschaftlich und politisch die Oberhand zu erlangen um diese zu unterwerfen bezeichnet  man als Imperialismus, ein Übel das seit der Römerzeit nicht mehr enden will. 
              Diese Machtgier bescherte bis heute auch den  Bewohnern des Noricum unzähliges Leid durch Kriege, Unterdrückung und  Ausbeutung. Engel waren die Kelten genau so wenig wie die Römer und kriegerisch  waren sie auch wenn's gepasst hat. Nur was ist uns von unseren Vorfahren  geblieben - von den Kelten der Fleiß und unermüdliche Arbeitseinsatz für die  große Masse und von den Römern die Gier und das Machtstreben einiger die sich  heute noch wie römische Senatoren fühlen? Damit dies so bleibt erhalten wir uns  auch das römische Rechtssystem welches dafür Sorge trägt das alle vor dem  Gesetz gleich - manche aber gleicher und dadurch reicher sind. Und so wie das  Königreich der Noriker seine Selbstständigkeit an Rom verschenkte um dem  Imperium dienen zu dürfen, so haben wir es 1995  abermals getan  und uns diesmal zu Lakaien euroamerikanischer Ausbeuter gemacht.  
              Die als Kelten bezeichneten Siedler eroberten Gebiete nicht um von deren  Bewohnern zu leben, sondern um aus Platzmangel selbst dort zu leben.  Verzeihlich waren und sind ihre geführten Kriege deshalb nicht - aber allemal  verständlicher.   | 
         
        
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